Umfrage: Partido Popular stürzt um historische 16,4 Prozent ab

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Wenn man die an sich logische Frage weglässt „Wie kann sich überhaupt noch irgendein Mensch für die konservative Regierungspartei aussprechen?“, ist der Popularitätsabsturz der Partido Popular bemerkenswert und in der demokratischen Geschichte Spaniens einmalig. Die Partei verliert in den Umfragen 16,4 Prozent seit Jahresbeginn, davon knapp die Hälfte allein in den vergangenen vier Wochen. Drei Viertel der Spanier sagen: Die haben keinerlei Plan und improvisieren nur. Die grosse sozialdemokratische PSOE (-1,8%), der traditionelle Konkurrent, kann davon allerdings nicht profitieren. Die linke Izquierda Unida sehr wohl: +4,6%.

So einen Absturz hat es in Spanien noch nicht gegeben. Mariano Rajoys Regierung, die inzwischen sämtliche Wahlversprechen gebrochen hat, ist in der aktuellen Metroscopia-Umfrage, verglichen mit dem Wahlergebnis vom November, um 14,6 Prozent abgestürzt. In Bezug zum Jahresanfang gar um 16,4 Prozent. Die konservative Partido Popular würde heute noch 30% der Stimmen erhalten, wenn Wahltag angesagt wäre. Die sozialdemokratische PSOE, die den Terminus Opposition so verdient hat wie die SPD in Deutschland – also eher gar nicht -, käme auf 24,7 Prozent (Januar: 26,5). Die vereinigte Linke (Izquierda Unida; Januar 7,7%) würde heute mit 12,3% drittstärkste Partei.

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Die Regierung regagiere nicht adäquat auf die wirtschaftliche Situation des Landes glauben 72 Prozent der Spanier; noch zwei Prozent mehr sind der Überzeugung, das Team von Ministerpräsident Mariano Rajoy habe keinerlei Plan und improvisiere nur entsprechend der jeweiligen Lage. Auch die eingefleischten Wähler der Partido Popular beginnen deutlich zu zweifeln. Nur noch 54% der PP-Wähler haben einen positiven Eindruck von der Regierung. Mit 44 Prozent äussert fast die Hälfte der konservativen Wähler deutliche Unzufriedenheit. Bei der Frage „Wie viel Vertrauen haben Sie in Regierungschef Mariano Rajoy?“ senken inzwischen 80 Prozent den Daumen.

Insgesamt bleibt natürlich immer die Frage, warum Mäuse weiterhin Katzen wählen

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11 Kommentare zu “Umfrage: Partido Popular stürzt um historische 16,4 Prozent ab

  1. […] passt: * Die Ausplünderung Griechenlands durch den IWF * Umfrage: Partido Popular stürzt um 16,4% ab Bewerten:Share this:TwitterFacebookDiggLinkedInRedditStumbleUponE-MailDruckenGefällt mir:Gefällt […]

  2. Deutschländer sagt:

    Hallo Uhupardo,

    ich habe mir erlaubt Ihren letzten Beitrag zum IWF auszugsweise mit Verlinkung in einem der informativsten und hochwertigsten Blogs in Deutschland zu verlinken..

    http://www.querschuesse.de/europaische-rettungslogik-uber-narrenfreie-banken-und-narrische-euro-mitglieder/

    Postnr. 198

    Nur zur Info – wenn nicht ok, kurz Bescheid geben.

    Danke

  3. politropolis.de sagt:

    Aus Bert Brechts „Schweyk“: „Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber“

  4. fischi sagt:

    PP+PSOE das langt doch.
    Die Machtfrage macht da doch etliches möglich .
    Alles gegen links das ist alles was zählt, siehe Griechenland.
    Und in Deutschland wirds nicht anders werden.

  5. Gerhard Kaiser sagt:

    Es wird immer so weitergehen bis eine Nationale Regierung den karren wieder aus dem Dreck zieht, und nicht nur in Spanien.

  6. Gerhard Kaiser sagt:

    Ich möchte keine weitere Erklärung abgeben, zumal die Geier schon umkreisen; meine
    Gesinnung reicht doch schon aus um mich zu disqualifizieren. Sogar meine Arbeit hatte ich schon aus dem Grund sofort verloren, d.h. ohne Kündigungsfrist, innerhalb von 5 Minuten müsste ich meinen Schreibtisch räumen und wurde mit dem Werkschutz abgeführt, nur weil mich irgendjemand bei einer Kundgebung gesehen und fotografiert hatte.

    Erstaunlich ist es immer wieder, dass Außenstehende immer mehr über uns wissen als wir selber. In den Sinne, einen schönen Tag noch.

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