Jedenfalls glauben das viele nicht-Spanier. Völliger Unsinn natürlich! Es gibt eine Unzahl herrlicher Weissweise in diesem Land und sie werden mit grösstem Vergnügen vergurgelt. Deswegen heute ein paar Tipps dazu, damit Sie beim nächsten Spanien-Urlaub oder per Internet-Bestellung in die richtige Kiste greifen.
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Frau stirbt in der Notaufnahme nach drei Stunden Wartezeit
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält eine Stunde Wartezeit in der Notaufnahme des Krankenhauses für „vertretbar“. Die Patientin, die jetzt in die Notaufnahme des Krankenhauses von Vigo (Galizien) eingeliefert wurde, musste drei Stunden warten. Danach war Behandlung nicht mehr erforderlich – die Frau war tot. Der Fall wird jetzt sowohl von der Direktion des Krankenhauses als auch von der Staatsanwaltschaft untersucht. Nach all den Sparprogrammen stehen allein in Vigo 25.000 Patienten auf der Warteliste.
Neue Gemütlichkeit für Drogenbarone
Während sich Richter und Staatsanwälte offiziell darüber beschweren, dass ihnen die nötigen Mittel zur Korruptionsbekämpfung verweigert werden, freuen sich die Drogenbarone in Galizien über die neue Gemütlichkeit. Wurden Sie noch im vergangenen Jahr vom Finanzamt gejagt und verfolgt, müssen Sie sich seit dem Antritt der Regierung Rajoy keine Sorgen mehr machen. Die Finanzbehörden haben es still und heimlich aufgegeben nachzuforschen, woher die immensen Vermögen im Nordwesten Spaniens stammen.
„Gesetze sind wie Frauen; sie sind da, um sie zu vergewaltigen“
Diese verbale Perle stammt von José Manuel Castelao Bragaño (71). Der Mann war nicht nur von 2005 bis 2009 für Rajoys Partido Popular im galizischen Parlament; er ist jetzt auch der offizielle Vertreter der Madrider Regierung für alle Spanier, die im Ausland wohnen. Allerdings will er „aus rein persönlichen Gründen“ in den nächsten Stunden seinen Rücktritt einreichen … nachdem er erst vergangenen Montag ernannt worden war und noch nicht einmal Zeit hatte, seine Ernennungsurkunde zu unterschreiben.
Ab jetzt gibt es keine Ruhe mehr: Hunderttausende Spanier demonstrieren in 80 Städten
In Madrid (Foto oben) sind es gestern mehr als 100.000 gewesen, ebenso in Barcelona. In mehr als 80 spanischen Städten brannte die Luft gleich doppelt: Auch 40 Grad Hitze konnte nicht mehr verhindern, dass die Menschen ihren Zorn auf die Strasse trugen. Der Protest lässt sich nicht mehr auf bestimmte Berufsgruppen oder soziale Schichten reduzieren – jetzt reicht es allen. Spanien ist ein ganz besonderes Land. Die Menschen halten lange still, bringen Opfer. Doch wenn sie einen gewissen Punkt überschritten sehen, gibt es kein Zurück mehr. Dieser Punkt ist jetzt! Regierungschef Mariano Rajoy hat das unterschätzt, offensichtlich kennt er sein eigenes Land zu wenig.
Bildung – tot; Kultur – tot; Wissenschaft – tot; Überschrift: Spanien!
Das Defizit des Staatshauhalts wird dieses Jahr auf knapp 80 Prozent steigen, verkündete Wirtschaftsminister Luis de Guindos heute, als die Madrider Regierung die Einzelheiten des Budgets für 2012 bekanntgab. Alles für Brüssel und „die Märkte“ also, alles gegen eine Intervention der Troika, Rajoys Schreckgespenst. Die Überschrift bietet nicht genug Raum, um alle Bereiche aufzulisten, die heute für tot erklärt wurden. Sollte die konservative Regierung die Legislaturperiode überleben, wird Spanien nicht nur zur Kulturwüste. Im Prinzip schade, dass all das nicht in Deutschland passiert! In iberischen Breiten kann man den leidgeprüften Menschen selbst durch solche Massnahmen nicht die Lebensfreude nehmen. Zwischen Kiel und Garmisch-Partenkirchen wäre es wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, den Leuten bezüglich der Realität endlich die Augen zu öffnen.