Legaler Raub: Die neuesten Bank-„Gebühren“

Nur eine Bank zu eröffnen ist noch krimineller als eine auszurauben! Der Satz ist längst nichts Neues mehr, erhält aber jeden Tag neue Nahrung. Das jüngste Highlight setzte gerade die Banco Popular: Wer bei einer Popular-Filiale etwas bar einzahlen will, kann das natürlich tun. Wenn er aber einen „Verwendungszweck“ hinzu setzen will (z.B. eine Rechnungsnummer oder ähnlich), kostet das ab sofort 1,50 Euro. Die Banken saugen sich in letzter Zeit „Gebühren“ aus den Fingern, über die man wirklich lachen könnte, wenn die Kunden nicht drunter leiden würden.

Sie haben ein Konto bei einer Filiale der grössten Banken Spaniens: der BBVA. Weil Sie aber gerade in einem anderen Stadtteil sind, suchen Sie eine andere Filiale derselben Bank auf, um dort eine Überweisung in Auftrag zu geben. Dafür zahlen Sie neuerdings 4,53 Euro, auch wenn Sie nur 50 Euro überweisen. Sollten Sie auf die dumme Idee kommen, den Betrag auch noch bar am Schalter einzuzahlen, erhöht sich Ihre Rechnung um weitere 3 Euro (insgesamt also 7,53 Euro), damit Sie nicht weiterhin über Ihre Verhältnisse leben.

Die Banco Popular schiesst nicht nur den Vogel ab, was den „Verwendungszweck“ einer Bar-Einzahlung angeht. Auch bei den Auszahlungen ist sie Vorreiter beim legalen Raub. Sie wollen Bargeld von Ihrem eigenen Popular-Konto abheben in genau der Filiale, in der Sie auch Ihr Konto haben? Dann holen Sie es besser am Automaten, denn am Schalter zahlen Sie jetzt 0,50 Euro „Gebühren“, um an Ihr eigenes Geld zu kommen.

Haben sich die Banken noch vor wenigen Jahren darin überboten, in vielen Belangen keine Gebühren mehr zu kassieren (Kontobewegungen, In- und sogar Auslandsüberweisungen innerhalb der EU), langen sie heute um so mehr hin. Wenn Sie keine monatliche Gehaltsüberweisung auf Ihrem Konto verzeichnen, zahlen Sie heute für jede Kontobewegung mindestens 0,50 Euro, ziemlich egal bei welcher Bank. Dringender Uhupardo-Rat: Bank wechseln und vor der Unterschrift die Konditionen aushandeln wie auf dem Jahrmarkt! Das geht nämlich durchaus, weil alle Neukunden gewinnen wollen/müssen. Sagt Ihnen bloss niemand!

15 Kommentare zu “Legaler Raub: Die neuesten Bank-„Gebühren“

  1. Michael Thuma sagt:

    In Österreich ist das annähernd Standard:)

  2. EuroTanic sagt:

    Es gibt eine einfache Lösung. Das Konto schliessen. Geht nicht? Doch, aber niemand hat gesagt, dass echte Freiheit einfach ist.

  3. konto schliessen? einfach gesagt, denn viele unternehmen, kommunen usw weigern sich bargeld anzunehmen. und bareinzahlungen oder -überweisungen sind in d unter 5 € gebühr nicht zu machen.

  4. Sie treiben es auf die Spitze, bis das Faß überläuft. Dann haben sie endlich, was sie wollen: Krieg. Dabei ist es völlig egal, ob es Bürgerkrieg oder einer gegen ein anderes Volk ist. Hauptsache Krieg.

  5. Makus sagt:

    wen juckts was die Banken in Spanien verlangen?

    • uhupardo sagt:

      Diejenigen, die wie wir in Spanien leben und diejenigen vielen Leser, die dort entweder auch leben oder sich für Spanien interessieren. Dem könnte man ein Minimum an Respekt zollen, wenn man wollte, Makus.

      • Aya sagt:

        Na das mein ich aber mal auch, das uns das interessieren sollte. In der BRD grassiert dieser Gebührenvirus ja auch schon eine weile. Bin bei der Postbank und auch da werden mittlerweile horende Gebühren für Bareinzahlungen und Rückbuchungen verlangt.Die Summe an Bargeld, die man pro Tag abheben kann wurde heruntergesetzt usw.

        Was ich mich frage.Es sind jetzt ja fast überall Briefe von den Banken verschickt worden. Darin geht es um die Änderung des Lastschriftverfahrens, sogenanntes SEPA-Basislastschrift Verfahren.Kann mir mal jemand erklären was es damit auf sich hat?

        Im übrigen liebe Uhupardos, ich bin seh dankbar für diesen Blog, weil er die Dinge verständlich und einfach darstellt.Weiter so.

      • Das ist der Anfang des Abschaffens des Bargeldes.
        Ist dieser Schritt, der von keinem Volk „bestätigt“ werden muss, weil „die Banken“ das diktatorisch bestimmen, vollzogen, bist Du 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag beobachtet.
        „Sie“ wissen dann immer ganz genau, was Du wann wo wieviel kaufst, wo Du wann wie wohin fährst, wann Du wo wie mit wem welche kulturellen (oder sonstigen) Veranstaltungen besuchst. Kurz, sie kennen Dein gesamtes Leben von der Wiege bis zu Bahre. Und sie brauchen dafür keine Geheimdienste mehr!

        Und wenn Du nicht artig bist, ist die Karte mal ganz schnell futsch oder die Zahlen verschwinden wie von Geisterhand von der Nummer, die Deiner Person zugeordnet ist. Vielleicht verschwindet auch diese Nummer ganz und gar und Du hörst auf zu existieren…. Du wirst nirgends mehr mit Bargeld bezahlen können und dürfen!

        Sie brauchen keine KZs mehr. Sie brauchen nur noch die Knute des Geldes!

        Und das schönste für die Mächtigen daran ist, dass wir – die Menschen – uns überhaupt nicht dagegen wehren können, keinerlei Einfluss auf diese Entwicklungen haben oder ausüben können, außer: Wir verabschieden uns aus dieser Gesellschaft und steigen komplett aus!

        Das ist die perfekte Diktatur! Faschismus in Reinform!

        😦 😦 😦

    • Don Furioso sagt:

      Wenn endlich offensichtlich wird, dass deutsche Landesbanken, und damit Sparkassen, pleite sind, kommen auch Gebühren, Steuererhöhungen, Verlust des AAA-Ratings nach Deutschland. Dann heißt es in vielen Foren auf englisch, spanisch, chinesisch und arabisch „was kümmert es mich, was in Deutschland passiert?“ – Erst recht wegen solcher Attitüden von „Makus“, die sich für unverletzbar halten. Jeder ist mal dran, Makus. Die Erkenntnis, dass wir alle in einem Boot sitzen, und es uns schon aus Selbsterhaltungstrieb jucken sollte, scheint manchem verborgen. Darwin at work!

      • uhupardo sagt:

        Der Begriff „Solidarität“ hat sich halt bis Karlsruhe noch nicht herumgesprochen. Das passiert erst, wenn das eigene Hemd licherloh brennt. Und dann wird man sich dort darüber aufregen, dass so gar niemand Solidarität erkennen lässt. Alles wie immer; denn wäre das anders, würden eine Menge Ungerechtigkeiten von vornherein unterblieben, aus Angst eben vor dieser Solidarität, die Stärke ausmacht.

      • „Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker“ José Martí (1853 bis 1895)

  6. Don Furioso sagt:

    Wenn das eigene Hemd lichterloh brennt, wird das Geschrei und Gejammer groß. Genau das, fürchte ich, wird passieren. Wenn auch die deutsche Wirtschaft einbricht, weil keiner mehr den deutschen Maschinenbau, bezahlen kann, wenn man im Ausland „made in Germany“ mit Arroganz verbindet, dann wird es vielleicht dem letzten Trottel dämmern, dass jeder Freunde braucht. Und ja, wenn es anders wäre, würden viele Ungerechtigkeiten unterbleiben, von vorneherein.

  7. Aya sagt:

    @ Don

    Das Hemd ist schon abgebrant glaub ich. Die Tagesschau fängt an, DAX Kurse zu fälschen. Da dauerts nicht mehr lang und das Brot kostet wieder 10000000 € *lach*

    • Don Furioso sagt:

      Ja, es ist schon abgebrannt, nur hat es keiner gemerkt. Bald wird Gold so richtig populär, aber wenn man Charlie Munger glaubt, sind alle unzivilisiert, die nicht an Geld und den Aktienarkt glauben.

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