Rekord-Kapitalflucht verdoppelt vorheriges Maximum: 66,2 Milliarden in einem Monat

Cambdemod
Die Kapitalflucht in einem einzigen Monat hat den vorherigen Rekord pulverisiert: 66,2 Milliarden Euro sind im März von den Konten verschwunden, wie die spanische Bundesbank jetzt bekanntgab. Das ist doppelt so viel wie im vergangenen Dezember, dem bisherigen Rekord-Monat. Seit dem Beginn der Statistik der Banco de España im Jahr 1990 hat es nie auch nur einen ähnlichen Wert gegeben. Seit dem vergangenen Juli sind damit 194 Milliarden aus Spanien abgeflossen.

Die 66,2 Milliarden im März setzen sich zusammen aus 26,164 Milliarden, die die Spanier selbst ausser Landes geschafft haben. Internationale Anleger haben 20,248 Milliarden abgezogen. In Aktien und anderen Wertpapieren ist die Zahl besonders drastisch: 22.633 Milliarden sind doppelt so viel wie in den vorherigen Rekord-Monaten und das Zehnfache vom März des Vorjahres.

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Alarmstimmung und komplette Hilflosigkeit in Madrid

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Die Risikoprämie bleibt auch an diesem Morgen bei 540 Punkten! Jetzt zeigt sich, dass die gestrigen Ansagen rein gar nichts genützt haben. Die konservative Regierung in Madrid ist in Aufruhr, operative Hektik ersetzt konkrete Pläne und klare Ansagen, Reisen nach Berlin und New York sollen Hilfe bringen, aber niemand weiss wie. Ministerpräsident Mariano Rajoy setzt auf die griechischen Wahlen – und ist nicht einmal sicher, welches Ergebnis er sich wünschen soll. Deutliche Alarmstimmung in Spanien ist jetzt fühlbar und die Hilflosigkeit der Regierung komplett.

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Europa bewundert Deutschland und die Kinderarmut

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Harte Arbeiter, große Europafreunde und kaum bestechlich: Die Deutschen sind laut einer US-Studie die „am meisten bewunderte Nation“ in Europa.

Unicef beklagt Kinderarmut in Deutschland

Kinderarmut macht auch vor einem wohlhabenden Land wie Deutschland nicht Halt. Eine Unicef-Studie trug zu Tage, dass die Kinderarmut in Deutschland weit höher liegt als in anderen europäischen Ländern.

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Rajoy: Schlimm wenn er schweigt, schlimmer wenn er redet

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Sehr lästig; bei solch einem  Titel muss man „Rajoy:“ davor schreiben, sonst glauben alle automatisch, der Artikel drehte sich um Uli Hoeness. Hätte der spanische Herr Ministerpräsident gestern den Mund gehalten, wäre er auch nicht Philosoph geblieben, um einen Klassiker zu zitieren. Doch mindestens wäre dem Land diese armselige Vorstellung erspart geblieben. Da gibt Rajoy die erste, hemmungslos improvisierte, Pressekonferenz nach monatelangem Schweigen – und sagt dann nichts, was auch nur entfernt Hand und Fuss hätte. Die logische Reaktion folgte sofort: Die Risikoprämie stieg wie der Milchschaum auf dem Ofen, die Bankia-Aktien blieben tief im Keller. Schon der Ort für die Pressekonferenz war so passend gewählt wie ein Wiener-Walzer-Wettbewerb auf dem Kartoffelacker.

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Gerichtsverfahren gegen „Wie man einen Christus zubereitet“

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Ist es denn nicht schön, dass wir in Spanien, neben all den Problemen, die die Krise mit sich bringt, immer noch Zeit für ein paar Albernheiten haben? – Heute begann in Madrid das Gerichtsverfahren gegen den Liedermacher Javier Krahe wegen eines 54 Sekunden kurzen Videos aus dem Jahr 1978! In diesem Film wird erklärt, wie ein Christus zuzubereiten ist. Der gerichtliche Vorwurf: Beleidigung der Gefühle der Gläubigen.

Den Zuschauern wird empfohlen, den Körper Christi vom Kreuz zu lösen, ihn gründlich trocknen zu lassen, Zutaten nach Geschmack beizugeben und für drei Tage in den Backofen zu stellen. Nach Ablauf dieser Frist soll Christus dann selbst dem Backofen entsteigen. Dieser 34 Jahre alte Film wurde erst zum Stein des Anstosses, als ihn der Fernsehsender Canal+ 2004 einem Interview unterlegte, das man mit Javier Krahe führte.

Nur gut, dass selbst der Staatsanwalt in dem Film zwar ein „offensives Video“ aber „kein Delikt“ sieht und heute Freispruch beantragte. So muss Javier Krahe seine Ankündigung wohl nicht wahr machen: „Wenn man mich verurteilt, gehe ich nach Frankreich ins Asyl.“

Die Gold-Propheten – Skrupellosigkeit als Geschäftsmodell

gold

Die Gold-Seiten sind zahllos im Netz, auch und besonders unter den Blogs. Man wird das Gefühl nicht los, dass hinter denjenigen Autoren, die ständig darauf abheben, dass Gold angeblich die einzig sichere Wertanlage in der Krise sei, viele eher hinter einem äusserst uneigennützigen Geschäft her sind. Doch das ist nur die eine Seite der polemischen Medaille. Die andere und viel wichtigere hat damit zu tun, dass die Gold-Fans mit ihrer Propaganda bewusst in Kauf nehmen, dass Umwelt und Menschen dafür vegiftet werden. Goldgewinnung bringt Menschen um, zerstört Landschaften, vergiftet das Wasser, die Pflanzen, die Tiere, verelendet ganze Gesellschaften.

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Eurovision 2012 in Baku – live Ticker

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Niemand sieht es, alles ganz schrecklich, aber alle reden drüber. Wir auch! Das Eurovisions-Festival in Baku beginnt in wenigen Minuten, und wir sind wild entschlossen, all den msikalischen Ignoranten da draussen zu erklären, wo das Notenblatt hängt!  Wie schlägt sich Pastora Soler für Spanien (gut natürlich), was passiert mit diesem blassen deutschen Jüngling (oh wei) und gewinnt Schweden oder doch die Ukraine? – Bleiben Sie also bei uns, gleich geht´s los! In diesem Beitrag wird nicht nachtäglich redigiert, alle unsere unfehlbaren Vorassagen bleiben so stehen, wie sie getippt wurden *wer hat hier Angst sich zu blamieren?*, egal was passiert.

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Katalonien: Hallo, Nachbar!

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Kennen Sie das auch? Ihr Nachbar – der mit dem 500-PS-Sportwagen, den er jeden Samstag demonstrativ vier Stunden in der Einfahrt zur Villa poliert -, geht Ihnen schon lange auf die Nerven. Nicht wegen des protzigen Palastes, den er gebaut hat, auch nicht wegen des Swimming-Pools samt Sauna und Whirlpool im Garten … einfach nur deswegen, weil er bei jeder Gelegenheit laut und verbalprimitiv herumtröten muss, wie reich er ist, wie sehr er das verdient hat, wie viele Steuern er zahlt, um Ihnen und anderen Habenichtsen ein schönes Leben zu ermöglichen.

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Heuchelei pur? – Kanarische Regierung will ihr Öl selbst verkaufen

Bohrungen Standorte Kanaren

„Nein zu den Ölbohrungen vor unseren Stränden“ – das war gebetsmühlenartig das Credo der Regierung der Kanarischen Inseln (Coalición Canaria), nachdem die Madrider Regierung die Probebohrungen vor den Küsten der Inseln genehmigt hatte, worüber wir mehrfach berichteten. Widerstand also wegen der Umwelt, wegen des Tourismus und überhaupt. –  Dieses glasklare „Nein“ hängt aber offensichtlich davon ab, wer bei der Operation die Feder führt und verwandelt sich in ein ebenso glasklares „Sí“, wenn die kanarische Regierung das Sagen hat. Merke: Öl ist nur schlecht, wenn man es nicht selbst fördern kann.

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EU hat Griechenland aufgegeben, Austritts-Szenarien werden vorbereitet

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Jeder schlichte Mietvertrag regelt das Austritts-Szenario: Wohnung besenrein übergeben, Kaution zurück. Nur der Euro kennt so etwas nicht. Eine Beendigung des Vertragsverhältnisses ist schlicht nicht vorgesehen in den Statuten. Jetzt wird die Praxis das regeln müssen: Griechenland wird die Euro-Zone velassen und das bald. Die anstehenden Neuwahlen spielen keine Rolle mehr. Überall werden Ausstiegs- und Notfallpläne ausgearbeitet, niemand mag laut darüber reden. Der Fall Griechenlands ist beschlossene Sache.

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