Diese Voraussage ist wahrlich nicht schwierig: Noch sperrt sich die Bundeskanzlerin mit Händen und Füßen, doch es ist eine reine Zeitfrage, bis sie ihren Widerstand aufgibt. Die Euro-Bonds werden unweigerlich kommen, weil es die einzige Möglichkeit ist, das Ende der Euro-Zone zu vermeiden oder mindestens hinaus zu schieben.
Der Druck “der Märkte”, die längst mit absoluter Mehrheit regieren, wird so groß werden, dass gar keine andere Möglichkeit bleibt: Entweder eine mehr politische und Fiskal-Union oder die Euro-Zone ist definitiv am Ende.
Heute musste Italien Rekord-Zinsen zahlen, Spanien steht auch auf der Abschussliste, Frankreich in der Warteschlange. Kein Rettungsschirm ist groß genug, Angriffe auf auch nur zwei dieser Länder abfangen zu können. Italien steht mit 1,8 Billionen in der Kreide, Spanien mit knapp 800 Millionen. Schon das sprengt selbst den gehebelten Rettungsschirm von zwei Billionen bei weitem.
Da helfen nur noch die Euro-Bonds, weil Europa damit enger zusammen rückt und einen gemeinsamen Stabilitätspakt vereinbaren kann, der durchsetzbare Sanktionen für Schuldensünder erst realistisch erscheinen lässt.
Allerdings wird es Jahre brauchen, um die Bedingungen für Euro-Bonds umsetzen zu können, denn dazu müssen die EU-Verträge geändert werden. So viel Zeit bleibt ganz sicher nicht. Deswegen wird die Europäische Zentralbank (EZB) einstweilen noch mehr Staatsanleihen der gefährdeten Länder kaufen, um die nötige Zeit zu gewinnen.
Angela Merkel wird ihre Meinung bald ändern, wieder einmal. Nach dem Atomausstieg, der Bundeswehr-Reform und dem Mindestlohn sind es diesmal die Euro-Bonds – alternativlos sozusagen, weil es keinerlei Weg gibt, der daran vorbei führt.
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