88 Mio. Euro Abfindung: Die Ehrenhaftigkeit des Bankers

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Alfredo Sáenz ist zurückgetreten. Der Vizepräsident der Banco Santander wird an seinem letzten Amtstag eine grosse Aktentasche mitbringen müssen, damit alle Scheinchen Platz haben: Er geht mit einer Abfindung von 88,17 Millionen Euro und einer Lebensversicherung in Höhe von 11,1 Mio. Euro. Doch das ist noch lange nicht alles, was diese Geschichte überaus interessant macht.

Alfredo Sáenz ist ein verurteilter Straftäter. Wegen falscher Beschuldigung war er zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die sozialdemokratische Regierung von Premierminister Zapatero hatte den Banker jedoch in den letzten Tagen der vergangenen Legislaturperiode begnadigt mit der kuriosen Formulierung: „… so dass alle juristischen und sonstigen Auswirkungen der Verurteilung ausser Kraft gesetzt werden, einschliesslich allem, was die Beschäftigung im Bankensektor verhindern könnte.“ – Der letzte Teil dieses Satzes war und ist eine echte Überraschung, denn so etwas hatte es in Spanien nie zuvor gegeben.

Von genau diesem letzten Teil handelt die jüngste Gerichtsentscheidung: Das Tribunal Supremo stellte soeben fest, dass dieser Zusatz illegal ist und setzte ihn ausser Kraft. Das ist ein Schlag ins Gesicht der Regierung und ein beachtenswerter. Denn im Gesetz zur Bankengründung (Real Decreto 1245/1995) ist festgelegt, dass nur „ehrenhafte Personen“ im Bankensektor tätig sein dürfen. – Bitte sparen Sie sich an dieser Stelle Ihr hämisches Gelächter noch eine Weile auf, wir kommen schon noch dazu. – Ein vorbestrafter Alfredo Sáenz ist aber nun genau das nicht mehr nach der spanischen Jurisdiktion: eine ehrenhafte Person. Deswegen der Rücktritt mit lächerlichen 88,17 Millionen Euro als Abschiedsgeschenk für „hervorragend geleistete Arbeit“.

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88,17 Mio. Abfindung für die plötzlich abhanden gekommene Ehrenhaftigkeit.

Das Gericht macht es sehr deutlich: Die Regierung darf natürlich begnadigen, sie hat das gesetzliche Recht dazu. Aber nur in dem Sinn, als die Gefängnisstrafe nicht vollzogen wird. Das Urteil gegen den Straftäter bleibt bestehen. Sáenz ist und bleibt also ein Vorbestrafter. Deswegen kann die Begnadigung seine „Ehrenhaftigkeit“ nicht wieder herstellen und der Herr Delinquent darf nicht im Bankensektor tätig sein. Der zweite Teil des Satzes in der Begnadigung ist daher illegal, so die Richter.

Doch nur die Ruhe, auch dafür gibt es Regelungen, man muss das Ganze nur intelligent genug umstrukturieren. Die Regierung Rajoy bereitet dementsprechend aktuell ein neues Gesetz vor, das eine Liste präsentieren wird, was alles dazu nötig ist, im Bankensektor tätig sein zu dürfen. Darin ist von der Bedingung, keine Vorstrafen aufzuweisen, keine Rede mehr. Man darf in Zukunft (auch) laut Gesetz Delinquent und Banker gleichzeitig sein. Wir finden das nur konsequent und inhaltlich sowieso kongruent. Und Sie?

25 Kommentare zu “88 Mio. Euro Abfindung: Die Ehrenhaftigkeit des Bankers

  1. aheneghana sagt:

    Es ist nicht das Straftätergesetz das an allem uebel Schuld ist. Es sind die Gesetze die es solchen Banditen erlaubt das Land in den Bankrott zu fahren und dann auch noch Geld dafuer zu kassieren. Dies ist das Hauptproblem unsere Gesellschaft. Es sind zu viele Maden im Speck die uns die Substanz nehmen.

    Welches Recht sieht vor solche Leute zu beguenstigen, und den kleinen Mann wegen ein paar tausend Euro im Verzug auf die Strasse zu stellen.

    Dieselben Umstaende waren vor knapp zweieinhalb Jahrhunderten dafuer verantworlich dass die ganze Bourgeoise in Frankreich gestuerzt wurde.

    Wenn die Regierungen noch tiefer in den Sumpf wirtschaften, und das Volk keinen Ausweg mehr sieht, haben wir dieselben Verhaeltnisse wie damals wieder.

    Ich zitiere aus den letzten Meldungen :

    unzensuriert : ‚Italien ist in der Euro-Zone nicht mehr zu halten. Dies ist zumindest die wirtschaftspolitische Überzeugung von Volker Wieland, Wirtschaftsweiser und Regierungsberater von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Laut Wieland kann Italien von der Europäischen Union nicht mehr gerettet werden. Italien könne nicht so wie derzeit Portugal durch ein ESM-Programm geholfen werden. Auch bei Spanien ist der Wirtschaftsexperte mehr als skeptisch. Aber vor allem eine Einführung von Eurobonds ist für ihn eine große Gefahr.

    Ein großer Unsicherheitsfaktor ist offensichtlich die neue Regierung in Italien. Obwohl es dem Linksdemokraten Enrico Letta nun gelungen ist, muss abgewartet werdem, wie stabil der Frieden zwischen den Linken und dem Lager von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi tatsächlich ist.

    Lockere Geldpolitik und Eurobonds als Gefahr für Deutschland

    Skeptisch steht Wieland auch der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank gegenüber. So möchte die EZB die Zinsen neuerlich senken, gleichzeitig haben die Zinssenkungen der letzten Jahre keine Besserung in der Realwirtschaft erzielt. Einzig und allein die Banken haben davon profitiert. Noch viel kritischer sieht der deutsche Regierungsberater die im Raum stehende Einführung von Eurobonds. Dieses Horrorszenario könnte mit einer neuen deutschen Bundesregierung jedoch Realität werden.‘

    http://africasiaeuro.com/wordpress

    • Ulrich Fiege sagt:

      Der Link tutst leider nicht aber das geschriebene ist gut genug und das die FDP letzten Donnerstag wegen Betrugs zur Zahlung von 2,2 Millionen Euro verdonnert wurde wollte ich mal kurz erwähnen! Steht in der jw!

    • Quertreiber S.L. sagt:

      @aheneghana
      Entschuldigung, aber so war das nicht, mit der französischen Revolution. Da wurde nicht die Bourgeoisie gestürzt. Ganz im Gegenteil: Die Bourgeoisie bediente sich des verhungernden und daher revolutionswilligen gemeinen Volkes, um mit seiner Hilfe die Aristokraten ihrer bis dahin uneingeschränkten Macht zu entheben. Nachdem dies geschehen war, konnte die Bourgeoisie ziemlich ungehindert ihre Macht ausdehnen und dies geschah in erster Linie auf Kosten der unteren Stände, die schon nach nur etwa 40 Jahren nach der französischen Revolution in den kapitalistischen Fabriken verreckten.
      Ich finde, man sollte Geschichte schon richtig darstellen. Das ist wichtig, auch um die heutigen Zustände besser verstehen zu können. Ich sehe die heutige Situation als Erreichung des Endzieles der damaligen Bourgeoisie. Nämlich in der Einrichtung eines neuen Feudalismus, in welchem der Geldadel alle Macht ausübt. Die Besitzlosen wurden in ihren Ansprüchen tüchtig geprellt und diese Entwicklung hat sich bis heute fortgesetzt, ohne dass sich die Besitzlosen von heute dessen bewusst sind und das ist der Gipfel des Unerhörten.

  2. aheneghana sagt:

    Reblogged this on Mindwanderer's Weblog.

  3. Pro Freiheit sagt:

    Regierungen sind kriminelle Vereinigungen.
    Wohl dem, der diese Vereinigungen führt, von ihren Gnaden profitiert und nicht ihr Gegner ist.

    Wer nicht glaubt – oder sich nicht vorstellen kann – , daß Regierungen kriminelle Vereinigungen sind, der könnte sich auf vielerlei Arten schlau machen.

    Eine kleine Brainstorming Liste dazu:

    – „Bekenntnisse eines Economic Hit Man “ lesen. Die US-Regierung besticht ausländische Regierungen, nötigt sie, erpresst sie und ermordet bei Bedarf Präsidenten oder sonstige Quertreiber.

    – Sich fragen, weshalb „die Freiheit Deutschlands am Hindukusch verteidigt“ wurde
    und weshalb alle, die dafür verantwortlich sind, nicht längst hinter Gittern sind, wohin sie in jedem Rechtsstaat (gibt es überhaupt einen funktionierenden Rechtsstaat auf dieser Erde ?) längst gebracht worden wären.

    – Das Buch von Daniele Ganser über Gladio lesen.
    Die NATO hielt sich eine Geheimarmee, um die Russen im Partisanenkrieg bekämpfen zu können, falls die Russen Deutschland und andere europäische Länder besetzt hätten.
    Wie dumm, daß diese Geheimsoldaten im Auftrag von Regierungen Sprengstoffattentate auf ahnungslose Bürger verübten, um damit politische Ziele der Auftraggeber zu unterstützen.

    – Sich mit dem Angriffskrieg der NATO gegen Serbien beschäftigen, welcher mit massiven Propagandalügen begann. Scharping, Schröder und Fischer haben uns angelogen, um die Beteiligung Deutschlands zu rechtfertigen. Sie gehören nach Recht und Gesetz hinter Gitter. Komisch, daß sie immer noch frei herumlaufen.

    Die Liste ist viel zu lang, sie würde den Umfang von hunderten von DIN-A4 Seiten überschreiten.

    Da ist das, was Rajoy in Spanien treibt, nur eine kleine Anekdote und völlig normal.

    Es wäre so schön, eine direkte Demokratie und einen verlässlichen Rechtsstaat zu haben. Dann wären Regierungen keine kriminellen Vereinigungen, weil dies dann nicht mehr möglich wäre.

    • Quertreiber S.L. sagt:

      Ja, nur, wenn man die Marionetten auf der Bühne bestaunt, sollte man darüber nicht vergessen, dass die bloß Puppen sind. Animiert werden sie von anderen, die sich geschickt hinter der Bühne versteckt halten. Daher interessieren mich Regierungen eigentlich nur so weit, als man sie nutzen sollte, um über sie herauszufinden, wer ihre Fäden zieht.

  4. Hessenhexer sagt:

    88,17 Mio. Abfindung für die plötzlich abhanden gekommene Ehrenhaftigkeit?
    Ich schenke dem deutschen Brandstifterstaat meine Ehre,
    im Tausch gegen Entschädigung des Brandanschlages auf mich 1997.
    Die Ehre kann die Merkel sich dann hinten rein schieben, damit die dort versammelten Günstlinge auch etwas davon haben.

  5. muezli sagt:

    Es ist schon interessant zu lesen, was da in der netten und ehrlichen ( hüstell ) Bankenwelt so abgeht. Santander hatte 2011 angefangen, Girokonten unter dem Mindestgeldeingang mit Gebühren zu belegen. Für mich als alter SEB Kunde ein Unding.

    Wenn die Umfrage von gestern Abend auf N24 stimmen mag, was ich mir insgeheim so auch denken kann bei der derzeitigen Jubelstimmung im Volke, dann sind Zweidrittel der Meinung, wie auch beim Guttenberg ähnlich viele Leute, das man dem Hoeneß verzeihen kann. Ich komme vor lauter Kopfschütteln kaum zum Schreiben, so ungläubig bin ich geworden.

    Warum tun wir uns das nur an? In Europa und den USA?

    Merken viele Bürger nicht mehr, wie wir wie Zitronen ausgequetscht werden und wurden?

    Da sage mir bitte noch jemand, die Schleckerfrauen, die ich immer gerne gesehen habe, seien zu teuer bei 9-14 Euro…..d a s ist ein Skandal. Ich gönne diesen Damen ein neues Gehalt, gerne mit 18 bis 22 Euro Std.-Lohn, auch dafür, das die Unternehmen und Bankengeier über ihre Verhältnisse gelebt/gezockt haben. Allein der Facharbeitermangel beruht nur auf dem Exportwahn, dem Grossmachtschauvinismus Deutschlands und dem Grund, das die gerechtfertigten Lohn- und Gehaltsforderungen der Arbeitnehmer von Arbeitgeberseite nicht mehr akzeptiert werden – und; zu alt ist niemand, weder in Deutschland noch anderswo!

    Ich habe fertig.

    • olga sagt:

      Gut formuliert ! Ich bin auch dieser Meinung ! Um mehr zu schreiben fehlen mir einfach die Worte! Oder doch , wenn ich überlege wie viele Menschen mit diesem Geld satt würden!
      Wenn er ein bisschen Ehre im Leib hat, wird er mindestens die Hälfte spenden und hat dann immer genug! Träumen darf man doch, oder?! So viel Geld ist keine Arbeit wert.

    • Karl sagt:

      @muezli

      nicht wir tun uns „das“ an,sondern „sie“,die Gesellschaftsordnung,die Regierungen,
      die Banken,die Machtbesessenen,das „Europaparlament“,die ganzen Monopole,die Heuchelei
      der Parteien-Grüne,SPD,CDU,CSU,FDP…..
      Viele Bürger merken nicht,das wir wie Zitronen ausgequetscht werden.Ja!Und warum nicht?
      Weil ihnen den ganzen Tag in den regierungs-und monopoltreuen Mediendie die „heileWelt“vorgegauckelt wird.Und… ,nur was „Bilddich“ schreibt ist richtig.
      Selbständiges Denken und Nachdenken entfällt und ist auch nicht erwünscht.
      Mit dem Obergauck an der Spitze macht Deutschland einen großen Schwenk nach Rechts.
      Andere Staaten folgen bereits.
      Hier ende ich.Es gibt noch vieles zu sagen/schreiben.Die Zeit verhindert es.

      Ich habe schon lange fertig.Mit dem Verrat in und an der UdSSR und dem Verkauf der DDR
      durch Gorbatschow an Kohl wurde alles was wir heute haben, beschlossen und in die Wege
      geleitet.Dem Gorbi war die DDR 50 Millionen wert.Handgeld von Kohl wohlbemerkt.
      Ein großes mächtiges imperialistisches (fasch ?,wir müßen es verhindern),kriegerisches Großdeutschland ist zum Leidwesen des deutschen und der europäischen Völker entstanden.
      Mit der Zielstellung:“Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“.Hatten wir schon einmal!!
      Es gibt nur eins:“Völker hört endlich die Signale“.(!)
      Ich war,ich bin,ich bleibe(trotz vieler Fehler) Kommunist.

      Freundschaftlich Grüße
      Karl

      • Quertreiber S.L. sagt:

        @karl
        Ja, aber ich halte es für einen verhängnisvollen Fehler, „Deutschland“ für die Misere verantwortlich zu machen. Das entspricht nicht der Wahrheit, weil es eben nicht Deutschland ist, das schuld ist, sondern eine global tätige Kapitalelite. Die Deutschen sind nur insofern eventuell verantwortlich zu machen, als sie überhaupt noch wählen gehen, aber das tun die armen verwirrten Schweine doch auf der ganzen Welt, aus den Gründen, die Sie schon beschrieben haben. Wenn man aber das, was heute passiert, sozusagen nationalisiert, dann ist man nicht nur auf der falschen Fährte, sondern spielt den Kapitalfaschisten bloß in die Hände.

  6. Daniela sagt:

    lächerlich….

  7. axgouk sagt:

    wenn das Gesetz sie nicht an die Wand drückt, muss das Volk sie an die Wand stellen … (Randbemerkung: – vor einigen Jahren, hätte ich mir niemals herausgenommen, etwas so oder so ähnlich zu formulieren, mittlerweile ist die Dreistigkeit so „aussergewöhnlich“ geworden, dass scheinbar nur noch aussergewöhnliche und eben auch außerordentliche Massnahmen sich als notwendig darstellen, um diesem Wahnsinn, Einhalt zu gebieten)

    • Uhupardo sagt:

      Kein Problem mit Ihrem Vortrag, ausser einem Einwand, der aber ist gewichtig:
      Egal welche Gewaltfantasie Sie bemühen wollen, alle sind untauglich. Wenn „der Markt“ sowieso nicht funktioniert und das, was heute als „Staat“ begriffen wird, auch keinen Optimismus aufkommen lässt, hilft weder irgendeine Art von Bestrafung noch der physische Austausch von Verantwortlichen.

      Es muss mit gesamtgesellschaflichem Konsens eine komplette Systemänderung geben (die unabdingbar mit einer Änderung der propagierten Werte-Skala verbunden ist), wenn es überhaupt eine Chance geben soll. Gemäss dieser Analyse:
      https://uhupardo.wordpress.com/2012/07/13/wer-ist-schuld-an-der-krise/

      • axgouk sagt:

        Zweifelsfrei muss eine gesamtheitliche Veränderung des Systems vollzogen werden, welche jedoch zum inhalt haben muss, dass solche Verbrechen an der allgemeinheit der Menschen auch dementsprechend bestraft werden, denn diese uns bekannte, derzeit praktizierte „weichspülpolitik“ erzeugt bei den tätern ein Grinsen und stoppt sie in keinster weise, nein es „beflügelt“ sgar weitere so oder so ähnlich zu agieren.

        Schließlich kommt man ja so leicht mit einem „blauem auge“ davon.

        Wer jedoch so handelt, hat das Maß der dinge, bewusst bei weitem überschritten und kann und darf nicht anders behandelt werden, wie oben bezeichnet.

        Es muss nunmehr zwingend ein „signal“ gesetzt werden, um aufzuhalten und diesen Prozess einzustellen, um dann Maßnahmen im System vorzunehmen.

        Wie weit wir mit unserer netten Rechtepolitik ge- bzw. – verkommen sind, beweisen ja die Abfindung von diesem Verbrecher

        Ansonsten bleiben die gleichen Verhätnisse und es verschiebt sich nur im Gefüge der Personen, welche noch nicht erwischt wurden.

        Eine Systemveränderungen bedarf nunmal Signalen, welche gemessen an den Verbrechen auch entsprechend bestraft werden – und das diese Abfindung wohl der Gipfel an Frechheit und Maßlosigkeit entspricht, hierbei bestehen ja wohl keine Zweifel.

        wie lange wollen wir uns soetwas noch gefallen lassen, ab wann ist der der Bogen überspannt ?

        Diese Abfindung, diese Verbrechen bedarf einer Strafe, welche diese Verbrecher nicht mehr zu einem abfälligen Grinsen herablässt, sondern sie Angst bekommen, so zu handeln, denn mit der geschürten Angst haben sie ja auch bis dato diesen Volk in den physischen und finanziellen Bankrott geführt.

        stellt sie an die Wand – ich bleibe dabei, denn mittlerweile hat sich das System in eine Richtung entwickelt, welche mit Demokratie nicht mal mehr im Worte etwas zu tun hat … ihr handelt und regiert nicht demokratisch, – gut – dann könnt ihr auch nicht erwarten nach diesen verlogenen Regeln behandelt zu werden

        • Uhupardo sagt:

          „Eine Systemveränderungen bedarf nunmal Signalen, welche gemessen an den Verbrechen auch entsprechend bestraft werden – und das diese Abfindung wohl der Gipfel an Frechheit und Maßlosigkeit entspricht, hierbei bestehen ja wohl keine Zweifel.“

          Sie geben sich Ihre Antwort bereits selbst.
          „Frechheit“ und „Masslosigkeit“ dürfen Sie das gern nennen, und noch weitere moralische Attribute hinzufügen, die Ihrer Entrüstimg Ausdruck verleihen. Sie aber reden von „Verbrechen“ – und die sind es nicht, weil nicht axgouk die Definitionshoheit für „Verbrechen“ hat. Im Gegenteil: solche Abfindungen sind absolut legal. Deswegen gibt es auch die Bestrafung nicht, weil Gesetze eben die Grundlage menschlichen Zusammenlebens regeln.

          Verstehen Sie jetzt, warum es eine Systemänderung braucht?

  8. axgouk sagt:

    Das ist vollkommen richtig.

    meine Definition ist zweifelsfrei nicht Gesetz , jedoch deswegen nicht untragbar – denn schließlich ist das Gesetz ja in keinster Weise tragbar.

    … und bestehen auch keine Zweifel, dass es einer umfassenden Systemänderung bedarf, denn die Schritte in totale Chaos, werden täglich immer grösser und abstruser.

    Bleibt dann nur die Frage, welche Signale sollen gesandet oder aber auch empfangen werden, die diese Systemänderung einleiten … denn wir schütteln zwar alle mit dem kopf, wenn wir von solchen „gesetzlich tolerierten Verbrechen“ hören und lesen … und dann gehts auch schon weiter in diesem spiel.

    … und bei der Masse an Nachrichten, ist es kaum noch möglich zu folgen oder gar das schütteln abzustellen – ab wann wird das Volk reagieren , ab wann ist der Bogen überspannt oder sind wir gar schon müde und erschlagen von der Masse von Berichten über Maßlosigkeit in höchster Form.

    dürfen wir uns auch mal die Maßlosigkeit herausnehmen zu reagieren. – und das dieses dann nicht „Gesetz“ ist, – ja – das ist schon klar, denn das was jetzt Gesetz ist, hat schließlich mit demokratischen Gesetzen nichts überein.

    Ich will und möchte auch gar nicht an Gesetzen gemessen werden, welche mit uns Menschen, dem Volk in keinster Weise vereinbar sind …

    Ich orientiere mich nicht nach mafiösen Gesetzen, auch ich möchte und will diese Systemveränderung, welche diese Gier und Zerstörung beendet und diese „heutigen Gesetzesausdehner“ und hoffentlich morgigen Verbrecher , ihrer gerechten und einzigen Strafe zuführt – auch damit „morgen“ solche Nachwehen durch etwaige „nachzügler“ – oder „nichterwischte“, gleich im Keim erstickt werden

    • Uhupardo sagt:

      Es braucht eine gewaltige Kraft, um Menschen all das, was sie von klein auf kennen und gewohnt sind, über Bord werfen zu lassen. Um diese Kraft entstahen zu lassen, muss der ganz grossen Mehrheit klar sein, dass es keine andere Möglichkeit (mehr) gibt, als sogar Grundfesten umzuwerfen. Dazu geht es den meisten noch nicht schlecht genug, wie es aussieht. Dürfte sich aber bedauerlicherweise bald ändern, denn dies ist keine Krise sondern das logische Ergebnis von Systemfehlern. Es gibt, so glauben wir, keine Lösung innerhalb der traditionellen Rezepte mehr.

      • Traumschau sagt:

        Hallo,
        ich denke Sie haben recht. Es gibt keine Lösung für dieses Problem innerhalb des Systems, so etwas wie einen „weichgespülten Kapitalismus“. Ich habe zudem gerade den Artikel „wer ist Schuld an der Krise“ gelesen und es macht Sinn was der Autor schreibt. Allerdings ist der Vollzug eines Systems – unabhängig davon welches das ist – immer auch an Rechtsstaatlichkeit gebunden. Ich vermute, dass für die Aufrechterhaltung dieses Systems die Rechtsstaatlichkeit hier und da etwas „verbogen“ werden muss. Die Verträge von Maastricht wurden alle gebrochen – ich denke das ist Konsens. Wäre man gemäß der Verträge vorgegangen, wäre das Experiment Euro schon Geschichte.

        Insofern glaube ich, dass schon allein deshalb dieses System gescheitert ist, weil es nur durch fortgesetzten Vertragsbruch weiter bestehen kann. Die herrschende Elite hat also ein Interesse daran, mit allen Mitteln dieses System aufrecht zu erhalten – wer sind diese Leute? Sind das wirklich alles nur Akteure, die systembedingt im Hamsterrad rennen oder gibt es eine Plutokratie, die über entscheidende Macht verfügt und dieses System nach gusto zu ihren eigenen Bedingungen zugunsten der eigenen Interessen transformiert, pervertiert? Ich denke es gibt beides: Die systemische Widersprüchlichkeit und viel zu viel kriminelle Energie, die den zwangsläufigen Absturz noch beschleunigt. So oder so ist dieses System nicht zu halten.
        LG Traumschau

  9. Caligula sagt:

    Na immerhin scheint die spanische Justiz noch zu funktionieren. Bei der Vorstrafe bin ich allerdings generell der Meinung, dass ein Berufsverbot nur dann in Betracht kommt, wenn die Strafe etwas mit der Tätigkeit zu tun hat. Bei €88Mio. Abfindung wird der ehrenwerte Herr Bankier allerdings nicht mehr arbeiten müssen.

  10. fototavi sagt:

    Bei solchen Abfindungen (das war sicherlich nicht die Einzige) muss man sich nicht wundern warum Länder wie Spanien, Griechenland und Co. so pleite sind. Wo das Geld hin ist, sieht man ja hier :))

    Doch dank der EU und Sanierungsplänen schaufeln wir noch mehr Geld in die Taschen von Bankern, Lobbyisten und deren Aushilfen 😉

    Wozu braucht ein Mensch 100 Mio. Abfindung? Das kann er sowieso nicht in einem Leben ausgeben…

  11. […] Das Allerletze: 88 Mio. Euro Abfindung: Die Ehrenhaftigkeit des Bankers Alfredo Sáenz ist zurückgetreten. Der Vizepräsident der Banco Santander wird an seinem letzten Amtstag eine grosse Aktentasche mitbringen müssen, damit alle Scheinchen Platz haben: Er geht mit einer Abfindung von 88,17 Millionen Euro und einer Lebensversicherung in Höhe von 11,1 Mio. Euro. Doch das ist noch lange nicht alles, was diese Geschichte überaus interessant macht. Alfredo Sáenz ist ein verurteilter Straftäter. Wegen falscher Beschuldigung war er zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die sozialdemokratische Regierung von Premierminister Zapatero hatte den Banker jedoch in den letzten Tagen der vergangenen Legislaturperiode begnadigt mit der kuriosen Formulierung: “… so dass alle juristischen und sonstigen Auswirkungen der Verurteilung ausser Kraft gesetzt werden, einschliesslich allem, was die Beschäftigung im Bankensektor verhindern könnte.” – Der letzte Teil dieses Satzes war und ist eine echte Überraschung, denn so etwas hatte es in Spanien nie zuvor gegeben. Quelle: Uhupardo […]

  12. ST.Haben sagt:

    Eine Abfindung von 88 Millionen ? Wahnsinn. Keine Ahnung welche Leistung dieser Mensch für die Bank erbracht hat um solch eine Abfindung zu kassieren. Jedoch muss man bedenken das die Verurteilung dieses Mannes wegen “ falscher Beschuldigungen “ wohl eher ein kleiner Fehltritt war den 3 Monate Gefängnis reichen nach meiner Rechtsauffassung nicht aus jemanden einen Verbrecher zu nennen. Die Gesetzesänderung aber die nun auch in Vorbereitung ist, laut obigen Bericht, birgt ein gewisses Gschmäckle. Man schätzt sich wohl sehr.Jedoch ist sicher zu beachten das eben die verhältnismäßigkeit geachtet werden sollte….

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