76.058 lautet die Glückszahl des Jahres in Spanien! Wer auch nur ein Zehntel-Los (Preis 20 Euro) mit dieser Nummer in seinem Besitz hat, ist heute um 400.000 Euro reicher. „Gestern wussten wir nicht, wie wir für unseren kleinen Sohn etwas zum Anziehen kaufen sollten, jetzt sind wir plötzlich reich“, jubelt ein Ehepaar in Alcalá de Henares (Madrid), wo der grösste Teil des 1. Preises vom Himmel regnete. Aber auch in vielen anderen Teilen Spaniens knallen jetzt die Sektkorken.
El Gordo, die grösste Lotterie der Welt, verteilte heute Morgen den Millionensegen über ein Land in der Krise. Diejenigen 1.800 Loskäufer, die ein Zehntellos des 1. Preises in ihrem Besitz haben, sind jeder um 400.000 Euro reicher, letztmalig komplett steuerfrei – ab 2013 müssen für Gewinne von mehr als 2.500 Euro zwanzig Prozent Steuern berappt werden. Abgesehen von Madrid landete der Hauptpreis, der um 10.07 Uhr gezogen wurde, in Chiclana, Barbate, Algeciras, Villamartín, Albacete, Madrid, Valladolid, Culleredo, Oviedo, Gijón, Nava, Zaragoza, Huesca, Tudela, Alaquàs, Manises, Telde, Lanzarote, Almuñécar, Cullar Baza, Albote, Málaga, Marbella, Villarrasa, Nueva Carteya y Priego de Córdoba, Aranda de Duero, Burgos, Castelldefels und Barcelona.
Ismael Rastrelli (10) und Sherley Fonseca (13), algerischen und kubanischen Ursprungs, zogen die Siegerzahlen.
Zwei Drittel der Gewinner-Lose des 1. Preises wurden allerdings im Stadtteil Chorrillo von Alcalá de Henares verkauft, eine mehr als bescheidene Zone von Madrid, in der es viele Sozialwohnungen gibt, die älter als 30 Jahre sind. Dort wohnen besonders viele Immigranten und Menschen, die sich bessere Viertel schon längst nicht mehr leisten können. In Alcalá de Henares könnten heute Gesamtgewinne im Wert von knapp 1,3 Milliarden Euro gelandet sein.
„Mein Vater hat uns ein Zehntel geschenkt, er hat selbst auch eins, wie auch mein Onkel und mein Bruder, das Leben der Familie hat sich heute komplett geändert“, strahlt die junge Mutter einer fünfjährigen Tochter und kriegt sich vor Freude kaum noch ein. Aber auch ihr Nachbar ist mehr als zufrieden. Von den Jungs einer Schülermannschaft hatte er eine kleine Beteiligung an der Glücksnummer gekauft, denn zu mehr reichte sein Budget nicht: Ein Zehntel von einem Zehntellos. Selbst das brachte ihm soeben 40.000 Euro ein.
Der zweite Preis von 125.000 Euro pro Zehntellos entfiel vor fünf Minuten auf die Nummer 42.260 und landete komplett in Aranda de Duero. Noch singen die Kinder des Colegio de San Ildefonso im Teatro Real von Madrid in ihrem traditionell typischen Singsang die Gewinnerzahlen der letzten Preise und ganz Spanien hängt vor dem Fernseher und an den Radiogeräten, hoffend, auch einen Teil des Geldsegens abzubekommen. Wenn Sie auch ein Los der grössten Lotterie derWelt besitzen sollten, können Sie hier überprüfen, ob Sie etwas von den Preisen im Gesamtwert von über 2,5 Milliarden Euro gewonnen haben: Klick
Ich habe gerade im TV einen Bericht gesehen über zwei Frauen in Alcalá de Henares, die vor einem Jahr ihren Job verloren haben und heute 400.000 Euro pro Person gewonnen haben. Da war eher ungeheure Erleichterung im Gesicht statt Freude. Solche Bilder sind gut. Der Typ auf dem Foto ganz oben in eurem Artikel hat übrigens 10 Zehntel-Lose gekauft und an die ganze Familie verteilt. Jeder hat 400.000 gewonnen, die haben jetzt kein Problem mehr.
Kein Problem, ich weis nicht.
Da warten schon Heerscharen von dubiosen Anlageberatern und ähnlichen Typen auf das Geld.
Reblogged this on đeя Bαeяeиαυfвıиđeя oder Kultur-Soeldner.
Die nüchterne Lage dazu ist, daß für Glücksspiel vorgeschrieben ist, das (min.) 60% der Einnahmen des Betreibers in Durchschnitt als Gewinne wieder ausgeschüttet werden müssen.
Im Umkehrschluss bedeutet das, daß der Betreiber von jedem eingezahlten Euro 40 Cent behält.
Jetzt könnt Ihr mal zurückrechnen, wenn die Gewinne dieser Menschen da 60% ausmachen und der Betreiber 40% kassiert, wieviele arme Toren Viertellose kaufen mussten und dieses Geld verloren haben, um die 100% zusammen zu bekommen.
Wenn ihr das jetzt alles gerade ganz toll findet, so als „endlich mal Gerechtigkeit des Zufalls“, dann stellt Euch jetzt mal all die armen Teufel vor, die dafür ihren Einsatz verlieren mussten.
Brot und Spiele für das Volk, auf die Verlierer schaut niemand und auf den grössten Gewinner deses Geschäftes auch nicht, den Betreiber (die Bank gewinnt IMMER).
Das ist natürlich richtig. Mit zwei Einschränkungen. Niemand „muss“ Lose kaufen und Einsätze verlieren. Und Spaniern kann man vielleicht alles abgewöhnen: die Spiel-Leidenschaft sicher nicht – in Zeiten, in denen so ein Los die vielleicht einzige Chance bietet, aus der Misere heraus zu kommen, zweimal nicht.