Wir brauchen dringend Wachstum, deswegen müssen wir sparen!

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Wenn es uns genauso gut geht, wie vergangenes Jahr, geht es uns schlecht. Denn es gab kein Wachstum. Das ist kein Widerspruch sondern Systemweisheit. Wir brauchen dringend Wachstum, deswegen müssen wir sparen. Klingt nicht besonders clever? Mag ja sein, ist aber auch systemkonform. Wir brauchen „Bildung, Bildung, Bildung“, um wieder in die Nähe der Vollbeschäftigung zu kommen, während immer weniger Arbeitsplätze gebraucht werden. Ergibt keinerlei Sinn? Natürlich nicht, aber wen kümmert das?

Kapitalstrom fliesst ständig von „fleissig nach reich“, bis die Fleissigen nichts mehr haben und die Reichen alles, was in kriegerische Auseinandersetzungen münden muss, die den Reichen dann auch kein lebenswerts Dasein mehr ermöglichen. Kann doch nicht richtig sein? Sicher nicht, wird aber konsequent und unbeirrt genauso praktiziert. Leistungslos reich werden ist die erstrebenswerte Maxime für alle. Kann doch gar nicht gehen, wenn alle so denken? Selbstverständlich geht das nicht, wird aber als Ideal proklamiert.

Hätten die Wirtschaftswissenschaftler und Ökonomendie Dümmsten der Klasse – ein komfortables Grundeinkommen, ohne bei ihren Studien von den jeweiligen Auftraggebern abhängig zu sein, hätten wir schon längst Lösungen. Doch wes Brot ich ess, des Lied ich sing … deswegen braucht es Alternativen. Dieses Interview mit Andreas Popp und Rico Albrecht über „Plan B“ ist so eine. Man muss mit den Herren nicht übereinstimmen – wir haben diesbezüglich auch unsere Vorbehalte -, aber kennen sollte man den Vortrag wenigstens, denn er beinhaltet zumindest einen ganzheitlichen Ansatz.

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16 Kommentare zu “Wir brauchen dringend Wachstum, deswegen müssen wir sparen!

  1. Rheinländer sagt:

    Heute lief um 19:15 im Deutschlandfunk das Dossier „Der spanische Fall“
    Der dlf sendet vom Raderberggürtel in Köln, der Klüngelmetropole.

  2. Zweizahn sagt:

    Als inzwischen ständiger Leser des Blogs würde mich nun auch interessieren, welcher Meinungsfraktion „uhupardo“ angehört. Meine Frage also. Sind die sich zur großen Groteske ausformenden Widersprüche des praktizierten Wirtschaftssystems gewollt, Ausdruck von langfristigen Plänen. Oder offenbart sich immer deutlicher, dass die maßgeblichen Akteure allerorten mit der wachsenden Komplexität der Probleme total überfordert sind und …immer mehr überfordert sein werden?

    • Uhupardo sagt:

      Braucht es dazu eine irgendeine „Fraktion“? Es sollte doch reichen, die unerwünschten Faktoren zu analysieren, zu benennen und das System entsprechend zu ändern.

      Es gibt im Netz vorrangig zwei „Fraktionen“. Die eine meint: „alle unfähig und deswegen …“. Die andere steigert sich immer mehr in die Vision der strikt organisierten Finanzmafia, sieht eine eindeutige Befehlsstruktur, redet nur noch von „SIE machen uns kaputt“ usw.

      Psychologisch verständlich, dass sich die Leute dieses identifizierbare Feindbild schaffen wollen mit dem „SIE“ („Bilderberger“und Co.). Wir halten das für falsch, nicht zielführend und sogar für schädlich, weil es die Komplexität des Apparats negiert und vorgaukelt, man müssen nur „SIE“ abschaffen und alles sei wieder gut. Die Theorie „alle unfähig“ ist sowieso falsch, denn Konzerne und Banker tun das, was sie in diesem System tun müssen, lobbygesteuerte Polit-Darsteller auch nur das, was ihnen Vorteile bringt.

      Die Wahrheit ist viel einfacher und deswegen so komplex: Alle tun in diesem System das, was ihre Aufgabe ist. Manche gut, manche nicht so gut, aber alle verhalten sich systemkonform. Von genereller Unfähigkeit keine Spur. Auch die konzertierte Aktion des „SIE“ gibt es nicht, weil es sie gar nicht braucht. Die Interessen derjenigen an den grossen Schalthebeln greifen so perfekt ineinander, dass gemeinsames Interesse – und damit aufeinander abgestimmtes Handeln – von ganz allein entsteht, ohne dass es irgendeine Koordinierung braucht. Deswegen ist es so sinnlos, „SIE“ gegen irgendwen anders austauschen zu wollen, ohne das System umzubauen.

      In anderen Worten genau das, was Sie auch diesem Artikel entnehmen können, den jeder Erdenbürger auswendig kennen sollte:

      Wer ist schuld an der Krise?

  3. Johannes Eber sagt:

    Schauen wir die aktuelle Situation der internationalen Großbanken an. Dieselben leihen sich über Brokerhäuser angeblich sichere Staatsanleihen aus, welche diese wiederum von großen internationalen Fondsgesellschaften gegen eine Leihgebühr erhalten. Die internationalen Großbanken zahlen wiederum eine Leihgebühr für die Wertpapiere an die Brokerhäuser. Diese geliehenen Wertpapiere (eventuell deutsche Staatsanleihen) reichen die Großbanken bei der EZB ein und bekommen dafür Kredit.
    Die Großbanken bekommen also Kredit für Sicherheiten, die nicht in ihrem Besitz sind.
    Im Grunde genommen sind alle Banken so gut wie bankrott. Ich kann nur jedem Leser nochmals mit aller Dringlichkeit empfehlen, räumen Sie Ihr Sparkonto ab! Zinsen bekommen Sie eh keine.

    • Volksverdummung sagt:

      @Johannes Eber

      Danke für den Hinweis.
      Allerdings privilegiert die EZB alle Geschäftsbanken im Euroraum in gleicher „unsäglicher“ Weise. Oder nicht?
      Für international aufgestellte Grossbanken ist es kein Problem, über ihre „europäischen Töchter“, Liquidität bei der EZB zu schöpfen. Letzteres dürfte prinzipiell für jede „kleinere Genossenbank“ zutreffen, sofern Sie bei der EZB mit „Sicherheiten“ angedackelt kommt.

      Aber:
      Dass Geschäftsbanken der EZB eigens nur für diesen Zweck (Liquiditätsschöpfung) befristet geliehene Kreditsicherheiten andienen, das ist dann doch ein starkes Stück!
      Selbst mit einem systemkonformem „credit-banking“ hat das nachvollziehbar nichts zu tun, ebenso wenig mit kreativer Geldschöpfung, sondern wohl eher mit fortgesetztem Kreditbetrug, eventuell in Tateinheit mit der Kredit gebenden EZB!

      Ich gehe davon aus, dass die EZB von der o.g. Geschäftspraxis Kenntnis hat (sie wissen es immerhin auch).
      Und ebenso spekulativ: entweder kann die EZB (aufgrund gesetzlicher Regellücken) nichts dagegen tun, oder Sie will nicht!

      2. Die Eigenkapitalposition in den Bankbilanzen kann fast beliebig aufgebläht, oder reduziert werden (alles eine Frage der Bewertung von Vermögens- und Schuldenpositionen…).

      Erst in dem Moment, in dem nicht genug Liquidität vorhanden ist, um fällige Verbindlichkeiten fristgerecht zu bedienen, muss die Bilanz tatsächlich „nachgebessert“ werden. Dann hat man sich eben bezüglich der „Werthaltigkeit“ gewisser Positionen „im Irrtum“ befunden…
      Ein abgekartetes Spiel.
      .
      HESSE
      .

      • Steuben sagt:

        Man darf hier nicht vergessen, dass der Us dollar die Leitwährung der Welt ist und solange das so ist, wird sich an den auf dieser Seite beschriebenen Misständen erst Recht nichts ändern.

        Die USA und Saudi Arabien sind sehr tief verbandelt. Ohne Saudi Arabien wäre damals nach der Entkoppelung des Dollars vom Gold 1972 die Schaffung des Petrodollars nicht möglich gewesen.

        Deshalb darf Deutschland jetzt ordentlich hochqualitatives Kriegsmaterial in die Region liefern. Den Euro eliminieren die USA mit Finanzwaffen bzw. halten ihn klein. Das geht beim Iran nur bedingt. Da muss man richtig rumballern, wenn man China auch auf lange Sicht daran hindern will einen Petroyuan auszugeben.

        Was passiert ist aus meiner Sicht (man möge mich korrigieren wenn ich falsch liege) jetzt
        folgendes: Die Fed druckt Geld ohne Ende und hält die Leitzinsen im negativen Bereich.

        Die anderen Zentralbanken machen dasselbe.
        Man kann hier von einem regelrechten Währungskrieg reden. Nur Banken wie Goldman Sachs und JpMorgan verleihen das Geld nicht, sie bringen es in den Anleihe, Derivaten -und Aktienmärkten unter
        . Da sorgt es dann für eine Aufblähung der Märkte.
        Das wiederum führt zur Sanierung der Bilanzen der Großbanken bzw. deren Eigner auf Kosten der Real- und Gütermärkte und der Spareinlagen der kleinen Bürger die keine Zinsen mehr bekommen..
        Versuchen sie mal als kleiner Handwerker einen Kredit zu bekommen oder auch als Mittelständisches Unternehmen ist das oft nicht so einfach. Aber ein Großinvestor der auf Kredit spekulieren will, der ist bei den Goldmännern herzlich willkommen.

        Würde das nicht so laufen, hätten wir im Dollarraum wahrscheinlich schon jetzt schwere Inflation. Das will man natürlich nicht. Man kocht die Frösche (also uns) lieber langsam!
        Das was hier abläuft ist eine quälend langsame inflationäre Depression. Eine bessere Gelegenheit sich den Rest des Eigentums an Produktionsmitteln und Land anzueignen hat es selten gegeben und die Superreichen nutzen diese Gelegenheit reichlich aus.

        Kommt es wie schon mehrfach in den letzten Jahren zu deflationären Krisenschüben, wird die Fed alles tun, um dagegen anzudrucken. Mit zeitlicher Verzögerung sieht man dann den Goldpreis nach oben schiessen, weil die Hedgefonds und die normalen Fondsmanager immer irgendwo investiert sein müssen.
        Dann gehen sie über die ETFs ins Gold und warten ab bis sie wieder in die Aktienmärkte gehen können! Darum schießt Gold dann nach oben und geht natürlich auch wieder runter wenn der Krisenschub vorbei ist.

        Aber nicht weil das Finanzsystem kollabiert, wie auf der Eichelburgschen Sektenseite Hartgeld.com dann immer hyperventiliert wird.

        Man kann damit rechnen, dass dies so weitergeht bis der Laden irgendwann an seinen inneren Widersprüchen auseinanderfliegt weil die Ungleichgewichte zu groß geworden sind. Das kann aber auch gut und gerne noch 20 Jahre dauern!

      • Johannes Eber sagt:

        @ Lieber „Volksverdummung“,

        die Thematik habe ich einem „Gastkommentar eines anonymen Investmentbanker“ entnommen, welchen Sie unter: http://www.rottmeyer.de/der-neue-porsche-tpr-ist-da/
        Es sind insgesamt 3 Seiten, die am Fußende aufgerufen werden können. Ein Muß für jeden Leser zu lesen. Es ist tatsächlich ein großangelegter Kreditbetrug der Geldhäuser. Jeder Durchschnittsbürger wäre schon längst hinter Schloß und Riegel bzw. seine Existenz bis zum Lebensende zerstört.

    • Volksverdummung sagt:

      @Johannes Eber
      .
      1. Hebel-Kredite: Das EZB-Kartenhaus

      Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten (Tricksereien) notenbankfähig erscheinende „Sicherheiten“ zu generieren, oder minderwertige „Sicherheiten“ in notenbankfähige Pfänder umzudeklarieren.

      Die fragwürdige Praxis der Geschäftsbanken, sich „notenbankfähige Wertpapiere“ gegen „eine Leihgebühr“ auszuleihen, um diese als Kreditsicherheit bei der EZB zu verwenden (inklusive Übergabe der „Sicherheit“, bzw. Abtretung der Verwertungsrechte an die EZB), wird von der EZB sichtlich toleriert.
      .

      2. Wegweisende Recherchen…

      http://www.welt.de/wirtschaft/article115063852/EZB-leistet-sich-gefaehrliche-Regelverstoesse.html

      (Titel: „EZB leistet sich gefährliche Regelverstöße. Es geht um bis zu 12,4 Milliarden Euro: Die Notenbanken Spaniens und Italiens haben Kreditsicherheiten von Instituten äußerst großzügig bewertet. Die EZB hat davon Kenntnis – doch unternimmt nichts“, v. Matthias Brendel u. Sebastian Jost; Artikel v. 07.04.2013)

      Der, nach eigenen Angaben, auf Eigenrecherchen der Autoren beruhende Artikel macht ein noch grösseres Fass (Kreditfäulnis) auf, weil er systematische „Regelverstösse“ im Umgang mit Kreditsicherheiten, sowohl von Geschäftsbanken, einigen europäischen Notenbanken, als auch der Zentralbank (ECB) anprangert!

      • Das systematische „Anpumpen“ der EZB mit aktiver Unterstützung der käuflichen US-Ratingagenturen wird am Beispiel spanischer Bankanleihen nachvollziehbar dokumentiert!
      .
      Hesse
      .

  4. heureka47 sagt:

    „Bildung, Bildung, Bildung!“:

    Die zivilisierte Gesellschaft leidet – aufgrund der „Kollektiven (Zivilisations-)Neurose – u.a. an multiplem Falschverständnis. Begriffe / Werte usw. , die sich auf die WIRKLICHE / höhere Wirklichkeit beziehen, werden falsch gedeutet und auf die Ebene darunter bezogen.

    Währenddessen wird auf der höheren Ebene, der WIRKLICHEN Wirklichkeits kaum noch etwas bewirkt, gestaltet, und deswegen geht alles „den Bach runter“. Symbolisch wurde das schon in verschiedenen Darstellungen angedeutet / zu vermitteln versucht (z.B. von Michael Ende: „Die unendliche Geschichte“), aber ca. 99,99% der Menschen der zivilisierten Gesellschaft verstehen – aufgrund der „Kollektiven (Zivilisations-)Neurose die Symbolsprache der höheren Wirklichkeitsebene nicht (mehr) – trotz sooo viel „Bildung“! – weswegen die Warnungen / Mahnungen resonanzlos verhallen.

    Die, die es am meisten angeht, blenden die Mahnungen auch am meisten aus. Das ist die Logik der Krankheit und eines ihrer wesentlichen Symptome, der zwanghaften Verdrängung. Wenn man solchen Leuten aus lauter Liebe und Mitmenschlichkeit sagt, daß sie Opfer der Kollektiven Zivilisations-Neurose und zwanghafter Verdrängung sind, wird das konsequent – verdrängt.

    Woran erinnert uns das?
    „Catch22“?

  5. Caligula sagt:

    Wie geht es Ihnen?
    Schlechter als gestern aber besser als morgen.
    (Berezhovski)

  6. Johannes Eber sagt:

    Ein Lehrstück aus dem „Goldenes Mittelalter“, Zeitraum 12. und 15. Jahrhundert, die auch die „zinsfreie Zeit“ genannt wird unter:
    http://www.mittelalter-gewandung.net/Wochenbote/Wochenbote_Das_Goldene_Mittelalter.htm
    zu lesen. Schon damals war der ökonomische Sachverstand dem Heutigen um Längen voraus.
    Welch eine geistige Dekadenz hat die Menschheit befallen. Überzeugen und lesen Sie selbst, das ist kein Witz!

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  9. Leselotte sagt:

    Die Karikatur oben ist sehr passend.

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