Krise nur im Kopf

Überall macht sich Angst breit. Nirgendwo ist eine Lösung in Sicht. Es ist zum Verzweifeln: Der Zusammenbruch des ganzen Systems zeichnet sich ab und trotzdem ändern sich die Denkmuster immer noch nicht.

Während die “Makroökonomen”
immer noch teilweise völlig abstruse Begründungen für die Krise liefern (“Die Erhaltung des Wohlfahrtsstaates ist schuld”) und andere darüber palavern, ob die EZB vielleicht doch am Ende unbegrenzt Staatsanleihen aufkaufen müsse, kann man nur noch verständnislos mit dem Kopf schütteln.

 

Rien en va plus – das System, in dem Geschäftsbanken Geld als verzinste Schuld schöpfen, ist definitiv am Ende und der Kollaps reine Zeitfrage. Weil es mathematisch gar nicht funktionieren kann: Wo die Zinsen im System nicht enthalten sind, wenn es nicht ständige rücksichtslose Neuverschuldung gibt sowie andauerndes Wachstum, müssen alle alten Rezepte hilflos bleiben: Entweder endlose Neuverschuldung oder Kaputtsparen – am besten beides immer schön abwechselnd.

Was so lange funktioniert hat, kann doch nicht ganz falsch sein? – Doch, kann es, weil es von der falschen Prämisse ausging, dass Neuverschuldung und Wachstum in einer Welt mit endlichen Ressourcen endlos sein könnten.

 

Geld ist die einzige Materie, deren Qualität allein durch die Quantität bestimmt wird. Damit sind Begriffe wie “Nachhaltigkeit” oder “Gesellschaftsvertrag” schon durch unser Geldsystem völlig unmöglich gemacht. Geld, das aus dem Nichts geschöpft und durch Zinsen und Zinsenszins unendlich vermehrt wird, ein riesiger Luftballon, der eines Tages platzen musste, an Warnungen hat es nicht gefehlt.

Vermutlich muss es noch viel schlechter werden, um besser werden zu können. Dabei ist die Lösung so schwierig wieder nicht. Wir haben uns irgendwann auf ein Geldsystem geeinigt, einigen wir uns halt auf ein anderes! Geld ist nur eine Fata Morgana, ein Konstrukt, das bisher mehrheitsfähig war, aber ganz sicher nicht “alternativlos” ist.

Zinsen können nur durch immer mehr Schulden bezahlt werden. Das ganze System frisst sich selbst durch die Notwendigkeit ständigen exponentiellen Wachstums von innen auf. Was ist daran so schwer zu verstehen?

Es wird dringend Zeit, dass immer mehr Menschen aus diesem alten längst verkehrsuntauglichen Vehikel aussteigen und sich Gedanken machen über den Tag nach dem Crash, der uns nicht erspart bleiben wird, weil er uns nicht erspart bleiben kann!

Die wahre Krise findet im Kopf statt und nur dort! Hören wir endlich auf, den “Experten” zu glauben, die weiterhin fordern, Heftpflaster auf offene, eiternde Wunden zu kleben. Bemühungen zur Rettung des aktuellen Systems sind verschenkte Kraft und vor allem verschenkte Zeit. Beides muss ab sofort und dringend in die Entwicklung eines neuen Modells einfliessen, das gesellschaftliche Nachhaltigkeit als oberste Prämisse hat.

Beschäftigen wir uns also mit Vollgeld, Fliessgeld, Grundeinkommen, Bandbreitenmodell, Bodenreform, Demokratie 4.0 … und was immer dazu geeignet ist, aus der Schockstarre heraus zu kommen, um endlich nach vorne zu denken, denn die Zeit wartet auf niemanden! Der einzig wirksame “Rettungsschirm” ist die völlige Umgestaltung eines Systems, das komplett am Ende ist. Es geht nicht um die Volksdroge, wer Recht hat – es geht darum, dass darüber konstruktiv und intensiv diskutiert wird!

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4 Kommentare zu “Krise nur im Kopf

  1. So sieht es aus! Nun ja, wir müssen erstmal aus der Zwickmühle heraus, denn ohne Friedensvertrag und eine von uns gewählte Verfassung, wobei ich dazu tendiere, mal stark aufzuräumen bevor unsere Politiker stellvertretend für uns entscheiden, und das werden sie.

    Ach das ist alles so ein durcheinander, das nur noch ein kompletter reset helfen würde.

    Zitat von Schäuble auf dem Cngress am 18.11.2011
    „Die Souveränität sei in Europa ad absurdum geführt worden, spätestens in den 2 Weltkriegen in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts.

    WIR in Deutschland sind seit dem 8. Mai 1945 zu keinem Zeitpunkt mehr voll souverän gewesen.Das wusste übrigens das Grundgesetz, da steht schon in der Präambel 1949, das Ziel als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa, dem Frieden der Welt zu dienen.“

    Denke, du hast das auch schon mitbekommen.

    infokriegernews.de/wordpress/2011/11/20/dr-schauble-die-fiskalunion-kommt-binnen-24-monaten/

    Meiner Ansicht nach, wird es einfach so weitergehen, man bekommt das nächste Märchen vom neuen Rettungssystem und fertig. Die Politiker machen das schon…
    Was man so über den Nachfolger des „ESM-Rettungspacketes“ hört, ist erschreckend. Ein unantastbares Geldsystem. Wow, die haben sowas von einen Dachschaden.

    Ich frage mich, ob die Nazis nicht immer noch an der Macht sind und ihr Gedankengut perfektioniert haben, sodass nur noch eine „elitäre“ Kasse herrschen darf.

    Nun ja, wir werden sehen. 😉

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