London senkt Spitzensteuersatz für Reiche um 5 Prozent

… immer grösser werdender Unterschied zwischen Reichen und Armen: Die Krawalle im August legten in London ganze Stadtviertel in Schutt und Asche.

Erinnern Sie sich noch an die schweren Krawalle in London im August letzten Jahres? Oder an die Ausschreitungen Ende 2012, als die Studiengebühren erhöht worden waren und Studenten Polizei- und Regierungsgebäude stürmten? Die Bevölkerung hat schon jetzt die Nase gestrichen voll von den englischen Sparprogrammen. Angesichts dessen klingt diese News wie blanker Hohn: Die Londoner Regierung senkt den Spitzensteuersatz für Vielverdiener um fünf Punkte: von 50 auf 45 Prozent.

Dieses ausgesprochene Steuergeschenk für Reiche versuchte Schatzkanzler George Osborne bei der Haushaltsvorstellung etwas verkrampft zu maskieren. Es würden ja auch ein paar Steuerschlupflöcher geschlossen und die Steuern für den Kauf von Villen, die mehr als zwei Millionen Pfund kosten, um ganze sieben Prozent erhöht, beeilte er sich zu versichern. Dabei hat Osborne so überhaupt keinen Spielraum für Steuersenkungen in einer überaus angespannten Haushaltslage.
George Osborne tut das, wozu er gewählt wurde: Er verteilt Geldkoffer an seine Klientel.

Oppositionsführer Ed Miliband von der Labour-Partei hatte nur noch Kopfschütteln übrig für diese Massnahme, die im April kommenden Jahres greifen soll: „Nach der heutigen Haushaltsvorstellung werden Millionen mehr zahlen müssen, während Millionäre weniger zahlen.“ – Den Spitzensteuersatz hatte die Linksregierung auf 50 Prozent gesetzt. Osborne erklärte: Über den Spitzensteuersatz sei weniger Geld in die Kassen geflossen als erwartet, auch weil die Reichen die Steuern teilweise hätten umgehen können. Dann kann man ihn auch wieder senken, logisch.

* Lesen Sie dazu auch:
Bestandsaufnahme in der Krise – was ist passiert und wie geht´s weiter?

5 Kommentare zu “London senkt Spitzensteuersatz für Reiche um 5 Prozent

  1. […] subscribe to the RSS feed for updates on this topic.Powered by WP Greet Box WordPress Plugin  Mrz25 von […]

  2. Helmut Josef Weber sagt:

    Ja und, wo liegt Problem???
    Das lässt sich doch locker im Gesundheitswesen und bei den Renten und bei der Ausbildung der Jugend einsparen.
    Die Kranken und die Rentner können nicht mehr weg aus England, aber die Reichen.
    Jeder Jugendliche der sich in England in den letzten Monaten aus Verzweiflung erhängt hat, benötigt ja auch keinen Ausbildungsplatz mehr.
    Die staatliche Krankenversorgung hat ihr Euthanasieprogramm, durch den Entzug von teuren Medikamenten, auch schon fasst optimiert.
    Heute entscheiden Computerprogramme in England darüber, ob sich noch eine Operation bei einem alten oder kranken Menschen noch lohnt; ist doch humaner als wenn der Lagerarzt darüber entscheidet, wer noch leben darf, oder?
    Und von vielen Renten könnte ich hier selbst meine beiden Hunde nicht mehr richtig versorgen.
    Genauer gesagt: Wenn ich meine Hunde so versorgen würde, würde mein Nachbar mich anzeigen und man würde mir die Hunde wegnehmen.
    Ja- Empire- man kann eben nicht nur von Bankgeschäften leben.
    Aber vielleicht fangt ihr ja wieder einen Krieg an, dann haben wieder die Anderen Schuld.

    Viele Grüße
    H. J. Weber

  3. bravo56 sagt:

    Es hat wirklich eine innere Logik, statt die Schlupflöcher zu beseitigen, einfach den Spitzensteuersatz zu senken. Das vereinfacht sicher die eine oder andere Steuererklärung und so kann man bei den Finanzämtern Personal einsparen.
    Die Regierung in London will ja auch gleichzeitig das Straßennetz privatisieren. Da bleibt sicher was Übrig, wenn man das mit dem Verlust aus dem gesenkten Spitzensteuersatz gegenrechnet.
    Ich weiss nicht, ob mich das beruhigt, dass es in anderen Ländern sogar noch schlimmere Regierungen gibt als hierzulande.

  4. fischi sagt:

    Wenn man den Reichen 5% Steuern erlässt haben die wieder mehr Spielgeld für die Banken.
    Ist warscheinlich eine ABM für Bankster.
    Wenn die Briten nicht in der EU wären und da immer alle Vorteile abgreifen und vor allem nicht den Euro haben ginge es denen doch wie Griechenland.
    Blos Krieg zu führen und Geld um die Welt zu schicken wird auf die Dauer nicht gut gehen.
    Ach so die Polizei soll auch weitesgehends privatisiert werden.
    Auf welche blöden Ideen werden die wohl noch kommen?

  5. Öl_Schleich sagt:

    Nachdem seit diesen Massen-Protesten und brennenden Gebäuden, Unruhen und Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei-Einheiten in FRANKREICH vor ca. 2 Jahren frage ich auch jetzt wieder:
    Wo bleibt denn die Flugverbots-Zone und die militärische Unterstützung aus dem Ausland ?
    Kann doch nicht sein, daß man die Neue Englische Revolution von außen tatenlos zusieht !!??
    Also los jetzt Mr. GADDAFI:
    Schicken Sie Ihre Flugzeugträger, U-Bote und Zerstörer in die Nordsee und helfen Sie den Oppositionellen in England.
    Diese Leute kämpfen um ihre Freiheit und brauchen dringenst Waffenlieferungen.
    Am besten Direkt-Anlieferung von oben durch Abwürfe, hierfür gibs doch entsprechende Flieger-Staffeln.
    Alles Gute kommt von oben, haben uns unsere angloamerikanischen Freunde vor einem halben Jahrhundert signalisiert, und diese fröhlichen Perspektiven auch auf Vietnam, Kambotscha, Korea, Afganistan, Irak, Grenada, …. und vielen weiteren Umanitöten Einsätzen gezeigt.
    .
    Hier gehts jedoch um England, da kann nur der Waffel-bruder aus dem Nahen Osten helfen.
    … so ne Schei?e, immer wenn man so Leute wie Saddam Hussein oder Salvador Allende braucht – sind sie nicht da.
    hmpff !!
    Viele Grüße
    Euer Öl_Schleich

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