Deutschland weltweit Top 5 der Steuerhinterzieher, Spanien auf Platz 10

Spanien befindet sich in der weltweiten Top 10 in der weltweiten Hitliste der Steuerhinterzieher. Wie aus einer Studie von Tax Justice Network hervorgeht, produzieren sich 22,5 Prozent aller Umsätze in der Schattenwirtschaft. Das bedeutet: Da draussen warten 82 Milliarden Euro (107 Milliarden Dollar) an Einnahmen auf das Finanzamt, die ausreichen würden, um das nationale Defizit so weit zu verringern wie Brüssel es verlangt, ohne irgendwelche Sparpakete beschliessen zu müssen. Doch Deutschland kann das noch viel besser …

Die weltweite Top 10 – was dem Finanzamt hinterzogen wird in Milliarden Dollar:

1. USA  338
2. Brasilien  280
3. Italien  238
4. Russland  221
5. Deutschland  215
6. Frankreich  171
7. Japan  171
8. China  134
9. Grossbritannien  109
10. Spanien  107

(kein weiteres Land erreicht 100 Milliarden Dollar an Steuerhinterziehung)

Wie die Studie zeigt, wird weltweit mehr als einer von je sechs Dollar an der Steuer vorbei geschoben. In Europa sogar 1 von jeweils 5. Die Studie untersucht 145 Länder, die 98,2% des weltweiten BIP repräsentieren.

In absoluten Dollar-Zahlen werden die Steuern in den USA am deutlichsten verkürzt. In Bezug zum BIP sind die Bolivianer Weltmeister: 66 Prozent aller Umsätze werden nicht versteuert. In Russland sind es 45 Prozent – auffällig ist hier die besondere Form der russischen Demokratie: Staatliche Firmen wie Gazprom betrügen das Finanzamt mindestens so sehr wie die Kleinen.

16 Kommentare zu “Deutschland weltweit Top 5 der Steuerhinterzieher, Spanien auf Platz 10

  1. Thomas Hahn sagt:

    Wieso sind sich Systemgegner und Systemkonforme beim Thema „Steuerhinterziehung“ immer und uneingeschränkt einig? Wie kann ich denn einen Systemwandel wollen und mir gleichzeitig einen Kopf machen, wie man Steuerhinterziehung „ausrottet“? Besteuern ist die ursprünglichste aller Arten der Ausbeutung und Versklavung von Völker. Und was, wenn man „alle Steuern“ eintreiben könnte?? Dann würden die Diebe eben „plus x%“ mehr stehlen. Wieso wäre das gut? Vor allem: für wen wäre das gut? Für die Diebe!!

    • uhupardo sagt:

      Wieso sind sich Systemgegner und Systemkonforme beim Thema “Steuerhinterziehung” immer und uneingeschränkt einig?

      Mit welchem Recht behaupten Sie, dass das so ist?
      Die Frage beim Steueraufkommen ist schon immer eher gewesen, wofür die eingesammelten Beträge ausgegeben werden als wieviel eingesammelt wird oder eingesammelt werden soll. Die Prämisse ist schlicht falsch und das seit Jahrzehnten. Die Grundlage muss also lauten: Wofür genau brauchen wir wieviel Geld (worin explizit die Frage verborgen ist, wo die Ziele der Gesellschaft liegen sollen)? – Und erst dann folgt die Frage, wie man das bei wem einsammelt.

      • Thomas Hahn sagt:

        Es ist nicht nur die Prämisse, die falsch ist. Ob jemand bei mir einsammeln darf oder nicht, muss ich entscheiden können. Das kommt noch weit vor „wieviel“.
        Ansonsten bin ich grosser Fan und tägllicher Leser Ihrer Zeitung. Und: wir müssen ja nicht in Allem der gleichen Meinung sein, verehrter Herr Uhupardo.

        • uhupardo sagt:

          Sie würden nicht zustimmend nicken, wenn jemand bei Ihnen einsammeln wollte, um damit die gesellschaftlichen Ziele umzusetzen, die auch Sie unterstützen?

  2. Thomas Hahn sagt:

    Erstmal brauch ich keine Erlaubnis von niemandem für garnichts. Ich kann sagen was ich will. Das ist zwar hier Ihre Seite, aber wenn man hier einen Kommentar verfassen darf, dann brauch ich von Ihnen kein Recht zu schreiben, was ich will.
    Nochmal zur Sache: der Artikel ist deswegen schlecht, weil die Aussage, dass Deutschland Top 5 ist, gar nichts aussagt. Um mit absoluten Zahlen (jährliche Steuerhinterziehung) Länder untereinander zu vergleichen, muss man erstmal ihre Wirtschaftskraft ins Verhältnis setzen, sonst ist das Ranking ohne Aussage. Der Artikel vermitteln so den Eindruck, dass in Deutschland mehr hinterzogen wird als in Spanien, bzw. die Deutschen mehr hinterziehen als die Spanier. Stimmt aber nicht. Wenn die Spanier soviel oder wenig wie die Deutschen hinterziehen würden, müssten sie auf Platz 194 stehen, weil es in Spanien fast nichts mehr zu hinterziehen gibt, so am Ende sind die.

    • Waffenstudent sagt:

      WENN MAN MIT DEM EINKOMMEN NICHT AUSKOMMT, DANN IST ES EGAL, OB DAS FINANZAMT ODER DIE RÄUBER ALLES WEGKLAUEN:

      Die diesjährige Klimaerwärmung bringt alle BRDDR-ler ins Schwitzen; denn durchschnittlich sind etwa 2000 Euro extra fällig, weil das Klima noch immer nicht der EU-Norm entspricht. Die Portugiesen bauen im Süden Häuser ganz ohne Heizung und wir sollen für diesen Luxus auch noch zahlen. Übrigens, zu Schwitzen beginnt man, wenn die Rechnung für die Heizkosten vorliegt.

      Ich habe mich mal vor Wochen erkundigt, um herauszufinden, ob man noch Kleinstmengen von 20 Litern Heizöl kaufen kann. Diese Möglichkeit gibt es im Raum Köln nur noch an ganz wenigen Tankstellen. – Die Öllieferanten bemerkten aber, daß diese Frage immer häufiger gestellt wird. –

      Vor 45 kostete die Warmmiete 1/8 vom Monatseinkommen, nach 45 stieg sie auf 1/4. In den Siebzigern mußte man 1/3 des Monatseinkommen für die Warmmiete bezahlen, jetzt sind wir bei der Hälfte UND mehr, Tendenz steigend!

      Es geht aufwärts in Deutschland: Die HÄLFTE des BRDDR-Einkommen frißt die Zinsknechtschaft. Vom Rest frißt die HÄLFTE die Energie! Das heißt der BRDDR-Doofmichel muß 3/4 seiner Arbeitskraft als unentgeltlichen Frondienst abliefern! Wie gut, daß es das Flimmerisrael und genügend Alkohol gibt! Ach ja, damit das niemand bemerkt, wird das Rechnen ja bald ganz aus dem Schulplan gestrichen.

    • uhupardo sagt:

      Sie können sagen, was Sie wollen. Wenn Sie allerdings keine weitere Grundlage haben als Ihre Meinungsfreiheit um zu behaupten, dass „sich Systemgegner und Systemkonforme beim Thema Steuerhinterziehung immer und uneingeschränkt einig“ sind, dann ist das deutlich zu dünn.

      Zum Rest Ihrer „Argumentation“: Hätten Sie sich die kleine Mühe gemacht, die verlinkte Studie zu laden, zu lesen und zu verstehen, wäre Ihnen aufgefallen, dass der Artikel einen Aspekt des umfangreichen und detaillierten Materials dargestellt hat (die absoluten Zahlen des hinterzogenen Steueraufkommens), die Studie an sich aber sowohl die Relation zur Wirtschaftsleistung bietet wie auch viele andere Parameter.

      Sie haben unsere Erlaubnis also für beides: Um zu sagen, was Sie wollen. Und um die nötige Gründlichkeit in der Argumentation walten zu lassen.

      • Thomas Hahn sagt:

        So, ich kann sagen was ich will? Vorhin klang das aber anderst. Sie antworteten mir: „Mit welchem Recht behaupten Sie …?“
        „Gründlichkeit bei meiner Argumentation walten lassen“? Sie klingen wie aus dem preussischen 19. Jahrhundert. Aber sicher merken sie das gar nicht, sonst würden sie ja nicht so reden.

        • uhupardo sagt:

          Vielleicht verstehen Sie es so besser:

          Thomas Hahn sagt „Wieso sind sich Systemgegner und Systemkonforme beim Thema “Steuerhinterziehung” immer und uneingeschränkt einig?“

          Das ist eine Behauptung, die, wenn sie stimmen würde, auch den Uhupardo einschliesst. Gegen diese Vereinnahmung von der falschen Seite wehrt sich die Frage „Mit welchem Recht behaupten Sie das?“ Es sind sich nämlich keineswegs alle einig, wie Sie hier gerade merken.

          Ob spanisch oder preussisch: Sie müssten die angebotene Studie schon etwas gründlicher lesen, wenn es als Diskussionsgrundlage dienen soll, deswegen die „Gründlichkeit der Argumentation“.

          Beantworten könnten Sie noch die gestellte Frage: „Sie würden nicht zustimmend nicken, wenn jemand bei Ihnen einsammeln wollte, um damit die gesellschaftlichen Ziele umzusetzen, die auch Sie unterstützen?“

  3. Andy sagt:

    Lieber Herr Hahn,

    der Herr Uhupardo ist immer etwas dünnhäutig, wenn es um andere Meinungen geht. Selbst wenn die Argumente noch so gut sind und das Gesagte noch so verständlich formuliert, kommt häufig genug zu heftiger Gegenwind, einfach nur weil man mit ihm nicht in eine Richtung schwimmen mag. Das ist auch der Grund, warum ich seit Wochen nichts mehr kommentiere.

    Viele seiner Beiträge sind gar nicht mal so schlecht recherchiert aber die Kommentarfunktion kann er sich letztendlich sparen. Den paar Kommentaren, denen er wohlwollend zustimmt, haben ähnlich gestaltete Blogseiten mit ähnlichen Inhalten und die kommentieren sich dort immer gegenseitig mit Zustimmung.

    • Thomas Hahn sagt:

      Lieber Andy, danke für Ihre Solidarität! „Dünnhäutigkeit“ ist das richtige Wort. Ich werde es so wie Sie halten und hier nichts mehr kommentieren.
      Dabei finde ich, dass sich diese Seite durch gute journalistische Arbeit auszeichnet, sowohl was den Inhalt als auch die Aufmachung angeht.

      • uhupardo sagt:

        Das Lob gern zur Kenntnis genommen, muss es dennoch gesagt sein: Wenn Sie auf Gegenargumente nicht eingehen und Sachfragen nicht beantworten wollen, ist das eine sehr weise Entscheidung.

  4. […] 109 10. Spanien 107 (kein weiteres Land erreicht 100 Milliarden Dollar an Steuerhinterziehung) Deutschland weltweit Top 5 der Steuerhinterzieher, Spanien auf Platz 10 Italien und Spanien wären ohne Steuerhinterziehungen stocksolide […]

  5. Wilson sagt:

    Ist das der Gesamtwert oder sind das alljährliche Zahlen?

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