Alle Börsen rauschen am heutigen Montag nach den Urnengängen in Griechenland und Frankreich in den Keller – nur der IBEX steigt. Das ist vollkommen logisch, wenn man der verqueren Logik der „Finanzmärkte“ folgen mag. Wie wir mehrfach und zuletzt in diesem Artikel vorausgesagt hatten, wird die spanische Regierung die Banken direkt nach den französischen Wahlen mit Geld überschütten. Genau so wurde es heute in Madrid auch angekündigt.
Am kommenden Freitag, so Regierungschef Mariano Rajoy, würden neue Aktionen verkündet, die den Finanzsektor betreffen: „Fehlende Kredite sind sind eins der grössten Probleme Spaniens“, analysierte Merkels Musterschüler messerscharf, und damit die wieder fliessen, habe man „Massnahmen getroffen“ und werde dafür sorgen, „dass niemand mehr Schulden hat“. Es sei zwar seine „letzte Absicht gewesen, öffentliche Gelder in den Finanzsektor zu pumpen, doch wenn es nötig ist, werde ich das tun, wie es andere Regierungen auch getan haben“.
Er sei zwar generell kein Befürworter von „bad banks“, versicherte Rajoy, doch gleichzeitig bestand er darauf, dass es irgendeine Institution brauche, die die Risiken aus der Immobilienblase übernimmt. Es braucht also keine Kristallkugel, um zu wissen, dass die Gründung einer „bad bank“ bereits am kommenden Freitag angeschoben wird. Wie bei der Erhöhung der Mehrwertsteuer: Wollten wir nie, haben wir auch immer gesagt, dass wir das nicht tun werden – ist aber alternativlos.
Zuerst wird jetzt Bankia saniert. Der Bankia-Präsident, Rodrigo Rato, ist vorsichtshalber heute gleich zurückgetreten, um „der Konsolidierung nicht im Wege zu stehen“. Rato ist nicht irgendwer: Er war Superminister für Wirtschaft und Finanzen unter Aznar bis zu dessen Wahlniederlage im März 2004. Zwei Monate später gab das 24-köpfige Exekutivdirektorium des Internationalen Währungsfonds bekannt, dass es sich für Rato als Nachfolger von Horst Köhler im Amt des Geschäftsführenden Direktors entschieden habe. Am 28. Juni 2007 gab Rato bekannt, dass er sein Amt aus persönlichen Gründen im Oktober 2007 niederlegen wird.
Danach wurde Rato Präsident von Bankia – die Bank wurde am 3. Dezember 2010 gegründet. Bankia wurde als Vereinigung von sieben spanischen Finanzinstitute geboren, mit großen Präsenz in ihren Bereichen. Der Zusammenschluss der sieben Banken wurde in nur vier Monaten gemacht, der Integrationsvertrag wurde am 30. Juli 2010 unterzeichnet. Der Anteil der Aktien ist wie folgt:
* 52,06% Caja Madrid
* 37,70% Bancaja
* 2,45% La Caja de Canarias
* 2,33% Caja de Avila
* 2,11% Caixa Laietana
* 2,01% Caja Segovia
* 1,34% Caja Rioja
Zuerst wird man vermutlich zwischen fünf und zehn Milliarden Euro über Bankia ausschütten und versuchen, so viel Risikokapital wie möglich aus der Immobilienblase dort unterzubringen mittels öffentlicher Gelder, die aber nicht als Staatsschulden gelten, weil man am Ende angeblich damit Gewinne erwirtschaften will. Eine sehr skurrile Operation, die aber genau in die Landschaft passt. Ausserdem werden andere Banken wie Liberbank, BMN, Unicaja und Ibercaja politisch dazu gedrängt, möglichst bald mit Bankia zu fusionieren.
Fazit: Die Banken, beginnend mit Bankia, werden mit öffentlichen Geldern überschüttet, der IBEX steigt, während alle anderen Börsen in den Keller rauschen – no te preocupes, España va bien!
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* Wir haben über unsere Verhältnisse gelebt
Dazu fällt mir dann nischt mehr ein.
Was soll einem dazu denn auch einfallen, Solveigh? Wir hatten es exakt so mehrfach angekündigt, weil sich das Strickmuster nicht ändert.
Erst hat man versucht, den Gestauchten in Paris doch noch auf den Präsidentensessel zu hieven und wollte nicht stören mit solchen Massnahmen – und am Morgen danach werden die öffentlichen Gelder in die Bankentresore verschoben.
Alles ganz logisch und normal oder nicht?
Eben, uhupardo, eben.
Was können wir dagegen tun? Die Demonstrationen werden – auch in Deutschland – bereits illegalisiert, also kriminalisiert, also wird die Diktatur immer offener. Das zeigt auch das Beispiel des José Morales. Was interessieren schon die Menschen, wenn der Dollar rollt?
Vielleicht doch einfach abwenden. Sollen sie sich selbst zerfleischen…
Die Menschen leben auch sehr gut ohne diese künstlichen Staaten und ohne dieses Geld und Eigentum, das uns alle zu Sklaven degradiert.
Wobei diese künstlich geschaffenen Staaten ja schließlich nur Gefängnisse sind und Polizei und Armee sind die Gefängniswärter, wobei sie gleichzeitig im selben Knast sitzen (ganz schön perfide, ne?) – auch wenn’s (noch?) keiner merkt.
Die brauchen UNS, aber wir brauchen DIE überhaupt nicht!
Bad Banken sind doch überhaupt kein Problem, da kann man sogar noch dran verdienen.
Soweit die Theorie, praktisch sieht es so aus.
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/banken/0,2828,820604,00.html
Verdient haben einige schon heute. Der IBEX verzeichnete die höchste Steigerung in diesem Jahr (2,72%) und erreichte nach langer Zeit wieder das 7.000-Punkte-Niveau.
… und damit das so bleibt, machen die FinanzVerwaltungen allenthalben Druck gegen SteuerBetrüger! Gegen die kriminellen Lorbasse, die die Entrichtung ihrer Kfz-Steuer um über einen Monat verpennt haben, solche Verbrecher, die ihre Vorsteuer nicht rechtzeitig abdrücken, weil sie nicht wissen, wie sie ihre Miete aufbringen sollen und ob es dann vielleicht auch noch für eine Packung BilligBrötchen von Feinkost-Albrecht reicht. Im vereinten Europa mittlerweile völlig wurscht, ob der Steuerbetrüger der KafenionBesitzer in Thessaloniki ist, der GurkenBauer in Malaga oder der Maurer aus Trinwillershagen ist. Die muß der entsprechende Staat doch beim Ar… packen, damit der GeldverschiebeBahnhof weiterfunktioniert. Im Ergebnis dessen hat zum Beispiel der oben genannte KaffeehausWirt in Griechenland die Nazis gewählt, weil alle anderen ihn bisher immer tiefer in die Grütze geritten haben. So wird in ganz Europa nach und nach die Demokratie wegbrechen, die sich zunehmend nur dem wohlhabenden Teil der Bevölkerung verpflichtet fühlt. Der Rest wird mit DödelFernsehen ruhiggestellt, bunter schriller lauter und einfältiger, damit ja keiner mitkriegt, was wirklich gespielt wird. Wie Solveigh schon schrub, könnten ALLE besser leben, wenn es das überbordende FinanzSystem so nicht gäbe. Das saugt Unmengen imaginären Geldes ab, das über keinerlei Gegenwert mehr verfügt. Aber der Lohn des auch schon genannten Maurers steigt nicht wirklich und er muß sparen – oder besser streichen. Alles, was nicht unbedingt zum Überleben nötig ist, wird zum unerreichbaren Luxus.
Es wird in nicht allzu ferner Zeit wieder ursächlich darum gehen, daß das Feuer nicht ausgeht.
Wird auch Zeit, dass da endlich etwas geschieht, wenn man so lange über seine Verhältnisse gelebt hat!
Die Griechen haben als Erste erfahren, was das Ende der Weimarer Republik bewirkt hat. Man darf gespannt sein, welches Land das als nächstes erfahren wird. Am besten klappt der ganze Mist endlich zusammen, weil man es wirklich leid werden kann, jeden Tag über „News from the desaster“ berichten zu sollen. Es gäbe wirklich andere Themen, madita sea!
[…] tut gerades das, Banken retten auf Kosten der armen Sucker, pardon Schlucker,wie hier in einem Artikel von Uhupardo berichtet.Er mag also keine armen Leute, die sind selber schuld, ganz weiß-puritanisch, wenn wir […]
[…] Doch auch danach gab es keinen massiven Kapitalentzug bei Bankia, obwohl die Aktie seit dem Rücktritt von Rodigo Rato um mehr als 50 Prozent abgestürzt […]
Nach den bisher erhaltenen 4.465 Miliarden Euro verlangt Bankia für seine „Rettung“ jetzt weitere … 19 Milliaden Euro! Insgesamt mehr als die Regierung Rajoy für die Sanierung des gesamten Finanzsektors eingeplant hatte!