4.100 Familien haben auf den Kanarischen Inseln bereits ihre Wohnung verloren, weitere 9.400 stehen kurz vor der Zwangsräumung. Angesichts dieser Situation hat die Regierung der Kanaren nun beschlossen, dass andalusische Gesetz zu kopieren und Banken in gleicher Weise zu enteignen. Paulino Rivero (Coalición Canaria), der Regierungschef des Archipels, kündigte heute an, man werde „jetzt sofort ein Gesetz auf dem eiligen Dienstweg auf den Weg bringen, das den Banken das Gebrauchsrecht der Wohnungen für drei Jahre entzieht“, genau wie das in Andalusien bereits passiert ist.
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Heuchelei pur? – Kanarische Regierung will ihr Öl selbst verkaufen
„Nein zu den Ölbohrungen vor unseren Stränden“ – das war gebetsmühlenartig das Credo der Regierung der Kanarischen Inseln (Coalición Canaria), nachdem die Madrider Regierung die Probebohrungen vor den Küsten der Inseln genehmigt hatte, worüber wir mehrfach berichteten. Widerstand also wegen der Umwelt, wegen des Tourismus und überhaupt. – Dieses glasklare „Nein“ hängt aber offensichtlich davon ab, wer bei der Operation die Feder führt und verwandelt sich in ein ebenso glasklares „Sí“, wenn die kanarische Regierung das Sagen hat. Merke: Öl ist nur schlecht, wenn man es nicht selbst fördern kann.
Zehntausende Canarios protestieren gegen Ölbohrungen
Auf allen Inseln feierten die Bewohner der Kanarischen Inseln gestern eine bittere Fiesta. Einerseits fröhlich lachend, weil man halt so ist, wie man ist; andererseits unendlich enttäuscht und vor allem sehr zornig: Zehntausende zogen durch die Strassen von Las Palmas, Arrecife oder Puerto del Rosario und brachten lärmend ihren Unmut zum Ausdruck. Sie wollen immer noch nicht glauben, dass es ausgerechnet der Madrider Tourismusminister, ein Canario, bewerkstelligen soll, die Ferien-Inseln dem grössten Risiko aller Zeiten auszusetzen: José Manuel Soria ist jetzt der Erzfeind – und er bekommt es zu spüren. „Soria – komm bloss nicht zurück“, droht das Plakat dem Ölminister unverhüllt.