Bei gestiegenen Erdgas-Preisen ist die kostenintensive Fracking-Methode wirtschaftlich attraktiv. Deutschland deckt nur 14 Prozent seines Verbrauchs aus eigener Produktion. Die Flüssigkeiten, die in den Boden gepresst werden, seien „sicher“, behaupten die Konzerne. Was da aber genau verwendet wird, weiss niemand. Es gibt keine Verpflichtung, die Zusammensetzung des Chemie-Cocktails zu veröffentlichen: „Das Gesamtgemisch ist als schwach wassergefährdend einzustufen.“
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Sparer werden auch ohne Konto-Zugriff in ganz Europa enteignet
Zyperns Parlament wird vermutlich am Sonntagabend eine Zwangsabgabe auf alle Konto-Beträge ab 100.000 Euro beschliessen – und der Aufschrei ist überall laut und vernehmlich. Das ist um so erstaunlicher, als die Sparer in Europa und den USA jetzt schon seit mehr als zwei Jahren laufend enteignet werden, ohne dass das vernehmlichen Protest ausgelöst hätte. Stichwort: negative Realzinsen.
Vorsorge für Zyperns Euro-Austritt wird getroffen
Die Finanzministerien der Eurozone bereiten sich auf einen eventuellen Austritt Zyperns aus der gemeinsamen Währung vor, was hinter geschlossenen Türen „als wahres Chaos“ beschrieben wird. Das geht aus den Notizen der heutigen Telefonkonferenz hervor, die Reuters veröffentlicht. Es müssten unbedingt sofort Restriktionen beschlossen werden für diesen Fall, wenn am Dienstag die Banken wieder öffnen, um einen massiven Bank-Run zu verhindern. Als Kuriosum darf gelten: Ausgerechnet Zypern war das einzige Land, das nicht an der Konferenz teilnahm.
Google zahlt französischer Presse 60 Mio. für ihre Inhalte
Den Erfolg kann sich François Hollande (Bild oben: heute mit Google-Boss Schmidt in Paris) ans Revers heften: Google zahlt der französischen Presse nach wochenlangen Verhandlungen 60 Millionen Euro für die Verlinkung ihrer Inhalte. Allerdings nicht so, wie die Verleger wollten, mit einer bestimmten Quote pro Veröffentlichung, sondern von hinten durch die Brust geschossen: Getarnt als „Hilfsfond für den Übergang in der Digitalisierung“. Aber sei es, wie es sei: Google zahlt und die französische Presse kassiert für ihre Inhalte. Diese Übereinkunft könnte jetzt den Präzedenzfall für ähnliche Vereinbarungen in anderen Ländern setzen.
Der Konflikt in Mali: Kein Fall für schlichte Urteile
Am 14. Oktober hatten wir Ihnen unter dem Titel „Mali und Mauretanien: Was passiert da in Westafrika?“ versprochen dranzubleiben an der Entwicklung dieses Konflikts. Seitdem ist kein weiterer Artikel erschienen, obwohl andere Blogs voll davon sind. Das hat einen einfachen Grund: Während Blogger aus Recklinghausen-Süd, Brandenburg-West oder Fürstenfeldbruck-Mitte Ihnen ebenso im Brustton die „Wahrheit über Mali“ verkaufen wollen wie sie alle Hintergründe des Syrien-Konflikts komplett erklären können, ohne jemals von irgendeinem Selbstzweifel geplagt zu werden, empfinden wir die Situation in Westafrika als ungeheuer komplex und nehmen uns deswegen viel Zeit zur Materialsammlung. Ehrlich gesagt erschrecken uns die Monologe der Ahnungslosen mit ihren absolut sicheren Urteilen, die wir jeden Tag in Blogs und bei Facebook vorgesetzt bekommen, nicht wenig. Deswegen beschränken wir uns auf den vorsichtigen Versuch der ausleuchtenden Analyse und halten uns mit Urteilen eher zurück.
Die Eliten schaffen sich ab, indem sie die Mittelschicht abschaffen
Es hat so lange so gut funktioniert! Warum also sollte man es ändern? Never change a winning team, lautet bekanntlich seit ewig die Devise. Doch diejenigen, die sich für die Elite halten und es laut ihrem Kontostand auch sind, haben es offensichtlich verpeilt. Über so viele Jahre war die sogenannte Mittelschicht der Garant für ihren Reichtum. Dieser Mittelschicht hatte man suggeriert, sie könne es auch in die Elite schaffen, wenn sie sich nur genug anstrengt. Ein Trugbild natürlich, weit weg von der Wahrheit. Aber ungeheuer nützlich!
Gemachte Armut in Spanien, Deutschland und Frankreich
Wir halten dies für einen sehr wichtigen neuen Film, weil er mitten aus dem Leben berichtet in Spanien, Deutschland, Frankreich. Wie geht es den Menschen zwischen Überfluss und Armut? Wie fühlen sich Kinder, wenn die Familien von der Tafel leben? Warum sind weitere soziale Explosionen und Gewaltausbrüche gar nicht zu vermeiden, weil verfassungswidrig bereits kein Sozialstaat mehr existiert? Und was bedeutet das für den Kontinent Europa? Tun Sie sich selbst und uns den Gefallen – nehmen Sie sich 50 Minuten Zeit, schauen sich diese Arte-Dokumentation an!
Die Heuschrecken ziehen weiter
Der Job in Griechenland ist sauber erledigt, das Land ist abgegrast, steht mit einem Bein im Abgrund. Jetzt sucht sich der neoliberale Heuschreckenschwarm die nächsten Opfer: Portugal, Spanien, Italien. Frankreich steht auf der Warteliste, dahinter Deutschland.
Diese Sendung ist ein „Must see“ für alle diejenigen, die das ZDF-Programm am 30. Oktober verpasst haben. Eine Situationsbeschreibung. Dass von der Sendung keine andere Message als „Der Euro muss um jeden Preis gerettet werden“ zu erwarten war, ist sowieso klar.
Lesen Sie dazu bitte auch:
* “Mit dieser Politik gibt es kein Licht am Ende des Tunnels”
7 Armstrong-Titel gehen jetzt an welche anderen Doping-Sünder?
Nun feiern sie wieder! Endlich hat man ihn überführt, diesen schlimmen Betrüger! „Lance Armstrong hat keinen Platz im Radsport“, unterstreicht Verbandsboss Pat McQuaid am Montag, „so etwas darf nie wieder passieren.“ – Und die „Welt“ titelt „Der gefallene Supermann“, der „Tagesspiegel“ konstatiert den „Gipfel aller Dopingskandale“, der Stern sieht den Absturz „From Hero to Zero“ … und das „Hamburger Abendblatt“ treibt die Perversion auf die Spitze: „Profitiert nun Ullrich?“ – Hurra, der böse Doping-Sünder ist überführt, jetzt wird alles besser. Aber was ist denn wirklich passiert?
News aus der Kristallkugel: Wie es jetzt (nicht) weiter geht …
Gestern musste sich Griechenland „kompromisslos an die Auflagen halten“, um gerettet zu werden. Heute wird die nächste Milliarden-Tranche nach Athen überwiesen, weil … sie überwiesen wird. Gestern spekulierten deutsche Politiker, hinauf bis zum Wirtschaftsminister, mit dem Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone. Heute ist der Verbleib des Landes in der Währungsunion alternativlos. Gestern musste Athen das Defizit strikt einhalten. Heute bekommt das Land mehr Zeit, um seine Sparziele zu erfüllen. Gestern war gestern, heute ist heute ist heute, und heute ist alles ganz anders als gestern. Wie seit Jahren in dieser Krise. Die Frage ist: Wen interessiert sein Geschwätz von heute morgen auch nicht mehr?