„Es kommt selten etwas Besseres nach“, lautet eine alte Volksweisheit und oft behält sie recht. Als die Demonstranten über Monate den Rücktitt der Regierungs-Chefin des Grossraums Madrid, Esperanza Aguirre (PP) forderten, waren wir diesbezüglich wenig euphorisch. Aus dem einfachen Grund heraus, dass der absehbare Nachfolger, Ignacio González, eher noch mehr als neoliberaler Scharfmacher gelten konnte. Wie richtig diese Einschätzung war, zeigt sich jetzt: González forderte soeben „die Regulierung des Streikrechts“ wegen „nicht tolerierbarer“ Streiks, die seiner Ansicht nach „Missbrauch“ darstellen.
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Rücktritt Esperanza Aguirre … und die Schlange mit den sieben Köpfen
Heute ist Fiesta in Madrid: Esperanza Aguirre ist soeben zurückgetreten. Die neoliberale Fundamentalistin, Rajoys starke Basis als Regierungschefin des Grossraums Madrid, räumt das Feld. Versteckt hat sie sich nie, das muss man ihr lassen. Als Hard-Core-Version von Margaret Thatcher vertrat sie wie niemand die Blut-und-Eisen-Politik der Sparprogramme in Spaniens Hauptstadt. Doch die Feiern bleiben verhalten heute, weil die Hydra ist, wie sie ist. Wenn man einen Kopf abschlägt, wachsen zwei andere nach. Der vermutliche Nachfolger, Ignacio González, passt gut in dieses Bild.
Uni-Festakt gesprengt: „Tritt nicht zurück, stirb besser gleich!“
Hat nicht ganz so geklappt wie geplant: Mehr als 100 Professoren, Studenten und Angestellte der Madrider Universitäten haben heute Morgen die Veranstaltung gesprengt, die wie üblich das akademische Jahr festlich einleiten sollte. Sprech-Chöre wie „Wir zahlen eure Gebühren nicht“, waren dabei nur die harmloseste Version. Die Regierungschefin der Region Madrid, Esperanza Aguirre, war erst gar nicht geommen, weil sie genau wusste, was sie erwartet. Doch die Liebeserklärungen, die ihr auf den Transparenten gewidmet wurden, wird sie der Presse entnehmen können: „Politiker auf den Scheiterhaufen! Espe, tritt nicht zurück, stirb besser gleich!“
Was du nicht willst, das man dir tu, das tu auch nicht, was willst du hier!
Manche Artikel geraten unausweichlich sogar dann zur Satire, wenn man sich um sachliche Berichterstattung bemüht. Das passiert vor allem dann, wenn alberne Befindlichkeiten der einen mit den albernen Befindlichkeiten der anderen kollidieren und beide vor Schmerz aufheulen. Ein gutes Beispiel dafür produziert sich gerade vor dem spanischen Pokal-Finale zwischen Barcelona und Atlétic Bilbao, das in dieser Woche (Freitagabend) in Madrid stattfindet.
Metro Madrid erhöht Preise mitten in der Krise um 11 Prozent
Während sehr viele Spanier ihre Hypotheken nicht mehr zahlen können und am Ende des Gehalts noch sehr viel Monat übrig haben, wenn sie nicht sowieso arbeitslos sind – erhöhte die Metro in Madrid heute ihre Preise um geschlagene elf Prozent. Mehr als jemals vorher in den vergangenen zehn Jahren.