Gemachte Armut in Spanien, Deutschland und Frankreich

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Wir halten dies für einen sehr wichtigen neuen Film, weil er mitten aus dem Leben berichtet in Spanien, Deutschland, Frankreich. Wie geht es den Menschen zwischen Überfluss und Armut?  Wie fühlen sich Kinder, wenn die Familien von der Tafel leben?  Warum sind weitere soziale Explosionen und Gewaltausbrüche gar nicht zu vermeiden, weil verfassungswidrig bereits kein Sozialstaat mehr existiert? Und was bedeutet das für den Kontinent Europa?  Tun Sie sich selbst und uns den Gefallen – nehmen Sie sich 50 Minuten Zeit, schauen sich diese Arte-Dokumentation an!

Lange Zeit galt Armut in Westeuropa als überwunden; etwas, das aus den Industrieländern ein für allemal verbannt schien. Doch nun kehrt sie mit Schärfe zurück, als Folge der Umbrüche und Umstürze in der Wirtschaftswelt und dem „Umbau“ des Sozialstaates. Die neoliberalen Reformen, die größere ökonomische Effektivität und größeren Wohlstand bringen sollten, haben viele Menschen in eine existenzielle Sackgasse geführt. Und das nicht nur in sogenannten Problemländern wie zum Beispiel Spanien. Dort ist die Lage besonders bedenklich. Ein Viertel der Bevölkerung ist arbeitslos, Millionen Kinder leben in Armut oder drohen dahin abzusteigen.

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Aber auch im reichen Deutschland, dem europäischen Wirtschaftswunderland, nimmt die Zahl der Armen zu, ebenso wie in Frankreich. Und nichts deutet darauf hin, dass diese Situation sich in absehbarer Zukunft zum Besseren wenden wird. Ganze Bevölkerungsgruppen fühlen sich zunehmend ausgegrenzt. Und die Armut wird „vererbt“. Das stellt auch die Gesamtgesellschaft vor ernste Herausforderungen: Denn die Kinder sollten eigentlich die Zukunft sein. Wenn diese aber in den Kreislauf von sozialer Abhängigkeit, Mutlosigkeit und Perspektivlosigkeit geraten, werden sie nicht in der Lage sein, an der Zukunft mitzuwirken.

Lourdes Picareta beschreibt und analysiert in ihrem Film die Situation in Spanien, Deutschland und Frankreich. Und lässt darin unter anderem Sozialforscher und Politikwissenschaftler zu Wort kommen, die von der „gemachten Armut“ sprechen, von einer Entwicklung, die keineswegs natürlich entstanden ist und vermeidbar gewesen wäre.

Erstausstrahlungstermin: Di, 27. Nov 2012, 22:11

weitere Ausstrahlungstermine:
Dienstag, 4. Dezember 2012, 07:00
Sonntag, 9. Dezember 2012, 03:00

44 Kommentare zu “Gemachte Armut in Spanien, Deutschland und Frankreich

  1. Andreas Schmitt sagt:

    „Die neoliberalen Reformen, die größere ökonomische Effektivität und größeren Wohlstand bringen sollten“ – das war nicht das Ziel. Es sollte nur der Verfall der Profite gestoppt werden. Es kann doch nicht sein, daß jeder Mensch für seinen Unterhalt arbeiten soll. Der Wohlstand für wenige war das Ziel. Und die Welt sollte den Wenigen gehören. Ziel erreicht.
    Zur Erinnerung: Weltweit sind 225 Billionen $ Anlagevermögen im Umlauf, die Welt erwirtschaftet aber nur 65 Billionen $ im Jahr. Und aus diesen 65 Billionen müssen Zinsen, Gewinne, Mieten und Pachten für 225 Billionen bedient werden. Dabei dürfen wir eins nicht aus den Augen lassen. Nicht die Disproportion in sich ist schon todernst, sondern die Tatsache, daß die Realwirtschaft den gleichen Menschen gehört, die auf ihr Vermögen von 225 Billionen die Zinsen, Gewinne, Mieten und Pachten erwarten. Das ist der Stolperstein, hier fallen sie gerade um. Denn einerseits brauchen sie mehr Wachstum für mehr Profite , andererseits würgen sie den Wachstum durch überhöhte Vermögensansprüche brutal ab. Jetzt schlägt die Krake mit ihren Armen blind um sich und macht die Welt platt.
    Es liegt an euch, niemand wird euch helfen. Ihr müßt euch selbst helfen.

  2. aus Madrid sagt:

    Vielen Dank für den Hinweis auf den Dokumentarfilm!

    Wie notwendig es ist, sich Jetzt für unsere Gemeinnützigen Einrichtungen aktiv einzusetzen, bevor sie bis zum günstigen Minimum gestutzt sind, wird mir durch den Film innigst deutlich.

    Auch sehr deutlich, wie es sich Europaweit um eine geplante und „Gemachte Armut“ handelt, wird gut erkennbar. Hinter diesen gravierenden, gravierenden!, im Parlamenten oder anderen Versammlungsstellen klein und fern erscheinenden Entscheidungen, befinden sich Menschen, die unsere Sozialstrukturen, aus was für einem Grunde auch immer, genau so sich entwickeln sehen wollen.

    An einer zu Universität zu studieren ist hier ebenso wie in England, soweit ich weiss, nun 3x teurer geworden als im Vorjahr. Wir sollen uns bald für alles was wir vermeintlich bekommen, jedoch selber bezahlt und erarbeitet haben, noch mit einem Knicks oder einer Verbeugung bei „Gebern“ im Benevolenzkostüm bedanken.

    Das Wissen hat einen Wert, Wertschätzung ist ein individuell variierender. Wertvolles schützen ist ein natürliches Verlangen. Wertvolles weitergeben an die nächste Generation ein menschliches Verhalten. Geldwert ist mir etwas dubios geworden … seit dem ich Uhupardo + Kommentare lese, kommt mir manchmal der Gedanke, dass es sich dabei sogar um ein vernichtenswertes Übel handelt, das Geld an sich.

    Eine Frage habe ich (bitte keinen Antwortzwang empfinden) :
    ¿Was kann man folgender Aussage entgegenbringen, die sich mir besonders oft von älteren Damen am Ende einer längerer Unterhaltung als Schlussstrich des Gesprächs ergab: „Es war immer schon so, es wird sich nie daran was ändern, es wird immer Arme und Reiche geben, wir müssen es nehmen wie es kommt… u.s.w“? Es handelt sich ja nicht um ein Argument, sondern um eine Hinnahme einer Situation. Diese Haltung erschlägt mich mehr, als das klügste Argument.

    LG

    • „Eine Frage habe ich (bitte keinen Antwortzwang empfinden) :“

      Die Antwort fällt mir einfach, aus Madrid,
      Gravierende Bildungsmängel

      • Uhupardo sagt:

        Wenn das mal nicht ein Trugschluss ist, abfallwirtschaft? Ihnen wird sicher selbst aufgefallen sein, dass sich Politiker aller Fraktionen nur in einem einzigen Thema immer einig sind: Bildung, Bildung, Bildung.

        Damit ist aber nie gesellschaftspolitische Bildung gemeint sondern immer diejenige, die angeblich zu einem lukrativen Job verhilft. Also nicht Bildung, Bildung, Bildung sondern Geld, Geld, Geld.

        Dabei ist aber längst klar, dass Bildung schon lange nicht mehr der Garant für einen Job ist, der wenigstens ein sorgenfreies Auskommen ermöglicht. Taxi fahrende Akademiker sind eher die Norm. Automatisierung und Effizienz schaffen Jobs ab. Bildung ist nur noch das Alibi in der Diskussion, um es etwas schwarz/weiss zu zeichnen. Einer der wichtigsten Gründe, warum wir uns für http://www.bandbreitenmodell.de einsetzen.

        • Andreas Schmitt sagt:

          Ich bin bei abfallwirtschaft. Was die Politiker fordern ist nicht Bildung sondern Fachwissen. Sie brauchen keine gebildeten Wissenschaftler, sie brauchen Experten, die ihre Probleme ohne Zwischenfragen erledigen. Darauf wird das Bildungssystem ausgerichtet, auf Expertenausbildung. Mit Geld hat das weniger zu tun, Man will die Machtstrukturen erhalten, die Menschen im Griff haben etc. und zwar ohne Diskusionen und lange Beratungen. So laufen doch die Rettungsmaßnahmen seit 2008. Die Experten haben fertige Rezepte, darüber findet keine Auseinandersetzung statt.
          Die Bildung war noch nie ein Garant für gut bezahlte Jobs, das weiß jeder, der von Unten kommt. Vitamin B, ein wenig Glück und …. das ist alles. Wer das nicht hatte ist auf der Strecke geblieben, Bildung hin oder her.

          • Bonsta sagt:

            Dass Bildung immer wieder zum Thema in Sonntagsreden von Politikern aller Coleur wird, hängt damit zusammen, dass es als wunderbare Ausrede für das eigene Versagen in Sachen Wirtschaftspolitik funktioniert und als Verschiebung hin zur individuellen Schuld der Unterschicht benutzt wird. Es schwingt der Vorwurf mit, dass die Armen, die Arbeitslosen und Niedriglöhner selber Schuld an ihrer Situation sind. Hätten sie mal besser in der Schule aufgepasst! Ganz im Sinne neoliberaler Denkweise. Jeder Politiker weiß, dass er mit diesem Thema kaum irgendwo aneckt, weil ja kein normaler Mensch etwas gegen Bildung haben kann. Und so sülzen sie sich einen ab, während der Etat für Bildungsausgaben im Ländervergleich z.B der OECD nur noch als beschämend zu bezeichnen ist. Auch daran kann man erkennen, dass es ihnen in Wirklichkeit gar nicht darum geht.

        • Uhupardo „Wenn das mal nicht ein Trugschluss ist, abfallwirtschaft?“

          Die Frage von @.aus Madrid
          bezog sich auf Seine Gesprächs- Erfahrungen mit den alten Mädels, keine der Damen war gebildet genug um dem jüngeren Menschen“ @aus Madrit“ z.B. darauf zu verweisen das es ein Problem mit dem Geldsystem unter Anderen gibt!

          @ aus Madrid gibt ja in seinem Ersten Beitrag selbst an, das Er erst über das Studium von Uhupardo und Kommentatoren mit dem Geld- Thema in Berührung kam und damit auch ein Stück weit, sich Bildung verschaffen konnte.

          Auf Ihre Argumentation „Bildung, Bildung. Bildung“
          darauf verwies ja @Andreas Schmitt was die Herrschaftseliten meinen wenn diese rufen: Ausbildung zur Ausbeutung.

          Ich differenziere ebenso wie @Andreas Schmitt zwischen Ausbildung und Bildung.

          Uhupardo denken Sie einmal darüber nach, ob es für mich je einen Grund geben könnte, hier auf Ihrem Forum zu erscheinen gar zu schreiben.
          Wenn ich keine Bildung in Form von Sozial-Kapital-Kritik mir über Jahrzehnte angeeignet hätte und weiter aneignen würde.
          Für den recht unwahrscheinlichen Fall dass doch, verträte ich wohl eher das Niveau der alten Mädels.
          Nein Uhupardo ich sehe meine Trugschluss nicht!
          Im Gegenteil ich beharre weiterhin auf Bildung.

          • Uhupardo sagt:

            Da liegt wohl ein Missverständnis vor. Selbstverständlich – und so sollte der vorige Beitrag verstanden sein – ist Bildung essentiell, was denn sonst! Nämlich im Sinne von gesellschaftspolitischer und kultureller Bildung, während Politiker aller Couleur genau das eben nicht meinen (sogar zu vermeiden suchen) sondern in ihren Vorträgen auf „wirtschaftlich nützliche Bildung“ abheben.

            • Gebongt Uhupardo….. 🙂
              Eben wir haben ein riesengroßes Problem mit der gewollten nicht Bildung der Massen, zur besseren Steuerung und Nutzverwertung unserer Eliten.
              Das Thema (nicht) Bildung schmerzt mich weitaus mehr als der Waren-Geld-Fetisch-Zins -Steuer- Demokratiedefizit wath ever
              das Elend der Philosophie ist schmerzhafter.

              • Uhupardo sagt:

                „das Elend der Philosophie ist schmerzhafter.“

                Auch wenn das auf Verständnis stösst – … ja, wenn man halbwegs satt und gesund ist, ist das schmerzhafter. Sonst nicht.

    • Uhupardo sagt:

      „¿Was kann man folgender Aussage entgegenbringen, die sich mir besonders oft von älteren Damen am Ende einer längerer Unterhaltung als Schlussstrich des Gesprächs ergab: “Es war immer schon so, es wird sich nie daran was ändern, es wird immer Arme und Reiche geben, wir müssen es nehmen wie es kommt… u.s.w”? „

      Mag jeder sein eigenes Konzept haben, wie man damit umgeht. Erfahrungsgemaess ergibt es keinen Sinn, zu sagen „Aber schau doch mal, was alles Schreckliches um uns herum passiert und mach die Augen auf“ – eher ist das Gegenteil nützlicher. Die Resignation und Lethargie ausdrücklich bestätigen, sie aber auf eine persönliche und damit be-greif-bare Ebene ziehen:
      „Genau, da haben Sie Recht! Deswegen ist es auch in Ordnung, dass Ihre Kinder im Alter in der Armut leben werden, weil die Rente auf HartzIV-Niveau liegt. Ich verstehe sowieso nicht, warum die Eltern darauf bestehen, ihren Kindern eine möglichst tolle Ausbildung zu finanzieren, so ein Quatsch. Alles Geldverschwendung. Sie sollen ihnen lieber beibringen, wie man nicht verzweifelt, wenn man sich von 1-Euro-Job zu 1-Euro-Job hangelt. Sie werden ihren Kindern und Enkeln bestimmt auch sagen, dass Leiharbeit immer noch besser ist als zu verhungern, wenn sie nach dem Abi Siemens-Büros putzen oder …?“

      • Bonsta sagt:

        „Es wird sich nie was ändern…“

        Es ändert sich ständig was. Aber natürlich ist es auch ein immerwährender Kampf, der nie zuende geht. Resignieren oder aufgeben is nich! Es bleibt gar keine andere Wahl.

  3. aus Madrid sagt:

    Vielen Dank Uhupardo! Sehr interessant! Die Haltung verständig bestätigen und dann ausmalen wie es aussieht, „da man sowieso nichts dagegen unternehmen kann“.
    Das werde ich beim nächsten Gespräch mal vorsichtig anwenden und bin gespannt auf die Reaktion. Denn darum geht es mir, ein Reagieren erreichen und nicht dieses schlimme Hinnehmen und ertragen der Situation.

    • Uhupardo sagt:

      „ein Reagieren erreichen und nicht dieses schlimme Hinnehmen und ertragen der Situation.“

      Exactamente. Wenn man es auf Namen und Personen aus deren persönlichem Umfeld herunter bricht, wird es plötzlich real. Das erzeugt nicht selten dann doch Widerspruch und ein „Ja, warte mal, so aber nicht …“. Ich bleibe oft eine ganze Weile dabei und erkläre, ihre Kinder und Enkel sollten sich mal nicht so anstellen, Armut sei schliesslich keine Schande usw., bevor am Ende ein „man könnte aber auch ein Bandbreitenmodell einführen und alle hätten ein Auskommen“ folgt.

    • birkental sagt:

      @Mensch aus Madrid
      Ob eine weitere Sichtweise willkommen ist? Es müssen ja nicht immer ältere Damen sein, die aufkommende Angst, Stress und Wut angesichts sozialer Unterschiede beruhigen durch Schönfärberei. Im obigen Film ist es die neunjährige Guarance aus Marseille, die zu Beginn über ihre Wohnsituation sagt: „Es ist kein Luxus, keine Villa, aber ich fühle mich gut, wie in einem wirklichen Haus, denn meine Familie ist herzlich und hält zusammen.“ Später im Film gesteht sie: „Ich fühle mich wie in einem Gefängnis“.
      Was ist dazwischen geschehen? Ich vermute gewachsene Vertrautheit mit der Reporterin. Nun ist der erste Satz ja auch ein Schutz. Es ist das Vermeiden negativer Denkmuster, welche Stress verursachen. Das Mädchen könnte auf Hässlichkeit, Armut, Ausgrenzung auch mit Aggression reagieren. Die spätere vertiefte Wahrnehmung ist nur mit Hilfe des Gesprächs möglich.
      Neurologen der Uni Zürich haben 2009 erstmals auf neurobiologischer Ebene nachgewiesen, dass das einfache achtsame Wahrnehmen der Gefühle beruhigend und angstabbauend sein kann. http://www.dr-fleischmann.com/wp-content/uploads/2012/08/Herwig2010.pdf
      Der erste Schritt hinaus in die bewusste Aktion.
      Es ist nicht an mir, Rat zu erteilen. Aber wenn Sie im eignen genannten Fall „Achtsames Wahrnehmen der Gefühle“ anstreben sollten, hier die vier Bewusstwerdungs-Fragen von Katie Byron. 1 Ist das wirklich wahr? 2 Bist du absolut sicher, dass es wahr ist? 3 Wie reagierst du, wenn du glaubst, dass das wahr ist? 4 Wie würdest du reagieren, wenn es diesen Gedanken in dir nicht gäbe?
      Steve de Shazers Wunderfrage wäre in diesem Zusammenhang aber spannender: Wenn über Nacht ein Wunder geschähe und alle Menschen meiner Stadt, meines Landes gleich reich wären. Woran würde ich das merken?
      (Und wie lange)?
      Als ältere Dame gefällt mir übrigens besonders Ihre Bemerkung, dass Geldwert nicht der wahre Wert ist. Halten wir mehr auf dem Zusammenhalten und Teilen, wie Guarance aus Marseille.

      • aus Madrid sagt:

        Vielen Dank für ihre Sichtweise, @birkental

        Die unterschiedlichen Wahrnehmungsmitteilungen über die Wohnverhältnisse von Guarance aus Marseille sind mir garnicht aufgefallen. Eine sehr interessante und einfühlsame Beobachtungsperspektive ihrer Seits.
        Die interessante Frage „Wenn über Nacht ein Wunder geschähe und alle Menschen meiner Stadt, meines Landes gleich reich wären. Woran würde ich das merken? (Und wie lange)?“ wirft einige Gedanken auf.
        Zusammenhalten und Teilen und vielleicht auch etwas von dem geklauten zurückverlangen und wieder verteilen.

        LG

      • @ birkental ich bin ganz bei Ihnen, noch ist es die kleinste soziale Parzelle, so hoffe ich, die Familie, die das Unerträgliche zu kompensieren versucht.

        in dem ersten Zitat: Es ist kein Luxus, keine Villa, aber ich fühle mich gut, wie in einem wirklichen Haus, denn meine Familie ist herzlich und hält zusammen.“ Später im Film gesteht sie: „Ich fühle mich wie in einem Gefängnis“.

        Mich verwundert die „Drehung“ des Mädchens nicht im Geringsten ….. wie in einem wirklichen Haus,………..sagt doch schon alles aus was gedacht wird.
        Guarance aus Marseille, das Fräulein kompensiert doch schon an der Stelle was das Zeug hergibt, die Erläuterungen wenn Guarance die Treppe besteigt (Fahrstuhl nicht funktions- bereit) und die fehlende Beleuchtung rechtfertigt! Meine Herren was noch? Guarance ist doch schon an dem Punkt Auskunfts- willig. Da fehlt es doch nicht an Vertrautheit!
        das ist nackte Existenzbeschreibung.
        ————————————
        „Als ältere Dame gefällt mir übrigens besonders Ihre Bemerkung, dass Geldwert nicht der wahre Wert ist.“
        Ja richtig Geld ist, war noch nie, ein Wertmaßstab.
        Kann es gar nicht sein, da ein Wertmaßstab einen kleinsten gemeinsamen Nenner, unabdingbar haben muss, auf den Wir uns geeinigt haben müssen.
        Weder ein Metermaß- ein Liter-noch ein Kilogramm kennen Deflation oder Inflation geschweige denn, die Manipulation des LIBOR.
        —————————–

        ich bin ganz bei Ihnen birkental!
        Guarance aus Marseille hat völlig recht, alles was wichtig ist, ist gesagt!

        • birkental sagt:

          Danke für Kompanie.
          In Lettland gibt es einen uralten Brauch, der seine Wurzeln in den vorchristlichen Fruchtbarkeitsriten hat: die Talka. “Talka” ist ein Wort, das nur schwer zu übersetzen ist. Es bedeutet, dass Nachbarn, Verwandte oder auch Freunde zusammenkommen, um eine größere Arbeit gemeinsam zu bewältigen. Die Sowjetregierung früher nutzte Talka jährlich zur Müllbeseitigung. Heute besinnen sich die Menschen in Lettland gerne auf diesen Brauch und rufen einen Talka aus, wenn ein Acker abgeerntet, ein Haus renoviert, eine Arbeit erledigt werden muss, die einen allein überfordert. Manchmal viele Samstage hintereinander. Das Feine daran: spätestens um 18.00h wird die Arbeit eingestellt, es wird gemeinsam gegessen, getanzt, gefeiert bis in tiefe Nacht.

          • Hallo birkental………Danke für Talka
            Talka finde ich gut, sollte zur Volks-Wirtschafts-Lehre Nummer1 erhoben werden.
            Bei dieser Art der entspannten Arbeitsweise sollten Burnout und andere Übel, wohl nicht entstehen 🙂

            „Talka“ ist ein durchaus wichtiger Teil, von Prof. Dr. Niko Paech, Lehrstuhl für Produktion und Umwelt, in Oldenburg, in seinen Vorträgen.

            • fakeraol sagt:

              Ist das in der DDR eventuell unter „Subotnik“ bekannt geworden? Das waren ja auch gemeinsame Arbeitseinsätze am Samstag. 🙂

  4. Uhupardo sagt:

    Update: Da der Film nun auch auf youtube zur Verfügung steht, haben wir den entsprechenden Link eingebunden.

  5. aus Madrid sagt:

    Gracias!! Ich muss unbedingt nochmal das Bandbreitenmodell näher studieren. Bisher bin ich bei meinen Versuchen dazu in viel Text versunken, aber öfters reinschauen und sich damit beschäftigen, wird mir dazu einen Zugang und Verständnis verschaffen.

    Das Grundprinzip liegt meinem Verständnis nach bei der Verteilung der Besteuerung, die in Bezug den Angestellten arbeitenden Menschen steht, wobei die Grundbedürfnisse der Menschen, durch Arbeit für alle, ermöglichen würde und ihnen eine für die breite Bevölkerung noch nie dagewesene erwerbsfreie Zeit verleihen würde, sich mit ihren eigenen Interessen zu beschäftigen und nicht länger mit „deren“.

    Damit sich eine Meinung und Fragen zum Bandbreitenmodell herausbilden, muss ich es noch besser begreifen. Wie zum Beispiel die Frage, wie und wo die staatlichen Beamten/ Angestellten im Bandbreitenmodell plaziert würden.
    Das alles gehört ja schon zum grossen Thema Bandbreitenmodell : )

    Saludos

  6. kingkenny7 sagt:

    Ich beschäftige mich ja auch öfter mit diesem Thema, aber was mir jedes Mal richtig an die Nieren geht, sind die Kinder. Kinder, die an Schulausflügen nicht teilnehmen können, keine Nachhilfe bekommen, gemobbt werden, weil sie billige Klamotten tragen usw. Wenn ich so etwas wie die 9 Jährige in diesem Film sehe, die durch das dunkle, dreckige Treppenhaus muss oder den 15jährigen Franzosen, der so gerne einfach nur nach Paris reisen würde, dann wird mir wirklich schlecht.

    • fischi sagt:

      Das geht mir auch so mit den Kindern.
      Eine Gesellschaft in der Geld wichtiger als Kinder sind hat keine Existensberechtigung!
      Dieser Bericht sollte mal im Bundestag gezeigt werden.
      Anwesendheit Pflicht, Handys und ähnliches Spielzeug werden eingesammelt.
      Das es nichts ändert ist mir klar, aber kann ja sein irgendein Abgeordneter besinnt sich doch mal darauf für was der Kopf da ist.

  7. Allant sagt:

    Die Wurzel allen Übels in Europa ist die Geld-Union – Europäische Union, die sich eine Handvoll selbsternannter EU Politiker, ungefragt und eigenmächtig auf ihre Fahne geschrieben hat.

    Ein Putsch ohne Panzer, eine Diktatur auf leisen Sohlen.

    Sie ist eine Finanzlobby- Staatsschulden- und Steuergeld- Union.

    Es braucht nicht den Aufbau aus Schutt und Asche, sondern den Abbau korrupter Strukturen.
    Politik und Geldgewerbe dienen nur noch als Steigbügelhalter der Großkonzerne.
    Die Strukturen werden durch gigantische Rettungsschirme aus Steuerkassen, inflationärer Gelddruckerei, antisozialer Umverteilung immer wieder gefestigt.

    Unter dem Rettungsschirm der obersten Richter werden bereits alle Schlüsselpositionen der Geldmacht EU von Goldmann Sachs kontrolliert und durch eine Hinterzimmerpolitik regiert.

    Europa kann nur gerettet werden, wenn die EU samt EURO abgeschafft werden.

    • fischi sagt:

      Ich bin da schon weitestgehend Deiner Meinung.
      Allerdings glaube ich nicht an eine Besserung aus dem System heraus.
      Dafür ist die Korruption, in manchen Bereichen der Wirtschaft kann man doch schon von Mafia reden, viel zu mächtig.
      Die Kapitalisten sind doch nur auf einem Gebiet Spitze, das ist Propaganda, ach so PR, bleibt aber doch bloß Propaganda.

      • Allant sagt:

        @fischi
        Ich verstehe nicht ganz, was du meinst mit Besserung aus dem System heraus.
        Das derzeitige System hat für mich ausgedient, im Grunde genommen hat es nicht gedient, vielmehr habe ich ihm gedient. Damit ist jetzt Schluss.
        Mit der Mafia in manchen Wirtschaftsbereichen hast du vollkommen recht, vorallem die Grosskonzerne gehören ihr schon.Das beachte ich nicht mehr.
        Ich muss deren Produkte nicht unbedingt kaufen, die meisten Namen und Marken kennt man ja.
        Worüber ich mir Gedanken mache, ist ein völlig neues System zu entwickeln, womit dieser Geldabfluss aus der Realwirtschaft unterbunden werden kann, dafür ist das „Bandbreitenmodell“ wie geschaffen.
        Leider kenne ich deine Situation nicht, bei dir hab ich das Gefühl, du würdest so gern etwas verändern, du weisst nur nicht wie.
        Bitte, denk weniger darüber nach was ist, es ist schon wichtig dass man die Realität sieht, aber danach mach dir lieber darüber Gedanken, wie du es möchtest.
        Schau einfach mal, was es in deiner Region alles gibt, was bietet sie an Nahrungsmitteln, was an Rohstoffen, gibt es eine Regionalwährung, was sind die Medien, wie wäre die Nahrungsmittelversorgung in einem Notstand, schau auch was du schon hast und was du noch brauchst.
        Vergiss diese ganzen Korruptionsgeschichten,diesen Kommentar musste ich noch schreiben, damit wir uns nicht wieder in irgenwelchen Energie raubenden Diskussionen verlieren, damit uns klar wird, dass wir durch dieses System und diese Vereinheitlichung in die Armut getrieben wurden und noch werden, wenn wir nicht handeln.
        Vielleicht verstehst du mich jetzt, als ich schon einmal schrieb, mit dem Aufbau von etwas Neuem sollte in den Regionen angefangen werden, da ist alles leichter überschaubar und wir können viel eigenständiger handeln und mehr mitbestimmen.
        L.G.

        • Uhupardo sagt:

          „Worüber ich mir Gedanken mache, ist ein völlig neues System zu entwickeln, womit dieser Geldabfluss aus der Realwirtschaft unterbunden werden kann, dafür ist das “Bandbreitenmodell” wie geschaffen.“

          Es ist nicht NUR der Geldabfluss aus der Realwirtschaft, der gestoppt werden muss. Es ist auch entscheidend wichtig, dass ich nicht auch noch auf den nächsten „Bewusstseinssprung“ der Menschheit warten muss, um es realisieren zu können. Sonst erlebe nicht nur ich es nicht mehr sondern meine Enkel auch nicht. Deswegen *werte Lichtwesen-Blogs* müssen wir mit den Menschen auskommen, die wir haben, und müssen das System unter den real gegebenen Umständen etablieren.

          Dafür kommt ein – im Grunde ungeheuer simples – http://www.bandbreitenmodell.de gerade richtig. Im Prinzip ist es, wenn man so will, ein solide finanziertes Grundeinkommen, das eben nicht auf Armutsniveau liegt. Alle hätten ihr Auskommen und es wäre endlich genug Geld in der Kasse, um Bildung, Recycling und ein paar andere Dinge ausreichend finanzieren zu können.

          Das wird allerdings einen vorherigen radikalen Umbruch brauchen, weil es mit der heute bestimmenden Politikerriege nicht zu machen sein wird. Aber den radikalen Umbruch braucht es sowieso, denn das gegenwärtige System hat erkennbar abgewirtschaftet und ist – so oder so oder so – nicht mehr fortzuführen.

          • Allant sagt:

            Uhupardo, danke für deine Stellungnahme zum „Bandbreitenmodell“.
            Dass es den radikalen Umbruch noch braucht, dessen bin ich mir bewusst, obwohl ich den sogenannten „Bewusstseinssprung“ auch noch nicht gemacht habe, hab noch nicht verstanden, was es mit dem auf sich haben sollte.
            Bevor es aber zum Umbruch kommt, finde ich es richtig, einen Plan bereit zuhaben, wie ein neues System aufgebaut werden könnte,da gibt es ausser dem Grundeinkommen, noch einiges, auf das ich ein Augenmerk lege, z,B, Versicherungen, Krankenversicherung, KFZ Steuer, dass all dies, in Zukunft regional verwaltet werden kann.
            Der Begriff Realwirtschaft war wohl etwas ungeschickt gewählt von mir, Volkswirschaft würde es besser treffen.
            Mit der heutigen Politikern möchte ich dies auch nicht umsetzen, weder mit Staats- Landes-oder Gemeinderegierungen, ich bin zuversichtlich, dass sich geeignete Menschen dafür finden, und mit einigen Rückschlägen werde ich auch noch rechnen müssen.

  8. Danke für den guten Bericht! Ich habe diese Seite bei uns im Forum für soziale Solidarität geteilt.

  9. […] Lesen Sie dazu auch: * Zehn Fragen: Warum sparen die Griechen nicht endlich? * Gemachte Armut in Spanien, Deutschland und Frankreich […]

  10. Zum Thema Bildung habe ich mich sogar mal in meinem Blog Nr. 1 zu einem Poesieversuch hinreissen lassen:

    unbequem

    Schulbildung ist wichtig
    wozu? richtig!
    zum geldverdienen
    karriere machen
    dazu gehören
    konsumieren
    bedürfnisse befriedigen
    bedürfnisse kreieren
    damit’s weiter geht
    mit dem wirtschafts
    wachstum
    so will es
    das system

    schulbildung wäre wichtig
    wozu? um wissen zu erlangen
    zusammenhänge zu verstehen
    lernen, in sich zu gehen
    ohne herzensbildung
    ist schulbildung
    nichtig

    das eine wird gefördert
    weltweit
    für das andere bleibt
    keine zeit
    man muss arbeiten
    geld verdienen
    konsumieren
    jeder sich selbst der nächste
    umdenken ist
    unbequem

  11. Johannes Eber sagt:

    Armutsbericht Bundesarbeitsministerium – Der in der Ursprungsform von der FDP kritisierte Bericht ist der Süddeutschen Zeitung zufolge in entscheidenden Passagen „entschärft“ worden. Demnach wurde die Aussage „die Privatvermögen in Deutschland sind sehr ungleich verteilt“ gestrichen.

    In der Ursprungsfassung soll zudem auf eine zunehmende Einkommensspreizung durch preisbereinigt gesunkene Löhne im unteren Bereich hingewiesen worden sein. Diese verletze das Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung. Stattdessen wird der Zeitung zufolge nun angeführt, daß sinkende Reallöhne „Ausdruck struktureller Verbesserungen“ am Arbeitsmarkt seien. Wenn zuvor kritisierte Armutslöhne jetzt sogar als politischer Erfolg gewertet werden, ist dies an Peinlichkeit kaum noch zu übertreffen, kritisierte der Paritätische Gesamtverband.

    Gemaß Bundesarbeitsministerium ist es ganz normal, Änderungswünsche aufzunehmen. Den Vorwurf der Beschönigung wies das Ministerium zurück. Der Armutsbericht soll statt in dieser Woche erst im Januar 2013 veröffentlicht werden. Der frühere Bundeskanzler „Schröder“ hält ein Abrücken seiner Partei (SPD) von Teilen seiner Reformagenda 2010 für einen schweren Fehler. „Schröder“ sagte, ich zitiere „die deutsche Sozialdemokratie wäre heute die stärkste in Europa, wenn sie die Kraft gefunden hätte zu sagen, die Agenda 2010 war richtig“. Ich kann hierzu nur sagen „Dreck schwimmt eben oben, wenn man ihn nicht abschöpft“. Wenn beginnen wir endlich mit der „Dreck-Abschöpfung?“

  12. fischi sagt:

    Also das mit dem Armutsbericht halte ich für PR.
    Das Kaspertheater wird doch bloß aufgeführt um den abzuschaffen.
    Arme das geht im Wahlkampf Jahr überhaupt nicht.

  13. […] Lesen Sie dazu auch: * Gemachte Armut in Spanien, Deutschland und Frankreich […]

  14. […] Lesen Sie dazu auch: * Gemachte Armut – von wegen Bildung! […]

  15. […] Sie dazu auch: * Warum sparen die Griechen nicht endlich? * Gemachte Armut * Wer ist schuld an der Krise? * Wir haben über unsere Verhältnisse […]

  16. […] Lesen Sie dazu auch: * Nur der jüngste von vielen Fällen: Mallorca: Rentner-Ehepaar bringt sich vor der Zwangsräumung um * Heftplaster gegen Zwangsräumungen beschlossen * 1,5 Millionen Unterschriften zwingen Regierung zum Umdenken * Bereits mehr als 2 Mio. Arbeitslose sind ohne jedes Einkommen * Die Eliten schaffen sich ab, indem sie die Mittelschicht abschaffen * Gemachte Armut in Spanien, Deutschland und Frankreich […]

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