Investment-Opfer: Frau sticht sich in der Bank eine Schere in den Hals

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Estrella ist 58 Jahre alt. Heute ist sie wieder in der Bank gewesen. Schon wieder. Um das Geld zu verlangen, dass ihre Familie vor drei Jahren als Entschädigung bekommen hatte, nachdem der 32-jährige Sohn Juan Pedro nach einem Verkehrsunfall für immer gelähmt geblieben war. Als man ihr schon wieder jegliche Auszahlung verweigerte, nahm die verzweifelte Estrella nervös eine Schere aus der Tasche und stach sie sich in den Hals.

Um dem Leser gleich die Besorgnis zu nehmen: Nach einem Krankenhausaufenthalt konnte die Frau am Abend wieder entlassen werden. Nur das rasche Eingreifen von Polizisten der Wache gleich neben der Bank in Jaén verhinderte heute einen wesentlich tragischeren Ausgang der Geschichte. „Sie wollte nicht die ganze Summe sondern nur eine relativ kleine Summe, um ihren Sohn weiter versorgen zu können, weil sie ihren Job verloren hat“, kommentierte ein Polizeisprecher in Jaén den Ablauf.

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Estrella hat sich selbst verletzt, weil sie nicht mehr weiter wusste. Seit dem fremdverschuldeten Unfall am 14. Januar 2000 liegt der Sohn gelähmt im Bett. Die Entschädigung von 300.000 Euro hatte die Familie auf ein Festgeldkonto der Banco Santander gelegt. Wenig später gab es einen Anruf von der Bank. Es wäre doch schade, so viel Geld ungenutzt herumliegen zu lassen. Man wisse da eine tolle Investitionsmöglichkeit, die attraktive Zinsen biete. Die Familie versteht nichts von Anlagen, sie wollten nur wissen, ob das denn sicher sei. Selbstverständlich war es das, man würde den Kunden nie etwas anderes empfehlen.

Zwei Jahre später erfuhr Estrella, dass diese Investition Madoff hiess. Der Finanzskandal sorgte dafür, dass die 300.000 Euro komplett weg waren. Nichts mehr da, lo siento. „Sie haben uns 300.000 Euro geraubt und jetzt leben wir in extremer Armut“, erklärt Juan Francisco Cañas, der Vater von Juan Pedro, „mein Sohn braucht jeden Monat Medikamente für 200 Euro, die von der Krankenkasse nicht bezahlt werden und wir können es auch nicht.“ Vor einem Jahr, kurz vor der Wahl, hatte er in Madrid, vor den Türen des Parlaments, schon einen Hungerstreik begonnen. Auch in der Bankfiliale in Jaén hatte er mehrere Sitzstreiks unternommen.

Zwar hat Familie Cañas die Bank verklagt, doch das Verfahren läuft noch. Die Banco Santander lehnte jeden Kommentar zu dem heutigen Vorfall ab.

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46 Kommentare zu “Investment-Opfer: Frau sticht sich in der Bank eine Schere in den Hals

  1. Hessenhenker sagt:

    Der Teufel soll die Banker holen.
    Warum?
    Sonst tut es ja keiner.

  2. Steuben1978 sagt:

    sorry wenn das jetzt hart klingt, aber die Menschen lernen nur durch Schmerzen. Den Menschen ist offensichtlich Europaweit das kritsche Denken und Hinterfragen erst durch Schule und dann durch die volksverdummenden Medien aberzogen worden. So bitter das fuer die den einzelnen sein, so wird das was die Banken hier angerichtet haben, zu anderen Verhalten der Menschen gegenueber Staat und Wirtschaft fuehren.

    • Uhupardo sagt:

      So ähnlich war auch dieser Artikel gemeint, zu dem dem nicht wenige oberflächliche Leser sofort eine Meinung hatten, obwohl sie nur den Titel gelesen hatten: Klick

    • Raul sagt:

      Es gibt keine Worte für das Vergehen der Banco Santander an einem Teil der Bevölkerung Spaniens und die Gier der einzelnen Banker, aber fast noch verwerflicher finde ich „Menschen“ wie Steuben1978, die in allem auch noch einen positiven Sinn sehen.

      Steuben1978, Ihre verachtenswerte Haltung gegenüber Behinderten, Kranken und Schwachen ist eigentlich nur noch zu übertreffen von Ihrer Dummheit, was Erziehungsmassnahmen angeht.

      • Owner sagt:

        Na ja, so schlimm finde ich jetzt den Kommentar von Steuben nicht. Ich sehe halt das Problem, dass die Risiken immer mehr auf die Einzelpersonen verschoben wird, weil die sich nicht gut wehren koennen. Letztendlich weiss man nicht, was der Bankier den Leuten erzaehlt hat. Er kann ja alles behaupten, ich muss das ja hinterher beweisen, weil im Vertrag steht so einiges. Aber die andere Seite ist, keinen Vertrag mehr unterschreiben bringt auch nichts. Aber wenn ich so lese was da alles immer drin steht, moechte ich nicht unterschreiben. Egal von wem, Provider/Versicherung/etc.
        Schade ist es nur um die Familie und das Geld derer. Andererseits sehe ich oft auch die Gier der verschiedenen Personen, immer jeden Cent rauszuholen. Die 2 Prozent oder so vom Festgeldkonto waren ja anscheinend nicht genug. Ist halt nur eine Vermutung!

        • Uhupardo sagt:

          „Die 2 Prozent oder so vom Festgeldkonto waren ja anscheinend nicht genug.“

          Richtig lautet der Satz: Die zwei Prozent vom Festgeldkonto sind (nicht nur anscheinend) nicht genug, um auch nur die Inflation auszugleichen.

          Kleine Begebenheit aus eigener Erfahrung.
          Uhupardo geht in die Bank – perdón, Sparkasse! -, wo er schon seit Jahren ein Konto hat, die Mitarbeiter kennen ihn, sein Umfeld, seinen Job, seine politische Weltanschauung in etwa.

          Mitarbeiterin: „Ah, da sind sie ja, ich habe ein ganz tolles neues Anlageprodukt für Sie! Folgendes …“

          Uhupardo: „Sagen Sie mal, haben Sie irgendwas geraucht? Sie müssen einfach wissen, dass ich schon auf diesen Satz allergisch reagiere! Das wissen Sie seit Jahren!“

          Mitarbeiterin (flüsternd): „Ja, weiss ich doch! Aber wenn ich Ihnen das jetzt zumindest nicht schmackhaft mache, steht mein Job auf dem Spiel, mein Chef besteht darauf, das jedem zu verkaufen, und wird mich zur Verantwortung ziehen! Bitte, hören Sie es sich wenigstens an …“

          Uhupardo hat zwei Möglichkeiten: Den Chef deswegen abkanzeln und riskieren, dass die Mitarbeiterin auch dann Probleme bekommt. Oder zehn Minuten zuhören.

          • Owner sagt:

            Ja klar!
            Der Chef weiss doch auch, dass die Leute sich dann doch manchmal beschwatzen lassen und nach anfaenglicher Ablehnung doch unterschreiben. Deswegen verpflichtet er seine Mitarbeiter, jeden anzusprechen. Ich hoffe, die 10 Minuten waren nicht allzu schlimm!
            Die Vermoegensberater gehen nach dem Credo „N.E.I.N = Noch eine Information noetig“

            • Uhupardo sagt:

              Wir sind sowieso einig, aber schon aus Prinzip: Das sind keine „Vermögensberater“ sondern Geldverkäufer. Wie es keine „Finanz-Institute“ sind sondern Geldläden. Sprache schafft Fakten.

              • fakeraol sagt:

                Like!

                Und: nicht „Geldverkäufer“, sondern „Verkäufer eines unmöglich zu verwirklichenden Traumes“.
                Geld „arbeitet“ nunmal nicht. So wie Versicherungen nicht Sicherheit verkaufen, sondern ein Geschäft mit der Angst betreiben, verkaufen Banken keine Rendite sondern machen ein Geschäft mit der (kleinen oder grossen) Gier und Dummheit/Denkfaulheit der Menschen. Die Menschen WOLLEN an Märchen glauben, an den Esel Bricklebrit und das Schlaraffenland, sie WOLLEN nicht aufwachen und mit klarem Verstand sehen, das Werte sich nur durch Arbeit und nicht durch Zahlenzauberei erschaffen lassen.
                Und das Stossgebet jedes Finanzzockers vor dem Schlafengehen lautet. Gib, das sie nicht aufwachen und begreifen, wie unser Geldsystem funktioniert, denn dann hätten wir noch morgen früh eine Revolution.

      • Steuben1978 sagt:

        WOW endlich bin ich mal so wieder richtig herzhaft beleidigt worden. Ich hoffe ihnen gehts jetzt besser nachdem sie mir Verachtung für Behinderte, Kranke und Schwache und Dummheit unterstellt haben. Mit Ihnen als moralischer Lichtgestalt kann ich mich natürlich nicht messen. ich verneige mich in Demut!

    • 1984 sagt:

      Solange es verwirrte Idioten gibt, die kriminelle Gier mit der Naivität der Betrogenen rechtfertigen wird sich überhaupt nichts ändern. Das kann nur durch die Wiederherstellung eines Wertesystems gelingen, das kranke Individuen bestraft statt sie zu belohnen. In einem gesunden System würde man den Banker für sein Verbrechen in den Bau schicken und die Bank auf Schadensersatz verklagen und mit einer hohen Konventionalstrafe belegen. In unserem System behalten Bank und Banker Job, Provisionen und Boni und nur wenn der Mediendruck zu groß wird, heuchelt man vereinzelt Reue.

      • Uhupardo sagt:

        Selbst wenn wir in der Grundaussage mit Ihnen einig sind, muss die Einleitung nicht sein. Argumente reichen immer.

        • 1984 sagt:

          Diesbezüglich bin ich mir nichts sicher. Es gibt viele Zeitgenossen, die in Ruhe Argumente austauschen. Dadurch ändert sich nichts. Diese Geschichte ist das beste Beispiel. Wenn diese Frau nicht die Schere genommen hätte, würde man hier nicht darüber diskutieren. Was meinen Sie wie viele Menschen es gibt, die ganz leise an diesen Verbrechen zugrunde gehen?
          „Sprache schafft Fakten“. Ein Verbrechen ist ein Verbrechen, das muss man benennen dürfen. Und ein verwirrter Idiot ist ein verwirrter Idiot, auch das verdeutlicht den Sachverhalt um den es hier geht.
          Ich gebe aber zu, dass ich in einer Live-Diskussion vermutlich den Idioten weggelassen hätte.

          Die Denkweise, die hinter dem Idiotismus steht, Opfer zu Schuldigen machen zu wollen, frisst sich durch unsere Gesellschaft wie ein Krebs. Dabei ist sie fatal und führt uns direkt in den Abgrund. Es wird damit alles geleugnet, was seit Jahrtausenden die Grundlage unserer immer noch relativ freien Gesellschaft ist, nämlich Respekt, Gesetzestreue, Solidarität, Moral, Ethik, und Nächstenliebe.
          Der Gedanke „das Opfer ist schuld“ rechtfertigt jedes Verbrechen von Kapitalanlagebetrug über Vergewaltigung bis zum Genozid. Das ist krankhaft.

          Dahinter steckt, sich auf die Seite der Verbrecher zu schlagen. Man ersetzt Verbrecher durch das Wort Gewinner. Gerade unter jungen Leuten leider weit verbreitet was auch nicht verwundert weil es kaum noch Vorbilder gibt, die Gegenteiliges leben.

          • Steuben1978 sagt:

            Da sie mit dem verwirrten Idioten offensichtlich mich meinen, sei es mir erlaubt auf Ihren Post zu antworten.
            Sowohl Sie als auch Raul lesen in meinen Post Dinge hinein, die ich nicht geschrieben habe! Ich habe keine moralische Wertung vorgenommen.
            Weder habe ich geschrieben das die Frau selbst Schuld an Ihrem Schicksal gewesen sei, noch habe ich das Verhalten der Banken gerechtfertigt.
            Ich habe lediglich zum Ausdruck gebracht, wie es aus meiner Sicht dazu kommen konnte (Konditionierung in Schule und Medien), dass die Frau all ihr Vermögen verlor und dass die sehr brutalen Folgen hoffentlich zu einer Veränderung der Gesellschaft führen werden.

            • Uhupardo sagt:

              So sehen wird das auch, Steuben.

            • 1984 sagt:

              In diesem Artikel geht es um Betrug. Und wenn jemandem, der eine Verbesserung der Gesellschaft anstrebt, dazu nichts Besseres einfällt als die Rechtfertigung der Betrüger, dann ist das meines Erachtens ein Zustand der Verwirrung, der natürlich auch eine Wertung darstellt.
              Sie beklagten das fehlende kritische Denken. Warum fangen Sie nicht bei sich selbst an und überlegen sich, was bei Ihnen zwischen den Zeilen steht?

              Der Hauptgrund, warum sich der Betrug der Banken immer wieder ereignen kann ist das Versäumnis, die Betrüger klar zu benennen. Ich halte das für besonders wichtig weil Politik und Medien bereits vollständig von führenden Banken (einem nachweislich kriminellen, internationalen Kartell) korrumpiert werden. In Europa geht das so weit, dass man behauptet, eine Bankenaufsicht zu installieren und dies von den Banken selbst über die EZB durchgeführt wird. Das wäre eine gute Satire, ist aber bitterer Ernst.

              Der beschriebene Fall ist schließlich nur die Spitze eines Eisbergs. Das herrschende Zins- und Bankensystem basiert auf krankhaftem Wachstum, Zerstörung, Massenverarmung, Krieg und Terror, es ist wahrhaftig das Übel dieser Welt und behauptet stets, das Gegenteil zu sein.

          • fakeraol sagt:

            Wer sind denn dann die „Schuldigen“ in unserem politischen System? Die Kanzlerin, oder auch deren Fraktion? Auch die „Oppositiion“? Die CDU-Wähler? Alle, die mit ihrer Stimmabgabe dieses System der Entmündigung immer wieder legitimieren? Alle, die nicht wählen gehen, aber darüber schweigen, warum sie es (nicht) tun, die nicht versuchen, ihre Bekannten, Freunde, Nachbarn und Familie davon abzuhalten, wieder das „kleinere Übel“ zu legitimieren?

            Schau mal in dene Brieftasche, da steckt so eine Plastikkarte mit einem „EC“ drauf. Das ist Dein Ausbeuterausweis, so wie ich auch einen habe. Ich beziehe als Hartz4-Empfänger auf mein amtliches Schweigegeld Profit aus der Arbeit anderer Menschen. Üblicherweise nennt man das „Ausbeutung“ und dieses Unrecht kennt keine Grenze, ab der es schlimm wird, JEDER Cent, den ich dafür bekomme, ist Unrecht. Das ich mit meiner Ausbeutung nicht so erfolgreich bin, wie die grossen Fische, ändert nichts daran, auch ein Taschendieb bleibt ein Dieb. Unrecht nur dann als solches zu bezeichnen, wenn man selber netto zu den Verlierern gehört, ändert nicht die Welt.
            Wir alle machen mit bei diesem System, viele unbewusst und nicht freiwillig, aber das ändert nichts daran, das es notwendig ist, dieses eigene Unrecht zu erkennen und die Bedingungen zu verändern, die es ermöglichen, wenn man wirklich „make the World a better place“ will.

            • fakeraol sagt:

              Um das klarzustellen:
              Natürlich rechtfertigt nichts den Betrug der Banken, Politiker und aller weiteren Profiteure.
              Natürlich gehört der Familie nicht nur das Geld ersetzt, sondern auch der Lohn, den sie in ihrem ganzen Leben eigentlich verdient hätten und nie (vollständig) bekommen haben.

              Aber wenn Ihr mal dem Link da oben folgt zum Wikipedia-Artikel über Madoff, dann sehr Ihr, das nicht nur einfache Menschen tatsächlich an dieses System glauben, sondern es auch die Grossen erwischt hat, weil die meisten von denen eben genauso daran glauben, was man uns allen täglich eintrichtert: daß Geld „arbeitet“.

              Der Bankberater, der Anlageberater, selbst der Hedgefondsmanager werden warscheinlich in der Regel den Bullshit selbst glauben, den sie den Kunden/Opfern erzählen. Die halten sich im besten Fall für besonders clever oder begabt, und sie haben, wie alle in diesem Spiel nur die Wahl, ihren Job so „gut“ so zu machen, das sie ihn behalten, oder gefeuert zu werden.

              „Hasse das Spiel, nicht den Spieler.“

              Das Wissen über Geldsysteme ist in den Grundzügen Wissen über Mathematik, und bei einem derart zentral das gesamte Leben bestimmenden Thema wie Geld sich nicht zu informieren, kann nicht mit Komplexität gerechtfertigt werden, denn die gibt es auf der Ebene nicht, auf der erkennbar ist, dass dieses System ein Schneeballsystem ist und nach aller menschlichen Logik mathematisch beweisbar unmöglich funktionieren kann.

              Die Opfer gehören entschädigt und die Betrüger bestraft, keine Frage, aber vor allem müssen wir erkennen, wie das System aufgebaut ist, warum es nicht funktionieren kann, was wir daraus schlussfolgernd also ändern müssen, und das wir alle unbewusst oder wissentlich darin involviert sind und dabei mitmachen. Die Welt lässt sich nicht einfach in „die Täter da oben“ und „uns opfer hier unten“ einteilen, wir sind Beteiligte, und ich habe mich oft genug „Spinner“ nennen lassen dafür, das ich Bekannte auf das Thema angesprochen habe, und ich habe in letzter Zeit einige Fälle erlebt, wo diese Menschen von genau der Realität eingeholt wurden, wie ich sie ihnen beschrieben habe.

              • Uhupardo sagt:

                Sehr wichtiger Beitrag! Muchas gracias.

              • 1984 sagt:

                Obwohl Sie als Hartz4-Empfänger genug Zeit hätten, sich zu informieren, bringen Sie doch alles durcheinander. Natürlich arbeitet Geld, hauptsächlich in Form von Zinsen. Es wird heutzutage mehr Geld mit Zinsen und Spekulationen verdient bzw. erzeugt als mit wertschöpfender Arbeit. Und genau das ist das Problem dem man jedoch nur näher kommen kann, wenn man es versteht.

                • Uhupardo sagt:

                  Geld bringt Zinsen, „gearbeitet“ hat es noch niemals. Und genau das ist das Problem, dem man jedoch nur näher kommen kann, wenn man es versteht. (Der zweite Satz ist kopiert, damit deutlich wird, wie wenig es angesagt ist, sich und seine Weisheit über den Sprecher zu stellen.)

  3. Marktende-Norbert sagt:

    Der Kapitalimus zeigt sein wahres Gesicht

    • Owner sagt:

      Beim Kapitalismus wird der Mensch durch den Menschen ausgebeutet. Beim Kommunismus ists umgekehrt.

    • 1984 sagt:

      Das hat überhaupt nichts mit dem Kapitalismus zu tun, sondern mit Feudalherrschaft. In einem funktionierenden kapitalistischen System gibt es Regeln nach denen sich die Marktteilnehmer richten müssen, zum Beispiel die Regel, dass schwache Unternehmen den Starken weichen. Diese Grundregel wurde in den letzten Jahren außer Kraft gesetzt. Banken, die in einem gesunden System längst Geschichte wären, werden von Bürgern gerettet weil sie die Regeln umgehen können und ihre eigenen Gesetze schreiben (dürfen).

  4. EuroTanic sagt:

    Jeder Mensche ist erwachsen, sollte er eigentlich. Sicher ist der Fall tragisch, und Banker sind Verbrecher. Aber wie kann ein erwachsener Mensch einem Banker soviel Geld anvertrauen? Zum Betrug gehören immer zwei Seiten. Einer der Betrügt, und einer der betrogen werden will. Die ganzen Krisen auf der Welt kommen nicht zustande weil die wenigen 10.000 selbsternannten Eliten uns betrügen, sondern weil sich 7 Milliarden Menschen betrügen lassen. Aus Dummheit, Ignoranz, Gier, selbstverschuldeter Unmündigkeit…

    • Raul sagt:

      Eurotanic, wenn du zu einem Bäcker gehst und ein Brot aus Leimensamen bestellst, dann erwartest du logischerweise erstmal, dass du genau so ein Brot bekommst. Denn der Bäcker versteht sein Handwerk und wo Vertrauen drauf steht, sollte auch Vertrauen drin sein, oder? Wenn es am Ende aus billigen Sonnenblumenkernen hergestellt wurde und du Trottel das nicht bemerkt hast, dann war der ganze Betrug natürlich nur möglich, weil du ja eigentlich nur betrogen werden wolltest. Was für eine Logik 🙂

      Das läßt sich so ziemlich auf alles beziehen, wovon du keine Ahnung hast oder keine Ahnung haben möchtest.

      Und wenn Estrella mit Ihren 58 Jahren nunmal keine Ahnung von einem Finanzgeschäft hat oder haben möchte oder einfach nur ein bischen dumm für Bankgeschäfte ist, dann hat noch immer NIEMAND das Recht Sie zu betrügen und später zu behaupten, dass sie es ja so wollte.

      Oder glaubst du allen Ernstes, dass Estrella und Ihr Familie auch nur ansatzweise 300.000 Euro riskieren würden, wenn man ihnen nicht 100% glaubhaft erklärt hätte, dass alles sicher ist?

      Wenn ich nicht mal mehr meinem Banker des Vertrauens, der mich teilweise 10 Jahre und länger betreut hat, vertrauen kann, dann muß ich ab sofort mein Brot selber backen.

      Ach und im Nachinein sind sowieso alle Dummschwätzer schlauer.

    • aus Madrid sagt:

      Der Satz „Unwissenheit schützt nicht vor Recht“ und damit ist wohl gemeint: „geh nach Hause und sei still“, ist ein sehr grausamer, gegenüber dem Leid anderer. Einfach nichts sagen, ist auch eine Möglichkeit, es sei denn, „Salz auf die Wunde streuen“, ist die Absicht.

      Unwissenheit gezielt und organisiert ausnutzen ist strafbar, sofern ich weiss und sollte auch bestraft werden.
      Hier wurden Greise dazu gebracht, mit Kreuzen düsterste Anlagen zu unterzeichnen. Hier werden noch düsterste Gestalten von der Justiz begnadigt.
      Das Wissen allein darüber ändert leider nichts an der traurigen Tatsache, aber die mutigen Proteste bewegen einiges und mittlerweile sehr vieles. Positiv ist auch, die Proteste werden durch die breite Mehrheit der Bevölkerung aufmerksam verfolgt und unterstützt. Das merke ich an jeder Ecke, ob sie bröckelt oder oder noch nicht.

      Gesellschaftshistorisch bewegt sich das Menschheitsamalgam längst woanders. Das beweist allein die Tatsache, dass Kant plötzlich so selbstverständlich geworden ist, ihn allen möglichen Weisen zu zitieren. Heisst für mich, er ist ver- und überstanden : )

      Eine Schere im Hals ist ein sehr ausdrucksstarkes Bild, mit dem etwas kommuniziert/ mitgeteilt werden will. Aber was genau und sind die Betrachter bereit zuzuhören, gar was zu tun?
      LG

    • 1984 sagt:

      Schon wieder einer, der den Opfern die Schuld gibt. Unglaublich! Wenn Verbrecher nicht mehr bestraft werden, dann geht die Menschheit zugrunde. Das ist der Verzicht auf das, was uns von den Bäumen geholt hat: Vernunft. Es kann doch nicht jeder zu einem Finanzexperten werden. Bestraft sie endlich, diese gierigen Nichtsnutze!

      • FriedeIstMöglich sagt:

        Ich bin nicht restlos davon überzeugt, dass Strafe der Weg zur „Befreiung“ ist.
        Ich bin viel mehr davon überzeugt, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen mit ihrem Handeln versuchen Bedürfnisse zu erfüllen (auch der böse Banker und der prügelnde Polizist).
        Wenn eine Jugendliche Hausarrest bekommt, weil sie sich in der Schule geprügelt hat lernt sie zwar, dass es „böse“ ist sich zu prügeln leider aber nicht wie sie sich nicht mehr prügelt.

        Ich wünsche mir auch sehnlichst, dass wir uns gegenseitig Vertrauen können und Banker oder wer auch immer nicht in der Lage sind solche Dinge zu tun. Ich hoffe, dass wir einen Weg finden werden, der die Bedürfnisse der Menschen respektiert und deren Erfüllung möglich macht.

  5. […] Weil es so schön dazu passt: * Investment-Opfer: Frau sticht sich in der Bank eine Schere in den Hals […]

  6. Johannes Eber sagt:

    Die Banken und Sparkassen, besser gesagt, die Angestellten der „Geldläden“ arbeiten wie „mechanische Roboter“, emotionslos, gefühlslos und seelenlos. Es ist ihr Geschäft, möglichst viel Rendite einzufahren. Wer keine Bonität hat, auch unverschuldet, wird als allerletzter „Dreck“ behandelt. Dem „Bankster“ ging es bei Frau „Estrella“ nur darum, möglchst viel Provision zu kassieren, nach dem Motto, nach mir meinetwegen die Sintflut. Er hat ihr Vertrauen und Gutgläubigkeit auf perfideste und schamloseste Art und Weise verletzt. Ich wünsche Frau „Estrella“, daß sie den Rechtsstreit gegen die Bank „Santander“ für sich entscheiden kann. Hoffentlich kann sie das Verfahren finanziell durchziehen bzw. hat eine Privatrechtschutzversicherung. Ich wünsche ihr alles Gute.

  7. […] viaInvestment-Opfer: Frau sticht sich in der Bank eine Schere in den Hals « uhupardo. […]

  8. […] Investment-Opfer: Frau sticht sich in der Bank eine Schere in den Hals. […]

  9. Es ist sehr traurig und vielen Menschen ist es so ergangen, ja natürlich ist eine Bank ein reines Geschäft.. doch diese Frau war sehr blauäugig… soviel Geld legt man nicht in einer Sache an und auch nicht bei einer Bank.. nur wenn man drinsteckt ist das schlimm.

    • Uhupardo sagt:

      Wenn Tante Elli und Onkel Willi zum Bäcker gehen, drei perfekt aussehende Brötchen kaufen, zu Hause reinbeissen und feststellen, dass innen alles verschimmelt ist, waren sie „sehr blauäugig“.

      • fakeraol sagt:

        Es gab da aber schon (vereinzelte) Stimmen im Ort, die darauf hingewiesen haben, dass es bei dem Bäcker schimmlig riecht und die als Neider/Verschwörungstheoretiker/Spinner/Chaoten/e.t.c. abgekanzelt wurden. und wenn man sieht, das der Bäcker die niedrigsten Preise im Ort hat bei gleichem Umsatz wie die anderen Bäcker, und dabei augenscheinlich wesentlich höheren Gewinn hat, als alle anderen Bäcker, hätte man da schon stutzig werden können. Ganz so einseitig ist die Geschichte nun mal nicht.

    • aus Madrid sagt:

      Hallo @sternchenschnuppe, was meinen Sie mit:: „natürlich ist eine Bank ein reines Geschäft“ ?
      Bei mir hat dieser Ausdruck einige Gedanken angefacht.
      LG

  10. […] wollen, dass einer von denen, die einem solchen Unternehmer ihr Geld überlassen, irgendwann eine Schere im Hals haben? Sicher sind nur “Finanz-Institute” wie die HSBC. Oder die Deutsche Bank zum […]

  11. Ruthie sagt:

    Es ist mega ungerecht auf dieser Welt…

  12. Johannes Eber sagt:

    Ich möchte mich heute kurz fassen und sage: „Gerechtigkeit hört dort auf, wo ein Bankster den Raum betritt“.

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