Lange durfte man zweifeln ob „innen“ oder „aussen“. Sergio Ramos hatte noch bei der Weltmeisterschaft überragend gespielt als Aussenverteidiger. Doch danach zeigte die Leistungskurve deutlich nach unten.
Viele Madridistas forderten „Ramos auf die Bank“ und der Mann aus Andalusien verlor nach und nach eine Menge Punkte bei den Fans. Um nicht den Eindruck zu erwecken, ich hielte mich für den Fussball-Messias: Auch ich habe lange gezweifelt, ob ich den vor einem Jahr grossartig aufspielenden Aussenverteidiger lieber als Innenverteidiger sehen wollte, ob Arbeloa eine geeignete Alternative für Sergio Ramos sein könnte und eventuell mehr als der Notnagel.
Doch die letzten Spiele haben es mehr als deutlich bewiesen: Sergio Ramos ist als Innenverteidiger jemand anders! In jeder Phase voll konzentriert, ahnt er oft Spielzüge des Gegners voraus, verteidigt konsequent, zeigt überzeugendes Stellungsspiel und ist einer der weltbesten Innenverteidiger in der Spieleröffnung.
Alle die Schwächen, die er seit vielen Monaten als Aussenverteiger zeigte, scheinen plötzlich wie ausgewischt neben Pepe.
Währenddessen zeigt Arbeloa mit bemerkenswerten Leistungen, wie sicher man sich fühlen kann, wenn rechts ein sicherer Aussenverteidiger agiert. Heute gegen Málaga lieferte er eine gute Partie. Im vorhergehenden Spiel gegen Lyon war es pure Weltklasse. Nicht ein einziges Mal liess Arbeloa zu, dass sein Gegenspieler dazu kam, sich nach der Ballannahme auch nur umzudrehen, Arbeloa klebte wie eine Klette an seinem Rücken, machte die Seite komplett dicht.
Derzeit mag Real Madrid das Luxusproblem Overbooking an hervorragenden Innenverteidigern aufweisen: Carvalho, Pepe, der überraschend präsente Varane, Albiol … doch trotzdem sollte derjenige spielen, der es besser macht. Sergio Ramos ist im Augenblick aus meiner Sicht aus dieser Rolle nicht wegzudenken, zumal Arbeloa aussen hervorragende Arbeit leistet.
Jetzt brauchte man nur noch einen wirklichen Verteidger linksaussen gegen die starken Teams. Doch das ist wieder ein anderes Thema …