Real Madrid freut sich auf das Financial Fair Play

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Noch ist es ein Jahr hin bis die UEFA das inzwischen berühmt-berüchtigte Financial Fair Play einführt. Bewirken wird es einen deutlich eingeschränkten Transfer-Markt, denn die Vereine dürfen dann nicht mehr ausgeben als sie einnehmen. Im Bernabeu freut man sich schon darauf, weil der umsatzstärkste Club der Welt, der seine Ausgaben perfekt im Griff hat, dadurch noch mehr Wettbewerbsvorteile gewinnen muss.

Wenn man die letzten offiziellen Zahlen (2011) zugrunde legt, werden nur 216 der Einnahmen von 479 Millionen (45%) für die Begleichung der Kosten (inkl. Spielergehälter, Steuern usw.) aufgewendet. Das erlaubt es Real Madrid, wenn es denn erforderlich wäre, für die Summe von jährlich 263 Millionen nach Herzenslust einkaufen zu gehen. Den zweiten Platz in der Financial Fair Play belegt Manchester United. Die Ausgaben der Engländer verbrauchen 46% der 367 Millionen, die sie einnehmen. Pure Theorie natürlich, weil hinlänglich bekannt ist, wie die Glazer-Familie, Eigentümer des Vereins, mit der Club-Kasse umzugehen pflegen.

finfair

Madrid steht auch besser da als der deutsche Musterverein, der immer „über 90 Minuten das bessere Team ist“, mit oder ohne Titel. Bayern München muss 50 Prozent seiner Einnahmen aufwenden, um die Kosten zu decken. Barcelona, der umsatzstärkste Club nach Real Madrid, braucht dazu 54 Prozent. Wesentlich härter wird es noch für zwei Champions der abgelaufenen Saison. Bei Chelsea fliessen 85% der Einnahmen in die Kostendeckung und es bleiben nur 36 Mio. für Spielerkäufe. Das ist allerdings noch gar nichts gegen Manchester City. Die Spielergehälter und -steuern der Citizens bedeuten 115 Prozent (!) der Einnahmen des Clubs.

Uhupardo hat einen Vorschlag für den Scheich, der demnächst nicht mehr einfach unbegrenzt das eigene Geld in den Club pumpen kann, wie es ihm beliebt. Dieser Tipp ist allerdings auch innerhalb der Bestimmungen des Financial Fair Play nicht anzugreifen: Scheich, reden Sie mal vertraulich mit einer grossen Airline (oder mit einem beliebigen anderen grossen Unternehmen). Sagen Sie denen, dass Sie in Zukunft massiv Werbung für die Airline machen wollen und das absolut gratis. Dann gründen Sie schnell eine PR-Agentur. Mit dieser PR-Agentur unterschreiben Sie dann einen Vertrag mit Manchester City. Die PR-Agentur sorgt also dafür, dass ManCity ab sofort Werbung für die Airline macht, zahlt dafür die entsprechenden Millionen-Rechnungen … und zack, ist die Scheich-Kohle wieder legal im Verein. Kapiert, Scheich? Let´s go!

Lesen Sie dazu auch:
* Schulden Real Madrid
* Gehälter-Liste: Was verdienen die Stars von Real Madrid?

17 Kommentare zu “Real Madrid freut sich auf das Financial Fair Play

    • Tobias sagt:

      Wie sähe denn die Situation bei Real und Barca aus, wenn die TV-Gelder gerecht verteilt werden würden? Der Verein würde pro Saison statt 180 Mio TV-Gelder nur noch 30 Mio einnehmen. Jetzt rechnet mal die 150 Mio Einnahmen runter und überlegt, on Real dann immer noch ein gut geführter Club ist.

  1. heienr sagt:

    Sehr schön, wie Real Madrid wirtschaftet. Vor allem freut mich das die Bayern ihr großes Mundwerk gestopft bekommen. Noch vor Kurzem haben sie doch über die Presse und Fernsehen rum gelogen das Real Madrid 600 Millionen Schulden hat. Leider wird das Financal Fair Play wenig bewirken (siehe Paris St. German und die englischen Mannschaften ). Da wird sich Platini in die Hose machen. Z.B. gegen Besiktas war er ja nicht so zimperlich. Ist aber auch nicht so ein großer Verein mit viel macht in der UEFA.

    • uhupardo sagt:

      „Vor allem freut mich das die Bayern ihr großes Mundwerk gestopft bekommen. Noch vor Kurzem haben sie doch über die Presse und Fernsehen rum gelogen das Real Madrid 600 Millionen Schulden hat.“

      Warum den Satz in der Vergangenheit? Hoeness wird das auch weiterhin behaupten, weil er sich in seiner Agitation von Fakten noch nie beeindrucken liess. Er wusste es immer besser und lügt (zweck)bewusst.

      • heienr sagt:

        Da muss ich dir leider recht geben. Zum Glück sind die Bayern weit entfernt vom Erfolg der beiden spanischen Clubs.

  2. catalanfutbol sagt:

    Real macht die Sache schon gut, finanziell wie sportlich. Vielen Menschen wird eingeimpft, dass der Spanische Fussball kurz vor der Pleite stünde (gehypter Streik vor der Saison / angeblich zu hohe Schulden / „Gute Schulden“ bei Bayern, da man das Geld in ein Stadion steckt gegenüber „bösen Schulden“ von Real, die mit dem Geld „nur“ Spieler gekauft haben) – mitnichten! So kamen vor kurzem in einem Sport-Magazin berichte auf, dass Deutschland mit dem Rettungsschirm indirekt den Spanischen Fussball unterstütze, da schließlich alles auf Pump finanziert sei! Ein bisschen Wahrheit wäre dran, allerdings glaube ich nicht, dass sich die Fronten im Weltfussball verschoben hätten. Im Gegenteil! Dann wäre in Spanien NUR Jugendarbeit forciert worden. Dass beide Top-Clubs in dieser Disziplin gut sind, brauche ich nicht zu erklären.

    • uhupardo sagt:

      Yap *signed and sealed*
      Und die Bayern mit den guten Schulden sind jetzt nur noch Fünfter? Die werden doch sonst immer Zweiter …
      http://catalanfutbol.wordpress.com/2012/07/18/forbes-liste/

      Nebenbei: Ich freue mich jedes Mal, wenn ich in die Suchbegriffe schaue (über die der Blog gefunden wird). Es gibt zwei Begriffe, die da NIE (nie ist nie) fehlen und immer mehrfach vertreten sind. Der eine ist „Uhuprado“ (statt „Uhupardo“); der andere ist „Schulden Real Madrid“, was zum Enttäuschungsartikel führt. 😉

  3. […] passt: * Gehälter-Liste – was verdienen die Stars von Real Madrid * Real Madrid freut sich auf das Financial Fair Play Bewerten:Share this:TwitterFacebookDiggLinkedInRedditStumbleUponE-MailDruckenGefällt mir:Gefällt […]

  4. catalanfutbol sagt:

    Wenn Barça als Vizemeister knapp 494,9 Millionen € Umsatz zu verzeichnen hat, bin ich mir sicher, dass Real die 500.000.000-Marke geknackt haben dürfte! Das dürfte ein neuer Meilenstein sein. Herzlichen Glückwunsch an den finanziell vielleicht gesündesten Fussball-Club der Welt!

  5. almabu sagt:

    China Railway Construction Corp. bei Inter Mailand? Das kommt mir chinesisch vor!

    Für schlappe 55 Mio Euro übernahmen die Chinesen 15 Prozent an den norditalienischen Traditionskickern und dürfen dafür ein neues Stadion bauen.
    Zuvor hatte die Marotti-Familie über die Jahre rund eine Milliarde in den Verein gesteckt…

    Der Saisonverlust des italienischen Profifußballs ist um 23 Prozent auf 428 Mio. gestiegen. Auch Berlusconis klammes Medienimperium Mediaset konnte nicht in gewohnter Weise den AC Milan sponsern, was den Club zum Verkauf von Starspielern an Paris Saint-Germain veranlasste…

    Was machen die Italiener wohl falsch?

    http://www.nzz.ch/finanzen/uebersicht/boerse_und_maerkte/chinesen-steigen-bei-inter-mailand-ein-1.17431424

  6. […] Sie dazu auch: * Real Madrid freut sich auf das Financial Fair Play * Schulden Real Madrid * Bewerten:Share […]

  7. redfaction sagt:

    man muss allerdings auch sagen; das Real Madrid, genau wie Barca, von der dezentralen und an sich ungerechten TV-Geld Verteilung profitiert. Und von dem geringen Spitzensteuernsatz für ausländische Arbeitnehmer von 25%.. Da wird es nicht schwer wirtschaftlich so dominant zu sein.
    Was natürlich keineswegs ein Vorwurf sein soll; trotzdem haben die beiden Clubs gegenüber anderern europäischen Spitzenvereinen so massive Vorteile.
    Positiv muss man hier im Gegenzug erwähnen, das die beiden spanischen Giganten dafür noch eingetragene Vereine sind die den Mitgliedern und Fans gehören; und keine Anteile an Großaktionären verkaufen.

  8. catalanfutbol sagt:

    Zum letzten Absatz des Artikels:

    Beispiel Paris St. Germain: „Platini hat gesagt, man müsse kreativ sein. Und wir haben schon Ideen.“ Das ist der Kernsatz, der von Nasser El Khelaifi, der als Präsident das Sagen in Paris hat.

    Auf Sprüche müssen Taten folgen: 100 Millionen Euro an Sponsoreneinnahmen sollen bis 2014 von einer katarischen Bank an den Pariser Spitzenclub gezahlt werden. Damit die Differenz der Sponsorenzahlungen zu europäischen Topclubs ersichtlich wird: Der deutsche Meister, Borussia Dortmund bezieht 5 Millionen Euro, der FC Barcelona kassiert 30 Millionen Euro im Jahr, während Real Madrid 25 Millionen Euro im Jahr bezieht.

    Dass man diese Summe überprüfen muss, ist eigentlich im Sinne des Financial Fairplay. Dass es nicht dazu kommen wird ist aber ersichtlich:

    Der Sohn von Michael Platini (UEFA-Präsident), Laurent Platini, hat einen Job bei Qatar Sports Investment, der Stiftung, der Paris St. Germain gehört.

    Da scheint jemand diesen Artikel, mit der Anleitung zur Umgehung der Regelung im letzten Absatz gelesen zu haben. Sitzt dann noch der Filius des Präsidenten der UEFA im eigenen Unternehmen, scheint das alles kein Problem.

    Da bleibt mir nur noch ein frohes neues Jahr an Uhupardo zu wünschen! Besonderen Dank für die Ehre auf der Blogroll eines „Madridistas“ angesiedelt sein zu dürfen. Weiterer Dank auch für die vielen Kommentare und Tipps, in meinem ersten WordPress-Jahr.

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  10. […] Real Madrid freut sich auf das Financial Fairplay […]

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