Wenn der Wasserhahn brennt: Fracking in Deutschland

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Bei gestiegenen Erdgas-Preisen ist die kostenintensive Fracking-Methode wirtschaftlich attraktiv. Deutschland deckt nur 14 Prozent seines Verbrauchs aus eigener Produktion. Die Flüssigkeiten, die in den Boden gepresst werden, seien „sicher“, behaupten die Konzerne. Was da aber genau verwendet wird, weiss niemand. Es gibt keine Verpflichtung, die Zusammensetzung des Chemie-Cocktails zu veröffentlichen: „Das Gesamtgemisch ist als schwach wassergefährdend einzustufen.“

Hermann Kruse, Toxikologe der Universität Kiel: „Es handelt sich letztlich hier um einen Cocktail von Substanzen, der beim Fracking angewandt wird. Es sind Substanzen dabei, die das Nervensystem angreifen, sie sind nierentoxisch und was das Schlimmste ist: Es ist auch eine Verbindung dabei, die hormonaktiv ist. Sie greift in das Hormongeschehen des Menschen ein – und das ist überhaupt das Schlimmste, was wir zu befürchten haben.“

Das Umwelt-Bundesamt sagt dazu: „Potentielle Gefahren bestehen insbesondere für Grund- und Trinkwasser, wissenschaftlich fundierte Kenntnisse liegen allerdings kaum vor.“ – Trotzdem werden Fracking-Projekte massiv vorangetrieben, vor allem in Niedersachsen und NRW, auch in Wasserschutzgebieten. In den USA muss der Chemie-Cocktail offengelegt werden. Frankreich hat Fracking verboten. In Deutschland sind Umweltverträglichkeitsprüfungen wegen einer Gesetzeslücke „nicht erforderlich“. Denn man will „die Arbeitsplätze nicht gefährden“.

Lesen Sie dazu auch:
* Fracking stoppen – öffentlichen Druck erhöhen!

 

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(Anm. d. Red.: Zwar sind wir nicht auf „Quantitätjagd“, freuen uns aber darüber, dass Uhupardo im März wieder einmal einen Rekord gelesener Seiten verzeichnete. Für das steigende Interesse an unserer gesellschaftskritischen Berichterstattung bedanken wir uns herzlich bei allen Lesern und Kommentatoren. Verbreiten Sie die Links zu unseren Texten gern per Twitter, Facebook oder Mail, um die Vorherrschaft der Mainstream-Medien weiter zu verringern.)

16 Kommentare zu “Wenn der Wasserhahn brennt: Fracking in Deutschland

  1. axgouk sagt:

    @uhupardo: Wir bedanken uns bei euch, für die fantastischen und informativen Berichterstattungen …

    echter Journalismus kann sooooooooo schön und bereichernd sein – ich verstehe die Medien nicht, auf diesen Zug endlich aufzuspringen, die Einschaltquoten wäre doch bombastisch… 🙂

    …. aber wer einmal lügt, dem glaubt man eben nicht mehr …

    Nochmals ein grosses Dankeschön an Euch!

  2. EuroTanic sagt:

    Der Humbug mit den brennenden Wasserhähnen ist doch längst als krimineller Fake entlarvt worden. Der Macher des Videos hat dies bereits zugegeben. Ich will Fracking nicht schönreden, aber wer was über Fracking wissen will sollte sich auf keine der beiden Seiten der Panikmacher schlagen. Da ist Verstand gefragt. Fracking ist ein alter Hut.

    • Uhupardo sagt:

      „Ich will Fracking nicht schönreden …“

      Da sind sind Sie ganz sicher oder? Ihr Beitrag klingt ganz anders.

    • fakeraol sagt:

      > Der Humbug mit den brennenden Wasserhähnen ist doch längst als krimineller Fake entlarvt worden.
      Wann und Wo? Beleg?
      > Der Macher des Videos hat dies bereits zugegeben.
      Wann und Wo? Beleg?

      > .. Panikmacher …
      Mir reicht, zu wissen, daß da Nervengifte und hormonaktive Substanzen mit Druck in die Erde gepresst werden, um zu verstehen, daß damit DIE Lebensgrundlage schlechthin, das Trinkwasser, gefährdet wird. Wer mit sowas spielt, und uns erzählen will, daß das kein Risiko bedeutet, gehört in die gleiche Anstalt, wie die Atomkraftfans mit ihren „alle 1000 Jahre ein Unfall“, in die geschlossene.

      > Da ist Verstand gefragt.
      Verstand ist überall gefragt.
      > Fracking ist ein alter Hut.
      Und was soll uns das jetzt sagen?

      • Uhupardo sagt:

        > Der Humbug mit den brennenden Wasserhähnen ist doch längst als krimineller Fake entlarvt worden.
        Wann und Wo? Beleg?
        > Der Macher des Videos hat dies bereits zugegeben.
        Wann und Wo? Beleg?

        … und selbst wenn: Es ist ein sehr gutes und eingängiges Bild als Symobl für das, was da passiert. fakeraol hat es schon ausreichend erklärt.

  3. fischi sagt:

    Das Fracking zeigt doch wie der Kapitalismus funktioniert.
    Erdgas ist erstmal genug weltweit vorhanden.
    Leider haben es die anderen.
    Um das Geschäft selber zu machen, wird erstmal alles dazu getan, um dem Preis möglichst hoch zu bekommen.
    In Deutschland geht das über eine angebliche Kopplung des Gas an den Ölpreis.
    Wenn mal wieder eine Diskussion darüber aufkommt, werden Scharen von Lobbyisten ausgesandt.
    Für Gaskunden ist es jedenfalls die teuerste Art an Gas zu kommen.
    Besonders kann ich den geschädigten Hausbesitzer verstehen, du hast alles nach heutiger Lehre richtig gemacht, aber genau diese Ideologie sprengt das Haus.
    Ist doch Wahnsinn!
    Von der gesundheitlichen Seite wird behauptet, es kann nichts passieren.
    Gut, die Wissenschaft hat auch vorausgesagt, dass Atomunfälle höchstens alle 10000 Jahre vorkommen und Doppelhüllentanker absolut sicher sind.
    Trotzdem werden die Menschen sich der Gefahren dieses kapitalistischen Wahnsinns erst bewußt werden, wenn sie ihr Wasser nicht mehr trinken können.

  4. Wieviele „Fakten“ wollt Ihr denn noch?
    Immer schön alles abnicken! „Ich kann ja eh nix machen!“ …bla bla bla

    Informiert Euch und bezieht Stellung!

    http://www.wwiewasser.water4life.info/?mode=petitionen&id=5

  5. Fabienne sagt:

    Die Befürworter der Wasserprivatisierung sehen in der Fracking-Methode sicher noch ganz andere Vorteile.

    Nachdem Frau Merkel, die sich anfangs energisch gegen eine Wasserpivatisierung ausgesprochen hatte, nun doch dagegen gestimmt hat, einen Antrag bei der Europäischen Kommission zu stellen, um die Entwerfung eines Gesetzes durchzusetzen, das die Privatisierung von Wasser untersagt, wird wohl auch diese Schweinerei demnächst in Europa durchgesetzt werden.

    Wenn Wasser Eigentum privater Unternehmen wird, wird sich der Preis am Markt bilden. Was kommt diesen Unternehmen dann also gelegener als Wasser, dass durch Verunreinigungen zu den knappen Gütern gehört? Denn sie wissen nicht, was sie tun…..

  6. politropolis.de sagt:

    Vielen Dank für die freundliche Verlinkung!

  7. Werner sagt:

    Fracking zerstört unsere Umwelt und vergiftet unser Trinkwasser.

    Sauberes Grund- und Trinkwasser ist unbezahlbar!
    Energie ist notwendig, aber sauberes Trinkwasser ist unverzichtbar.

    Die Gefährdung unserer Lebensgrundlagen, wie sauberes Trinkwasser, durch Fracking, lehnen wir ab.

    «Fracking kann man nicht regeln, man muss es verbieten»,
    Deshalb Fracking in ganz Deutschland verbieten, solange bis es ohne wassergefährdende Stoffe auskommt. Dann kann man wieder drüber reden.

    Die Umweltverträglichkeitsprüfungen erfassen gar nicht alle Risiken, die Fracking in sich birgt.

    Mit freundlichen Grüßen, Werner Fehlberg

    • fakeraol sagt:

      > Energie ist notwendig …
      Und selbst das ist nur die halbe Wahrheit. Wir können wegen der Erderwärmung nicht immer noch mehr in Öl und Kohle usw. gespeicherte Energie freisetzen, denn alle erzeugte Elektroenergie wird am Ende bei der Nutzung in Wärme umgewandelt.
      Wir müssen mit Energie effizienter umgehen, den Verbrauch senken (z.B. Festtagsbeleuchtung in den Einkaufsmeilen zu Weihnachten), Enwergie direkt nutzen, statt sie aufdem Weg zum Verbraucher mehrfach (verlustbehaftet) umzuwandeln.

      > Deshalb Fracking in ganz Deutschland verbieten, solange bis es ohne wassergefährdende Stoffe auskommt. Dann kann man wieder drüber reden.
      Die Gifte sind nicht das einzige Problem. In Stuttgart und Umgebung z.B. gibt es massive Probleme durch im Untergrund existierende Anhydrit-Vorkommen (Gipskeuper). Dort quillt diese Schicht durch Wasserkontakt auf und hebt damit die Oberfläche ungleichmäßig an, wodurch die Gebäude ganzer Orte zerstört werden, um dann, wenn es mit wasser gesättigt ist, ausgespült zu werden und Hohlräume zu hinterlassen, die dann einbrechen und die Oberfläche ungleichmäßig absacken zu lassen.

      Die Gifte müssen garnicht aus der Frackingflüssigkeit kommen, wenn durch das Fracking die Sperrschicht unter der Grundwasser führenden Schicht beschädigt wird, können auch Tiefenwasser mit giftigen Inhaltsstoffen aufsteigen, oder das Grundwasser in tiefere Schichten abfließen.

      Es können Erdbeben ausgelöst werden, natürliche und künstliche (Bergwerke) Hohlräume instabil werden und einbrechen, Erdrutsche ausgelöst bzw. durch die Zerstörung des Gesteins überhaupt erst möglich werden.

      Welche Folgen Fracking tatsächlich hat, werden wir nicht aus den Mündern der „Experten“ erfahren, sondern erst längerfristig durch die Realität. Die ist dann unumkehrbar, und die „Experten“ werden sich steif und fest gegenseitig bestätigen, daß daß ja keiner wissen konnte, daß das solche Folgen gibt (zu den Leuten, die jahrelang genau davor gewarnt haben, heist es, die haben ja keine Ahnung, weil sie keine Experten sind).

      Als die Welt unterging, waren die letzten Worte des Experten: „Das ist unmöglich!“ .

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