Als die Chinesen endgültig die Nase voll hatten …

… starb der Dollar innerhalb von 24 Stunden, die Weltwirtschaft kollabierte. In Europa verstand man die Welt nicht mehr! War nicht die Euro-Krise die Bedrohung gewesen? Hatten nicht auch die USA immer wieder versichert, Europa müsse dringend seine Hausaufgaben machen, um die Gefahr eines weltweiten Crashs abzuwehren? Doch nun war alles ganz anders gekommen. Niemand sprach mehr vom Euro, nicht einmal in Europa. Es hatte sich herausgestellt, dass der wertlose Dollar die Weltwirtschaft mit einem Schlag zugrunde richtete. Wie konnte das passieren?

Nach der ersten Panik-Attacke begannen deutschsprachige Internet-User in den Uhupardo-Archiven zu wühlen …
* Euro-Krise? Lächerlich!
* Schuldenkrise? – Sind Sie jetzt endlich wach?
* System-Crash kommt nach den US-Wahlen
* 25 Fakten zum Nachdenken: Warum das System irreparabel ist!
* Wer ist schuld an der Krise?
* Seit dem 15. September 2009 sind die USA zahlungsunfähig

Euro-Krise? – Gehirn einschalten, das ist doch lächerlich!

Beschränken wir diesmal die Fakten und Zahlen auf ein Minimum, um die Nachricht nicht zu verwässern!

Sie glauben auch, das aktuelle Problem sei eine “Euro-Krise”? Sie glauben auch, Europa müsse nur endlich seine Hausaufgaben machen, dann werde alles gut? Dann hat man Ihnen bereits genug Sand in die Augen gestreut, um das zu erreichen, was unbedingt erreicht werden soll.

Nehmen Sie sich einen Moment, um die folgende Grafik des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu betrachten!

Derivate zu PIB USA

Die kleinen grünen Balken zeigen die Entwicklung des US-Bruttoinlandsproduktes in den vergangen Jahren: Eine konstante, aber im Vergleich nicht nennenswert Steigerung.

Nun betrachten Sie bitte die roten Balken. Dort sehen Sie die Entwicklung der jetzt 600 Billionen faulen Suprime-Derivate, die in Umlauf gebracht worden sind. Zinker-Papiere, Zocker-Zertifikate! Dieses pure Casino-Geld wird gerade gegen die missliebige Konkurrenz in Europa in Stellung gebracht.

Die EU hat etwa 10 Billionen Schulden. Setzen Sie das selbst gegen die 600 Billionen gedruckten Monopoly-Dollar, die von der Wall Street und den britischen Helfershelfern in London in die Welt gesetzt wurden, dann dürfte die Situation ausreichend klar werden.

Wohlgemerkt: Hier ist von den tatsächlichen Schulden der USA noch gar nicht die Rede! Aufgezeigt werden soll allein, wie sehr die Diskussion inzwischen in den Bereich des Kabaretts verschoben worden ist.

Wenn darüber berichtet wird, dass die US-basierten und US-abhängigen Rating-Agenturen Euro-Ländern oder europäischen Banken mit Herabstufung drohen, kann man entweder lachen oder weinen über so viel Verdrehung der Tatsachen.

Europa mag in Schwierigkeiten sein – doch gegen die Monumental-Pleite der USA ist das geradezu ein Treppenwitz der Geschichte. Lassen Sie sich nicht weiter veralbern von willfährigen Helfershelfern, die Ihnen einzureden versuchen, Europa sei das Problem der “Weltfinanzkrise”, während sich die tatsächlich Schuldigen in New York und London vor Lachen auf die Schenkel klopfen, weil sie es tagtäglich fertig bringen, die Aufmerksamkeit von sich abzulenken.

*Lesen Sie dazu auch:
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USA – ein zahlungsunfähiges und unregierbares Land

Gipfel-Ergebnis: Geld drucken ohne Grenzen ist jetzt “legitim”

Was genau ist in Brüssel passiert, fragen sich viele Menschen. Was heissen die Gipfel-Beschlüsse genau für die Zukunft in Europa? Ist die Euro-Krise nun entschärft, nur verzögert oder sogar verschärft worden?

 

Angela Merkel hat dahingehend eine klare Meinung: Sie glaubt, die nun angestrebte Fiskalunion werde die Situation früher oder später regeln. Aber ist das wirklich so? Zuerst einmal wird es sehr schwierig sein, bis März einen neuen EU-Vertragsentwurf zu einem Konsens zu bringen. Noch viel schwieriger dürfte es werden, diesen Vetrag wie angepeilt bis zum Sommer zu ratifizieren. Doch das ist längst nicht alles!

Das wichtigste Ergebnis des Brüsseler Gipfel ist eins, das gar nicht verkündet wurde, sich aber automatisch ergibt und – das ist der wirkliche Skandal – auch genau so beabsichtigt war: Ab sofort wird die EZB hemmungslos Geld drucken und fühlt sich dazu auch durch den Gipfel ausdrücklich legitimiert.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nicht vorrangig selbst Staatsanleihen kaufen. Statt dessen sollen Banken und Versicherungen mit so viel Geld wie auch immer nötig ausgestattet werden, um diesen Job zu erledigen. Das ist nicht etwa eine Vermutung, die dieser Blog anstellt, sondern genau das hat der französische Notenbank-Präsident Christian Noyer nach einer EZB-Direktoriumssitzung am Wochenende gegenüber dem TV-Sender LCI erklärt.

Banken und Versicherungen werden jetzt für drei Jahre praktisch unbegrenzte Liquidität erhalten, sollen Staatsanleihen kaufen und so mithelfen, die Zinsen dafür niedrig zu halten. Ob Banken nicht dazu da sind, die Gelder ihrer Anleger zu verwalten und ob Versicherungen nicht dazu da sind, Risiken zu versichern, fragen Sie sich? Nun, Noyer sieht das offenbar anders. Und nicht nur er.

Damit ist der Startschuss zum unbegrenzten Gelddrucken endgültig gegeben worden und wird damit “legitimiert”, dass jetzt alle sparen und die Fiskalunion kommt. Nicolas Sarkozy freut es, denn er kann nun die Hoffnung hegen, die Wahl im Frühjahr doch noch zu gewinnen, weil die Situation bis dahin vielleicht doch noch nicht endgültig eskaliert.

 

Dennoch bleibt – wie vor dem Brüsseler Gipfel – nur eine einzige Frage: Wie lange noch bis zum Crash? Denn viele grosse Banken haben in den vergangenen Monaten schon massenhaft begonnen, Kreditausfallversicherungen (CDS) für die Staatsanleihen zu verkaufen – die ihrer eigenen Länder wohlgemerkt. Oder, um es einfacher auszudrücken, Banken verkaufen seit Monaten Wettscheine gegen ihre eigenen Länder in Europa. Die Käufer der Staatsanleihen versichern sich so gegen eine eventuelle Staatspleite.

Diese Geschäfte seien „pure Wetten“, sagte Gary Jenkins von Evolution Securities Ltd. In London, dem Nachrichtendienst Bloomberg: „Wenn europäische Staaten von der Größe Frankreichs und Italiens wirklich pleitegehen und damit die CDS ausgelöst werden, dann wäre das das totale Gemetzel und die Kernschmelze. Es wäre das Ende der Welt.

Eins ist jedenfalls spätestens jetzt gewährleistet und ausdrücklicher politischer Wille in Europa: Banken und Versicherungen werden vor dem Crash noch einmal richtig absahnen können. Das ist das wichtigste Ergebnis von Brüssel.

*Lesen Sie dazu auch: „Europa wird enden wie die Sowjetunion“
18.12.: EZB hat offenbar mit dem Gelddrucken begonnen