„Nein zu den Ölbohrungen vor unseren Stränden“ – das war gebetsmühlenartig das Credo der Regierung der Kanarischen Inseln (Coalición Canaria), nachdem die Madrider Regierung die Probebohrungen vor den Küsten der Inseln genehmigt hatte, worüber wir mehrfach berichteten. Widerstand also wegen der Umwelt, wegen des Tourismus und überhaupt. – Dieses glasklare „Nein“ hängt aber offensichtlich davon ab, wer bei der Operation die Feder führt und verwandelt sich in ein ebenso glasklares „Sí“, wenn die kanarische Regierung das Sagen hat. Merke: Öl ist nur schlecht, wenn man es nicht selbst fördern kann.
Wie sonst soll man sich das Arbeitsfrühstück in Houston (Texas) erklären, zu dem am 15. Mai die spanische Botschaft und die Regierung der Kanaren eingeladen hatten? Im Hotel Zaza und um 8.30 Uhr morgens wurden die Öl- und Gaskonzerne unter dem Titel „Perspektiven der Offshore-Industrie vor Westafrika – Wettbewerbsvorteile der Kanarischen Inseln“ eingeladen, sich für den Produktionsstandort Kanaren zu interessieren. Paulino Rivero, der Chef der kanarischen Regierung hatte sich auf den Inseln über Wochen bei keiner der vielen Demos gegen die Madrider Entscheidung sehen lassen – er selbst fehlte auch in Houston, liess sich aber entsprechend repräsentieren.
Da will ein Regionalfürst ganz groß rauskommen.
Ob der weiss, wie sich solche Konzerne so benehmen, wenn sie erstmal den Zuschlag bekommen haben?
Denken scheint den spanischen Politikern auch nicht so gegeben zu sein.
Ich bin gewiss kein EU-Freund, aber ein Freund Europas. Leider ist Spanien wie Portugal bereits an die Amis verloren. Die machen jetzt schon in großem Stil in GMO-Giftmüll, und es wird immer mehr. Damit sind sie für mich nicht mehr tragbar.
Ein Vergleich mit Griechenland macht die Position der spanischen Regierung aber zumindest nachvollziehbar. Die immensen griechischen Erdölvorkommen werden demnächst offenbar von amerikanischen und israelischen Firmen (lt. Mainstream Medien) gefördert. Soll Spanien wirklich so lange warten, bis die Troika auch hier bittere Fakten schafft, oder doch besser vorher aktiv werden?
Keine Frage – die Kanaren sind schön und müssen unbedingt geschützt werden. Aber eine Regierung muss abwägen und die Interessen des Landes in allen Schattierungen berücksichtigen.
Glaubt einer, die Kanaren würden irgendetwas zu sagen haben?
Man kann davon ausgehen, dass die den Tourismus in die Tonne hauen.
Zudem werden sie jede Verschmutzung, Vergiftung, Verseuchung leugnen, die kommen wird, so wie beim Gold von Mexiko, der ja wieder sicher sein (soll).
Nur, die Krabbenfänger verzehren die eigene Ware nicht mehr, so vergiftet ist dort alles.
Das ist alles eine Riesensauerei.
Und dann wollen sich die Konzerne noch mit einem Vergleich aus der Verantwortung stehlen.
Langzeitschäden einer Oel-Katastrophe heißt der Betrag,einzeln verlinken ging nicht.
http://tvthek.orf.at/programs/1211-ZIB-2
Hm, als sportliche Veranstaltung nach dem Motto, wer zieht hier wen über den Tisch? Wobei, wenn ein Ami mit im Spiel ist, dürfte klar sein, wie das Spiel ausgeht.
Genau!