Florentino Pérez panzert Real Madrid gegen Scheich-Übernahme

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Real Madrid soll jetzt Scheich-resistent gemacht werden. Präsident Florentino Pérez will auf Versammlung am 30. September die Statuten geändert sehen. Nur wer 20 Jahre Club-Mitgliedschaft aufweisen und einen Bank-Aval von 80 Millionen Euro vorlegen kann, darf zukünftig die Geschicke des spanischen Traditionsvereins leiten. FloPer versichert, damit eine feindliche Übernahme von aussen unmöglich machen zu wollen. Es ist jedoch nicht ganz ausgeschlossen, dass das nur die eine Hälfte der Wahrheit darstellt.

Schon bisher musste man mindestens zehn Jahre lang „Socio“ (Socios sind faktisch die Besitzer des Clubs) gewesen sein, um Präsident von Real Madrid werden zu können. Diese Frist soll nun verdoppelt werden. Nur wer 20 Jahre Mitgliedschaft aufweisen kann, soll sich zukünftig in den Chefsessel setzen können. Das dürfte allen spendierfreudigen Scheichs schwerfallen, denn die gibt es in der Mitgliederliste nicht. Bliebe noch die Möglichkeit, dass sich ein Scheich ein langjähriges Mitglied kauft, um damit einen Kandidaten aufzustellen. Aber selbst das wird nun mindestens sehr teuer. Denn der Scheich müsste dem Bewerbernoch dazu 80 Millionen Euro schenken.

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Wenn die Statutenänderung durchgeht, und davon ist auszugehen, wird jeder Präsidentschaftsbewerber dem Verein einen Bank-Aval von 15 Prozent des jährlichen Vereinsbudgets zur Verfügung stellen müssen: zirka 80 Millionen Euro. Diese 80 Millionen müssen ihm selbst gehören und von einer spanischen Bank zertifiziert werden; ausländische Banken, besonders solche in Steuerparadiesen, werden bewusst ausgeschlossen. Nur damit das klar gesagt ist und um den vielen Legenden vorzubeugen: Kein Präsident kann Geld in den Club pumpen, keinen einzigen Euro. Der Aval dient allein dazu, den Verein schadlos zu halten bei unverantwortlichen Handlungen der Geschäftsführung.

Mit dieser Statutenänderung dürften Scheichs wirklich keinerlei Chance mehr haben, sich den Club unter den Nagel zu reissen. Ob solche Bedingungen auch dazu dienen, die Wiederwahl des schwer reichen langjährigen Vereinsmitglieds FloPer wahrscheinlicher zu machen, weiss nur er selbst. Bisher hat er sich zu diesbezüglichen Absichten in keiner Weise geäussert. Verwunderlich wäre es eher nicht.

15 Kommentare zu “Florentino Pérez panzert Real Madrid gegen Scheich-Übernahme

  1. El Bernabeu sagt:

    Perez macht unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sehr vieles richtig, allein der sportliche Erfolg hinkt hinterher.
    Nach einer sehr starken letzten Saison, kann man die aktuelle Saison schon jetzt in die Tonne kippen.
    Gerade haben wir noch das 2:2 gegen Dortmund gemacht, wiedermal ein Tor kurz vor Schluss wie gegen Man City, aber das sollte nicht darüber hinwegtäuschen, daß es derzeit hinten und vorne nicht läuft. Teilweise wars peinlich, was wir gespielt haben. Wir funktionieren, aus Gründen die mir unerklärlich sind, einfach nicht als Mannschaft.

    • Uhupardo sagt:

      Aha, Florentino ist also verantwortlich nach Ihrem ersten Satz. Das kann man wirklich nur als humoristischen Beitrag verstehen hoffentlich?

      Vorher gab es immer dieselben Ansagen „zu viele Trainerwechsel, zu viele Spielerkäufe – kann ja keine Mannschaft werden, das braucht Kontinuität, die Direktion von Real Madrid (Florentino Pérez) muss mal jemanden durcharbeiten lassen, sonst wird das nichts“.

      Jetzt, in der dritten Saison desselben Trainers, mit einem der besten Kader aller Zeiten, kaum Neukäufen und absoluter Kontinuität, bei der alles, wirklich ausnahmslos alles nur noch in der Hand des Supertrainers liegt, gibt es keine Mannschaft (die gibt es wirklich nicht, das stimmt) … und schuld ist Florentino Pérez?

  2. El Bernabeu sagt:

    Ich gebe nicht Perez die Schuld, das hab ich so nicht direkt gesagt.
    Ich meinte nur, daß wir sportlich einfach nicht unser Potenzial ausschöpfen, obwohl wir vom Spielerkader her, dafür in der Lage sein sollten.
    Und das war in der Perez-Ära schon oft der Fall.
    Woran das liegt, ist schwer zu sagen.
    Natürlich ist es auch die Schuld des sportlichen Leiters, aber hatten wir nicht schon unter Pellegrini ne tolle Mannschaft und haben uns trotzdem teilweise mächtig blamiert (Lyon, Alcorcon, ,…).
    Ich bin einfach ratlos, weil ich feststellen muß, daß auch unter Mourinho kein Fortschritt festzustellen ist.

    • Uhupardo sagt:

      „Ich gebe nicht Perez die Schuld, das hab ich so nicht direkt gesagt.“

      Aber indirekt vorher sehr wohl – und jetzt erneut mit einer sehr kuriosen Verbalschraube von hinten durch die Brust:
      „Und das war in der Perez-Ära schon oft der Fall.
      Woran das liegt, ist schwer zu sagen.“

      Pellegrini hatte nicht diesen Kader und vor allem unvergleichlich viel weniger Entscheidungsqualität (was kein Alcorcón rechtfertigen soll, denn DAS ist nicht zu rechtfertigen).

      Diesmal ist die Lage so klar wie noch nie: EIN Mann entscheidet absolut alles, ausnahmslos alles. Damit ist auch klar, an welchem Namen es ausschliesslich festzumachen ist. Die Frage ist, warum das verwundern sollte: Mourinho hat noch nie etwas anders getan als schnelle Erfolge produzieren wollen ohne jede Rücksicht auf Nachhaltigkeit. Was gerade abläuft, ist nur das logische Ergebnis.

    • Uhupardo sagt:

      Paris oder Manchester, Hauptsache England. Interessant wäre ja nicht, wenn sie es versuchen sondern wenn sie es schaffen.

      • almabu sagt:

        Da hast Du auch wieder Recht!

        • Uhupardo sagt:

          Glaskugel sagt: Im kommenden Juni verkündet United-Whiskyface seinen Rücktritt, Nachfolger Mourinho. *Daumen drücken*

          • El Bernabeu sagt:

            Perez gibt heute um 20:00 Uhr eine Pressekonferenz im Bernabeu.
            Man rechnet mit der Bekanntgabe der Mourinho-Trennung zum Saisonende.
            Interessant wird sein, wer der Neue ist, bzw ob er schon feststeht.
            Ancelotti, Benitez oder vielleicht Heynckes…oder jemand ganz anders?
            Wer wird es werden Uhu?

            • Uhupardo sagt:

              Egal. Micky Mouse gerne. Hauptsache, der Psychopath packt die Koffer und sein Flugzeug hebt in Barajas ab. Dann kann der Nächste (Ancelotti) kommen und wir nehmen die Berichterstattung wieder auf.

              • Uhupardo sagt:

                So, und jetzt, nach der Pressekonferenz, eine ganz besonders gute Flasche Wein y *salud*! Möge es lange dauern, bis wir uns über Ancelotti ärgern müssen, aber jetzt ist erstmal Fiesta angesagt.

                • El Bernabeu sagt:

                  Tja, ich sehe das anders (was sie wohl nicht überraschen wird).
                  Was bleibt hängen?
                  Bei mir sind es die positiven Erlebnisse:
                  – grandioser Copa-Sieg 2011gegen Barca in der Verlängerung
                  – Rekordsaison 2012 mit Meistertitel
                  – viele Siege gegen den Erzfeind
                  – Madrid zur Top4 in Europa gemacht
                  – schöne Spiele in der CL gegen Ajax, Milan, ManCity, ManU, Tottenham, Lyon, etc…

                  war gar nicht so schlecht, …. danke Mourinho !!

                • Uhupardo sagt:

                  Ist Ihnen ja unbenommen – und glücklicherweise bereits Vergangenheit und definitiv erledigt. Aussenstehende dürfen aus unserer Sicht solch eine Meinung sowieso vertreten, wir haben sogar bis zu einem gewissen Grad Verständnis dafür. Die Socios in Madrid, die seit Jahrzehnten ganz nah dran sind am Club und in Spanien aufgewachsen, sehen das in übergrosser Mehrheit wie wir – und das hat rein gar nichts mit Titeln oder sportlichen Erfolgen oder Misserfolgen zu tun. Muss man von aussen nicht verstehen, geht oft vielleicht auch gar nicht.

  3. […] Lesen Sie dazu auch: * Florentino Pérez panzert Real Madrid gegen Scheich-Übernahme […]

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