Metro Madrid erhöht Preise mitten in der Krise um 11 Prozent

Während sehr viele Spanier ihre Hypotheken nicht mehr zahlen können und am Ende des Gehalts noch sehr viel Monat übrig haben, wenn sie nicht sowieso arbeitslos sind – erhöhte die Metro in Madrid heute ihre Preise um geschlagene elf Prozent. Mehr als jemals vorher in den vergangenen zehn Jahren.

Der Transport im Grossraum Madrid wird in Zügen, U-Bahn und Bussen ab heute teurer: Alle Fahrscheine nämlich, im Durchschnitt um 11%, auch wenn manche Tickets (zum Beispiel zum Flughafen) ihren Preis verdoppeln. Der Tarif-Wechsel passiert mitten in dem Jahr, in dem die Regierungschefin der Region Madrid, Esperanza Aguirre (Partido Popular), versprochen hatte, die Preise für den öffentlichen Nahverkehr bis Jahresende nicht zu erhöhen.

Viel zu tun für die Aktion „Yo no pago“,
wie es scheint. Bereits in den vergangenen Wochen und Monaten hatte diese Gruppe in den U-Bahn-Stationen Spaniens für Aufstand gesorgt und massive Polizei-Einsätze provoziert. Damit wird in Zukunft noch sehr viel öfter zu rechnen sein.

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* Protest weitet sich aus – Anleitng für zivilen Ungehorsam in Europa

18 Kommentare zu “Metro Madrid erhöht Preise mitten in der Krise um 11 Prozent

  1. almabu sagt:

    Es hat fast den Anschein, als wolle das Rajoy-Regime so viel Sauereien wie möglich durchziehen, bevor das spanische Volk aus seiner Starre erwacht und sich zu wehren beginnt?

    Zum Beispiel die „Yo-no-pago“-Aktion der öffentlichen Verkehrsmittel in Madrid mit einer saftigen Preiserhöhung zu beantworten oder den „Novullpagar“-Protest der katalanischen Autopista-Benutzer mit einer Autobahn-Maut für den Rest Spaniens zu kontern, das hat schon etwas geradezu provokatives, finde ich zumindest? Bettelt der Mann um einen Bürgerkrieg, oder was?

  2. husadmin sagt:

    Reblogged this on politropolis.

  3. krisenfrei sagt:

    Liebe Spanier,

    ich liebe euer Land. Lasst es bitte nicht zu, dass Rajoy und die Eurokratten dieses Land und die tollen Menschen in den Ruin treiben.
    Verabschiedet euch sofort von dem Euro und führt wieder die Peseta ein.
    Viel Zeit bleibt nicht mehr.
    Deshalb: yo no pago – por nada.
    Nehmt euch ein gutes Beispiel an Marinaleda (http://krisenfrei.wordpress.com/2012/04/29/marinaleda-es-geht-auch-anders/#comment-2761). Es geht auch anders.

    viva espana!

    • uhupardo sagt:

      Der Ausstieg aus dem Euro würde hart, knallhart für Spanien. Ich befürchte nur, ohne den Ausstieg wird es für sehr lange Zeit weit schlimmer. Einen einzigen Vorteil hat der derzeitige Wahnsinn vermutlich: Partido Popular muss sich bei den Wahlen der nächsten 20 Jahre nicht mehr bewerben.

  4. Andy sagt:

    So hart es klingt,aber auch die Spanier müssen Prioritäten setzen.Scheinbar ist der öffentliche Nahverkehr eben auch stark defizitär und so eben nicht mehr weiterführbar.Auch wenn den Politikern der Mut fehlt(und daß ist das eigentlich schlimme dabei)denn Bürgern zu sagen,wie es wirklich um das Land bestellt ist,der Bürger kann sich nicht mehr vor der Situation verstecken.Auch er muss nun mit oder ohne Anleitung auf sein Verhalten in weitsichtig und vernünftig wirtschaftlicher Weise achten.Das nimmt ihm keiner mehr ab.Zur Arbeit zu fahren ist nun mal wichtiger als Familienmitglieder zu besuchen oder ein neuer Fernseher.Es ist deswegen wichtiger,weil die Mobilität eben auch das Einkommen hierzu bringt,ganz einfach.Bei vielen Menschen sind eindeutig die Prioritäten falsch angeordnet.Spätestens jetzt muss sich das ändern.Im Grunde kann man ja machen was man will,man muss es sich aber erlauben können.Sie und die meisten Menschen auch in anderen Ländern können es nicht und darum haben sie sich zu ändern Punkt.Die Situation ist so einfach nicht mehr haltbar.Verteidigt der Bürger seine kleinen Privilegien genauso wie die Bonzen,sind sie keinen Deut besser.Eine Gemeinschaft,die so wenig Verstand hat,wird scheitern.Mit oder ohne Euro.Auch gehört solchen Menschen außer Nothilfe,die solches Verhalten früh oder später notwendig macht,jede Art von Solidarität verweigert.

    • uhupardo sagt:

      „Zur Arbeit zu fahren ist nun mal wichtiger als Familienmitglieder zu besuchen …“

      „Verteidigt der Bürger seine kleinen Privilegien genauso wie die Bonzen,sind sie keinen Deut besser.“

      Meinen Sie das ernst, Andy? Sie glauben, Familienmitglieder zu besuchen sei ein „Privileg“?
      Und wieso ist die Fahrt zur Arbeit wichtiger als der Besuch von Familienmitgliedern? Nach welchem Massstab? Wer legt den fest?

      Bezahlbarer öffentlicher Transport ist ein Recht, kein Luxus – nichts, was man „sich erlauben können“ muss.

  5. Andy sagt:

    Nachtrag:Ich verstehe durchaus die problematische Situation der Menschen.So wie es war,so kennt man es so soll es bleiben.Wenn man allerdings die Dinge hinterfragt,kommt eben auch heraus,das sich vieles nicht trägt und dies gilt es zu ändern.Es kann ja auch gelingen,aber es muss mit den Bürgern gemeinsam angesprochen und dann angegangen werden.Soviel Verstand und Urteilsvermögen darf erwartet werden.Machen wir uns nichts vor,jeder,der für die „kleinen“Bürger stimmt,wäre auch nicht mehr bereit auf Dauer diese Defizite zu bezahlen.Die Kapitalmärkte sprechen hier eine ganz klare Sprache(leider vorher auch,es wurde mit dem Fehlverhalten viel Geld verdient)und sie wird nicht verstanden.Veränderung muss sein!

  6. alien sagt:

    Andy,
    Entschuldigung, Sie sind … (Red.: Bitte keine persönlichen Angriffe!)

    Gehen Sie zurück zum Spegel et co.

  7. Andy sagt:

    Zu meinem Beitrag,ich habe extra ein wenig übertrieben um das Problem zu verdeutlichen.Durch den oft sehr unverantwortlichen Umgang mit Geld und dem oftmals gegebenen Desinteresse an finanzielen Dingen und Zusammenhängen enstehen Situationen,die so in ihrer Problematik für denn einzelnen so nicht entstehen müssten.Ich habe eine Bekanntschaft in Ägypten.Nun weis ich,daß in dieser Familie 1Mitglied Geld verdient und die Familie sich auf dieses Geld verlässt.So kann es keine gute Entwicklung geben wenn einer für alle sorgen (muss).Da fehlt Verstand und Gefühl auch für den nächsten in dieser Familie.Und noch etwas,die Infrastruktur ist kein Grundrecht,sie ist nur dann möglich,wenn in der Gesellschaft auch die Bereitschaft zur Finanzierung da ist. So war es eben nicht und daß nicht nur. beim Nahverkehr sondern auch in anderen Bereichen und natürlich genauso in anderen Ländern.Bezahlbar heißt Geld verdienen können.Bietet die Familie/Freunde/Bekannte.. hier Rückhalt und Tat/Rat dann gerne.Ist sie nur zum Kaffeetrinken und Essen etc.da,ist wirklich die Frage,wie ein Land und seine Menschen sich auf die Erfordernisse der Zukunft so einstellen können.Schaffen sie dies nicht,werden sie verarmen,Kredite werden sie dann nicht mehr erwarten können.KEINER WÜRDE SIE IHNEN GEBEN.

    • Andy sagt:

      Es tut mir leid,aber viele dieser Probleme hier sind nur mit Verstand und Weitsicht zu lösen.Leider findet man in dieser Gesellschaft davon nicht viel,und so haben eben fast alle die gleichen Probleme und Sorgen.An vielem ist der Mensch selbst schuld.

      • fischi sagt:

        Nach Deiner Meinung währe es doch einfacher die Arbeiter gleich in der Fabrik schlafen zu lassen.
        Wird ja in China so praktiziert.
        Mann, Mann, Mann benutze mal den Kopf wenn es geht!!!

    • uhupardo sagt:

      Andy, angesichts der Tatsache, dass die Banken in den vergangenen vier Monaten eine Gratis-Dusche von 1 Billion (mit „b“) Euro bekommen haben, kann ich ein gemütliches Schmunzeln angesichts Ihres Beitrags wirklich nicht vermeiden. 😉 Vielleicht fragen Sie Ihre Bekannten in Ägypten, ob die irgendeine Meinung dazu haben.

  8. Andy sagt:

    Also das Schmunzeln kann ich nicht ganz verstehen uhupardo,das Geld wurde denn Banken zur Verfügung gestellt na und?Die werden es auch nur an Staaten weiterverleihen wenn diese eben ihre Hausaufgaben machen.Das heißt eben auch,defizitäre Geschäfte umzustellen,wie wir sehen.Es tut mir leid aber so geht es jetzt weiter.Ob es gefällt oder nicht.Ich finde das nicht falsch und werde mich auch neu orientieren wen es bei uns soweit ist. Fischi,Du musst Dich eben verändern,beruflich und evtl.privat wenn es nicht mehr passt.Über mehr Lohn oder andere Arbeit oder selbstständig oder Weiterbildung,oder von allem etwas.Das sagt mir mein Kopf.

    • uhupardo sagt:

      Andy, Sie sind also im Errst davon überzeugt, dass diese ganze Krise darauf beruht, dass Frau Schmidt und Herr Müller in welchem Staat auch immer „über ihre Verhältnisse gelebt“ haben? Sollte das so sein, wüsste ich nicht, wie Ihnen noch zu helfen sein sollte.

  9. fischi sagt:

    Andy, also um mich brauchst Du dich keinen Kopf zu machen, mein Arbeitsleben ist beendet.
    Aber Du mußt erstmal so viele Jahre arbeiten dürfen wie ich.
    Selbst wenn Du das erreichst wird die Rente ca. bei der Hälfte liegen.
    Ich kann Dir blos raten meide die Springer Presse und informiere Dich was wirklich im Moment in der Welt passiert.
    Und wenn man nicht immer 100% mir dem Uropardo einer Meinung seinen muß dann lese dir mal die Beiträge durch die mit der Kriese in Deutschland zu tun haben.

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