Es muss sich sehr viel ändern auf diesem Planeten, bevor sich etwas ändern kann. Zum Beispiel wird es keine Besserung geben, bevor die absolute Mehrheit der Bevölkerung in allen Ländern den Internationalen Währungsfond als kriminelle Vereinigung einstuft. Der IWF hat die spanische Regierung soeben aufgefordert, für eine zehnprozentige Lohnsenkung im Land zu sorgen, „um Arbeitsplätze zu schaffen“. Ausserdem werden eine (weitere) Erhöhung der Mehrwertsteuer und noch mehr Kürzungen in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Renten gefordert.
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Island wählt heute die Krisenverursacher zurück in die Regierung
Aus gehabtem Schaden nichts gelernt: Wenn nicht ein Wunder geschieht und alle Umfragen komplett falsch liegen, werden die Isländer heute diejenigen Parteien in die Regierung wählen, die 2008 für den Finanzkollaps verantwortlich waren. Voraussichtlich bekommen die beiden konservativen Parteien 30 bzw. 27 Prozent und werden die Chefsessel im Parlament erneut übernehmen. „Ampel, Schwampel und Hampel“ isländischer Prägung.
IWF sieht desaströse Aussichten für Spanien und verlangt mehr Kürzungen
Man muss ich das einmal vostellen! Nach allen brutalen Kürzungs- und Streichungsmassnahmen, die die spanische Regierung im Auftrag von EU, Weltbank und IWF inzwischen durchgeführt hat und die das Land komplett abgewürgt haben, ist dieses das Ergebnis: Laut neuester Einschätzung des Internationalen Währungsfonds, der alle bisherigen Erwartungen nach unten korrigiert, ist für Spanien auch in den kommenden fünf Jahren keinerlei Besserung zu erwarten.
Dijsselbloem setzt auf Bankenzerschlagung und Zwangsabgaben auch in anderen Ländern
Der Chef der Eurogruppe Jeroen Dijsselbloem setzt auf den „zyprischen Weg“ auch für andere Länder. Durch Zerschlagung von Banken und Zwangsabgaben auf Konten von mehr als 100.000 Euro würden die Steuerzahler davon verschont, die Restrukturierung des Bankenwesens bezahlen zu müssen, so die Begründung. Damit dürften spätestens ab jetzt etliche Alarmlampen glühen bei denjenigen, die mindestens sechsstellige Summen bei vielen Banken parken, ob in Aktien oder Bargeld.
BRICS-Staaten planen eigene Bank als Konkurrenz zum IWF
Wenn man sich anschaut, was IWF und Weltbank schon alles angerichtet haben, klingt der Plan der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) logisch. Eine eigene Bank wollen sie aufbauen, wie die Presseagentur IPS erfahren haben will. Bereits Ende März soll der Grundstein für das Projekt gelegt werden. Damit wollen sich die BRICS unabhängiger von den westlichen Industriestaaten machen, die gerade ungebremst in die Pleite schlittern.
So weit ist es gekommen: „Erst muss Europa seine Hausaufgaben machen!“
Guido Mantega ist der einzige brasilianische Minister, der durchgehend seit sechs Jahren im Amt ist. Verantwortlich für Finanzen, starker Mann des Kabinetts von Dilma Rousseff und internationaler Währungsexperte. Mantega war der wichtigste Akteur des brasilianischen Wirtschaftswunders in der zweiten Legislaturperiode von Luiz Inácio Lula da Silva (2003-2011). Und nun lesen Sie selbst:
Demokratie muss weg – nur so können ganze Staaten verramscht werden
In Athen wurde die Demokratie geboren, dort soll sie jetzt auch sterben. So wollen es die Finanzeliten. Denn die Verramschung (Privatisierung) ganzer Staaten ist in einer Demokratie nicht möglich. Dazu braucht es eine Diktatur wie damals in Chile unter Pinochet oder wenigstens diktaturähnliche Strukturen, wie sie jetzt in Griechenland, Spanien, Portugal und anderswo aufgebaut werden. Neoliberalismus, und das ist der Treppenwitz, braucht rigide staatliche Strukturen, sonst ist er nicht zu etablieren.
Lassen Sie sich die Aussagen zu Privatisierungen (Bahn, Wasser, Strom) in diesem Video nicht entgehen!
EU: Neues von Tonio Borg
Einer der kaputtesten Politiker-Charaktere in Brüssel ist Tonio Borg. Erinnern Sie sich an “Sozialwohnungen für Schwule? Das fehlt uns noch!”? – Genau der ist gemeint: der EU-Kommissar für Gesundheit von der Insel Malta. Jetzt hat er eine neue Erkenntnis abgefeuert: Schuld am Niedergang Griechenlands sind … die Raucher!
Bankia-Totengräber Rodrigo Rato wird Telefónica-Berater für 200.000 Euro
Rodigo Rato bekommt einen Halbtagsjob bei Telefónica. Für die bescheidene Vergütung von nur 200.00 Euro im Jahr. Der Totengräber von Bankia ist damit wieder gut versorgt, und in Spanien fragt man sich, wie weit dreiste und öffentliche politische Korruption noch gehen darf. Rato war erst im Mai als Bankia-Chef zurückgetreten und muss sich, zusammen mit 32 leitenden Managern der Pleite-Bank, deswegen aktuell vor Gericht verantworten. Das stört den Telefónica-Boss César Alierta offensichtlich kein bisschen: Er verpflichtete Rato soeben als „Berater für Südamerika und Europa“.
Enzensbergers Europa-Quiz: Alternativlos oder was?
Wenn Hans Magnus Enzensberger den Mund aufmacht, kommen seine Aussagen punktgenau, ob man damit einverstanden ist oder nicht. So ist z.B. sein „Baukasten zu einer Theorie der Medien“ (1970) ist bis heute ein intellektueller Meilenstein. Der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller ist leidenschaftlicher Europäer und kritisiert die Entwicklungen in der EU nicht etwa trotzdem- sondern eben genau deswegen.