500 Beamte protestieren vor dem Parlament und dem Parteisitz der PP

demo funcionarios 15jul

Mehrere hundert Beamte haben heute vor dem Madrider Parlament und dem Sitz der regierenden Partido Popular vor den jüngst verkündeten Sparmassnahmen der Regierung protesiert. Abgeschirmt von einem massiven Polizei-Aufgebot forderten sie den Rücktritt von Mariano Rajoy. Die Demo begann vor dem Parlamentssitz und endete vor der Parteizentrale. Polizisten, Feuerwehrleute, Lehrer, Sanitärpersonal und Angestellte des öffentlichen Dienstes schlossen sich der Veranstaltung an.

Mehrmals wurden die Einsatzkräfte der „Antidisturbios“ aufgefordert, sich dem Protest anzuschliessen. Als zwei Polizisten mit ihren Motorrädern heran brausten und ihren Motor im Leerlauf mit voller Drehzahl aufheulen liessen, um ihre Sympathie für den Protest deutlich zu machen, wurden ihre Daten von anderen Polizisten im Einsatz notiert. In Madrid „beschützt“ die Polizei inzwischen die Polizei. Diesmal blieb es friedlich.

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16 Kommentare zu “500 Beamte protestieren vor dem Parlament und dem Parteisitz der PP

  1. Lynn sagt:

    (rofl) In Madrid “beschützt” die Polizei inzwischen die Polizei.

    Das kann eigentlich nur bedeuten, dass die spanische Polizei mehr Grips im Kopf hat als die deutsche…

  2. […] Sie dazu auch: * 500 Beamte protestieren vor Parlament un Parteisitz der PP Bewerten:Share this:TwitterFacebookDiggLinkedInRedditStumbleUponE-MailDruckenGefällt mir:Gefällt […]

  3. Knut sagt:

    WoW 500 Beamte protestieren ! Wenn das nicht mal eine Schlagzeile wert ist. Da lacht Rajoy doch nur drüber. Die Spanier sind mittlerweile ein genauso eingeschlafenes Volk wie die Deutschen. Oder geht es Ihnen eventuell doch besser, als immer angenommen?

    • uhupardo sagt:

      Muss daran liegen, dass einige Leute, die in Spanien wohnen, ihren Hintern nicht aus dem Sofa bekommen, oder Knut?

      Die Aktion der 500 Beamten in Madrids Innenstadt wurde auch ohne Massenansammlung wahrgemommen und löste breites Presse-Echo aus. Es ist nicht immer die Anzahl allein, die den Effekt ausmacht.

      • Knut sagt:

        jajajaja.. Der war auch nicht schlecht. Allerdings solltest du schon ein bischen besser recherchieren, bevor du Vermutungen aufstellst. 😉

        Aber mal ganz ehrlich. Auch du mußt eingestehen, dass 500 Beamte ein Witz sind. In Spanien sollten nach den neuen Gesetzesänderungen Tausende auf die Strasse gehen, wenn nicht sogar Millionen.

        Sind nicht 50% der Jugendlichen bis 25 Jahre arbeitslos? Haben die etwa keine Zeit für Manifestationen oder sind Sie doch einfach nur zu bequem oder geht es Ihnen einfach nicht dreckig genug?

        Und über das Presseecho kann man doch nur lachen. Als wenn das auch nur das geringst bewirken würde. Ich wette mit dir Uhupardo um eine Flasche guten spanischen Rotwein, dass spätestens im Frühjahr 2013 kein Mensch mehr aufbegehrt, keiner auf irgendeiner Strasse demonstrieren geht und die Änderungen ohne irgendeine weitere Änderung durchgesetzt wurden. Und in 4 Jahren eventuell sogar nochmal PP als stärkste Partei wiedergewählt wird. hahaha Das wäre der Brüller schlechthin.

        • uhupardo sagt:

          „jajajaja.. Der war auch nicht schlecht. Allerdings solltest du schon ein bischen besser recherchieren, bevor du Vermutungen aufstellst. „

          Ich muss keine Vermutungen anstellen, AndyKnut, IP-Adressen sind sehr eindeutig. Wenn jemand also selbst mit dem Hintern nicht aus der Couch kommt, sollte man wenigstens den Schnabel halten und sich die hämischen Beschwerden über andere Einwohner Spaniens sparen, die den Hintern in der selben Couch haben.

          Die Wette gilt sowieso, aber die Flasche suche ich aus und die wird teuer.

        • aus Madrid sagt:

          3 Monate bis Frühling 2013 … die Proteste haben sich gewandelt.

          Mehr Proteste, flächendeckend durch alle noch öffentlichen Institutionen und dauerhaftere Proteste, 2 Monate lang andauernde, stetige, und täglich stattfindende öffentliche Protestkundgebungen und Beiträge systematischen Alternativen sind zu vermerken.
          (zu vermerken = nicht möglich zu ignorieren, wie Sportnachrichten zum Beispiel )

          Knut, in einem kann ich Dir leider zustimmen: „die Änderungen werden ohne irgendeine weitere Änderung durchgesetzt.“ D.h. die Änderungen, werden durchgestezt, ob gleich der zahlreichen, intensiven Proteste.

          Uhupardo, welchen Wein wirst Du wählen?

        • aus Madrid sagt:

          Hier in Madrid ist jetzt gerade, Mitte März die Mandelblüte vorbei und die Proteste sprießen, dass es knackt und kracht. Knut, sind Sie noch da? : )
          Leider stimmt immer noch:
          „… und die Änderungen ohne irgendeine weitere Änderung durchgesetzt wurden.“

  4. Rainbow sagt:

    Immerhin 500 protestierende Beamte,toll,aber ich glaube das es mit der Zeit mehr Leute auf die Straße treiben wird,ich hoffe das es ohne Blutvergießen passiert wird.Jeder Mensch ist eigenartig und Gehört unter den Schutz der verbrieften,unantastbaren Menschenrechte,ja auch die Beamten
    müssen für ihre Menschliche Würde kämpfen.

  5. aus Madrid sagt:

    Der Verein (für Spanische Militärs) AUME veröffentlicht am 14.07. auf auf ihrer Internetseite ihre Haltung zur politischen Lage. http://www.aume.org/modules.php?name=News&file=categories&op=newindex&catid=2

    Es sind nicht nur 500 Leute. Es sind vielleicht schon so viele, wie die Zahlen der annoncierten Summen der Millionen, mit denen gespart werden soll. Die Zahl 500 ist nicht relevant.
    Diese Beamten sitzen am Knopf des grossen Apparats.

  6. aus Madrid sagt:

    In Valencia am 14.07. , besetzen die Beamten und Angestellten des öffentlichen Senders RTVV, während der Nachrichtenaustrahlung (Mittagsmagazin), das Studio und gaben eine Protestkundgebung durch.

    In Valenzianischer Sprache. Unter dem Video in den Kommentaren, hat 1mojitoporfavor die Kundgebung ins Spanische übersetzt.

    • uhupardo sagt:

      Der Hintergrund:
      Das öffentliche valencianische Fernsehen will 1.295 der derzeit 1.695 Beschäftigten entlassen, also drei Viertel der Belegschaft, wie heute morgen verkündet wurde. Die Angestellten unterbrachen daraufhin spontan die Live-Sendung mit ihrem Protest. Kurz darauf räumte die Polizei das Studio mit dem Hinweis, die Ausstrahlung müsse gesichert sein.

  7. aus Madrid sagt:

    „Hier sind unter Anderem Feuerwehr, Sanitäter, Polizei, Guardia Civil, Militär … Sie sind alle im öffentlichen Dienst, so wie die politischen Repräsentanten es ebenso sind, und für das Gemeinwohl da sein sollten“, sagt ein Feuerwehrmann in die Kamera.

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