Wieder ein Freitod vor Zwangsräumung

desahucios

Erneut hat sich ein Mann das Leben genommen, als ihm die Zwangsräumung drohte.  Der 59-Jährige lebte zusammen mit seiner Freundin in Santesteban (Navarra). Wegen Mietschulden in Höhe von 4.200 Euro hatte der Gerichtshof Nummer 4 in Pamplona soeben die Zwangsräumung verfügt, die ab dem heutigen Mittwoch hätte durchgesetzt werden konnte.  Erst kürzlich hatten wir ähnliche Vorfälle berichtet, in denen sich Miguel Ángel Domingo im Patio seines Hauses aufgehängt und eine 53-jährige Frau sich aus dem vierten Stock ihres Hauses gestürzt hatten, als die entsprechenden Zwangsräumungen kurz bevor standen.

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14 Kommentare zu “Wieder ein Freitod vor Zwangsräumung

  1. Erny sagt:

    Eine Selbsttötung in einer solchen Zwangssituation würde ich nicht als Freitod bezeichnen wollen.

    „Es gibt viele Arten zu töten. Man kann einem ein Messer in den Bauch stechen, einem das Brot entziehen, einen von einer Krankheit nicht heilen, einen in eine schlechte Wohnung stecken, einen durch Arbeit zu Tode schinden, einen zum Suizid treiben, einen in den Krieg führen usw. Nur weniges davon ist in unserem Staat verboten.“

    Bertolt Brecht (Me-Ti. Buch der Wendungen)

  2. Allant sagt:

    http://dierotenschuhe.blogspot.de/2012/11/messages-from-greece.html

    Heute stelle ich mir die Frage, wieviel Leid muss noch geschehen, bis erkannt wird, dass dieses System auch uns in naher Zukunft zugrunde richtet?
    In Zukunft stelle ich die Frage, was war so gut an diesem System, dass geglaubt wurde, es müsste aufrecht erhalten werden?
    Es gibt Alternativen, Ideen wollen durch Taten umgesetzt werden, dazu braucht es aber viele, einige wenige schaffen es nicht.

      • Allant sagt:

        Oje, diese Frage stelle ich dann, sobald bei uns diese Zustände herrschen, wie in den Südländern.
        Noch gehts mir auch gut, könnte auch sagen, betrifft mich nicht, denen ihr Problem.
        Leider ist diese Krise unser aller Problem, das wir nur gemeinsam lösen können, wo uns weder Schuldzuweisungen noch Verurteilungen weiterhelfen.
        Dass dieses Wirtschafts- und Geldsystem immer wieder scheitern, wissen wir alle. also mach ich mir jetzt ein paar Gedanken, solange es mir noch gut geht, wie man ein Wirtschaftssystem aufbauen könnte, dass es für alle gut ist.
        Dass die Regierungen und Banken dies alles aufrecht erhalten möchten, versteh ich sogar, denen geht es ja gut, solange sie immer noch ein paar Deppen finden, die für sie arbeiten, und die Hälfte ihres Lohnes jeden Monat für sie abgeben.
        Dies kann man aber ändern.
        Zuerst müssen allerdings die Regierungen abgesetzt werden, weil sie uns sonst mit irgendwelchen blödsinnigen Gesetzen den Weg verbauen.
        Erst dann kann in Gemeinden, Bezirken und Regionen aufgebaut werden. Sicherung der Ernährungsgrundlage und „Bandbreitenmodell“
        Und um dies zuerreichen, sehe ich die einzige Möglichkeit in Generalstreiks, wenn möglich Europaweit.
        Sollte jemand andere Vorschläge haben, bitte jederzeit vorbringen.
        Diese soll nur Ansatzweise aufzeigen, dass wir den Herrschenden nicht hilflos ausgeliefert sind,sondern sehr wohl auch souverän sein können.

  3. chap sagt:

    Nur mal so nebenbei, auch wenn’s nicht interessiert, diese Zustände gibt es auch in Deutschland.
    Aber das Elend im Ausland war ja schon immer von wesentlich mehr Interesse, für den deutschen Gutmenschen.

    • Uhupardo sagt:

      Wir stellen gar nicht in Zweifel, dass es solche Zustände auch in D gibt, doch Sie haben offensichtlich übersehen, dass dies ein spanischer Blog in deutscher Sprache ist.

      (Es wäre freundlich, wenn Sie auf den aus der Nazi-Terminologie stammenden Begriff „Gutmensch“ zumindest in diesem Blog nicht verwenden würden.)

  4. Reblogged this on Victory Vikoria und kommentierte:
    #Spanien #Räumungen #Zwangsräumungen #Regierung #Selbstmord #Mord #Völkermord #StopDesahucios

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