Ab und zu erreichen uns Leserfragen per Mail. Da die Antworten vielleicht auch andere Uhupardo-Leser interessieren, werden wir ab und zu ein paar veröffentlichen. Da die Autoren der Mails nicht um Veröffentlichungs-Erlaubnis gefragt wurden, lassen wir die Namen weg. Hier also wieder Fragen aus der jüngsten Zeit.
Schlagwort-Archive: Kapitalismuskritik
Zwangsabgabe für Spanien im Gespräch
Diese Nachricht sollten Sie als das auffassen, was es ist: Ein Hinweis ohne jede offizielle Bestätigung. Wir hatten heute morgen die Gelegenheit, mit einer Quelle zu sprechen, die gewöhnlich und erfahrungsgemäss gut informiert ist über alles, was sich im spanischen Finanzministerium abspielt. Diese Quelle versicherte uns, es werde „aktuell über eine Zwangsabgabe für spanische Konten nach zyprischem Muster diskutiert“. Das widerspricht allem, was die Madrider Regierung derzeit öffentlich von sich gibt.
Die Lösung der Krise ist ganz einfach: So geht´s!
Fast alle EU-Staaten sind hemmungslos überschuldet. Überall sollen Streichungs- und Kürzungsprogramme die Zahlungsfähigkeit der Staaten erhalten, was mit enormen Opfern für die Bevölkerung verbunden ist und immer mehr verständliche Proteste hervor ruft. Dabei ist die Lösung der Krise ganz einfach, es muss jetzt nur sehr schnell und konsequent angepackt werden. Hier lesen Sie, wie das problemlos zu machen ist:
Nur 50 Euro Miete: Baufirma stellt Wohnungen für Zwangsgeräumte zur Verfügung
Ein Bau-Unternehmen in Carlet (Provinz Valencia) hat heute dem Bürgermeisteramt 27 Wohnungen zur Verfügung gestellt. Darin sollen diejenigen Familien aus der Umgebung untergebracht werden, die durch Zwangsräumung ihre Behausung verloren hatten. Für eine symbolische Miete von monatlich 50 Euro werden die Appartements (Bild oben) zunächst für zwei Jahre zur Verfügung stehen.
Enzensbergers Europa-Quiz: Alternativlos oder was?
Wenn Hans Magnus Enzensberger den Mund aufmacht, kommen seine Aussagen punktgenau, ob man damit einverstanden ist oder nicht. So ist z.B. sein „Baukasten zu einer Theorie der Medien“ (1970) ist bis heute ein intellektueller Meilenstein. Der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller ist leidenschaftlicher Europäer und kritisiert die Entwicklungen in der EU nicht etwa trotzdem- sondern eben genau deswegen.
Schlussverkauf in Portugal: Zum Jahresende muss alles raus
Alles, was noch in den Regalen steht, muss bis zum Jahresende weg! Die Menschen in Portugal reagieren kaum noch mit einem Schulterzucken. Pessimismus, Resignation und Fatalismus machen sich breit im Land. „Wenn alle Steuererhöhungen und Kürzungsprogramme nichts genützt haben, muss man eben das letzte Tafelsilber auch noch verscheuern“, kommentiert ein Bäckermeister in Lissabon und versichert, es falle ihm jeden Tag schwerer, noch genug Kraft für Sarkasmus aufzubringen. Die Staats-Airline TAP wird ebenso verkauft wie die grösste Schiffswerft des Landes. Das öffentliche Fernsehen wird privatisiert, und auch die Gesellschaft, die die portugiesischen Flughäfen betreibt, kommt unter den Hammer.
Studie belegt: „Gute Ausbildung ist kein Garant mehr für Wohlstand“
Besonders zwei Meldung sind es heute, die Aufmerksamkeit verdienen. Erstens der Umstand, dass die deutsche Bundesregierung die Tatsache feiert, dass es gelungen ist, deutsche Sparkassen und vor allem die bis unters Dach mit toxischen Papieren gefüllten Landesbanken der soeben beschlossenen Bankenaufsicht zu entziehen. Zweitens die Aussage der Studie, die von der Bertelsmann Stiftung zusammen mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erstellt worden ist: „Selbst gute Ausbildung ist heute kein Garant mehr für Leben in gesichertem Wohlstand.“
Nur Banken sorgen wirklich für die Sicherheit von Anlegern
Banken-Bashing ist Mode, jeder tut das heutzutage. Besonders Leute, die von den komplizierten Mechanismen des Kapitalmarkts gar keine Ahnung haben, von volkswirtschaftlichen Zusammenhängen sowieso nicht. Hauptsache immer drauf auf die Banken, egal wie wenig fundiert die Analyse ist. Selbst die Aussage des Bundespräsidenten, die derzeitige Finanzmarktdebatte halte er für „unsäglich albern“, schreckt solche Anti-Kapitalisten und Wirrköpfe nicht ab, die unser System zerstören wollen. (*)
Investment-Opfer: Frau sticht sich in der Bank eine Schere in den Hals
Estrella ist 58 Jahre alt. Heute ist sie wieder in der Bank gewesen. Schon wieder. Um das Geld zu verlangen, dass ihre Familie vor drei Jahren als Entschädigung bekommen hatte, nachdem der 32-jährige Sohn Juan Pedro nach einem Verkehrsunfall für immer gelähmt geblieben war. Als man ihr schon wieder jegliche Auszahlung verweigerte, nahm die verzweifelte Estrella nervös eine Schere aus der Tasche und stach sie sich in den Hals.
Wandlung eines Hippies: „5 Jahre Banker und keinen Tag länger!“
Indien fasziniert ihn, dort will er leben. Doch dazu braucht er zunächst Geld. Also beginnt der 23-jährige in der City of London zu arbeiten, zieht erstmals einen Anzug an. Er hat keine Ahnung davon, doch das kommt schnell. Er arbeitet für seine Bank fast rund um die Uhr. Seine gesellschaftlichen Qualitäten sind ausschlaggebend, das Nachtleben entscheidet über das Geschäft. Striptease-Bars gehören zum Business. Der Hippie wird zum Investmentbanker. Aber nur fünf Jahre, dann will er Schluss machen.