EU-Bedingungen für Spaniens 100 Milliarden sind geklärt

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Seitdem sich die EU am Samstag bereit erklärt hat, Spanien 100 Milliarden für de Bankenrettung zu überweisen, fragt sich alle Welt: Aber zu welchen Bedingungen? Auch diese Frage ist jetzt geklärt und die entsprechende Antwort darauf hatten wir bereits am Samstag gegeben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel versicherte heute zwar, „selbstverständlich gibt es Bedingungen“ für die 100 Milliarden, allerdings andere als in den vorangegangenen Fällen Griechenland, Irland und Portugal. Die Zahlung sei an eine Reform des Bankensystems geknüpft, erklärte Merkel. Diese Bedingungen „sind andere als diejenigen, die von einem Land verlangt werden, das seine ganzen makroökonomischen Programme der Rettung unterwerfen müssen“.

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Damit haben Mariano Rajoy und sein Wirtschaftsminister (und Uhupardo) Recht behalten, die am Wochendende mehrfach erklärt haten, die Bedingungen, die an die 100 Milliarden Euro zur Bankenrettung geknüpft sind, beträfen nur den Finanzsektor. Grundsätzlich dürfte das allerdings keine wirkliche Rolle spielen, ebenso wenig wie das Gespräch über die Rückzahlung dieses „sehr günstigen Kredits“ (O-Ton De Guindos), denn die nächste Hilfs-Tranche für Spanien kommt ganz sicher – und dann wird es nicht mehr nur um die Banken gehen.

Kleine Anekdote zum Schluss aus der Pressekonferenz von De Guindos am Samstag, als auch das Foto ganz oben entstand:

Journalistin fragt: “Wenn es doch keine Rettung ist, wie sie sagen, und die Regierung stolz darauf ist, dass sie einen so zinsgünstigen Kredit erreicht hat, um die Lage zu stabilisieren, warum haben sie das dann nicht schon vor Wochen so beantragt und Spanien statt dessen exorbitante Zisen zahlen lassen?”

De Guindos: “Ähm … Sie haben nicht das Wort, da war jemand vor Ihnen dran – Ja, Sie da hinten, bitte …”

Die Señora kam unerklärlicherweise auch später nicht mehr zu Wort.

10 Kommentare zu “EU-Bedingungen für Spaniens 100 Milliarden sind geklärt

  1. uhupardo sagt:

    Nur eine bescheidene Frage am Rande:
    Im Juli 2011 gab es den grossen Stress-Test für die spanischen Banken mit „exzellenten Resultaten“. Auch Bankia und Banca Civica bestanden ihn ohne jeden Vorbehalt.

    Wo bleiben jetzt die Rücktritte?

    • Don Furioso sagt:

      Stress-Test, Schmess-Test! Soweit ich mich erinnern kann, bekam auch die Commerzbank gute Noten, oder?. Stress-Tests, Riskiomanagement, VaR – das ist alles Voodoo. Soweit mir bekannt hatte auch die Hypo Real Estate Riskikomanagement. Gab es da Rücktritte?

      • uhupardo sagt:

        ES ist schon fantastisch zu sehen, wie die Banken vor weniger als 12 Monaten hervorragende Noten eingesammelt haben – und jetzt rein gar niemand verantwortlich ist. Aber Reiningungspersonal, das ein Brötchen isst, muss wegen Veruntreuung entlassen werden. Die Ära der Beliebigkeit.

  2. Der Buschfunk vermeldete, das Geld bliebe hauptsächlich in Deutschland (deutsche Banken)? Weiß der uhupardo etwas darüber?

    Wo bleiben jetzt die Rücktritte?

    Wenn das einen kleinen Angestellter der Bank beträfe, würde er fristlos und ohne Abfindung gefeuert.

    Nicht so bei Angehörigen der Mafia. Sie haben eine hervorragende Arbeit geleistet!
    Alle waren beruhigt, das Geld blieb in den Banken, und jetzt gibt’s noch ’nen saftigen Bonus obendrauf.
    Die Rechnung zahlen – wie immer – die Bürger. Das wird auch entschädigungslose Enteignung genannt. Noch deutlicher: Ausrauben eines ganzen Landes und aller darin lebenden Menschen.

  3. lupus germanicus sagt:

    Nur mal nebenbei; De Guindos (zu deutsch: „Weichselbaum“) ist ex-Lehman-Bros-Bänker.

    sapienti sat

  4. […] Sie dazu auch: * EU-Bedingungen für Spaniens 100 Milliarden sind geklärt * Rajoys Stunde der Wahrheit in der Neusprech-Version * Die gesamte Entwicklung der spanischen […]

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