Jesé – ein Canario für Bayer Leverkusen

Dani Carvajal spricht inzwischen ganz ansprechend Deutsch.  Anders als Raúl, der in zwei Jahren Schalke keinen einzigen Satz raus brachte.  Bei Bayer Leverkusen hat Carvajal in dieser Saison einen sehr soliden Job abgeliefert.  Der Club würde ihn gern behalten, doch Real Madrid zieht die Rückkauf-Option: zurück in die spanische Hauptstadt.  Zeit wird es, denn in der ablaufenden Saison musste Essien allzu oft aushelfen, wenn Arbeloa verletzt oder gesperrt war.  Wenn also der neue Trainer kein Veto einlegt, wird Dani Carvajal ab Herbst den Aussenverteidiger im weissen Dress geben.

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In Spanien trinkt man Rotwein

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Jedenfalls glauben das viele nicht-Spanier. Völliger Unsinn natürlich! Es gibt eine Unzahl herrlicher Weissweise in diesem Land und sie werden mit grösstem Vergnügen vergurgelt. Deswegen heute ein paar Tipps dazu, damit Sie beim nächsten Spanien-Urlaub oder per Internet-Bestellung in die richtige Kiste greifen.

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Unheimliche Geschäfte

Ob Liborzins, Spekulation mit Nahrungsmitteln oder Emissionszertifikate – immer noch wird in solch einem Beitrag von „Geldinstitut“ geredet. Und immer noch wird gefragt, ob der Deutschen Bank „ihr Profitstreben wichtiger war als ihr guter Ruf“ oder ob der Geldladen vielleicht seine Bilanz gefälscht hat. Als hätten sich solche Dinge nicht längst von selbst beantwortet.

„Was ist los mit der einst so angesehenen und stolzen Bank?“, lautet die Frage im gestrigen ZDF-Programm „Unheimliche Geschäfte“. Die Antwort: Nichts Besonderes! Zumindest nichts, was mit dieser und jeder anderen Bank nicht immer schon los war. Was sich jetzt ändert – zu langsam, zu wenig – ist die Sichtweise auf die Banken, die noch nie etwas anderes waren als Geldläden, die verkaufen und Gewinne machen wollen wie jedes andere Unternehmen auch.

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Mourinho geht, Ancelotti kommt

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In „gegenseitigem Einvernehmen“ wird die Beziehung beendet, versichert Florentino in der Pressekonferenz. Das angebliche Einvernehmen hat mehr ökonomische als sonstige Gründe. Spielt auch keine Rolle mehr am Ende. Mourinho packt die Koffer und allein das zählt jetzt. Einige Leser hatten sich gewundert, warum wir so schweigsam geworden sind und die Berichterstattung über Real Madrid ausblieb. Der Grund ist ganz simpel: Uns fehlte schlicht die Lust dazu. Solange jemand auf der Trainerbank sitzt, den man nicht mal im Albtraum als Nachbarn haben möchte, solange jemand verkorkster Psyche alles tut, um den Madridismo weitmöglichst zu spalten, war Schweigen die für uns beste Alternative.

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Bedrückendes Zeitzeugnis: „Ich war Gefängniswärter im Irak!“

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Mitte März wurde ein Video veröffentlicht, das zeigte, wie spanische Soldaten zwei iranische Gefangene in der Basis von Diwaniya mit Fusstritten traktierten. Die Erzählung des Soldaten Carlos (fiktiver Name eines jungen Spaniers, der von August bis Dezember 2003 im Irak stationiert war) sagt nicht direkt etwas aus über dieses Geschehnis, erklärt aber den psychologischen Hintergrund: eine Mischung aus Anspannung, schlechter Vorbereitung, falsch verstandener Kamaraderie und dem Gefühl eigener Hilflosigkeit. Sein Bericht ist ein bedrückendes Zeitzeugnis.

Ich kam Ende 2001 zur Armee, noch unter dem fürchterlichen Eindruck der Geschehnisse des 11. September. Ich war gerade 20 geworden und hatte keinen Zweifel darüber, dass die Muslime unsere Feinde waren und der Westen der Hort der Zivilisation und der Kultur. Als man mich fragte, zu welcher Einheit ich wollte, bat ich darum, in erster Frontlinie zu sein, falls es zum Konflikt kommen sollte. Ich kam dann zur schnellen Eingreiftruppe FAR. Das wurde als Elite-Einheit angesehen, die psychischen und physischen Anforderungen waren sehr hoch, die Disziplin eisern.

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Georg Schramm ohne Kabarett: „Ein Drittel der Bevölkerung ist denen scheißegal!“

Dumme Reiche versuchen alles, um den Abstand der Wohlhabenden zu den Habenichtsen weitmöglichst zu vergrössern. Schlaue Reiche versuchen eben diesen Abstand nicht zu gross werden zu lassen, damit sie auf der Strasse keinen aufs Maul bekommen. – Wahrheiten sind meist ganz simpel, nur verstehen muss man sie selbst. Georg Schramm redet Klartext, ganz ohne Kabarett.

Eurovision 2013 in Malmö – live Ticker

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Ja, nein, wir lassen es uns auch diesmal nicht nehmen, den weltweit grössten unwichtigsten Musikwettbewerb der Welt so hemmungs- wie respektlos zu kommentieren. Nachdem wir im vergangenen Jahr, erstmals seit Jahrzehnten, den Siegertitel zielsicher vorausgesagt hatten, sind wir jetzt aus Erfahrung kompetent und versuchen es erneut. Sie dürfen uns in den Kommentaren dann erklären, warum das alles kompletter Unsinn ist.

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Lissabons Busfahrer gründen Lebensmittelbank – für sich selbst

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In dem Abstellraum gleich neben der grossen Busgarage in Lissabon liegen Würstchendosen neben den Milch-Bricks. Makkaroni, Bohnen, Kekse, Toilettenpapier, Spülmittel – eine Menge von Produkten für den täglichen Gebrauch finden sich hier. Seit Monaten schon horten und spenden die Bus- und Strassenbahnfahrer der portugiesischen Hauptstadt, aber nicht für irgendeine Armenorganisation oder die Nachbarschaft sondern für sich selbst. Für diejenigen Kollegen, die trotz ihres Vollzeitarbeitsplatzes am Monatsende Hunger leiden.

Mehrfache Gehaltskürzungen haben vor allem die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst in die Misere getrieben. Zusammen mit den Steuererhöhungen und anderen Steichungen und Kürzungen der konservativen Regierung von Pedro Passos Coelho hatdasdafür gesorgt, dass viele Bus- und Strassenbahnfahrer mit dem Entgeld für ihre 40 Wochenarbeitsstunden nicht mehr bis zum Monatsende kommen. Von der Mittelklasse in die Misereklasse in weniger als eineinhalb Jahren. Ein Beispiel dafür ist der 38-jährige Evarista. 2011 hatte er noch 1.100 Euro für seine Vollzeitstelle bekommen, jetzt sind es keine 800 mehr.

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Evarista bedient sich jetzt aus der Lebensmittelbank seiner Kollegen, denn sonst muss er zum Monatsende hungern.

Evarista hat eine sechsjährige Tochter. Die wohnt zusammen mit der Mutter 150 Kilometer entfernt. Er zahlt Alimente, sieht die Kleine alle 14 Tage. „Lieber leide ich Hunger, als dass ich auf diese Fahrt alle zwei Wochen verzichte“, sagt der Busfahrer. Seine Kollegen hatten herausgefunden, dass Evarista am Monatsende tatsächlich hungert und zwangen ihn geradezu dazu, sich aus der Lebensmittelbank zu versorgen. Er selbst war dem Lager aus Scham ferngeblieben. Jetzt holt er sich ab und zu etwas für den täglichen Bedarf, wenn der Monat wieder einmal länger ist als der Lohn. So wie viele andere der 2.000 Beschäftigten.

„Ja, so ist das jetzt bei uns“, erklärt ein Busfahrer, „einige werden per SMS entlassen, andere leiden Hunger, obwohl sie Vollzeit arbeiten! Manchen müssen wir Sachen nach Hause bringen, weil sie sich so schämen, dass sie nicht von selbst herkommen. Wer heute von einer Scheidung betroffen ist oder aus anderen Gründen unvorhergesehene Ausgaben hat, rutscht unweigerlich und sofort in die totale Armut. Nicht wenige unserer Fahrer leiden deswegen inzwischen tatsächlich Hunger, es ist unfassbar.“

Lieber Krokodil als Verfassungsschutz

„Ein beispielloses und beschämendes Versagen.“ – Mit diesen scharfen Worten hat der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses im Bundestag, Sebastian Edathy (SPD), ein hartes Urteil über die Arbeit der Sicherheitsbehörden bei der NSU-Aufklärung gefällt. Anlässlich der letzten Zeugenvernehmungen des Untersuchungsausschusses, der zahlreiche Fehler bei den erfolglosen Ermittlungen zu der Erschießung von neun türkisch- oder griechischstämmigen Kleinunternehmern und einer deutschen Polizistin durchleuchten soll, sagte der SPD-Politiker, dieses Scheitern sei „beschämend für die Republik“. Das Vertrauen in den Rechtsstaat sei erschüttert worden.

Sie verstehen den Titel des Artikels nicht? Dann werden Sie das Stoersender-Video wohl doch anschauen müssen …

Richter schickt Ex-Chef der Sparkasse Caja Madrid ins Gefängnis

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Das Gericht hat heute sofortige Untersuchungshaft angeordnet für Miguel Blesa, den Ex-Chef der grossen Caja Madrid. Zudem musste Blesa sofort seinen Pass abgeben, weil Fluchtgefahr bestehe, so der Richter. Die Nichtregierungsorganisation Manos Limpias, die als Nebenkläger in dem Verfahren auftritt, hatte eine Kautionszahlung von drei Millionen Euro gefordert.

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