Merkel-Besuch: 7.000 Polizisten schützen Athen gegen gefährlichen Gast

Athen heute

Es kann auch sein, dass wir das missverstanden haben.  Möglicherweise schützen die 7.000 Polizisten auch eher den Gast gegen die gefährliche lokale Bevölkerung, wer will das schon so genau wissen, ohne die Einsatzbefehle zu kennen.  Trotz Versammlungsverbot, abgesperrtem Stadtzentrum und Flughafen protestieren Tausende von Griechen heute gegen den Besuch von Angela Merkel, die sie gleich setzen mit den drakonischen Spar- und Kürzungsmassnahmen in ihrem Land.  Die deutsche Botschaft wurde hermetisch abgeriegelt, sechs U-Bahn-Stationen und zwei Schulen im Zentrum Athens wurden geschlossen.  Trotzdem kam es zu Zusammenstössen mit der Polizei, die Tränengas einsetzte.

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Mehr Sicherheit gibt es auch in Nordkorea nicht, wenn der Diktator auf Ausflug ist.  Es sieht tatsächlich so aus, als bliebe die Bundeskanzlerin in Griechenland ganz knapp unter der 70-Prozent-Marke der Beliebtheit, die sie in ihrem eigenen Land geniesst, obwohl sie „konstruktive und freundschaftliche Gespräche“ erwartet, wie sie sagt.  Die kann es jedoch bedauerlicherweise nur innerhalb von Regierungsgebäuden geben, die stärker gesichert werden als Fort Knox, denn auf der Strasse gibt es Tausende von krisengebeutelten Griechen, die Lust auf eine ganz andere Form der Kommunikation mit der Spar-Domina Europas hätten.

Man darf gespannt darauf sein, ob Merkel heute die Frage klärt: „Warum sparen die Griechen nicht endlich?

Dazu passt:
* Absturz der Volksparteien: Kein Vertrauen mehr in die Politik

20 Kommentare zu “Merkel-Besuch: 7.000 Polizisten schützen Athen gegen gefährlichen Gast

  1. Michael Thuma sagt:

    LOL. Spar-Domina:) – Sie ist das Mädchen von Kasse 4! Zeit für ein Ärzte Comeback. Dachte mir als ich vor Tagen auch, als die Medien über das geplante Polizeiaufgebot berichteten. Wer schützt wen vor wem und warum?

    Das ist die Friedensunion. In der Friedensunion werden die eigenen Bürger nieder geprügelt und nicht die Nachbarn, das ist billiger. Je mehr Polizei privatisiert wird, kann man und muss man mehr/länger prügeln damit es sich Schnitt rechnet. Das führt zu steigen Kosten im Gesundheitswesen, das wird immer schwieriger zu finanzieren und muss dann auch privatisiert werden. Die ‚faulen Südländer‘ dauernd sind sie im Krankenstand…

    Zustände wie im Alten Rom ist man versucht festzustellen.

  2. Wegen der ständigen Nazi-Vergleiche bei den Demonstrationen in Griechenland habe ich jetzt aber doch mal eine Frage an unsere griechischen Freunde: http://mosereien.wordpress.com/2012/10/09/griechenland-und-die-nazi-keule/

  3. uhupardo sagt:

    Mal sehen, vielleicht wird ja die griechische Flagge auch verkehrt herum aufgehängt vom Regierungschef persönlich.
    http://www.das-pausenblog.com/2012/10/der-letzte-5-oktober-oder-zunderobsi.html

  4. Seltsam ich kann mich nicht erinnern, dass, obwohl er auf der ganzen Welt Feinde hatte, Adolf von 7000 Soldaten beschützt wurde bei einem Staatsbesuch.
    Was ist denn das für eine absurde Realität heute?
    7000 Polizisten für einen wandelnden Hosenanzug!
    Ich denke das geht nicht mehr lange gut, dann gibt es Mord und Totschlag in der Eurozone.
    Dann gelten unsere Politiker als “ Vogelfrei“!
    Vogelfrei bedeutete im Mittelalter übrigens, jeder durfte diese Person erschlagen, ohne bestraft zu werden!

  5. EuroTanic sagt:

    DEUTERS: „Die Griechen begrüssten Frau Merkel mit 12 Kanonenschüssen. Keiner hat getroffen“

  6. WsdV-Blog sagt:

    Soll die Frau die 100% schaffen, damit wir nach einem Führer lechzen.

    „Die kann es jedoch bedauerlicherweise nur innerhalb von Regierungsgebäuden geben, die stärker gesichert werden als Fort Knox…“

    Demokratie? – Geht anders!

    GG, Artikel 40
    (1) Der Bundestag wählt seinen Präsidenten, dessen Stellvertreter und die Schriftführer. Er gibt sich eine Geschäftsordnung.
    (2) Der Präsident übt das Hausrecht und die Polizeigewalt im Gebäude des Bundestages aus. Ohne seine Genehmigung darf in den Räumen des Bundestages keine Durchsuchung oder Beschlagnahme stattfinden.

    Quelle: http://dejure.org/gesetze/GG/40.html

    • flurdab sagt:

      Ja, aber das gilt nur auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland.
      Auch wenn wir diese Aufgabe gerne aussorcen würden, einerseits wegen der Lohnkosten andereseits wegen der Qualifikation der Arbeitnehmer.
      Wir dürfen es nicht.
      Dieser Job muss in Deutschland erledigt werden.

      Leider scheint unsere Bevölkerung nicht über die notwendige Grundqualifizierung zu verfügen.

  7. Reiner sagt:

    Es dauert nicht mehr lange und wir werden uns auf Artikel 20 des Grundgesetzes berufen vor allem auf Absatz 4 > Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
    Hier noch das was in Wiki steht. Falls es jemand noch nicht kennt, dann bitte genau lesen und verinnerlichen.
    Absatz 4
    Das Widerstandsrecht ist mit der Einführung der Notstandsgesetzgebung in das Grundgesetz 1968 eingefügt worden. Der Widerstand gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu zerstören, ist somit rechtlich abgesichert.
    Strittig ist, wann dieses Recht greift. Nach einer Meinung greift es bereits, noch bevor die Ordnung gefährdet worden ist; schon die Vorbereitungen zu einem solchen Umsturz dürfen bekämpft werden. Nach anderer Meinung greift dieses Recht aber nur, wenn die Verfassungsordnung bereits ausgehebelt wurde – somit bleibt selbst bei offensichtlichen Verstößen der Staatsorgane gegen die Verfassung nur der Weg über Wahlen, Abstimmungen und den Rechtsweg, solange dieser Weg noch besteht (so etwa BeckOK/Huster/Rux, Art. 20 Rn. 192).
    Deutsche (nach Art. 116 GG), also Ausländer eindeutig ausgenommen, dürfen dieses Recht aber nur als Ultima ratio nutzen; vorher müssen alle anderen Mittel ausgeschöpft sein. Nach Meinung einiger Staatsrechtler haben die Widerständler auch das Recht, Anschläge und Morde (z. B. Tyrannenmord) zu begehen, um die grundgesetzliche Ordnung wiederherzustellen.
    Im Hinblick auf das Ziel, die verfassungsmäßige Ordnung zu schützen, müssen die Aktionen aber verhältnismäßig, also neben dem Verfolgen eines legitimen Zwecks geeignet, erforderlich und angemessen sein.

    Quelle > http://de.wikipedia.org/wiki/Artikel_20_des_Grundgesetzes_f%C3%BCr_die_Bundesrepublik_Deutschland

  8. Sven Boernsen sagt:

    Die Griechen sollten die Dame (und uns Deutsche) vor sich selbst schützen und auf eine dieser kleinen griechischen Inseln in Vorbeugehaft nehmen. Im Gegenzug erlassen wir dann die paar lumpigen Schulden (Draghi kriegt Druckorder – ist nicht sehr teuer), führen anschließend (keinesfalls vorher) allesamt wieder nationale Währungen ein und haben uns alle wieder so richtig lieb… Und damit es auf der Insel nicht zu langweilig wird, schicken wir den Herrn im Rollstuhl als zweite Tranche hinterher….

    Wenn es allen wieder gut geht, dann haben die zwei sich bestimmt nichts zu erzählen. Das wäre dann so eine Art Höchststrafe.

  9. Solithaire sagt:

    Mir stellt sich die Frage, warum denn Griechenland nicht einfach aus der Euozone austritt und ihre vorherige Währung wieder einführen? Der Euro ist für Griechenlands Wirtschaft viel zu stark gewesen, kein Wunder, dass so etwas passiert und uns der Euro um die Ohren fliegt.

    Ich verstehe den Unmut und die Sorge der Griechen, aber finde es nicht gerade prickelnd, dass solche gewaltvollen Proteste abgehalten werden. Was bringt das bitte?

  10. […] Ich könnte mich mit globalen Themen beschäftigen, der globalen Erwärmung, der makaberen Tatsache dass in Russland eine dreiköpfige Punkband wegen vermeintlichem “Rowdytums” verurteilt wird, über Braldey Manning und Wikileaks, über die Massenproteste in Spanien oder doch lieber den Besuch Merkels in Griechenland ? […]

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