Der neue Papst ist Argentinier: Jorge Mario Bergoglio (76)

Bergoglio Papst

Franziskus  nennt sich der neue Papst – und niemand, absolut niemand hatte ihn auf dem Zettel: Jorge Mario Bergoglio (76). Der erste, als orthodox geltende Jesuiten-Pfarrer als Papst wird neue Menschlichkeit in den Vatikan bringen, wer wollte daran zweifeln. Ob das die Argentinier auch so sehen angesichts der Vorwürfe gegenüber dem Erzbischof von Buenos Aires bezüglich seiner Rolle in der Militärdiktatur? Man darf sehr gespannt besonders auf die Reaktionen in seinem Heimatland sein. Mit 76 Jahren und einer bekannt gebrechlichen Gesundheit jedenfalls eine echte Zukunftsvision der katholischen Kirche.

Wikipedia

Bergoglio wurde verschiedentlich eine zu große Nähe zur Militärdiktatur 1976–1983 vorgeworfen, die ca. 30.000 als „subversiv“ eingestufte Personen entführen und ermorden ließ. Der Menschenrechtsanwalt Marcelo Perrilli warf dem in Argentinien als „Kardinal der Armen“ verehrten Bergoglio 2005 vor, in das Verschwindenlassen der Jesuiten Franz Jalics und Orlando Yorio im Jahr 1976 verwickelt gewesen zu sein. Perrilli erstattete deshalb Anzeige gegen Bergoglio bei einem Gericht in Buenos Aires. Ein Sprecher des Kardinals bezeichnete die Anzeige als Verleumdung.[2] Nachdem sie wieder freigekommen waren, sagten Jalics und Yorio gegenüber dem Ordensgeneral Pedro Arrupe in Rom aus, sie seien von Bergoglio denunziert worden. Noch während die beiden Priester verschwunden waren, hatte Bergoglio Arrupe brieflich mitgeteilt, Jalics und Yorio seien aus dem Jesuitenorden ausgeschlossen worden.[3]

Während der Militärdiktatur kam es zu weiteren Entführungen und Misshandlungen von Seminaristen, Mitarbeitern des Colegio Máximo San José und politischen Aktivisten in San Miguel, einige davon unter Beteiligung des Jesuitenpaters Martín González. Betroffene und Zeitzeugen sind der Ansicht, dies hätte nicht ohne das Wissen Bergoglios geschehen können, der während seiner Amtszeit als Ordensprovinzial seinen Sitz im Colegio Máximo hatte.[4]

2010 erklärte der ehemalige Jesuit Miguel Ignacio Mom Debussy, der Bergoglio als Chauffeur gedient hatte, dieser habe sich während der Diktatur mehrfach mit dem Juntamitglied Emilio Massera getroffen. Bergoglio habe gesagt, es sei ihm bei den Treffen darum gegangen, den Jesuitenorden und seine Novizen zu schützen. Bergoglio habe „nicht ablehnend“ über Masseras politische Pläne gesprochen

31 Kommentare zu “Der neue Papst ist Argentinier: Jorge Mario Bergoglio (76)

  1. Don Furioso sagt:

    Ich habe vergeblich auf rosarote Rauchschwaden gewartet. Die Wahl des Namens ist genial im Sinne von gutem Marketing.

  2. Widukind sagt:

    http://suedamerikaheute.blogspot.de/2011/05/bergoglio-soll-von-baby-raub-gewusst.html

    Gaby: “ … Und das war am Anfang sehr kompliziert, denn die wurden erst mal gefoltert und dann haben mehrere von diesen schwangeren Gefangenen ihr Baby verloren wegen der Folter. Ich möchte darauf verzichten, Euch zu beschreiben, wie sowas abgeht. Und dann ist die katholische Kirche, die ging ja ein und aus in Folterzentren, und die haben gesagt „Naja, dass ihr hier die Terroristen foltert und dann ermordet, das ist ja Ok, aber das ungeborene Leben, das ist nicht Ok, das gilt es zu retten“.
    http://alternativlos.org/26/transkript.html

    Das komplette Interview (2:14 Std.), entsprechende Passage bei Min.2:53 : http://www.yoice.net/2012/10/alternativlos26-interview-mit-gabi-weber/

    So sagt auch Uta Ranke Heinemann: „Je ungeborener, ja ungezeugter der Mensch, desto schützenswerter ist er.“

  3. Uhupardo sagt:

    Nach Papst Wahl:Bayrischer Rundfunk modifiziert Artikel über Franziskus I.


    Nach Papst Wahl:Bayrischer Rundfunk modifiziert Artikel über Franziskus

  4. Allant sagt:

    Und ich habe mir schon erwartet, dass Berlusconi hinter dem Vorhang hervor tritt!
    Aber Stellvertreterposten nehme der keinen an, wurde im nachhinein bekannt.
    Also doch besser einen aus dem Jesuitenorden, dem richtigen Lager, der den Vatikan presäntiert was er wirklich ist! EINE H . . E!

    • Uhupardo sagt:

      Was blieb ihnen denn übrig, nachdem Uhupardo aus terminlichen Gründen verzichten musste …

      • Allant sagt:

        🙂 🙂 🙂 Schade, aber ich verstehe, dass Uhupardo nicht überall zugleich sein kann!
        Berlusca umgeben von einer Nonnenschar, welch herrliches Bild, damit wäre die Rolle der Frau sicher aufgewertet worden auf AAA+!
        Aber etwas Gutes hat diese Wahl auch, wahrscheinlich bekommen die frommen Schäfchen jetzt die Gelegenheit das wahre Gesicht ihres Hirten kennen zulernen! 😦

  5. unschland sagt:

    Ich kenne die Presselandschaft in Argentinien nicht, würde aber ins Blaue vermuten, dass der Mainstream dort auch eher Typen gehört, die von der Diktatur begünstigt wurden. Wenn er in der Presse dort als „Kardinal der Armen“ bezeichnet wird und ohnehin in einer Privatfehde mit den Kirchners steht, könnte das auch als indirekte Kritik an deren Regierung verstanden werden.
    Cristina Fernández de Kirchner wird in der deutschen Presse gerne mal als „populistisch“ bezeichnet, was oftmals ein Garant ist, dass die so Bezeichneten was taugen könnten.

    Ich kenne aber die deutsche Medienlandschaft und deren Bedürfnis, sich eine Wohlfühl-Story nicht durch Fakten eintrüben zu lassen, wenn man einen Obama-Hype um die nächste Lichtgestalt veranstalten kann.
    Dass Papst Franz sich nach Franz von Assisi benannt hat, wird zwar dauernd kolportiert, aber einen Hinweis von ihm selbst, habe ich nirgendwo gelesen. Das wurde aus „Bescheidenheit“ und „Kardinal der Armen“ gefolgert, aber wäre es für einen „Soldaten Jesu“ nicht wahrscheinlicher, dass er sich nach dem heiligen Franziskus Xavier, Franz Xaver bzw. Francesco de Xavier benannt hat,
    http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Xaver
    Gründungsmitglied der Jesuiten und Missionar, Schutzheiliger gegen Sturm und Pest?
    Wenn etwas von Albrecht Müllers Behauptung stimmt, unser schländisches Fernsehen sei durchseucht mit kreuz-konservativen, rechten Katholiken, dann sollen diese Papisten ihre Schutzheiligen nicht kennen? Passte nicht zu Hope! und Change You Can blabla!
    Sogar ich kannte den und bin nicht mal katholisch. (Ich hatte nur die Fußnoten von Clavells Shogun gelesen und mich damals gewundert, warum ein fieser Jesuit aus Spanien einen deutschen Namen hat, ich dachte an Franz Xaver Kroetz)

    Hoffentlich legt sich die Aufregung, bevor im Windschatten der Papst-Hysterie irgendwelche Grausamkeiten beschlossen werden.

  6. Uhupardo sagt:

    Die bösen Linken wieder:

    http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/vatikan-weist-anschuldigungen-gegen-papst-zurueck-a-889071.html
    Der Vatikan hat Anschuldigungen gegen den Papst „mit aller Deutlichkeit“ zurückgewiesen. Kritiker hatten Franziskus vorgeworfen, die Menschenrechtsverletzungen der argentinischen Junta in den siebziger und achtziger Jahren gebilligt zu haben. Vatikansprecher Federico Lombardi sagte, die Anschuldigungen stammten von linken Kräften, die der Kirche schaden wollten.

  7. Hester Jonas sagt:

    „Bergoglio wird auch in Argentinien oft als “Kardinal der Armen” bezeichnet: konservativ im Religiösen, eher progressiv im sozialen Bereich.“

    Progressiv im sozialen Bereich? Ich denke das darf wohl bezweifelt werden
    http://www.taz.de/Papst-Kenner-ueber-Junta-Verbindungen/!112929/

    Papst der Armen? Naja der wird wohl jetzt gebraucht, und zwar einer der den Armen erzählt, tuet Busse und nehmt euer Schicksal an, oder so ähnlich.

    Nicht wirklich überraschend, dass ausgerechnet so jemand zur jetzigen Zeit gewählt wurde, die Angst vor den positiven Veränderungen in Latein-und Südamerika muss enorm sein.

    • Rüdiger sagt:

      Francisco, der Gotteskrieger – Ja, ich glaube davon jedes Wort. Und man muß zugeben, danach fällt das Differenzieren schwer. Worüber ich aber zur Aufklärung ein paar Hintergrundinformationen liefern möchte – und ich hoffe, daß Uhupardo dieser Absicht freundlicherweise Raum gibt – ist dies:
      Die Fixierung auf die Diktatur in Argentinien und die Verwicklung dieser & anderer darin verstrickten erbärmlichen Figuren verstellt den Blick auf den großen Plan & die künftigen Global Players, die ein viel besseres Konzept zur Globalisierung haben, wie Papst „Benedikt XVI“ es schon 2009 angedeutet hat. Hier ein vielsagender Hinweis für des Englischen Kundige:
      http://articles.businessinsider.com/2011-10-24/politics/30315525_1_humanism-fina ncial-crisis-bretton-woods-institutions
      Ergänzend in aller Kürze: Man weiß, daß der Vatikan sich als religiöses Zentrum aller Religionen der Welt versteht; man weiß, daß RAT-zingers Vorgänger rastlos unterwegs war, um persönliche Kontakte mit allen Repräsentanten anderer Religionen herzustellen, und daß ihm dies auch gelungen ist, denn sie kamen alle in Assisi zusammen. Man weiß, daß er auf einer Konferenz gegen die nicht mit dem protestantischen Weltkirchenrat und nicht mit Rom verbundenen christlichen Gruppen eine Art Bann befürwortet und gefordert hat. Man weiß von Insidern des Vatikan, daß die röm.-kath. Kirche (rkK) ihr Ziel, wieder zur Weltherrschaft zu gelangen, niemals aufgegeben hat. Dies sind die eigentlichen Parameter. Da ist die verbrecherische Verwicklung in die Geschehnisse in Argentinien tatsächlich „nur“ die plausible Unterfütterung; da hat dieser Kerl, da haben seine heuchlerischen Spießgesellen nur demonstriert, was in ihnen steckt.
      Die eine-Welt-Regierung mit einer eine-Welt-Religion (nach dem Modell Konstantins „des Großen“, 4. Jahrhundert) soll nunmehr eine globale Wiederauflage erfahren. Und da es eine große Krise benötigt, um aus ihr das Neue entstehen zu lassen, kommt die Weltfinanzkrise gerade richtig bzw. ist von langer Hand mehr oder weniger zielgerichtet eingefädelt worden. Es wird also eine neue Diktatur geben, eine maximal starke Hand, aber unter klerikaler Ägide, wobei der (protestantische) WCC World Council of Churches sowohl ein Abbild des römischen Religionssystems wie auch ein Exekutivorgan des Papstes sein wird. Im Grunde genommen ist das alles nicht gar so überraschend, denn die Politik hat eben überall und schon immer dabei versagt, auch nur eine minimale Verteilungsgerechtigkeit herzustellen. Und es wird immer schlimmer.
      Hier eine original englischsprachige Einschätzung von http://www.thedailybell.com/floatWindow.cfm?id=1959
      Übersetzt: „Das Streben des Vatikan fügt sich wie gewöhnlich direkt in die Ziele der Machteliten zur Manipulation des Weltbürgertums ein. Der Vatikan, die formelle Kirche an sich, ist schon immer Teil des Machtgefüges der Elite in der westlichen Hemisphäre gewesen und hat die jeweiligen sozialpolitischen Bedingungen befürwortet.“
      Nun, das klingt ganz so, als wäre die rkK immer nur opportunistisch mitgeschwommen, wo andere, die Machteliten (wer das auch sei), die Rahmenbedingungen und Akzente gesetzt haben. Das scheint ein gängiges Vorurteil akademischer Kreise zu sein, und Vorteile hat es auch, denn sobald man zustimmt, braucht man sich mit dem Ungeheuerlichen nicht mehr zu befassen, etwa nach diesem Motto: „Ja doch, da gab’s diese Hexenprozesse, aber wen interessieren schon Hexen, denn heute glaubt ja keiner mehr an Hexen, die rkK hat sich säkularisiert (falsch, denn sie beschäftigt bis heute nicht nur Exorzisten, sondern sieht sich auch selbst in der Erfüllung von Prophetien der Offenbarung des Johannes), also laßt uns zur Tagesordnung übergehen.“
      Es ist im Gegenteil so, daß sie stets ihre eigene Agenda hatte und gesellschaftliche Bewegungen wie z.B. den Nazismus für sich zu nutzen verstand, und allem Anschein nach ist diese Agenda bestimmt von einem fanatischen Haß auf alles Protestantische, und zwar in der Größenordnung von protestantischen Staaten (Stichwort: Preußen).
      Die Daily Bell scheint auch über wenig Geschichtskenntnis zu verfügen, weshalb man ihr einmal Karl-Heinz Deschner: Kriminalgeschichte des Christentums empfehlen sollte (der Titel ist verkehrt, denn der römische Katholizismus ist eben KEIN Christentum).
      Ebenso Yves Guyot: Soziale und politische Bilanz der römischen Kirche oder David A. Plaisted: Estimates of the Number Killed by the Papacy in the Middle Ages and later, © 2006
      Um Letzteres in einer Zahl zusammenzufassen, die kaum bekannt ist: Es sind geschätzte 68 Millionen Menschen, welche die rkK in einem definierten Zeitraum auf dem Gewissen hat. Und man täusche sich nicht: Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.

      • fakeraol sagt:

        „Und da es eine große Krise benötigt, um aus ihr das Neue entstehen zu lassen, kommt die Weltfinanzkrise gerade richtig bzw. ist von langer Hand mehr oder weniger zielgerichtet eingefädelt worden.“

        Der Rest mag stimmen, das „b.z.w. …“ ist VT.

  8. Rüdiger sagt:

    Mehr Menschlichkeit von einem Jesuiten?
    Kann ein Irtum oder eine Bildungslücke größer sein?
    Der hat dann den schwarzen Papst Adolpho Nicolas zum Vorgesetzten, der ohnehin die politische Agenda des Vatikan bestimmt.
    Ein „aufgeklärter Linker“ wird sich sträuben zu glauben, was er unter dem Eid der Jesuiten überall im Netz finden kann. Ändert aber nichts daran, daß es stimmt. Hier ist echt Nachsitzen angesagt..

    http://vatikanische-nwo.blogspot.de/2009/11/bildgalerie-dem-papst-ergebene.html

  9. Hester Jonas sagt:

    BOW da wird einem nur übel:
    „Francisco, der Gotteskrieger“ http://www.jungewelt.de/2013/03-16/028.php

    Und Uta Ranke-Heinemann über den neuen Papst:
    „Politisch repräsentiert Franziskus das Reaktionärste, was die katholische Kirche momentan zu bieten hat.“ http://www.jungewelt.de/2013/03-15/041.php?sstr=Papst

    • Rüdiger sagt:

      Ist die Heinemann nicht auch katholisch? Arbeitet sie sich noch immer ab an einer Institution, die niemals anders, allenfalls schlimmer werden kann? Dann hat sie theologisch keinen Durchblick. Was man hier als fortschrittlich begreift, spiegelt keineswegs humane Motive und Ziele. Seit wann ist es human, daß Homos & Lesben Kinder adoptieren dürfen, damit diese genauso pervers werden wie sie selber? Was hat es überhaupt mit Humanität zu tun, wenn man gleichgeschlechtliche Partnerschaften akzeptiert und so tut, als wäre das normal?
      Was hat es bitte mit Intelligenz zu tun, wenn man eine Erweiterung des natürlichen Lustspektrums bis in den perversen Bereich hinein als „sexuelle Orientierung“ etikettiert?

      Was hat es mit Urteilskraft und historischer Bildung zu tun, wenn man ignoriert, daß derartige Phänomene schon immer den Niedergang und die Dekadenz von Nationen & Gesellschaften begleitet & gekennzeichnet haben?
      Was hat es schließlich mit Demokratie zu tun, wenn man einer pervertierten, aber aggressiven Minderheit erlaubt, die normal orientierte Mehrheit an den Rand zu drücken, ja, deren Kinder sogar mit den Steuergeldern der Normalen in den Kindergärten auf die Perversion hin trimmt, um sie zur Gleichgültigkeit und zu einer urteilsunfähigen Ignoranz zu erziehen?
      Was hat es mit einer Politik auf sich, die den Mehrheitswillen frech überfährt und sich in talk-Runden spreizt, als wäre das alles in Ordnung und demokratisch legitimiert?
      Diese Fragen reißen das Problem nur an; es wäre eine Menge mehr dazu zu sagen.
      Wenn dieser neue Pope also dagegen ist, daß normal als eine bloße Variante des Geschlechtlichen neben dem Perversen gelten soll, dann ist er damit geistig in Ordnung. Wo er nicht in Ordnung ist, das ist woanders zu suchen. Ich sage nur Zölibat! Mit dieser altbaylonischen Anomalie treibt die „Hierarchie“ ihre Priester zur Perversion bis zum Kindesmißbrauch; und wer hinter dieses Dogma blickt, der erkennt es bald als das entscheidende innerkirchliche Herrschaftsinstrument dieser organisierten Religion.
      Nur mal so zum Nachdenken…

      • Uhupardo sagt:

        Sie haben viele Fragen gestellt, Rüdiger. Wir hätten auch viele Fragen an Sie nach diesem Kommentar. Viele davon würden sich auch um die Themen geistige Gesundheit, Urteilskraft, historische Bildung und Demokratie drehen, würden Ihnen aber auch nicht gefallen. Also wozu …

        • Rüdiger sagt:

          Woher wissen Sie das? Haben Sie’s getestet? Mir gefallen geistreiche & vernünftige Argumente, die von eigenem Nachdenken zeugen und nicht einfach nur wiederkäuen, was die Mehrheit unreflektiert so von sich gibt. Also: Wenn Sie’s wissen, wissen Sie’s. Vorher nicht. Die Chance dazu zu lernen, könnte dabei groß sein…

  10. Hubert sagt:

    Mich schaudert es, wenn ich lese was dieser Rüdiger da schreibt. Homosexuelle sind nach ihm wohl der Untgergang des christlichen Abendlandes. Zum Glück gab es die Aufklärung. Und er glaubt allen Ernstes man könne (oder gar solle?) von ihm was lernen.
    Manche glauben wohl noch immer Homosexualität sei eine Krankheit und man könne sie heilen. Bei manchen geht eben die Zeit vorbei und sie bleiben in ihrer reaktionären Höhle.
    Hubert

    • Uhupardo sagt:

      „Zum Glück gab es die Aufklärung.“

      … die an manchen spurlos vorbei gegangen ist, wie man sieht, es braucht also viel mehr davon. Ist doch auch ein Schluss, den man daraus ziehen kann. Ständiges Uhupardo-Motto: Niemand ist überflüssig, man kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.

    • Rüdiger sagt:

      Für einen Voltaire, Freunde, wäre es der Abgesang auf Vernunft und Aufklärung gewesen, wenn ihn jemand verteidigt hätte durch de Rekurs auf seine Gefühlchen, die noch dazu möglicherweise aus einer homosexuellen Seele kämen… Wißt ihr, was er dazu gesagt hätte: „Das war Beifall von der falschen Seite.“
      Ich finde es eines Intellektuellen unwürdig, in eine rationale Diskussion als Argument seine Gefühle einzubringen. Hört gut zu, Freunde: In meiner jahrzehntelangen Tätigkeit als Trainer, Coach und Seminarleiter habe ich nur einen einzigen Intellektuellen getroffen. Nun versteht ihr, wenn ich sage: Diese Replik ist nur eine Bestätigung meiner Erfahrung.
      Drum haben wir’s bei diesem Thema weder mit Intellektuellen noch mit Aufklärung zu tun, sondern mit Seelchen, die pro domo reden, also für ihr eigenes kleines Interesselein. „Lernen“ ist bei dieser Spezies das Letzte, was angesagt wäre. Warum? Weil die Lust deren Credo ist! Alles klar?

      • Uhupardo sagt:

        Ihnen kommt es unwürdig vor, wenn ein Intellektueller in eine rationale Diskussion Gefühle als Argument einbringt.

        Es kann einem allerdings auch schlicht bescheuert vorkommen, es nicht zu tun. Wobei die Frage vor alledem gestellt werden müsste, was Ihr Vortrag in diesem Thema auch nur sehr entfernt mit rationaler Diskussion zu tun haben könnte.

      • Rüdiger, Ihre Kommentare, zB zum Thema Homosexualität, sind natürlich absolut frei von Emotionen? Seltsam. Ich dachte mir beim Lesen ihres Kommentars das exakte Gegenteil: Offenbar etwas empört-erregt der Mann. Und wie er Angst hat vor all dem „Perversen“, „Abnormalen“ und „Dekadenten“! Da muss schon eine wirklich verschreckte Psyche dahinter stecken – also Gefühle pur.

  11. morgenstern sagt:

    Da wir uns hier „weiter bilden“, addiere ich einfach folgendes dazu:
    katholische Kirche und Diktatur?
    Der Vatikan und das Rote-Kreuz besorgten den Nazis Pässe und damit konnte einige Nazis (Josef Mengele, Adolf Eichmann, Eric Priebke, Otto Pappe u. v. m. ) über Italien nach Übersee fliehen (die sogenannte Rattenlinie), mehr dazu Nazis auf der Flucht, Gerald Steinacher.
    Übrigens, war nicht damals auch Razinger Mitglied der HJ -angeblich nicht freiwillig -grins-

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