Rechtsextremer Abgeordneter Ungarns verlangt Erstellung einer Judenliste

Gyöngyösi

Ein bekannter Abgeordneter der extremen Rechte Ungarns hat die Erstellung einer Judenliste verlangt.  Márton Gyöngyösi, der zur Jobbik Partei gehört, der dritten politischen Kraft des Landes mit 44 Parlamentssitzen (von 386) forderte, es sollten „Listen von Juden erstellt werden, die hier leben; vor allem von denen in der Regierung und im Parlament, die ein Sicherheitsrisiko für Ungarn darstellen“.  Die entsprechenden Sätze fielen in einer Parlamentsdebatte zum Israel-Palästina-Konflikt.

Der Jobbik-Abgeordnete, der in seiner Partei zudem für die Auslandsbeziehungen zuständig ist, sagte, man wisse schon, „wie viele Menschen ungarischer Abstammung in Israel leben und wie viele jüdische Isrealis in Ungarn“, bevor er seine Forderung aufstellte.  Die konservative Regierung von Viktor Orban, die sich im Nahen Osten für eine Zwei-Staaten-Lösung stark macht,  beeilte sich, die Äusserungen von Gyöngyösi „mit dem grössten Nachdruck“ zu verurteilen und zu versichern, es würden „alle strikten Massnahmen gegen jede Form von Rassismus und Antisemitismus“ getroffen.

Später, nachdem Empörung von allen Seiten des politischen Panoramas des Landes laut geworden waren, versuchte Gyöngyösi auf dümmliche Art und Weise seine Worte nachträglich anders zu interpretieren. Er habe doch nur von denen mit doppelter Staatsbürgerschaft gesprochen, führte der Abgeordnete der rechtsextremen Jobbik aus und entschuldigte sich bei den „jüdischen Landsleuten“.  Das ist nur einer von vielen Vorfällen in Ungarn in den vergangenen Monaten, die beweisen, dass Rassismus und Antisemitismus ständig zunehmen.

39 Kommentare zu “Rechtsextremer Abgeordneter Ungarns verlangt Erstellung einer Judenliste

  1. almabu sagt:

    Tja, als antisemitische Grundströmung ist diese Denke wohl latent vorhanden? Zum Skandal wird dies aber erst, wenn ab und zu mal einem ‚was ‚rausrutscht! Ich frage mich, wieviele wohl in Deutschland heimlich so denken mögen? Das wird jetzt alles ganz schnell vertuscht, unter den Teppich gekehrt…

    • El Bernabeu sagt:

      @almabu, völlig richtig.
      Und wenn man sich einige Kommentare hier so anschaut, dann denken tatsächlich sehr viele so.
      Wann begreifen diese Leute endlich, daß Juden genauso Menschen sind wie Nichtjuden?
      Das Juden nicht besser, aber auch nicht schlechter sind als Andere.
      Das es auch bei Juden Reiche und Arme, Mächtige und Machtlose, Ultras und Gemäßigte gibt.
      Genau diese Menschen gibt es aber auch unter Christen, Moslems, und anderen Religionen und Nicht-Religionen.

      Denkt mal drüber nach Leute.

  2. Das ist nur einer von vielen Vorfällen in Ungarn in den vergangenen Monaten, die beweisen, dass Rassismus und Antisemitismus ständig zunehmen.

    Warum KANN es diese Entwicklung geben?

    Dieser Mensch und seine kriminellen Umtriebe, seine Wühlarbeit im Zusammenspiel mit den westlichen Geheimdientsten, insbesondere CIA, MI6 und Mossad gegen die ehemaligen sozialistischen Länder, die heute unvermindert weitergeht, sind EIN Grund dafür:

    https://de.wikipedia.org/wiki/George_Soros

    Wird die Wühlarbeit dieses – und ähnlicher Menschen – beim Namen genannt, so werden die Menschen, die das tun, gern in die äußerste rechte Ecke gestellt und als Antisemiten diffamiert. Das Resultat davon ist, ja MUSS Antisemitismus SEIN!

    Ich muss also davon ausgehen, dass dies Absicht ist!

    • Uhupardo sagt:

      Es braucht keine Erklärung/Rechtfertigung für die Aktivitäten einer Gruppierung wie Jobbik, die generell klar auf Xenophobie und Antisemitismus aufgebaut ist, weil es keine gibt. Zumindest keinerlei Rechtfertigung.

      • Es gibt für ALLES Gründe. Denen gilt es auf den Grund zu gehen, will ich das Übel loswerden!

        • Uhupardo sagt:

          Solange Sie mit dieser Grundsuche nicht das Verhalten dieser Nazis zu rechtfertigen suchen, nur zu. Sieht allerdings danach aus.

        • El Bernabeu sagt:

          @Solveigh
          Und was ist das Übel im Falle Ungarns?
          Ich bin auch nach lesen Ihres Wikipedia-Links (George Soros) nicht wirklich schlauer geworden.
          Inwiefern haben sich Juden in Ungarn schuldig gemacht?

          • Es geht nicht um „Juden“, die sich in Ungarn „schuldig gemacht“ haben, und auch nicht um das „Übel Ungarns“, sondern es geht prinzipiell darum, warum Faschismus entstehen kann, wo dafür die Ursachen liegen. Grundsätzlich und weltweit.

            Speziell auf Ungarn bezogen, ist Herr Soros ein Beispiel, dafür, in welcher Form solche Herren wie Herr Soros – und in diesem Beispiel besonders dieser Herr – kräftig und eher un- als nur heimlich (in Zusammenarbeit mit den westlichen Geheimdiensten) daran mitgewirkt haben, dass das sozialistische System zerstört wurde:

            Soros unterstützte und unterstützt laut einem Bericht von Telepolis in den vergangenen Jahren durch das Open Society Institute verschiedene oppositionelle Gruppen in Südosteuropa und ehemaligen GUS-Republiken finanziell.[18] Damit hat er sich viele Feinde gemacht. Im Juni 2005 wurde er vor einem Hotel in Tiflis von Anhängern des früheren georgischen Präsidenten Swiad Gamsachurdia mit Eiern beworfen.[19]

            Er spielte eine wichtige Rolle bei den politischen Prozessen in Osteuropa, die 1989/91 zum Zusammenbruch des Ostblocks führten, und war nach eigener Aussage „aktiv an der Revolution beteiligt, die das Sowjetsystem hinwegfegte“.[20] Bereits seit 1979 unterstützte der gebürtige Ungar osteuropäische Dissidenten mit drei Millionen US-Dollar pro Jahr, darunter die Gewerkschaft Solidarność in Polen, die Bürgerrechtsbewegung Charta 77 in der Tschechoslowakei und den Dissidenten Andrei Sacharow in der Sowjetunion. 2003 wurde ihm vom Journalisten Neil Clark in einem Artikel für die englische Wochenzeitung New Statesman vorgeworfen, er habe in den 90er Jahren mit seiner Unterstützung des Senders B92 und anderer Oppositionsgruppen in Serbien die Bundesrepublik Jugoslawien auch aus eigenen Geschäftsinteressen heraus destabilisiert. Clark bezeichnete Soros als „ungekrönten König von Osteuropa“.[21]

            Das wird zurecht als eine massive Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten angesehen – und prompt von Menschen wie dem oben genannten – benutzt, um Front gegen das jüdische Volk insgesamt zu machen, und diese Propaganda fällt auf fruchtbaren Boden, da viele (nicht nur) Ungarn von der „schönen neuen westlichen Glitzerwelt“ enttäuscht wurden, es ihnen nicht wirklich gut geht, sie keine Hoffnung auf Besserung ihrer Lebensumstände in Sicht haben. Sie fühlen sich doppelt verraten und verkauft. So haben diese rechtsextremen Parteien leichtes Spiel.

            Außerdem ist aus der Geschichte sattsam bekannt – und da sind wir bei den Ursachen für die Möglichkeit solcher Parteien und deren Popularität nicht nur in Ungarn! -, dass in ökonomischen und gesellschaftlichen Situationen wie heute (= Systemkrise), die Mächtigen dieser Erde (Konzerne und Banken) sehr gern die äußersten Rechten nicht nur finanziell unterstützen (siehe die auf dem rechten Auge blinde „Regierungen“ = Marionetten der Konzern- und Banken-Eigentümer), denn die wollen eine (faschistische) Macht errichten, die den Konzern- und Banken-Eigentümern die unumschränkte (ohne das Hindernis eines Widerstandes oder lästigen Parlamentes) Gewalt gegen ALLE und ALLES – außer ihren Profiten, natürlich – auszuüben gestattet, wodurch die Profite immens erhöht werden, denn das lästige Verhandeln mit Gewerkschaften entfällt zum Beispiel ebenso wie die unbequeme Einmischung von Umwelt-Verbänden, Stiftung Warentest, etc.p.p. und wenn die Menschen sich gegen die unmenschlichen Bedingungen wehren, verschwinden sie mal ganz schnell und kein Hahn kräht danach. Es ist nur durch den Faschismus möglich, die unumschränkte Diktatur des Kapitals (= der unumschränkte und ungestörte Profitmaximierung) zu errichten, wozu dann regelmäßig auch große Kriege gehören, die von allen „Wirtschaftszweigen“ die höchsten Profite garantieren.

            Nicht aus Zufall entstanden faschistische Regimes in den späten zwanziger und frühen dreißiger Jahren überall in Europa und auch in Asien! Es war haargenau die selbe Situation wie wir sie heute wieder erleben!

            Dass dabei Menschen wie Soros in diesem Spiel eine unrühmlich Rolle spielen, gießt Wasser auf die Mühlen dieser faschistischen Parteien.

            Will ich also die Möglichkeit des Faschismus und Rechtsextremismus eliminieren, MUSS ich zwangsläufig den Kapitalismus abschaffen, denn der Kapitalismus ist der Nährboden für Rechtsextremismus und Faschismus.

            Und bitte nicht wieder den Fisch.

            • Uhupardo sagt:

              Hier in diesem Artikel muss man auf Soros nicht eingehen, um festzustellen: Dieses und jedes andere „Wasser auf die Mühlen der Rechtsextremen“-Argument ist aus unserer Sicht eine unzulässige Verwässerung und nicht mehr als das. Weil es Soros gibt, haben die Nazis „leichtes Spiel“? Als wenn sich deren Spiel auch nur eine Spur ändern würde, wenn man den Namen Soros jetzt einfach verschwinden lassen könnte und es ihn nie gegeben hätte! Es spielt keine Rolle, was „prompt von Menschen wie dem oben genannten benutzt“ wird, „um Front gegen das jüdische Volk insgesamt zu machen“, denn wäre es nicht das, wäre es etwas anderes.

              Hier helfen keine intellektuellen und auch keine verbalen Windungen, um zu erklären, welches „Wasser auf die Mühlen“ daran schuld sein soll, dass Nazis sich wie Nazis verhalten, weil es – egal wie es gemeint ist! -, immer mindestens als halbe Rechtfertigung ankommt. Verurteilung, klare Distanz und Ausgrenzung von Parteien, die grundsätzlich auf Xenophobie und Antisemitismus setzen – das ist das, was es braucht. Nichts sonst.

              • Verurteilung, klare Distanz und Ausgrenzung von Parteien, die grundsätzlich auf Xenophobie und Antisemitismus setzen – das ist das, was es braucht. Nichts sonst.
                Das reicht eben nicht – sondern macht sie wichtig und immer salonfähiger.

                Die Wurzel ausreißen. Alles andere ist Fassaden-Kitt.

                • Solveigh, Rassismus und Antisemitismus gibt es in Ungarn seit dem 18 Jhr. und noch viel länger und hält sich offenbar extrem hartnäckig. Wollen Sie das auch Herrn Soros anhängen?

                  Die Frage, ob die Kritik an Soros berechtigt ist oder nicht mal aussen vor gelassen – Sie bemühen genau die Rechtfertigungsmechanismen die Antisemiten, Rassisten und Faschisten aller Couleur immer benutzten. Man versucht von den Vergehen Einzelner, restriktive Maßnahmen gegen eine ganze Gruppe abzuleiten/zu rechtfertigen, denen diese Personen zugerechnet werden. Das funktioniert nicht nur bei Juden, auch aus deutschen Christen oder ehemaligen DDR Bürgern könnte man so eine Feind-Gruppe konstruieren, die unter Generalverdacht gestellt wird, wenn man wollte. Sie finden es in Ordnung, dass man wegen eines Mannes, eine ganze Gruppe brandmarkt?

                  Sie können an Soros (der hier gar nicht das Thema ist) gerne Kritik üben so viel Sie wollen. Damit aber die Hetze einer zutiefst rassistischen und (mehr oder weniger offenen) faschistischen Partei zu verknüpfen und so deren Forderungen beabsichtigt oder unbeabsichtigt zu rechtfertigen, reisst keine Wurzel aus. Im Gegenteil – das wässert das Fascho-Kraut, das aus den Wurzeln erwächst.

                • Lesen Sie meinen Kommentar noch einmal gründlich, OHNE Vor-Ver-urteilung.

  3. Gnatz sagt:

    Na ja würde diese Liste nur Leute erfasst die tatsächlich politischen Einfluss haben finde ich das nicht verkehrt. Es kann bei dieser ganzen Heimlichtuerei nicht schaden gewissen Leuten einmal genauer auf die Finger zu schauen. Besonders wenn diese Leute ihren großen Einfluss immer Leugnen, und jegliche Diskussion zu dem Thema als antisemitisch bezeichnen! Wenn es aber darum geht wieder pauschal alle Menschen jüdischen Glaubens unter Generalverdacht zu stellen kann ich der Sache natürlich nichts abgewinnen!

    • consuela rodrigez sagt:

      Du hast recht! Nicht das jüd. Volk sind Verbrecher, sondern deren ReGIERung! Ist ja bei uns auch nicht anders. Und wenn man dann weis, wer hinter diesen Leuten steckt, dann kapiert man auch deren Verrat!

    • Ramón Rodríguez sagt:

      Aha, wegen „Einfluss“ wollen Sie also Listen erstellen? Die würden verdammt lang und Sie müssten vielen Leuten aller möglichen Richtungen und Herkunftsländer „auf die Finger schauen“. Wenn Sie das auf Juden begrenzen, sind sie der Jobbik-Schiene schon längst auf den Leim gegangen und werden zurecht .des Antisemitismus beschuldigt.

      • Gnatz sagt:

        Nö genau das ist ja das Problem! Wenn man sich ein wenig damit beschäftigt bekommt man schon eine Ahnung davon wer welchen Einfluss hat. Die meisten machen daraus auch keinen Heel! Und auch Politiker und Personen aus der Öffentlichkeit werden regelmäßig in irgendwelchen Magazienen und Zeitungen als mehr oder weniger einflussreich dargestellt. Die meisten versuchen sogar durch Imagepflege mächtiger und einflussreicher zu wirken als sie wirklich sind. Im weltweiten Politzirkus findet man jede Menge Juden in extrem einflussreichen Positionen, doch im Gegensatz zu allen anderen global Playern darf man hier keine Fragen stellen. Wenn z. B. ein Prof. aus den USA öffentlich die Frage stellt ob die jüdische Lobby in der US Politik eher israelische als amerikanische Interessen vertritt, wird er sofort als Antisemit beschimpft. Man darf jeden verdächtigen, an der Integrität eines mächtigen jüdischen Lobbyisten darf aber auf keinem Fall gezweifelt werden. Natürlich ist es an der Zeit allen Strippenziehern genau auf die Finger zu schauen, da aber die Zionisten nachweislich zu den einflussreichsten zählen, was sie aber immer abstreiten, würde ich eben bei denen anfangen!

        • Uhupardo sagt:

          Ganz grundsätzlich ist Ihnen offensichtlich bisher nicht klar, dass „Einfluss“ und „Lobby“ integraler und sogar lebensnotwendiger Bestandteil des aktuellen Gesellschaftssystems sind. Zur Lektüre zum Beispiel empfohlen: Klick Alle Gruppen der Gesellschaft vetreten ihre Interessen und versuchen, ihren „Einfluss“ geltend zu machen. Part of the game. Jede Gruppe versucht das also legitim und darf auch bezgl. ihrer Argumentation kritisiert werden.

          Aber hier geht es um etwas ganz anderes. Wenn Sie den „Karriereweg“ der Lobbik in Ungarn verfolgt hätten, wüssten Sie, dass diese Partei ihr gesamtes Weltbild und ihre komplette Anschauung auf Xenophobie und Antisemitismus aufbauen. Vor diesem Hintergrund ist der Artikeltext zu sehen. Wenn die NPD eine solche Liste fordern würde, wäre es dasselbe – ausser der Tatsache, dass die Lobbik im ungarischen Parlament 44 Sitze hat.

          • Gnatz sagt:

            Ganz grundsätzlich ist Ihnen offensichtlich bisher nicht klar, dass “Einfluss” und “Lobby” integraler und sogar lebensnotwendiger Bestandteil des aktuellen Gesellschaftssystems sind.

            Sie gestatten mir dass ich da anderer Meinung bin? Natürlich ist mir klar, dass es im Augenblick so ist, aber lebensnotwendig? Ist diese Art der Einflussnahme nicht gerade das Hauptproblem?
            Die meisten Menschen haben keine Lobby und somit auch keinen Einfluss. Letztendlich haben einige wenige Privatunternehmen eben durch Lobbyismus ihren Einfluss in direkte Macht umgewandelt.

            Aber hier geht es um etwas ganz anderes. Wenn Sie den “Karriereweg” der Lobbik in Ungarn verfolgt hätten, wüssten Sie, dass diese Partei ihr gesamtes Weltbild und ihre komplette Anschauung auf Xenophobie und Antisemitismus aufbauen.

            Da gebe ich ihnen Recht, über das was da in Ungarn passiert weiss ich gar nichts. Ich habe den Artikel so verstanden, dass dieser Mann (ich kenn ihn nicht) eine Liste gefordert hat auf der alle jüdischen Lobbyisten in Ungarn stehen sollen. Was ich so verstehe, dass man Lobbyisten auf die Finger schauen soll. Natürlich sollte das auch bei allen anderen Lobbyisten so sein nicht nur bei den jüdischen. Wenn in irgendeinem europäischen Land das Recht wieder hergestellt werden soll werden wir nicht darum herum kommen unsere Regierungen von jeglichem Lobbyismus zu säubern. Und wenn man sich speziell mit dem jüdischen Einfluss beschäftigt erkennt man schnell, das es den in der Tat kaum gibt. Übrig bleibt ein zionistisch um jeden Preis pro Israel agierender Einfluss der, und ich stimme Herrn Grass da völlig zu immer bedrohlicher wird. Man muss weder Antisemit noch ein Faschist sein um hierbei besorgt zu sein. Das dieses Thema fast nur bei den Rechtsextremen auf zugegebenermaßen unglückliche Weise behandelt wird macht es nur noch gefährlicher.

            • Uhupardo sagt:

              „Sie gestatten mir dass ich da anderer Meinung bin? Natürlich ist mir klar, dass es im Augenblick so ist, aber lebensnotwendig? Ist diese Art der Einflussnahme nicht gerade das Hauptproblem?
              Die meisten Menschen haben keine Lobby und somit auch keinen Einfluss. Letztendlich haben einige wenige Privatunternehmen eben durch Lobbyismus ihren Einfluss in direkte Macht umgewandelt.“

              Selbstverständlich. Aber, wie bereits ausgeführt, ist „Einfluss“ Teil dieses Spiels. Es ist nicht etwa falsch, dass es so ist, sondern in diesem System genau so gedacht. Deswegen ist ein Satz (immer noch innerhalb des Systems) wie „werden wir nicht darum herum kommen unsere Regierungen von jeglichem Lobbyismus zu säubern“ vollkommen sinnlos, wenn Sie nicht für eine komplette Systemveränderung eintreten. Deswegen ist der Artikel „Wer ist schuld an der Krise“ so eminent wichtig und es ergibt keinerlei Sinn (und ist eine sehr gefährliche Ablenkung), es auf das Thema Israel oder Juden zu begrenzen, weil Sie damit den Nazis nur in die Hände spielen.

              • Gnatz sagt:

                Vielleicht sollte man einmal Festlegen von was für einem Einfluss wir reden. Wenn es darum geht, dass ein Staat die Interessen jeder Bevölkerungsgruppe vertritt und auf ein gerechtes Miteinander aus ist bin ich da ganz bei ihnen. Nur leider ist das nicht so. Nur die Lobbyisten mit dem dicken Portmonee bestimmen die Politik. Alle anderen Gruppen sind außen vor. Was sie schreiben klingt für mich ein wenig so als hätten alle in der Bevölkerung lebenden Gruppen mehr oder weniger ihren Einfluss. Ich kann davon aber fast nichts erkennen. Der Einfluss der Wirtschaft und Bankenlobby ist alleine sehr viel größer als der aller anderen Gruppen zusammen. Die ganze Sache ist viel zu sehr aus dem Gleichgewicht gekommen. Außerdem ist es auch nicht egal wie dieser Einfluss von statten geht. Wenn bei der politischen Arbeit alle vor dem Staat gleich sind und Entscheidungen auf vorher festgelegtem und auch transparentem Weg erfolgen ist dagegen auch nichts zu sagen. Wenn die Einflussnahme aber alleine durch Korruption und Erpressung erfolgt sollte man dagegen etwas unternehmen. Ich denke nicht, dass es nötig wäre, das System als solches zu ändern, es würde schon genügen den ursprünglich gedachten Zustand wieder herzustellen. Wenn das nicht möglich ist muss das System eben gegen ein bessere ausgetauscht werden….

                • Uhupardo sagt:

                  „es würde schon genügen den ursprünglich gedachten Zustand wieder herzustellen“

                  Den sollte Sie dann jetzt besser genau definieren. Nicht nach Ihrem eigenen Gutdünken sondern nach dem Sachverhalt. Denn abgesehen von strafrechlich definierten Tatbeständen gibt es keine Beschränkung für „Einfluss“ und gab es nie.

              • Ra Nasabby sagt:

                Es trifft den Punkt. Der, Die „Wichtigen“ sitzen wo anders, um es einfach und knapp zu benennen. Allerdings haben sie inzwischen überall in der Welt ihre Stützpunkte. und arbeiten jeden Tag an weiteren neuen Standorten.

        • Hester Jonas sagt:

          Hallo Gnatz,

          so wie Sie schreiben, denke ich besteht noch Hoffnung, dass Sie Ihren Argumentationsfehler selbst erkennen:
          Was soll denn so eine Liste bringen, außer (wieder einmal weil so einfach und praktisch) den Sündenbock zu propagieren?
          Fragen Sie sich doch mal wieviele Menschen auf diesem Planeten Einfluß haben (egal welchen religiösen Glaubens oder Religionsgemeinschaft zugehörig).

          Nehmen sie sich doch bitte die Zeit und stellen uns eine Liste mit den einflußreichen Christen auf?
          Und sind da jetzt alle dabei? Fehlen da nicht noch welche, z.B. die Atheisten?

          Des Rätsels Lösung zur Erkenntnis lautet: Es geht nicht um Menschen die einer bestimmten Religion angehören, es geht um Menschen die eine bestimmte Politik verfolgen!

  4. dieblaueneu sagt:

    Na, da haben Rechte und „Linke“ wieder einen gemeinsamen Feind, fast wie Hitler und Stalin in überzeugter Feindschaft gegen die Juden.
    Nichts hat sich wirklich geändert.

  5. fischi sagt:

    Wenn die EU Orban duldet und walten lässt und das am rechts außen ist es auch eine logische Folge das es noch rechter geht.
    Geschichtliches Vorbild sind bestimmt die Pfeilkreutzler die in Ungarn den Nazies in nichts nachgestanden haben.

    Allerdings hat heute der Zentralrat der Juden Merkel ausgezeichnet und das halte ich mit Verlaub für ziemlich grenzwertig.

    • Hester Jonas sagt:

      Dass Merkel heute mit dem Heinz-Galinski-Preis ausgezeichnet wurde halte ich auch für mehr als grenzwertig – zeigt aber auch wozu mittlerweile eine Menge von Preisen dienen.

      Das ist zwar jetzt off topic, aber wenn es gestattet ist, hört euch mal an was dieTochter von Heinz Galinski ( der heute 100 geworden wäre) dazu sagt.

  6. Don Furioso sagt:

    Der Untergang des Sozialismus ist genausowenig eine Erklärung (und schon gar nicht eine Entschuldigung) für Rassismus, Xenophobie und KZ wie die Wirtschaftskrise und Reparationszahlungen der Weimarer Republik. Ebensowenig ist die Schuldenkrise eine Entschuldigung für Übergriffe auf Ausländer in Griechenland.
    Im Kontrast zu diesem moralischen Sumpf kann ich nur die Lektüre von „I shall not hate“ von Izzeldin Abuelaish, einem Arzt aus Gaza, empfehlen. http://www.telegraph.co.uk/culture/books/bookreviews/8300930/I-Shall-Not-Hate-A-Gaza-Doctors-Journey-on-the-Road-to-Peace-and-Human-Dignity-by-Izzeldin-Abuelaish.html
    Abuelaish schafft es, trotz Verlust seiner Kinder in Bombardements durch die IDF, zu unterscheiden zwischen (zielgerichteter) Wut und dumpfem Hass auf eine ganze Volksgruppe.

  7. Ramón Rodríguez sagt:

    Ich hätte eine Menge Text dazu gehabt, aber canguratoncita hat es mir schon abgenommen. Vielen Dank! Ich hoffe, Solveigh weiss nur nicht, was sie da tut, Alles andere würde von Dingen zeugen, die ich ihr nicht wünsche.

    • Auch an Sie meine Aufforderung, meinen Kommentar noch einmal zu lesen.
      Es ist schon erstaunlich, festzustellen, wieviele Vor-Ver-urteilungen ich hier treffe. Guten Tag noch!

      • Ramón Rodríguez sagt:

        Wieso Vor-Verurteilung“? Vor was?

        Man liest aufmerksam einen Text von Ihnen oder mehrere, bildet sich am Ende daraus ein Urteil. Mit „Vor“ ist da gar nix.

      • Ra Nasabby sagt:

        @Soveigh, veles…. ist für die Katz…und das ist nicht bös gemeint 🙂

        Alle noch so gut gemeinten Kommentare die man je in seinem Leben abgibt, finden immer Menschen etwas, das sie nicht verstehen können, oder „verstehen wollen“, wie sie ja auch bemerken. Es hat wenig Sinn dazu Erklärungen ab zugeben oder sich gar zu rechtfertigen, nach meiner Erkenntnis. Das Netz gibt heute so viele Möglichkeiten her um sich umfassend zu informieren – um auf dem Stand zu sein.
        Punkt.
        Von daher sollten sich jeder fragen „welches Schuljahr“ er gerade durchläuft und mit wem man sich messen will!
        Goete sagte mal“. „Ein jeder versteht nur was er kann!“

  8. Ramón Rodríguez sagt:

    Ra Nasabby, ein Tipp: wenn man sich schon nicht zu schade ist, die eigene Allwissenheit und intellektuelle Überlegenheit über an den Himmel zu sprühen, wirkt das noch viel peinlicher, wenn man am Ende ausgerechnet Goethe falsch schreibt.

  9. […] erschien: * Rechtsextremer Abgeordneter Ungarns verlangt Erstellung einer Judenliste * Diktatur Ungarn: Hatz auf Intellektuelle * Diktatur Ungarn bettelt um Geld: EU, handeln […]

  10. peter von krusenstern sagt:

    Ich habe den Eindruck, dass einige Kommentatoren sich kein Bild davon machen, was seit der Orban-Regierung in Ungarn passiert. Ich will hier keine Webung für eine Zeitung machen… aber denen empfehle ich den Pesterlloyd zu lesen http://www.pesterlloyd.net/
    Pesterlloyd ist eine der ganz wenigen Zeitungen, die den Mut zur objektiven Berichterstattung haben. Und wenn es wieder mal „eng“ werdem sollte, dann verlassen sie Ungarn zum 3. mal und berichten aus dem Ausland.

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