Nächstes iPhone wird noch billiger

Kultnonsense

Apple will sein näches iPhone deutlich billiger anbieten. Das ist der Beweis dafür, dass der Weltkonzern das Gemeinwohl im Sinn hat. Jeder soll in der Lage sein, ein iPhone zu besitzen, weil man ohne so ein Gerät, das fast alles kann, heute praktisch zur diskriminierten Klasse der Gesellschaft gehört und regelrecht kein Mensch mehr ist. Nicht alle werden Vorteile von der Preissenkung haben, aber ein bisschen Schwund ist bekanntlich bei jeder Sache.

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Wer noch etwas mehr wissen will:
* Coltan – blutige Handys

36 Kommentare zu “Nächstes iPhone wird noch billiger

  1. Roland Kahl sagt:

    Was mir (51 Jahre) immer mehr und mehr auffällt: Ich fahre viel mit dem Zug und seitdem sich die multifunktionalen „Smartphones“ (sollte man eher „Dumb-Phones“ nennen) durchgesetzt haben, sind die Leute – ohne es zu merken – der Realität entglitten…..sitze ich im Großraum- Abteil (meist ein Buch lesend) greifen die Leute gedankenlos aber nichtsdestoweniger gierig nach ihren „SmaPho’s“ …. sie tippen und wischen und reiben, als würden sie einer imaginären Partnerin etwas Gutes tun wollen…..aber nein….sie gieren nach Neuigkeiten, seien sie banal oder nicht… die Landschaft fliegt vorbei…keiinerlei Blicke nehmen sie wahr…sie daddeln weiter, die digitalen Kinder…. vermeintlich vernetzt, aber doch in ihrer Virtualität vereinzelt…sie spielen verbissen dagegen an. Sie posten, sie chatten , doch sie sehen ihr Gegenüber nicht, seine Gefühlsäusserungen, Gefühle auf Emoticons reduziert, Interpretationen von Gefühl. Oder was man dafür hält. Nach Stunden überfällt sie Müdigkeit, Apathie. Leere. Das SmaPho bleibt in der Hand – es könnte ja eine neue Nachricht in der Mailbox klingeln, wiehern, scheppern. Oder es könnte was verpasst werden. Irdendwo nicht dabei zu sein, wäre schrecklich. Nur ist eines viel schrecklicher: Online bist Du nicht dabei, es ist nur ein „Sei-dabei-Surrogat“ ….. Ich sehe es inzwischen sehr kritisch, denn ich glaube dass dieses Übermaß an „being-online“ einfach schädlich ist. Zu viel in der digitalten Welt – entfremdet von der wirklichen Umwelt. Im Grunde eine Art Droge.

    • Uhupardo sagt:

      …die multifunktionalen “Smartphones” (sollte man eher “Dumb-Phones” nennen) …“

      Uhupardo-Version: „Smart phone for dumb people“

      Neulich. Papi zur Tochter auf dem Bahnhof: „Kann ich dich mal eben was fragen?“
      Tochter, ärgerlich: „Siehst du nicht, dass ich gerade mit jemandem rede?“
      Papi: „Du redest mit niemandem, du tippst Buchstaben in Facebook.“

      • Ernesto sagt:

        Ich ging in den Handyladen und fragte nach einem günstigen Telefon. Der Verkäufer fragt mich: „Was wollen Sie denn damit machen?“. Als ich antwortete: „Na ja, hin und wieder mal telefonieren…“ hat er mich angeschaut, als wäre ich giftig und hätte mich am liebsten aus seinem Geschäft entfernt.
        Telefonieren! Gott, wie altmodisch – das macht doch kein Mensch mehr!

        • Uhupardo sagt:

          Ähnliche Erfahrung, gar nicht so lange her. Das wollen Sie im Ernst kaufen? Das Ding hat nicht mal eine Kamera! – Yap, exakt, genau dieses soll es sein – man kann damit telefonieren und SMS schicken und sonst absolut gar nichts.

          samsung klapp

  2. Uhupardo sagt:

    Manchmal muss man sich wirklich ein bisschen Mühe geben mit der Titelvergabe bei solchen Artikeln. „Nächstes iPhone wird noch billiger“ – und zack, schiessen die Klickraten nach oben. Herrlich! ;O)

  3. karsten sagt:

    Als Nutzer eines alten Samsung ohne I-Net bin ich dennoch froh, kein Smartphone zu besitzen. Ständige Erreichbarkeit ist bei mir nicht erwünscht, aber die heutige, junge Generation ist sowas von technikfixiert, das es schon etwas beängstigend ist. Sagt ein alter Mann. 🙂

    Alles muss neu sein, aktuell, Apps um mithalten zu können. In meiner Schulzeit war Nike und moderne Jeans ein Ausdruck von Klasse. Ich glaube, das heute die Online Aktivitäten ebenfalls sowas wie eine Klasse für sich sind.

    Ich sehe es wie Roland: Zuviel Technik entfremdet, aber genau das soll wohl so sein. Ich für meine Seite bevorzuge das persönliche, analoge Gespräch unter 4 Augen. Das ist sozial ausgewogen, ehrlicher und natürlich, so wie wir Menschen eigentlich sein sollten. Zudem kann ich mir ein sehr persönliches Bild meines Gegenüber machen, die Person einschätzen und Eindrücke mitnehmen, egal ob positiv oder negativ.

    • Uhupardo sagt:

      Lassen Sie sich bitte gar nicht erst einreden, dass das ausschliesslich oder auch nur vorrangig eine Altersfrage sei, karsten. Von Ihrem letzten Absatz mal ganz abgesehen – die Smart Phones for dumb people sind datentechnisch offen wie ein Scheunentor, das ist doch längst nichts Neues mehr (wer Online-Banking über sein Smartphone abwickelt, gehört wegen Fahrlässigkeit verurteilt). Wie dämlich kann man sein, sich einerseits über PRISM aufzuregen und andererseits …

      • Don Furioso sagt:

        „Wie dämlich kann man sein, sich einerseits über PRISM aufzuregen und andererseits …“ genauso isses! Manchem macht es eben nichts aus, wie ein Rindviech behandelt zu werden – gefüttert, gewogen, gemolken – selbst schuld. In London hat eine Firma tatssächlich daten von Passanten mit Handys abgefangen – von der Mülltonne aus. Click: http://qz.com/112873/this-recycling-bin-is-following-you/
        Angesichts dessen, dass es den Rindviechern egal ist, wer und unter welchen Umständen ihr iPhone (die Kuhglocke für Techies) gebaut hat, bleiben meine Tränendrüsen trocken.

    • Bonsta sagt:

      Ständig erreichbar kannst du auch ohne das Smartphone sein. Musst du aber nicht. Ich habe seit kurzem ein Smartphone, aber ich verweigere nach wie vor sehr erfolgreich die ständige Erreichbarkeit. Das hat Kämpfe gekostet und wird es wohl auch in Zukunft, denn offenbar empfinden es die meisten als persönliche Beleidigung, wenn jemand nicht rangeht, nicht auf Nachrichten reagiert (was ich noch nie in meinem Leben getan habe – ich hasse SMS) oder sich erdreistet, nicht zurückzurufen. Die, die mich kennen, können mittlerweile damit ganz gut umgehen, und die, die mich noch nicht so gut kennen, werden es lernen müssen, oder eben nicht. Ist mir aber auch egal. Ich werde niemals immer und überall erreichbar sein, ich leiste mir den „Luxus“ einfach mal weg zu sein…

      Übrigens, meine Tochter, mittlerweile 12 – und auch Besitzerin eines Smartphones – ist dort praktisch nie zu erreichen. Es gibt auch da noch die Ausnahme, worauf ich, um ehrlich zu sein, sehr stolz bin :).

  4. fischi sagt:

    Irgendwann wird es wohl keine andere Möglichkeit geben um zu telefonieren.
    Die Zeit ist nun mal nicht zurück zu drehen.
    Bis da hin wird es mein altes Klapphandy schon noch machen.
    Ich sehe einfach keinen Nutzen für mich in Smartphones für mich.
    Allerdings scheinen die auch ein gewisses Suchtrisiko zu haben.
    Bei uns wurden schon besonders junge Frauen entlassen weil sie vor lauter SMS schreiben nicht mehr zum arbeiten gekommen sind.

    • Ernesto sagt:

      „weil sie vor lauter SMS schreiben nicht mehr zum arbeiten gekommen sind.“

      Genau das ist das Problem! Nicht das Gerät, oder die Technik, sondern die fixe Idee ständig und überall erreichbar und dabei sein zu müssen.
      Hier auf den Kanaren teilweise extrem. Der Supermarkt kann noch so voll und die Schlange an der Kasse noch so lang sein, aber wenn das Telefon klingelt, hört die Welt auf sich zu drehen und der Kunde, der gerade bezahlen will, lässt seelenruhig alle an seinem Familienleben teilhaben. Dann sind alle Naturgesetze ausser Kraft gesetzt.

  5. Boncompte sagt:

    Eine andere Wirklichkeit scheint es zu sein, in die sich die Nutzer regelmäßig SOFORT schießen, sobald sie in der Bahn platznehmen. Kaum noch eine Sitzreihe ohne Menschen, die nicht nach unten auf ihren Apparat starren und wie wilde Affen darauf herum reiben und klicken. Das Gerät scheint angewachsen, ein weiteres Körperteil.

    Oder bereits auf dem Bahnhof steht inzwischen jeder Zweite mit dem Gerät in der Hand, Kopf gesenkt, abgeschottet von seiner Umgebung, kaum das er noch bemerkt, wenn die Bahn einfährt.

    WO sind diese Menschen? Der Körper ist hier, der Geist aber gaaanz weit weg, die Wirklichkeit „Hier & Jetzt“ wird ausgetauscht in eine Traumwelt oder mehrere Traumwelten sogar, wenn ein Paar oder eine Familie zusammensitzt und Jeder für sich allein in sein Teil hämmert. Die Kommunikation findet im/via All statt…

    Ein gruseliger Anblick! Und man fragt sich, was ist hier so schrecklich, dass man sich ganz weit weg beamen muss? 😉

  6. Hackentrick sagt:

    Ich schliesse mich den vorherigen Kommentaren vollumfänglich an, resigniere allerdings bereits: die Mehrheit der Menschen sind mittlerweile durch den Konsum- / Wirtschafts- / Marketingtotalitarismus völlig kritiklos geworden und tanzen gehirngewaschen um das goldene Kalb. Apple und andere Konzerne haben es geschafft, den neuen Menschen zu kreieren…

  7. totschka sagt:

    Das nächste Eifon hat dann auch den SnapDragon-800-Chip von Qualcomm drin. Der gewährleistet die lückenlose Abhörung sowohl der Gespräche als auch der Umgebung. Einfach genial, was die Technik so alles kann. Schneiden dann auch die Pupse mit, wenn man sein Eifon mit aufs Klo nimmt… 😉

    Warum ich kein Smartphone habe? Weil ich noch unbeobachtet pupsen will!

  8. k22b sagt:

    Vielen Dank für diese wichtige Reportage, Uhupardo.

    Der Nutzen für die Hersteller des Geräts sind die Menschen.
    Es findet weitaus mehr statt als ein Austausch Geld gegen Mobiltelefon. Dem Konsumenten ist überhaupt nicht bewusst, dass er seine Freiheit auch gleich mit dem Geld abliefert.
    Wer oder was benutzt wie und an welcher Stelle wen, lautet die Frage wieder und wird gerade an diesem Gerät fassbarer als bei anderen Produkten.
    Wenn diese einmal gestellt ist, ist die Entscheidung gegen den Erwerb eines solchen Produkts auch nicht mehr weit, nehme ich hoffnungsvoll an.

    Ich freue mich daher für die hohe Anklickzahl, die hoffentlich viele Menschen zum Denken und Entscheidungen treffen anschiebt.
    Entscheiden heißt einen Weg wählen für sich, im Individuellen.

  9. Nina sagt:

    Mir fällt auf, dass meisten Menschen, die kein iPhone/Smartphone besitzen, solche Videos schauen…

    Außerdem möchte ich anmerken, dass nicht nur junge Leute Smartphones besitzen, wie es anscheinend viele denken.

    • Uhupardo sagt:

      „Mir fällt auf, dass meisten Menschen, die kein iPhone/Smartphone besitzen, solche Videos schauen…“

      In diesem Fall, und nur wegen des Titels, auch solche, die eins besitzen. Versprochen! 🙂

      „Außerdem möchte ich anmerken, dass nicht nur junge Leute Smartphones besitzen, wie es anscheinend viele denken.“

      Richtig. Dann lassen Sie uns gleichzeitig festhalten, dass es nicht nur ältere Leute sind sondern auch jüngere, die dieses blödsinnige Spiel durchschauen und bewusst keins haben.

      • Nina sagt:

        Haha 😀 Ja, der Titel hat es in sich!

        „Richtig. Dann lassen Sie uns gleichzeitig festhalten, dass es nicht nur ältere Leute sind sondern auch jüngere, die dieses blödsinnige Spiel durchschauen und bewusst keins haben.“

        Genau. Aber bitte kein „Sie“, ich bin erst 13 😉

    • Ernesto sagt:

      „dass nicht nur junge Leute Smartphones besitzen“
      Das stimmt, aber wir älteren gehen anders damit um. Früher (ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas mal schreibe…) haben wir uns verabredet und dann war man zur verabredeten Zeit am verabredeten Ort. Punkt. Anrufen und absagen war die absolute Ausnahme.
      Heute, wo alle ständig online sind, meinen alle, man könne sich ja ständig bis 10 Minuten vorher umentscheiden, fall sich ein noch besserer Zeitvertreib findet.
      Das hat nichts mit Flexibilität zu tun, sondern ist pure Ignoranz und Egoismus.

      • Uhupardo sagt:

        „Orte“ gab es schon vor Google-Maps – glaubt kein Mensch, stimmt aber.

      • Peter sagt:

        Ich weiß ja nicht, wo „älter“ beginnt, aber auch in meiner Altersklasse (zumindest nicht mehr jünger) stelle oft ein merkwürdiges Verhältnis zu den Wischdingern fest. Hinsetzen und Smartphone streicheln ist praktisch eine einzige fließende Bewegung.

  10. k22b sagt:

    Und für alle denen sich die Frage stellt: Warum die Kongolesen in die Minen steigen anstatt in die Schule zu gehen oder von der Fruchbarkeit der Erde zu leben.
    Das Land ist besetzt von vielen bewaffneten Gruppen, die ihre Interessen mit Gewalt durchsetzen. Und diese Gewalt mit Waffen beherrscht die Ländereien, die Minenausbeutung, die Zölle, die Politik, Hand in Hand mit den ebenso bewaffneten internationalen Interessen der großen Konzerne und Volksvertretern.
    So sieht es aus: „Sie lassen Dich die Ländereien anbauen, die Pflanzen pflegen, ernten. Dann kommen die Machthaber und nehmen es Dir unter Erpressung weg.“ So ein kongolesischer Bauer in einem Dokumentarfilm, in dem dies eines der günstigsten Schicksale eines Menschen schildert.

    ¿Wozu ist die ONU im Kongo? Zahlen: 5 Millionen Tote in den Kriegen, die seit den 60-Jahren herrschen.
    Man kann ja doch nichts dagegen machen, oder dies sei kompliziert und komplex, es dauere sehr lange, ist verlogen zu behaupten. So lautet aber die Antwort des Repräsentanten für soziale Angeleheiten bei Nokia in dem Dokumentarfilm.
    Wer sind nochmal die Terroristen vor denen wir Angst haben sollten? Das ist nicht so leicht zu definieren.
    „Sie kommen übers Meer und nehmen uns was weg“, zu hören, bedeutet für mich eine Verantwortung etwas zu sagen.

    @esreicht ist ganz stumm geworden.
    Hoffentlich, weil er/sie ein Mitgefühl entwickelt.

    Wenn ein Mensch Mitgefühl empfindet, dann ist es zur Verantwortung auch kein übermenschlich großer Schritt mehr.
    Wie grausam, wie traurig das Schicksal der Kongolesen, wie verblödet und arrogant die westliche, konsumbesessene, gehirngewaschene, Mehrheit, plump dahinstolpert, im Gegensatz.

    Den verseuchten Technologieschrott bekommen Länder in Afrika auch noch geliefert. Da gibt es ja diese lästigen Kontrollen des Staates nicht und dafür, dass das noch lange so bleibt, wird auch gesorgt.

    Es ist für mich ganz klar wo die Wurzel dieses Problems liegt. In der Wirtschaft beim Angebot und ins Besondere bei der Nachfrage.

    Ich werde oft zurechtgewiesen, den Kindern keine solche schlimmen Geschichten zu erzählen, wie z.B. dass die Turnschuhe, die das Kind unbedingt will oder bereits trägt, vielleicht von jemanden in einer Fabrik hergestellt wurden, in der dieser Jemand eingesperrt wurde und deshalb starb, weil ein Brand entstand und die Türen zublieben. Daraufhin kommen selbstverständlich und für mich sehr beruhigend, immer wieder Fragen, die ich sehr gerne beantworte. Damit überfordere ich den heranwachsenden, das kann man Kindern nicht erzählen.
    Aber man kann ihnen ein Handy in die Hand drücken, das… so geht das Gespräch, gemütlich am Tisch dann weiter, immer in höflichem Ton, die Kinder hören zu, bilden sich. Auch eine Meinung.

    Seltsamerweise verstehen die Kinder das viel besser als Erzählungen über Gott und Jesus, der am Kreuz verblutet ist, für den sie je mehr je besser, Mitleid empfinden sollen.

    In jedem Fall kann der Einzelne etwas tun. Es ist auch seine Verantwortung als Individuum, zu wissen was sein Tun für Wirkungen hat, auch über die Grenzen seiner eigenen Haut hinaus.

  11. […] Unser Konsumenten-Tipp nach dem No-Spy-Abkommen: * Nächstes iPhone wird noch billiger […]

  12. Ernesto sagt:

    “ auf dem Bahnhof steht inzwischen jeder Zweite mit dem Gerät in der Hand, Kopf gesenkt, abgeschottet von seiner Umgebung, kaum das er noch bemerkt, wenn die Bahn einfährt.“

    Dafür hat er ja ´ne App mit der er die Einfahrt per Live-Videostream mitverfolgen kann. Für Chaos auf dem Bahnsteig braucht doch heute nur mal ein Zug auf einem anderen Gleis einfahren.

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