Griechen und Zyprer sind sauer

In der vergangenen Woche veröffentlichten wir in Übersetzung den in „El País“ publizierten und später „verschwundenen“ Artikel des spanischen Ökonomie-Professors Juan Torres López „Deutschland gegen Europa“, der im Netz hitzige Diskussionen auslöste. Dieser soeben im Griechenland-Blog erschienene zweiteilige Text gehört in denselben Themenkreis und erklärt, warum die Ressentiments gegen die deutsche Regierung täglich überall stärker werden.

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Alle lieben Merkel?! – Was man in der Tagesschau nicht zu sehen bekommt …

„Wir sind froh, dass Frau Merkel heute hier ist. Deutschland steht gut da, weil diese Bundeskanzlerin das Land führt …“

Angela Merkel in Stuttgart – ausgebuht und ausgepfiffen.

Die be-merkens-werte Stellungnahme des stellv. FDP Vorsitzenden Marquardt dazu via Facebook finden Sie in den Kommentaren.

Merkel und Montoro zerstören das Vertrauen der Märkte mit zwei Sätzen

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Was ist wichtig? Das Vertrauen der Märkte ist wichtig. Nur das ist wichtig. Wissen wir doch längst alle. Ohne das Vertrauen der Märkte wird sich die Krise nicht beruhigen. Und wer sorgte dann heute im Plauderton und ohne Not dafür, dass genau dieses Vertrauen der Märkte möglichst schnell schwindet: Die Bundeskanzlerin und der spanische Finanzminister! Der Erfolg stellte sich sofort ein: Die Risikoprämie Spaniens stieg auf 570 Punkte, die Zinsen für Staatsanleihen auf sieben Prozent und der Börsenindex zeigte plötzlich abwärts.

Das ging heute ganz schnell. Von der neuen bundesdeutschen DIN-Farbskala kam die so wahre wie stupide Binsenweisheit, die Kanzlerin könne „für den Erfolg des Euro nicht garantieren“. Ein wahrhaft kluger Satz, der welche Botschaft enthalten sollte ausser „die Märkte“ zu verscheuchen? Und weil das noch nicht genug war, kam der Finanzminister Spaniens mit einem weiteren Verbal-MG um die Ecke: „Es ist kein Geld da; wenn die Steuereinnahmen nicht steigen, sind die Gehaltszahlungen in Gefahr“, bewarb sich Cristobal Montoro als ökonomischer Vertrauensbotschafter.

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Sofort verlor der IBEX Punkte und die Risikoprämie stieg zusehends auf ein Niveau, dass die Zinsen für Staatsanleihen auf sieben Prozent brachte. Der Euro sackte gegenüber Dollar und Yen ab. Wahrlich eine rhetorische Glanzleistung der „verantwortlichen“ Politiker, die sich so bemühen den Euro zu retten, „weil Europa kaputt geht, wenn der Euro kaputt geht“. Bravo Señora, bravo Señor!

Endspiel – Jetzt wird es eng im Hosenanzug

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Der ESM wird am 1. Juli nicht kommen, der Bundespräsident unterschreibt nicht bis das Verfassungsgericht die Lage klar sieht. Joachim Gauck hat keine Lust, sich die Finger zu verbrennen. Der IWF kritisiert die deutsche Regierung mit harten Worten. Österreichs Notenbankchef Nowotny bemüht einen Nazi-Vergleich, um Berlin vor den Folgen deutscher Politik zu warnen. Italiens Regierungschef Mario Monti versichert, es gebe eine Woche Zeit, um den Euro zu retten. Jetzt wird es wirklich eng im Hosenanzug der Kanzlerin!  Sind in Berlin überforderte Psychopathen am Werk, wie Wolfgang Münchau glaubt?

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Update 2: Konservative gewinnen in Griechenland, absolute Mehrheit für Hollande in Frankreich

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In Griechenland ging, wie wir das erwartet hatten, offensichtlich Angst vor Protest. Die konservative Nea Dimokratia liegt in den Hochrechnungen deutlich vor der linken Syriza. Zu diesem Zeitpunkt sind es etwa sechs Prozent Vorsprung. Sie kann deshalb mit dem Bonus von 50 der 300 Sitze rechnen. Währenddessen jubeln die Sozialisten in Frankreich: Hollandes Partei erreichte die absolute Mehrheit bei den Wahlen zur Nationalversammlung und kann nun „durchregieren“. Angela Merkel darf sich ab morgen auf noch deutlichere Ansagen aus dem Nachbarland einstellen.

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