Lagarde hat etwas gemerkt! Die Proteste in Madrid gehen auch heute weiter

demo 16jul madrid

Christine Lagarde hat etwas gemerkt!  Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat heute davor gewarnt, dass die Rettungsmassnahmen in Spanien nicht dafür gesorgt hätten, das „Vertrauen der Märkte“ wieder herzustellen.  Ob sie das nun ganz allein herausgefunden oder einfach sehr kompetente Berater hat, nachdem die Risikoprämie Spaniens heute 560 Punte erreichte und die Börse um 2,5 Prozent abstürzte, ist nicht bekannt.  In Madrid gehen derweil die Proteste weiter.  Tausende von Demonstranten, die meisten Beamte, sorgten dafür, dass wichtige Hauptstrassen gesperrt wurden.

Mit Slogans wie „Hände hoch, dies ist ein Überfall“ zogen die Demonstranten durch Madrid, trugen mit einem Sarg symbolisch die offentlichen Dienstleistungen zu Grabe. Grosse Verkehrsstrassen in der Madrider Innenstadt wie die Castellana, Gran Vía, der Paseo del Prado, Serrano oder Doctor Esquerdo waren damit unterschiedlich lange für den Strassenverkehr blockiert. Die Polizei hatte das Parlament mit einer Doppelbarriere und massivem Aufgebot von Uniformierten abgesperrt. Volksvertreter müssen mit immer grösserem Aufwand vor dem Volk geschützt werden.

demo 16 jul 2

Polizeibeamte und Feuerwehrleute, die die Demonstration anführten, riefen den Uniformierten oft Parolen entgegen wie „Kollege, komm auf die andere Seite, deine Kinder bekommen auch kein Weihnachtsgeld mehr“.

Während all das passiert, sorgt die Kanzlerin dafür, dass sie sich demnächst perfekt auf Nordsee und Bayern beschränken kann, was ihre Urlaubsziele angeht, denn besser ist besser. Angesichts des Petersberger Klimadialogs bezeichnete die Kanzlerin das Schrumpfen von Euro-Volkswirtschaften als notwendigen Schritt – selbst wenn in Griechenland oder Spanien die Konjunktur einbricht und die Wut der Bürger wächst. Nur durch Sparen kommen die Schuldenstaaten zu einem nachhaltigen Wirtschaftskurs, sagte Merkel.

Später stellte sich heraus:
* Lagarde merkt doch nichts!

33 Kommentare zu “Lagarde hat etwas gemerkt! Die Proteste in Madrid gehen auch heute weiter

  1. Teja552 sagt:

    Nun ja wenigstens eine Frau, die was merkt oder die, die zumindest Berater hat, die das merken, Frau Merkel hingegen merkt nichts und hat wohl auch nicht die passenden Berater.

  2. Teja552 sagt:

    da war einmal ein „die“ zuviel, sorry!

    Hab das mal bei mir verlinkt!

    Einen guten Abend noch.

  3. totschka sagt:

    Volksvertreter müssen mit immer grösserem Aufwand vor dem Volk geschützt werden.

    Das ist eine Art von Wachstum, der ich vorbehaltlos zustimmen kann! 😉

  4. flurdab sagt:

    Also so richtig viel merken kann Frau Lagarde eigentlich nicht, es ist wohl eher ein merkeln.
    Es sollte auch Frau Langarde inzwischen aufgefallen sein das sie keinen Einfluss auf die Märkte hat.
    Es ist schon ausgesprochen Blöde wenn der Dompteur nackt und ohne Stuhl und Peitsche zu den Markttigern in den Käfig steigt.
    Noch blöder ist die Annahme, dass das Publikum das nicht sieht.

  5. fischi sagt:

    Soviel ich weiss hat Spanien auch noch keinen Kredit vom IWF.
    Da darf sie noch was merken.
    Bei Merkel ist das anders.
    Den Deutschen werden immer viele Eigenschaften pauschal zugeteilt.
    Starrköpfigkeit wird da meist vergessen, aber darunter haben viele deutsche Führer gelitten.
    Z B. der Kaiser, Hitler, Honecker.
    Wie die geendet haben …

    Dass bei euch die Beamten demonstrieren, das ist ganz stark!

  6. Johannes Eber sagt:

    Soviel zu „Bundeskanzlerin Merkel“ und das ist ein wahrer Begebenheitsbericht.
    „Merkel“ wurde von „Berliner Schüler“ eingeladen. Hier sollte „Merkel“ auf einer großen Landkarte ihre „Geburtsstadt Hamburg“ zeigen. Die Landkarte war ohne Stadt- beziehungsweise Ortseintragungen. „Merkel“ zeigte mit dem Zeigestock auf Sibirien. Genauso „ABSTRUSS und WIRR und nochmals WIRR“ ist ihr ökonomisches Wissen. Die Frau ist das reinste CHAOS!!!!!!

  7. Johannes Eber sagt:

    Korrektur „Muchas gracias“

  8. Lausitzwolf sagt:

    Denkt hier auch mal jemand an das arme Sibirien?
    Wir können sowas doch nicht einfach exportieren!
    Davon mal ganz abgesehen finde ich extrem schäbig, was hier in den Medien von den Protesten in Spanien und anderswo ankommt, da brauch mir keiner mehr mit Zensur in ANDEREN Diktaturen kommen….unter der hiesigen machen das die sogenannten Journalisten gleich freiwillig!

  9. Ob wir Madame Merkel mal auf ihren Geisteszustand untersuchen lassen sollten…?

    Sibirien fände ich ein tolle Lösung, solange sie da ohne „Gefolge“ hingeschickt wird, zur Erholung, so zu sagen….
    Ich kenne da ein paar tolle Ecken…, da kommen auch Bären und Tiger vorbei und sagen „Gute Nacht!“

    Lausitzwolf, Sibirien verkraftet diese eine Person, glaub’s mir!

  10. jg05 sagt:

    Der “liberale” Denkfehler besteht in der Annahme, die Staaten könnten, wenn sie nur wollten, weniger Schulden machen. Das ist aber unmöglich, solange die Geldvermögen, die sich bei nur wenigen Prozent der Bevölkerung konzentrieren, durch Zins und Zinseszins anwachsen und damit auf der Kehrseite der Medaille eine ebenso exponentiell steigende Verschuldung von Mittelstand und Staat erzwingen.
    Der “soziale” Denkfehler geht davon aus, dass durch staatliche Investitionen ein “selbsttragender Aufschwung” herbeigeführt werden könnte, der es dann erlaubt, den Schuldenberg mit höheren Steuereinnahmen wieder abzutragen. Das ist ebenfalls unmöglich, denn wenn überhaupt staatliche Investitionen und Subventionen nötig werden, um den Geldkreislauf zu schließen, ist die allgemeine Sachkapitalsättigung bereits soweit fortgeschritten, dass aufgrund der Rentabilitätshürde des Urzinses neue rentable Sachkapitalien – und damit bezahlbare Arbeitsplätze – nur noch auf Kosten des Steuerzahlers geschaffen werden können, während die unverdienten Kapitaleinkommen auf Kosten der Mehrarbeit anderer (Zinsen, Renditen und private Bodenrenten) weiterhin exponentiell ansteigen, bis sich die ganze Volkswirtschaft selbst zerstört (Liquiditätsfalle).
    Seitdem der Krieg – zur umfassenden Sachkapitalzerstörung, um den Zinsfuß hochzuhalten – aufgrund der atomaren Abschreckung nicht länger der Vater aller Dinge sein kann, ist die gegenwärtige Krise nur noch durch die Beseitigung der Rentabilitätshürde des Urzinses zu überwinden.

  11. Johannes Eber sagt:

    Einwandfrei und hervorragend geschrieben.

  12. […] zurückgenommen * Lagarde merkt doch nichts! Bewerten:Share this:TwitterFacebookDiggLinkedInRedditStumbleUponE-MailDruckenGefällt mir:Gefällt […]

  13. bodenfrost sagt:

    Ich habe den Eindruck, dass die spanische Regierung entweder nicht wahrhaben möchte, wie breit der Protest gegen ihren Sparkurs aufgestellt ist, oder es bewusst darauf anlegt, möglichst große Teile der Bevölkerung gegen sich aufzubringen.

    Es sind ja schon lange nicht mehr nur die von Politikern verhöhnten „perroflautas“, die sich zur Wehr setzen gegen Ungerechtigkeit, Perspektivlosigkeit und Aushöhlung ihrer Rechte. Seit Monaten streiken die Bergarbeiter im Norden des Landes, der Protest gegen den Bildungsabbau, marea verde, ist weiterhin aktiv, gestern besetzten Mitarbeiter einen Fernsehsender in Valencia, aus Protest gegen anstehende Entlassungen, am 21. Juli wird der Marsch der Arbeitslosen in Madrid ankommen und nun sind auch noch die Beamten auf der Straße.

    Hoffentlich gewähren sich die unterschiedlichen Gruppen weiterhin gegenseitig Solidarität, im Kern kämpfen sie ja alle gegen dasselbe Problem. Spanien steht auf der Kippe. Das Land könnte endgültig in den Abgrund stürzen, oder aber mit Massenprotesten dem zerstörerischen System Einhalt gebieten und das Ruder herumreißen. Im Moment erscheint mir beides ungefähr gleich wahrscheinlich. Umso unverständlicher ist mir, dass in Deutschland nicht einmal die sogenannte links-liberale Presse ihr Augenmerk auf Spanien richtet.

    Vielen Dank dem Uhupardo für die unermüdliche und wertvolle Berichterstattung, die hilft, sich ein Bild zu machen, was zwischen den Pyrenäen und der Straße von Gibraltar tatsächlich los ist.

    • Johannes Eber sagt:

      Die „sogenannte links-liberale Presse“ gehört auch zu der „mainstream-press“, die vom Großkapital kontrolliert und abhängig ist. Jahrzehntelang schon betreiben diese „Medien“ bei der deutschen Bevölkerung gründlichste Gehirnwäsche. Ich wünsche Ihnen noch einen guten und erfolgreichen Tag.

    • Ich wiederhole mich ungern. 1936 hatten wir in Spanien dieselbe Situation mit dem selben heldenhaften Kampf der Arbeitenden, die sich zusammengeschlossen hatten.
      Ergebnis: Francos Faschismus, errichtet mit Hilfe des deutschen Faschismus.

      Ich wollte, nicht nur die Spanier haben diese Lehre aus der Geschichte im Kopf und Erinnerung. Es müssen neue Wege gegangen werden, sonst ist das Ergebnis das selbe – nur schlimmer!

      • bodenfrost sagt:

        Als vor über einem Jahr die Bewegung 15M entstand, war ein häufig zu lesendes Motto, dass man dem Vorbild Islands folgen wolle. Ich weiß nicht, wie realistisch das ist. Ich weiß auch nicht, wie geschlossen die Meinungen der Demonstrierenden darüber sind, in welche Richtung man gehen sollte. Vermutlich gibt es ein buntes Spektrum an Ab- und Ansichten.

      • Vermutlich gibt es ein buntes Spektrum an Ab- und Ansichten.
        Das vermute ich auch und das ist AUCH gewollt, denn:

        1. Teile und Herrsche
        und dem steht gegenüber:
        2. Einigkeit macht stark!

        Es muss sich also die Frage gestellt werden: Wie erreiche ich Einigkeit?
        Antwort: Indem ich ein für alle gangbares und einleuchtendes Konzept erarbeite und das dann überall kommuniziere!
        Von nischt kommt nischt!
        Und ziel-los protestieren (oder jeder in seine ganz persönliche Richtung: der eine nach vorne, der andere nach hinten, der eine nach rechts, der andere nach links) spielt denen in die Hände, die doch „bekämpft“ werden s(w)ollen! – Siehe 1. und 2.

  14. geno sagt:

    Die Kluft zwischen Spaniens linkem Flügel und den Konservativen entwickelt sich zu einem Pulverfass.
    10.000 Demonstranten in Malaga drohten während eines Protestmarsches mit den Parolen Krieg, Krieg, Krieg.
    Nun veröffentlicht die Gewerkschaft UGT einen Pressebericht auf seiner Internetseite, in welchem es wörtlich heisst: “Die Angestellten des öffentlichen Dienstes von Andalusien erklären der Zentralregierung den Krieg.” Voller Stolz werden aus den Protestmärschen die Parolen der Demonstranten zitiert und da heißt es u.a. wörtlich: “Rajoy Du Faschist, Du bist ein Terrorist” und “Rajoy Du Bastard, Regierungsrücktritt“.
    Quelle: andaluz.tv

    • Sie (hier die Gewerkschaften) hetzen die Menschen auf, damit sie endlich ihren (Bürger-)Krieg bekommen.
      Ich muss also annehmen, dass die Gewerkschaften mit den Mächtigen unter einer Decke sitzen und deren Erfüllungsgehilfen sind.

      • uhupardo sagt:

        Was werfen wir denn den Gewerkschaften jetzt am besten vor? Dass sie Menschen raten, intensiv gegen Ungerechtigkeiten zu protestieren? (denn so war „declarar la guerra“ gemeint und nicht etwa als physische Kriegserklärung)

      • Wer zum Krieg aufruft, macht sich am Krieg mitschuldig. Egal in welcher Art.

        Denn ich muss, wenn ich solche Worte benutze auch in Betracht ziehen, wie „die andere Seite“ mit den Worten umgeht. Und Kriegserklärung heißt nichts anderes als das:
        Ich erkläre den Krieg.
        Damit hat der Krieg begonnen.

        Was damit angeblich gemeint war, ist dann schon uninteressant.

        Ich wünsche den Spaniern, dass es dennoch keinen Bürgerkrieg gibt.

  15. Stephan sagt:

    Ich bin ja mal gespannt wann es in Spanien so richtig knallt! Lange machen die Bürger das nicht mehr mit, glaube ich!

  16. fischi sagt:

    Wenn es um ein paar Reförmchen geht da ist bestimmt mit friedlichen Demonstrationen was zu erreichen.
    Sowie aber irgendwie die Machtfrage gestellt wird und das auch blos ansatzweise, da setzen die alles ein was sie haben.
    Die Bankster interessieren Menschen nicht, die haben blos Intresse an Schuldnern.

    • uhupardo sagt:

      Pues bien, dann werden sie es wohl einsetzen müssen, fischi. Ich habe auch nicht gerade Kerzen in der Hand, wenn ich auf die Strasse gehe, weil schon der Subcomandante Marcos verstanden hatte, dass das rein gar nichts bringt. Machtablösung geht nicht ohne Macht-Ablösung – wer sich dahingehend etwas vormachen will, soll das tun.

  17. fischi sagt:

    Wenn man in die Geschichte sieht hat doch jeder größere Umbruch auch einen Bürgerkrieg ausgelöst.
    Jeder jetzt mal unter Vorbehalt, aber das Gegenteil ist mir nicht eingefallen.
    Ich schreibe seit langem wieder mal eigentlich hoffe ich, dass ich Unrecht habe.

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