Der Sozialstaat ist in Grossbritannien soeben drastisch reduziert worden. Die Konsequenzen werden auf den Schultern der Bedürftigen abgeladen. Die traditionelle britische Mischung zwischen freiem Markt und soliden Sozialleistungen hat sich spätestens jetzt erledigt. Das erste Sparpaket Camerons, das den Schuldenberg reduzieren soll, ist am Montag in Kraft getreten. Fehlenden Erfindungsreichtum kann man seiner Regierung wahrlich nicht vorwerfen: Jetzt kommt die Schlafzimmer-Steuer.
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„Hier geht es um Ihre Integrität! Warum haben Sie gelogen?“
So führt man ein Interview mit einem Politiker! Gestern in der britischen „The Andrew Marr Show“ lieferte der Journalist Eddie Mair ein Musterbeispiel ab. Mit der Ausrede, über eine BBC-Doku reden zu wollen, nagelte er den Londoner Bürgermeister Boris Johnson auf dessen Verfehlungen fest. „Hier geht es um Ihre Integrität – warum haben Sie gelogen?“ Der Herr Bürgermeister wird diesen Albtraum-Morgen im Frühling kaum jemals vergessen.
Barroso: „Wer unabhängig wird, scheidet aus der EU aus“
Ob Katalonien oder Schottland – „ein bisschen schwanger“ kommt nicht in Frage. Das hatte der Präsident der Europäischen Kommission vor ein paar Wochen schon im Bezug auf Katalonien festgestellt; heute bekamen auch auch die schottischen Unabhängigkeitsanhänger eindeutige Ansagen aus Brüssel und sehen jetzt viel klarer: Sollte sich Schottland aus dem Gefüge Grossbritannien ausklinken, scheidet das Land aus der EU aus.
Nigel Farage: Ein gefährlicher Rechtspopulist
Egal, wo man hinschaut in den Blogs (auch hier in den Kommentaren) und in anderen Diskussionsplattformen, immer wieder tauchen Videos von Nigel Farage auf. Der britische Europa-Politiker kritisiert hart und polemisch die EU, Van Rompuy, die europäische Demokratie. Deswegen berufen sich viele Internet-Nutzer und sozialen Netzwerke auf Farage und behaupten, er sage „endlich die Wahrheit“. Interessant dabei ist, dass es oft besonders diejenigen sind, die soziale Bürgerrechte verteidigen, und völlig ignorieren, dass das britische „enfant terrible“ für das genaue Gegenteil davon steht!
Real Madrid: Modric Transfer kurz vor dem Aus, Mailand verzichtet auf Kaká
Luka Modric ist gestern Nachmittag in London gelandet, nachdem der Transfer zu Real Madrid zum wiederholten Male kurz vor dem Aus steht. Dabei sollte er am Freitagnachmittag in Spaniens Hauptstadt offiziell als Neuzugang vorgestellt werden. Doch im Bernabeu hat man die Nase inzwischen gestrichen voll von der Tottenham-Masche, bereits besprochene Summen in letzter Minute doch noch in die Höhe schrauben zu wollen. Nun hat der Spieler selbst die wirklich allerletzte Möglichkeit, einen beinahe gescheiterten Transfer doch noch zu realisieren.
Regierung von Ecuador macht alles richtig, die Verlierer sitzen schon jetzt in Washington
Britain (ehemals „Great“) macht sich nicht nur lächerlich. Das wäre weder schlimm noch eine wirkliche News. Die Londoner Regierung drohte sogar damit, der Botschaft Ecuadors vorübergehend den diplomatischen Schutz zu entziehen, um Assange festnehmen zu können. Es wäre interessant zu sehen, wie viele Botschaften der Briten danach in den kommenden Monaten in anderen Ländern aus irgendeinem Grund ebenfalls gestürmt würden. Weil Camerons Regierung das weiss, dürfte die Axt-im-Wald-Aktion vermutlich unterbleiben – und nur deswegen. Die Regierung Ecuadors, gut beraten durch den bekannten spanischen Richter Baltasar Garzón, macht dagegen bisher alles richtig und hat maximalen Respekt verdient.
Wer eine Glatze zum Freund hat, darf nicht rudern?
Was ist denn los in Deutschland? – Da wird eine Sportlerin vom Verband dazu gedrängt, die Olympischen Spiele zu verlassen, weil sie einen rechtsradikalen Freund hat und nirgendwo ist eine Diskussion in Sicht? Alle finden das völlig in Ordnung? In einem Land, in dem über Jahrzehnte SS-Anhänger in höchste Staatspositionen gelangten, geht das ohne breiteren Diskurs einfach so durch? Nicht der rechtsradikale Lover ist der Skandal – die Diskriminierung von Nadja Drygalla ist es!
Fussball: Spanien verliert „überraschend“ olympisches Auftakt-Spiel 0:1
Diese Mannschaft hätte auch in 180 Minuten kein Tor erzielt! In einem lausigen Spiel verlor Spaniens Fussballmannschaft soeben das olympische Auftakt-Match gegen Japan mit 0:1. Sinnloses und endloses Tiki-Taka im Mittelfeld beherrschte über 89 Minuten die Szene. Nur Torwart De Gea verhinderte eine deutlich höhere Niederlage gegen die kämpferischen Japaner. Jetzt ist überall von der „grossen Überraschung“ die Rede, weil „der Medaillen-Favorit“ eine Niederlage im ersten Gruppenspiel einstecken musste – doch überraschend war da gar nichts.
Angst geht um: Europas Börsen stürzen ab
Europaweit rot eingefärbte Börsenbarometer haben den Wochenanfang in so etwas wie einen „kleinen schwarzen Montag“ verwandelt. Die Angst geht um auf dem Kontinent. Angst vor der schwächelnden Wirtschaft in China, vor der Talfahrt der Euro-Zone, vor der politischen Ungewissheit in Frankreich und Holland – alles das zusätzlich zu den Zweifeln gegenüber den Sparmassnahmen, die Brüssel überall verlangt, mündeten in in ein generelles Verkaufsklima, durch das alle europäischen Börsen drastisch Punkte einbüssten.
London senkt Spitzensteuersatz für Reiche um 5 Prozent
… immer grösser werdender Unterschied zwischen Reichen und Armen: Die Krawalle im August legten in London ganze Stadtviertel in Schutt und Asche.
Erinnern Sie sich noch an die schweren Krawalle in London im August letzten Jahres? Oder an die Ausschreitungen Ende 2012, als die Studiengebühren erhöht worden waren und Studenten Polizei- und Regierungsgebäude stürmten? Die Bevölkerung hat schon jetzt die Nase gestrichen voll von den englischen Sparprogrammen. Angesichts dessen klingt diese News wie blanker Hohn: Die Londoner Regierung senkt den Spitzensteuersatz für Vielverdiener um fünf Punkte: von 50 auf 45 Prozent.