… und das sagt Barack Obama zur Krise in Europa

BO1

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Barack Obama hat sich soeben in einem Radio-Interview mit „W Radio“ unter anderen Themen zur Krise in Europa geäussert. Dieser Sender wird von vielen Latinos in den USA gehört, die für den Wahlsieg entscheidend wichtig sind. In diesem Audio hören Sie die englische Original-Version, die jeweils nach jedem Statement spanisch übersetzt wird: Klick
Hier der Auszug, der sich auf die Lage in Europa bezieht:

Obama wird vorgehalten, er rede nur über Spanien, wenn es um die Krise in Europa geht. Darauf antwortet er (im letzten Teil des Audio):

BO2

„Ich beziehe mich nicht nur auf Spanien. Wir arbeiten sehr hart, um zu erreichen, dass die Länder der Europäischen Union zusammen arbeiten, um diese Krise zu regeln.  Spanien ist das grösste (Krisen)Land; wir können nicht zulassen, dass Spanien fällt. Die Probleme Griechenlands sind offensichtlich noch grösser, aber es ist ein kleineres Land. Italien hat zum Beispiel, wie Spanien, ebenfalls Probleme, die Regierung zu finanzieren. Wir ermutigen alle Länder der Region, näher zusammen zu rücken.  Wir wollen, dass die neuen Reformen in Spanien, die am Ende der ganzen Union nützen werden, die Unterstützung anderer Länder haben, wie zum Beispiel von Deutschland. Das macht einen erheblichen Unterschied auch für die USA aus, weil Europa unser grösster Handelspartner ist und je besser es Europa geht, desto besser geht es uns.“

Ausserdem äussert sich der US-Präsident zur Möglichkeit der vorgezogenen Stimmabgabe, während der Hurrican Sandy auf Küsten zurollt. Er besteht auf „Sozialversicherung für alle“, der Einwanderungsreform, die es „unter Romney nicht geben“ werde. Obama redet über die Gleichbehandlung von Frau und Mann, über die Situation in Kolumbien und andere Themen.

… übrigens: Wenn Ihr Englisch dazu ausreicht, ist dies hier eine wahre Perle! 🙂

29 Kommentare zu “… und das sagt Barack Obama zur Krise in Europa

  1. hajac sagt:

    Na, da erübrigt sich jedes weitere Wort. Allein die Äußerung, Italien und Spanien haben Schwierigkeiten, die Regierungen zu finanzieren, zeigt ihn als schlichten Depp. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Der Staat ist zu finanzieren und dafür sind die Regierungen eigentlich zuständig. Offensichtlich können oder wollen sie das aber nicht. Sicher ist es mehr als schwierig den Wählern zu erklären, dass das eine oder andere Wünschenswerte nicht machbar ist und das dann auch zu begründen, aber die Politiker haben sich den Job doch selbst ausgesucht. Wenn sie das – meist mangels Kompetenz – nicht können, sollten sie versuchen, anderswo unterzukommen.
    Letztlich ist es aber gar nicht so schwer, den Wählern klarzumachen, warum nicht alle Blütenträume erfüllbar sind. Sie müssen nur deutlich machen, dass sie, die Wähler also, diese „Wohltaten“ immer selbst zu bezahlen haben.
    Was die Besteuerung der Besserverdienenden angeht, so sollte man dabei nicht vergessen, dass diese auch erheblich mehr Steuern von ihrem „Besserverdienst“ zu bezahlen haben. Was die Schlupflöcher anbelangt, die es in der Tat hier und dort gibt, so gibt es die nur, weil die Regierungen, also die Volksvertreter, sie bewusst, manschmal sogar aus nachvollziehbaren Gründen ermöglicht haben.
    Diese „Löcher“ gab es in früheren Jahren wesentlich mehr, man denke nur an die ehemaligen Abschreibungsmodelle, atypische Gesellschaften usw. usf. Man kann aber nicht übersehen, dass diese Schlupflöcher nicht unerheblich zum Erfolg des Landes beigetragen haben. Man hat sie großenteils abgeschafft und damit die daraus entstandene Industrie gleich auch (Schiffsbau, Luftfahrt etc.)

    • Uhupardo sagt:

      Der einzige Grund, warum wir das Interview überhaupt erwähnt haben, ist die Tatsache, dass damit endgültig klar wird, dass Obama die „Strukturreformen“, die überall in Europa greifen und die Wirtschaft endgültig abwürgen, und die Menschen ins Elend treiben, offensichtlich vorbehaltlos unterstützt.

      • Der Neoliberalismus schwappte doch aus den USA nach Europa über. Diese Haltung ist also überhaupt nicht verwunderlich. Er ist Handlungsanweisung für Europa: Weiter so, oder wir gehen alle unter. Eine unverblümte Drohung gar?

      • ST.Haben sagt:

        Schwierig ist es dennoch, Reformen umzusetzen und damit zu erreichen das ein Sozialsystem überhaupt weiter finanziert werden kann. Die Bemühungen dies zu schaffen sind aber noch keinesfalls als Erfolg ersichtlich und dies zu einem Preis den die Bevölkerung langfristig zahlen kann. Aus dieser Unsicherheit aber zu schließen das besser alles bleibt wie es ist, wäre grundfalsch. Zur Kenntnis nehmen muss man doch das das bisherige Verhalten eben in diese Schwierigkeiten geführ hat, und somit die Probleme, bliebe alles gleich noch vergrößern würde. Obama spricht sich für diese Veränderungen aus, recht hat er. Selbiges braucht er aber auch in seinem Land- dringend.

        • ST.Haben sagt:

          Ich möchte aber noch ergänzen das ich Reformbemühungen nicht uneingeschränkt zustimme. Sie müssen zielgerichtet sein und jeden betreffen. Und wohlbegründet.

        • Uhupardo sagt:

          „Schwierig ist es dennoch, Reformen umzusetzen und damit zu erreichen das ein Sozialsystem überhaupt weiter finanziert werden kann.“

          Solange die Banken Billionen mit „B“ per Zockerei verbrennen und dann jeweils mit Steuergeldern gerettet werden, muss man sich darüber auch keine Gedanken machen, denn diese Billionen fehlen logischerweise in der absolut möglichen Finanzierung des Sozialstaats. Die Verzahnung zwischen Politik und Finanzsystem sorgt dafür, dass es diesen beiden Gesellschaftsgruppen weiterhin blendend geht, während sie von denen am Leben und auf selben Standard gehalten werden, die jetzt jeden Tag weniger wissen, wie sie bis zum Monatsende kommen sollen.

          Womit auch klar ist. wo die von Ihnen erwähnten Reformen ansetzen müssen (und nicht ansetzen werden, solange eine korrupte Klasse das Sagen behält).

          • ST.Haben sagt:

            Sie haben recht Uhu, nur ist eben unter der Zockerei auch die Kreditvergabe von Krediten an Menschen für Häuser etc. zu verstehen. Wenn der Staat heute für die Banken in die Bresche springt wird es über Steuererhöhungen und Kürzungen an anderer Stelle sich auch bei diesen Menschen in Erinnerung bringen. Ob direkt schuld oder nicht, zahlt es nicht die Bank oder die Anteilseigner/Anleihezeichner dann bleibt nur der Staat/Wir. Die Rechnung zahlt sich nicht allein. Die Banken kommen auch noch an die Reihe, sie haben nämlich kein funktionierendes Geschäftskonzept mehr. Ich kenne ein paar Bänker und die sagen es selbst.

    • hhn sagt:

      Sie schreiben: „Was die Besteuerung der Besserverdienenden angeht, so sollte man dabei nicht vergessen, dass diese auch erheblich mehr Steuern von ihrem “Besserverdienst” zu bezahlen haben“. Ganz so stimmt das nicht: Denn das gilt alllenfalls von Einkommensteuern aus abhängiger Arbeit. Lebe ich vom Ertrag angelegten Kapitals stimmt das schon nicht mehr: Da bezahle ich läppische 25 Prozent. Darüber hinaus gibt es auch noch allerhand Verbrauchssteuern – am Ende aller Rechnungen hat der kleine Mann dann doch einen erheblich höheren Anteil seines Einkommmens an Steuern als der wirklich „Besserverdienende“ – und damit meine ich nicht den Esel mit einem Bruttomonatsverdienst von 5 oder 8 TE, dem eingeredet wird, er sei wohlhabend und grundverschieden von all den armen Schweinen, damit er sich mit jenen solidarisiert, die von der Ungleichheit wirklich profitieren. Das sind nur nützliche Idioten …

  2. Uhupardo sagt:

    P.S.: Wer gut Englisch versteht, sollte sich das soeben hinzugefügte Video im Artikel nicht entgehen lassen.

  3. flurdab sagt:

    Danke für das Video.
    Bill Maher ist aber richtig „böse“.

    • Uhupardo sagt:

      Man muss nur die Wahrheit sagen, das ist böse genug. Glänzendes Stück Rhetorik jedenfalls.

      • Ruwen sagt:

        Böse?
        Böser!
        Joss Whedon über Mitt Romneys Zombie-Apokalypse:
        (Jeder dürfte mal etwas gesehen haben, woran Whedon mitgewirkt hat)
        http://www.youtube.com/watch?v=6TiXUF9xbTo (via fefe)
        eat the rich!
        Wer die Tea-Party unterstützt, sollte Parcour beherrschen…

        Oder, weil bei uns Psy’s Gangnam Style wegen GEMA nicht frei ist:
        Mitt Romney Style

        Heyyy – wealthy ladies!

        • Ruwen sagt:

          Sorry!
          Ich wollt eigentlich nur die URL reinkopieren, aber jetzt ist das der Video-Kasten? Und warum beim ersten Video nicht?
          Hauptsache ich habe eine kleine Freude beim Moderieren bereitet 🙂
          Ich hab mich weggeschmissen vor Lachen.
          Have Phun,
          LG

  4. Johannes Eber sagt:

    „Wir wollen, daß die neuen Reformen in Spanien, die am Ende der ganzen Union nützen werden, die Unterstützung anderer Länder haben, wie zum Beispiel von Deutschland“.
    So sehen diese Reformen aus: Paukenschlag in Spanien: reale Einzelhandelsumsätze minus -12,6 % im September 2012. Nachzulesen unter http://www.querschuesse.de/paukenschlag-in-spanien-reale-einzelhandelsumsatze-mit

  5. Johannes Eber sagt:

    @ supplement „God save Spain“

  6. aus Madrid sagt:

    Oh, Allmächtiger!! Por Odín! „but Spanien ist ein grosses Land, end…“
    1% redet und redet, manche dieser 1 % sogar mit Geschick verbreit und weit.

    Ich, zugehörig, nicht gehörig, bin im Moment ziemlich sprachlos und sehr dankbar, dass es Blogs gibt mit Meinungen dazu, auf den und dem mein gebeutelter Geist zurückgreifen darf. Vielen Dank an die Kommentatoren und für den Artikel, Uhupardo.

    Wie Nigel, habe ich immer öfter das schaurige Gefühl, von nicht netten verschwörerischsten Verschwörern in mein Gesicht geschaut zu werden. Augen zu, Augen zu, vor diesen hässlichen gespenstischen Geistern ruft mein natürlicher Instinkt, aber sie klopfen schon meine Haustür und stehen da und gehen nicht mehr weg. Also gut, dann Augen auf und krämpel hoch, die Ärmel, auch wenn ich längst ein T-Shirt trage.
    Nun frage ich mich, wie kommt man an die unordentlichen, offensichtlich bereits schimmelnden und von diesen kleinen weißen Maden befallenen, gestern noch öffentlich genannte Kochstellen ran, um das gestohlene Mittel zum Leben den Menschen zurück zu bringen ?

    Also, hinschauen, zuhören, Konto löschen ist getan, mich meiner eigenartigen und liebenswerten kritischen Vernunft bedienen und den ganzen Ideenreichtum in die zu treffenden Entscheidungen zielen, anstatt mich zu verbuddeln und solange es noch möglich ist, Uhupardo lesen!
    Mich der Putzkollonne anschliessen, Schutzanzüge wegen der Infektionsgefahr besorgen… ich habe zu tun, bis bald und liebe Grüsse!

  7. Johannes Eber sagt:

    Noch etwas zur Präsidenten-Wahl in den „USA“ am 06. November 2012
    http://www.politaia.org/untergang-der-usa/18-millionen-%e2%80%9eleichen%e2%80...

  8. Johannes Eber sagt:

    @ Anmerkung zu meinem „link“; bitte auf die Startseite gehen.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s