Demokratie muss weg – nur so können ganze Staaten verramscht werden

In Athen wurde die Demokratie geboren, dort soll sie jetzt auch sterben. So wollen es die Finanzeliten. Denn die Verramschung (Privatisierung) ganzer Staaten ist in einer Demokratie nicht möglich. Dazu braucht es eine Diktatur wie damals in Chile unter Pinochet oder wenigstens diktaturähnliche Strukturen, wie sie jetzt in Griechenland, Spanien, Portugal und anderswo aufgebaut werden. Neoliberalismus, und das ist der Treppenwitz, braucht rigide staatliche Strukturen, sonst ist er nicht zu etablieren.


Lassen Sie sich die Aussagen zu Privatisierungen (Bahn, Wasser, Strom) in diesem Video nicht entgehen!

Wo keine Diktatur zu etablieren ist, muss man das Land wenigstens in einem fast auswegslose finanzielle Situation bringen, um es verramschen zu können. Dann wirkt eben der Knebel „Schulden“ und erfüllt auch seinen Zweck, den „Privatisierungsdruck“ zu erhöhen, um die Verbindlichkeiten bedienen zu können. IWF, EZB, Weltbank und die vielen Banker in den Regierungszentralen ziehen alle am selben Seil in die selbe Richtung.

Militärische und paramilitärische Strukturen braucht dieser Ausverkauf der Staaten. EUROGENDFOR ist so ein Thema oder auch die neueste Entwicklung in Athen, die dort die Diskussion in vielen Blogs beherrscht. Ex-Botschafter Leonidas Chrysanthopoulos hat gerade aufgedeckt, dass die grosse US-amerikanische Sicherheitsfirma Blackwater/Academi von der griechischen Regierung verpflichtet wurde, um „das Parlament zu schützen“ – will heissen: Niederschlagung von innerstaatlichen Protesten in Griechenland durch die grösste und modernste Privatarmee/Söldnertruppe der Welt. Man kann darauf warten, dass sich solche Tendenzen nach Portugal, Spanien und Italien fortsetzen.

Wenn die Bevölkerungen nicht selbst aus der Couch kommen und sich überall in Europa aktiv und energisch dafür einsetzen, dass mindestens die demokratischen Strukturen erhalten bleiben, die es heute noch gibt, wird Ausverkauf über Privatisierungen weitergehen und der Neoliberalismus mehr und mehr Staaten übernehmen.

Lesen Sie dazu auch:
* Wikipedia – Blackwater/Academi
* Die Deregulierer haben noch immer nichts begriffen
* Back to Franco: Passiver Widerstand und Aufruf zu Demonstrationen werden strafbar

46 Kommentare zu “Demokratie muss weg – nur so können ganze Staaten verramscht werden

  1. Hans Kolpak sagt:

    Ihre Beobachtungen treffen ins Schwarze. Ich habe da noch eine weitere Perspektive. Die Vorgänge in Griechenland und folgend in weiteren Staaten deuten an, die Gelegenheiten zum Ausbeuten der Menschen solange wie möglich erhalten zu wollen. Widerstand entsteht beim Einzelnen erst, wenn er eine Ausweglosigkeit spürt und trotzdem noch eine Option zum Handeln hat.

    Wer aber glaubt, aus eigenem Verschulden in eine mißliche Lage gekommen zu sein, wird nichts tun, auch nicht als Wohnsitzloser. Mit Hilfe der Propaganda in den Medien werden zweifellos die meisten Menschen auf diese Weise fremdbestimmt. Das ist keine Frage von Diktatur mit körperlicher Gewalt oder Demokratie mit Gewalt durch behördliche Anordnungen, die hingenommen werden.

    Der Zwang entsteht durch Zinseszins und nicht durch die Staatsform.

    • Uhupardo sagt:

      „Wer aber glaubt, aus eigenem Verschulden in eine mißliche Lage gekommen zu sein, wird nichts tun, auch nicht als Wohnsitzloser.“

      Correcto. Auch ein Grund, warum eine Bahn erst weitmöglichst herunter gewirtschaftet wird – und die Privatisierung wird dann perfekt gerechtfertigt mit „Sehr ihr, funktioniert nicht, ist verschuldet, muss privatisiert werden“. Danach zahlt die britische Regierung (Beispiel aus dem oberen Film) innerhalb von nur drei Jahren mehr Subventionen an die Privatfirmen, die die Bahn übernommen hatten, als durch den Verkaufspreis der Bahn insgesamt hereingekommen war. Die Profite zu den Privatisierern … die Erhaltungskosten der Infrastruktur bleiben weiterhin beim Steuerzahler.

  2. Ramón Rodríguez sagt:

    Ich sehe gerade das obere Video. Das sollte wirklich niemand auslassen, es bietet eine sehr komplexe Darstellung der Zusammenhänge.

  3. fischi sagt:

    Privatisieren ist bestimmt der wichtigste Hintergrund.
    Aber nicht zu verachten ist auch das Ausschalten von Konkurrenten.
    Oftmals geht es auch bloß um das ganz schnelle Geld.
    Viele Betriebe wurden hier für einen symbolischen Preis aufgekauft.
    Dann wurde alles verwendbare sprich Schrott ausgebaut.
    Später hat die Firma Pleite gemacht und der Staat mußte die Ruine beseitigen.

  4. […] viaDemokratie muss weg – nur so können ganze Staaten verramscht werden « uhupardo. […]

  5. Da beide Videos hier schon eingestellt wurden, gehe ich nur auf die seither für mich neue Info ein.

    Militärische und paramilitärische Strukturen -EUROGENDFOR-Blackwater.

    Mit dem Aufruf an die Bevölkerungen unserer Länder:

    „Wenn die Bevölkerungen nicht selbst aus der Couch kommen und sich überall in Europa aktiv und energisch dafür einsetzen, dass mindestens die demokratischen Strukturen erhalten bleiben, die es heute noch gibt, “

    Dazu fällt mir auch der Beitrag von @ Bonsta ein, der einen Link zu den Ereignissen in Venezuela 2002 einbrachte hier:

    Diktatur Ungarn: Hatz auf Intellektuelle


    eingestellt hat.
    ————————————

    Uhupardo eigentlich halte ich Sie für einen Menschen der mit beiden Beinen auf dem Boden steht und keinen Spinner. Ich will Sie Nicht beleidigen aber ich muss mich ausdrücken!

    Sie wollen allen ernstes unbewaffnete Menschen aufrufen, ohne Unterstützung ihres/irgend eines Militärs, gegen wie Sie selbst hier schreiben:

    „die grösste und modernste Privatarmee/Söldnertruppe der Welt.“
    anzutreten.
    Ist das Ihr Ernst?

    • Uhupardo sagt:

      Ja.
      Denn wenn sie wissen wollen, wer gewinnt, wenn die beste Ausrüstung und Bewaffnung zählt, gibt es darauf schon längst eine Antwort.

    • Josip Broz sagt:

      Die Herrschenden sind nicht durch die besseren Waffen der Unterdrückten zu besiegen, sondern durch das nicht-mehr-Funktionieren im Sinne des Kapitals. Erst wenn die Menschen sich weigern ihre Arbeitskraft für die Mehrung des kapitalistischen Reichtums zur Verfügung zu stellen und daneben alternative Strukturen ihrer eigenen Reproduktion aufbauen, besteht eine Chance aus diesem Hamsterrad auszutreten. Unsere Macht liegt im Nein-Sagen und in der gegenseitigen Solidarität. Wenn dieser Kurs sich in den Krisenprotesten nicht durchsetzt und zu einem Klassenkampf ausweitet, der die Macht für eine multinationale Transformation der Produktionsweise in sich entwickelt, wird alles nichts sein und irgendeine Form von „Faschismus“ wird mit den Resten des Widerstands aufräumen.

  6. Ellen sagt:

    Die Frage, welche sich mir ein um das andere Mal umtreibt:
    Wieviele Menschen haben „es“ begriffen und wie hoch ist die Anzahl derer, die in Resignation, erlernter Hilflosigkeit, Fatalität und/oder „Schockstarre“ verharren?
    Haben „wir“ – wenngleich nie aufgebend – überhaupt eine Chance, einen Dominoeffekt auszulösen? Ich will weiter an eine Veränderung glauben und versuche auch, in meinem kleinen Rahmen das mir Mögliche (reden und! handeln), ich vermute auch, viele Mitmenschen agieren ähnlich.
    Aber tief in mir drin hege ich dennoch Zweifel…es gibt einfach noch immer viel zu viele Menschen, die das erste „Kölner Gebot“ – et is noch immer jut gegange – verinnerlicht haben…und bestenfalls noch darauf warten, „ein Anderer“ werde es dann richten…

    • Uhupardo sagt:

      Man kann an die „Rvolution“ glauben oder sich heute die Kugel geben, Ellen. Alles andere sind halbseidene Lösungen. Aber warum nicht dran glauben? Es hat schon ganz andere einschneidende Veränderungen in der Geschichte gegeben, an die niemand je geglaubt hatte …

  7. Uhupardo sagt:

    Sie wollen hier eine Diskussion führen, wer welche Waffen in der Hand haben muss, um zu kämpfen. Dieses Thema interessiert uns schlicht nicht. Die führen Sie mal alleine. Das ist nicht der Weg.

  8. Steuben sagt:

    Hm also einige wollen hier die Wertschöpfung verweigern, damit man den Herrschenden die Möglichkeiten zu herrschen beschneidet? Vielleicht sollte man sich da einen großen Teil japanischen Männer zum Vorbild nehmen. soshoku-danshi

    http://www.independent.co.uk/news/world/asia/japans-generation-xx-1704155.html

    Japan’s twenty- and thirtysomething males seem disinterested in careers and apathetic about the rituals of dating, sex and marriage. They spend almost as much on cosmetics and clothes as women, live with their mums and sit down on the toilet when they pee. Some have even been known to wear bras. „What is happening to the nation’s manhood?“ wonders social critic Takuro Morinaga.

    Mit der Men going their own way (MGTOW) Bewegung gibts inzwischen in der Anglosphere etwas ähnliches. Warum sollte Mann sich auch anstrengen, wenn er sein ganzes Leben von der Gesellschaft eingeredet wird, seine Rolle bestünde in der Nützlichkeit für die Frau?

    Das ganze treibt die Rechtskonservativen allerdings auch Frauen in Japan inzwischen zur Verzweiflung! Be careful what you wish for XD

  9. Reblogged this on Enough is Enough! und kommentierte:
    Demokratie muss weg – nur so können ganze Staaten verramscht werden

  10. ST.Haben sagt:

    Leider sind es nicht die Institutionen wie IWF, Weltbank oder Deutschland die das Land Griechenland ruiniert haben sondern nicht zuletzt die eigene Bevölkerung die keine Steuern zahlte, auf der Insel der blinden lebte und den Staat in Anspruch nahm ohne für dessen Finanzierung zu sorgen. Und der Staat machte mit, ließ sich unseriös beraten und log und wollte belogen werden. Wirklich unglücklich, das. Leider ist auch von einer Verantwortungsübernahme der Betroffenen ( wohl aller ) in geforderten demokratischen Prozessen kaum auszugehen. Das hier Notmassnahmen stattfinden mussten kann ich verstehen. Hoffentlich lernen alle daraus. Nur ist es eine Frechheit nicht die Griechen selbst zuerst einmal als die Verantwortlichen sehen zu wollen. Diese Sicht aus Deutschland erstaunt um so mehr. Was aber soll man erwarten von den betroffenen ? Ehrlichkeit wohl weiterhin als letztes.

    • ST.Haben sagt:

      Josip Broz- Wo ist den die gemeinsame Solidarität wenn jeder den Staat bescheist und der später seine Rechnungen nicht mehr zahlen kann ? Machen wir uns doch nichts vor. Die Leute haben einfach nicht sehen wollen wohin ihr treiben und das des Staates führen sollte. Sie haben sich gegenseitig betrogen. Jeder den anderen. Jetzt sitzen sie gemeinsam in der Tinte, auch eine Art von Solidarität oder ?

    • Uhupardo sagt:

      Hätten Sie das obere Video in diesem Artikel gesehen, wüssten Sie, wie falsch Ihr Vortrag ist, den Sie hier seit Monaten gebetsmühlenartig mit immer derselben Aussage halten. Das Video sei Ihnen deswegen dringend empfohlen.

      • ST.Haben sagt:

        Leider kann ich das Video nicht schauen, da habe ich mit Handy keine Chance. Das hier permanent die “ kleinen “ in Schutz genommen werden und ihrerseits in keinster Weise Verantwortung tragen sollen ist einfach nur noch lächerlich. Sein sie gewiss das diese Nummer nicht mehr zieht. Die Zeiten sind definitiv vorbei.

        • ST.Haben sagt:

          Im übrigen brauche ich keine Bestätigung, von keinem denn ich weiß das es so ist. Wären sie lieber Uhu an einer wirklichen Aufarbeitung dieser Probleme heute jedoch ernsthaft interessiert würden sie sich alle !! an diesem Prozess beteiligten und ihre Rolle ansehen. Diese Blindheit jedoch ist auf jeder Seite anzutreffen und verhindert eben eine ehrliche Aufarbeitung. Ich bin froh hier weitgehend neutral und meiner ehrlichen Meinung nach zu urteilen. Alles andere ist völlig sinnlos. Tut mir leid Uhu aber wirkliche Kompetenz sieht anders aus.

    • aus Madrid sagt:

      ST.Haben, muten Gorgen!

      Einrichtungen der Europäischen Union mit Experten und Expertisen, mit Kommissionen für Kommissionen, haben kompetente Beobachter nach Griechenland gesandt, beobachten lassen und feststellen lassen, dass Griechenland als solvente, (finanziell) vertrauenswürdige Nation in dem Verein Mitglied werden soll.

      „Leider ist auch von einer Verantwortungsübernahme der Betroffenen ( wohl aller ) in geforderten demokratischen Prozessen kaum auszugehen.“
      Den Satz will ich etwas modellieren: die Verantwortungsübernahme wird unter grossem Leid für die Betroffene Bevölkerung in den auferzwungenen, nicht demokratischen Prozessen nicht gut ausgehen. Dann kann man in den Nachrichten diesbezüglich bald das Wort „Kollateralschaden“ lesen und verstehen, dass „hier Notmassnahmen stattfinden mussten“, bevor die Bevölkerung Hunger leidet.

      • ST.Haben sagt:

        Du hast dich wohl verschrieben- Es heißt “ guten Morgen „. Aber ernsthaft. Ich habe nie gesagt das die einfache Bevölkerung die alleinige Schuld an dieser Misere trägt. Die Politiker haben versagt und auch die EU, keine Frage. Jedoch ihnen allein die Schuld zuzuschreiben greift zu kurz. Es kann aber nur eine Lösung geben wenn sich eben jeder fragt was er oder sie eben auch falsch gemacht hat. Sonst kommen wir wirklich nicht weiter. Einer schiebt die Schuld auf den anderen. Das bringt nichts und die Analyse fällt so eben falsch aus und wird dann nicht akzeptiert. Das ist es worauf ich immer wieder hinweisen möchte. Ich bitte das nicht falsch zu verstehen aber mir geht es darum das wir einen nationalen Kraftakt in Griechenland und anderswo brauchen. Da kann sich keiner unangesprochen fühlen dürfen. Nur gemeinsam und mit der Erkenntnis das sich ein jeder überprüfen möge kann dies gelingen. Ich kann nicht von anderen erwarten war ich nicht selbst bereit bin zu tun.

  11. DerGeorg sagt:

    „Neoliberalismus, und das ist der Treppenwitz, braucht rigide staatliche Strukturen, sonst ist er nicht zu etablieren.“ An diesem Satz merkt man schon, dass das, was Sie als „Neoliberalismus“ bezeichnen, nicht das geringste mit Liberalismus zu tun hat. Den Mitbürgern, die mit diesem Begriff so um sich schmeissen, könnte es eines Tages noch leid tun, klassische Liberale als Mitstreiter in Sachen Bürgerrechte aus irgendwelchen kurzfristigen politischen Überlegungen derart verunglimpft (Liberal = böse) und damit für die Sache verloren zu haben. Denken Sie sich doch lieber mal ein neues Wort dafür aus. Wie wär’s z.B. mit „Washington-Oligopol“ als Reminiszenz an den „Manchester-Kapitalismus“ …?
    Es ist auch ein bischen billig, wie Sie den Kommentator ST.Haben mit Verweis auf das Video abbügeln, als sei nur dort die reine Wahrheit zu finden. Fakt ist, das einer funktionierenden Demokratie nach unserem Verständnis ein Gesellschaftsvertrag zugrunde liegt, was in der Tat eine persönliche Verantwortlichkeit der Bürger impliziert. Der Bürger betraut den Staat mit Aufgaben zur Organisation des Gemeinwesens und finanziert ihn entsprechend mit Abgaben. Zweifelsohne erodiert dieser Gesellschaftsvertrag in vielen Ländern einschließlich Deutschlands, weil der Staat einerseits immer mehr Organisation an sich reisst und der Bürger andererseits sich individuell immer mehr aus der Finanzierung zurückzuziehen sucht. Aber mal ehrlich: hat es in Griechenland jemals einen solchen Gesellschaftsvertrag nach unseren mitteleuropäischen Vorstellungen gegeben?

    • Uhupardo sagt:

      „Der Bürger betraut den Staat mit Aufgaben zur Organisation des Gemeinwesens und finanziert ihn entsprechend mit Abgaben. Zweifelsohne erodiert dieser Gesellschaftsvertrag in vielen Ländern einschließlich Deutschlands, weil der Staat einerseits immer mehr Organisation an sich reisst und der Bürger andererseits sich individuell immer mehr aus der Finanzierung zurückzuziehen sucht.“

      Sind Sie gerade angekommen auf der Welt und stellen das fest? – Haben Sie eventuell jemanden, der lange genug lebt und Ihnen erzählen könnte, dass das noch nie anders gewesen ist? Nirgendwo?
      Die Deutschen haben die Steuer immer schon so viel wie möglich betrogen; da unterscheiden Sie sich nicht von den Griechen.

      Wir kennen auch niemanden, der in der Vergangenheit „über seine Verhältnisse gelebt“ hätte, ausser dass das Automodell vielleicht zu gross ausfiel. Insofern sind St.Haben und Sie die einzigen beiden, die wir kennen, die über ihre Verhältnisse gelebt und den Staatshaushalt runiert haben. Deswegen fordern wir Sie nachdrücklich auf: Lassen Sie das sein und werden Sie sich Ihrer Gesamtverantwortung bewusst! Sofort!

      Um mal von den pauschalen Erkenntnissen der Springer-Presse wegzukommen, sind ein paar Daten nützlich:

      „Die Griechen“ wie „die Deutschen“ zahlen Lohnsteuer! Damit ist die übergrosse Masse des Landes nicht einmal „steuerverkürzungsfähig„, selbst wenn sie „-willig“ wäre. Das sind Leute, die sehr glücklich sind, wenn Sie die Ausbildung ihrer Kinder, ein Auto und ab und zu einen Urlaub (nicht zum Spass, sondern zur Weiderherstellung der Arbeitskraft) finanzieren können. Niemand von denen hat je über seine Verhaltnisse gelebt.

      Als Unternehmer gibt es fast unendlich viel mehr Möglichkeiten, das fängt beim Freiberufler an und hört beim Konzern auf. Wer einen cleveren Steuerberater hat und selbst nicht ganz dumm ist, zahlt so viele Steuern, wie er Steuern zahlen will in etwa. Die Möglichkeiten der kreativen Buchhaltung sind fast unerschöpflich. Diese Gruppe hat auch nie über ihre Verhältnisse gelebt (denn „ihre Verhältnisse“ gestatteten ihnen das) – sehr wohl aber weit über die Verhältnisse der ersten Gruppe.

      Nur ein Beispiel von tausenden in Zahlen:
      Google zahlte 2012 (legal!) für alle seine Umsätze ausserhalb der USA (8,075 Milliarden Dollar) im vergangenen Jahr gerade einmal 5,3 Prozent Steuern (430 Mio.). Für die 5.311 Milliarden Umsätze innerhalb der USA mussten dagegen 41 Prozent Steuern ans Finanzamt überwiesen werden.

      Für den Steuerbetrag, den Google für acht Milliarden Auslandsumsatz legal nicht bezahlt hat, müssten alle die kleinen Griechen zusammen das Finanzamt drei Jahre lang um sämtliche Steuern betrügen, die sie zu zahlen haben, um annähernd auf den selben Wert zu kommen

      Die Rede war hier von einem einzigen Konzern in einem einzigen Jahr.

      Wenn ST.Habens Handy Erkenntnisse verhindert, die bewirken könnten, dass er seine Monoton-Texte in diesem Forum überdenkt, sollten vielleicht wenigstens Sie versuchen, eine Definition von „liberal“ zu finden, die nicht verurteilungswürig ist. Liberalisierung der faktischen Art ist ganz kurz dabei, dieses System gegen die Wand zu fahren (was in der Summe durchaus positiv ist, wenn Kinder und Enkel noch irgendeine Chance haben sollen).

      P.S.: Falls Sie Geld zum Einsammeln finden wollen bei Leuten, die sich nicht einmal „aus der Finanzierung zurückziehen“ müssen, werden Sie u.a. hier gararntiert fündig. Klick

  12. Hans Kolpak sagt:

    Mit großem Interesse habe ich alle Beiträge gelesen. Wegen der Tragweite wiederhole ich meinen Standardspruch:

    Keine Demokratie dient dem Wohl irgendeines Volkes. Demokratien sind ein Auslaufmodell. Keine politische Partei ist etwas anderes als eine Lobby-Organisation. Parteien sind ein Auslaufmodell. Die Staaten, die Konzerne und die Banken sind Schneeballsysteme durch den Zinseszins. Sie sind nicht nur Auslaufmodelle, sondern sie erledigen sich vor unseren Augen selbst durch die allgegenwärtige Überschuldung. Dann beginnt ein neues Spiel mit neuen Eliten auf Kosten anderer Ausgebeuteter. Werte, die bleiben, sind Wissen und Schaffenskraft, Sachwerte zusammen mit Geld aus Gold und Silber. Lügen verpuffen im Wind. Papierwerte hinterlassen Asche. Virtuelle Werte aus computersteuertem Finanzhandel werden gelöscht.

    Ach, und noch was: Die Geschichtsbücher vermitteln komischerweise immer die Sicht aktueller Eliten, niemals die Sicht vergangener Eliten. Die Wendehälse haben bald Hochkonjunktur.

    Hans Kolpak
    Deutsche ZivilGesellschaft

  13. dank sagt:

    Wieder so ein schönes Ding:

    Zensur in Griechenland
    Wo keine Ablachlosen zu sehen sind; gibt es keine?!

    Die „verbotene“ Nachricht
    http://www.heise.de/tp/artikel/38/38543/1.html

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