Jetzt wird es bunt: MwSt. von 18 auf 21 Prozent, weitere Kürzungen in allen Bereichen

 

Nach den Massnahmen, die der konservative Ministerpräsident Rajoy heute in Madrid ankündigte, kann man über diesen Artikel vom 30. März nur noch hämisch grinsen. Die Mehrwertsteuer steigt sofort von 18 auf 21 Prozent, der reduzierte Satz von 8% auf 10%, das Weihnachtsgeld der Beamten wird gestrichen … die Liste der Einschnitte ist lang. Rajoy will in den kommenden zwei Jahren (zusätzliche!) 65 Milliarden Euro „sparen“.

Der heutige Tag ändert die Realität in Spanien auf drastische Weise. Die Mehrwertsteuer steigt sofort von 18 auf 21 Prozent; der ermässigte Satz, der vor allem den Tourismus betrifft, von 8 auf 10 Prozent. Das wird der Ministerrat am Freitag so beschliessen und tritt sofort in Kraft. Das vor zwei Wochen vorgestellte Haushaltsbudget für 2012 ist damit Sondermüll. Das Weihnachtsgeld der Beamten wird gestrichen, das Arbeitslosengeld wird ab dem sechsten Monat gekürzt. Das Budget der Ministerien sinkt um insgesamt 600 Mio. Euro. Gestrichen wird bei den Leistungen pflegebeürftiger Menschen. Eintrittskarten für kulturelle Veranstaltungen (Kino, Theater, Konzerte, Museum, Bibliotheken) werden teurer. Die Tabaksteuer wird erneut erhöht.

mineros 11jul
Dieses heute in Madrid aufgenommene Foto zeigt die Demo der Minenarbeiter, die sich gegen Subventionskürzungen wehren. Man soll den Teufel nicht an die Wand malen, aber ähnliche Bilder könnten bald Standard werden.

Die Liste ist so lang, dass sie hier nur auszugsweise dargestellt werden kann. Dazu gehören auch ein verschobenes Rentenalter, die 30%ige Verringerung Sitzen in den Gemeinderäten je nach Bevölkerungszahl und eine Unternehmerhilfe, indem die Lohnnebenkosten um zwei Prozent gesenkt werden sollen. Die vollständige Darstellung der heute in Madrid angekündigten Neuerungen werden wir in den nächsten Tagen nach und nach publizieren, wenn die Daten detaillierter vorliegen.

Wie wir bereits gestern vermuteten, hat Rajoy das „Hier stehe ich, ich kann nicht anders …“ gebetet, um seine 180-Grad-Wendung seit der vergangenen Wahl lakonisch zu erklären. Er müsse sich halt „der Realität anpassen“, verkündete der Regierungschef. Die Realität ist, dass die spanische Inlandsnachfrage heute endgültig abgewürgt wurde, was die erwarteten Mehreinnahmen durch Steuern schnell in Schall und Rauch verwandeln muss. Es ist zu erwarten, dass die Lage auf einen Konflikt zusteuert, denn in Spanien rumort es bereits heute gewaltig. Die Menschen wollen nicht einsehen, dass die sozial schwächsten Schichten auf brutale Weise dazu herangezogen werden sollen, die Schulden derjenigen Banken zu bezahlen, die jetzt bis zu 100 Milliarden Euro überwiesen bekommen, mit einer ersten Rate von 30 Milliarden noch vor Monatsende.


Bilder von heute, 11. Juli, Madrid

Die EU-Kommission zeigte sich erfreut über die neuen Sparmaßnahmen und Reformen. Ein Sprecher von Währungskommissar Olli Rehn erklärte, die nur einen Tag nach der Sitzung der EU-Finanzminister beschlossene Ankündigung zeige die Entschlossenheit der spanischen Regierung.

Hinweis für diejenigen Leser, die jetzt denken „Schrecklich, aber ist ja alles nur Spanien“: Sie sollten sich schleunigst darauf vorbereiten, dass genau das sehr bald vor Ihrer eigenen Haustür passieren wird, ganz egal wo sie in Europa leben! (Für die ganz Begriffsstutzigen: Dieser Satz schliesst Deutschland mit ein.)

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74 Kommentare zu “Jetzt wird es bunt: MwSt. von 18 auf 21 Prozent, weitere Kürzungen in allen Bereichen

  1. Helmut Josef Weber sagt:

    Hilfe für Spaniens Banken?
    Na- da wird ja wohl noch mehr kommen müssen und es wird unser Geld in Spanien auch kosten.
    Seit 12 Jahren lebe ich hier in Spanien im Paradies, das soll doch nun wohl nicht zu Ende gehen?
    Für meine beiden Rottweiler müsste ich dann sicher auch Steuern zahlen-schrecklich;
    immerhin sind das in vielen deutschen Städten etwa 1200,00 Euro bis über 1.500,00 Euro jährlich.
    Dann die GEZ-Zwangsmitgliedschaft ab 2013, auch wenn ich in Deutschland keine GEZ-pflichtigen Geräte in der Wohnung habe.
    Mit Trinkwasser von der Stadt, für 80 Cent/qm wird dann auch wohl Schluss sein.
    Vor unserem Haus (in den Bergen über Málaga) und auch noch ein Eckgrundstück, sollen die Wege asphaltiert werden; etwa 120 mtr.
    Das würde mir in Deutschland sicherlich einen großen Happen meiner Altersversorgung kosten.
    Und 60,00 Euro Jahresbeitrag, für unseren Müll, den wir dafür in Sammelcontainer werfen dürfen, ist wohl auch bald nur noch Geschichte.
    Die hier übliche Gasflasche kostet, umgerechnet auf den Brennwert
    (11 kg Propangas/13 kg Butangas) in Deutschland auch das ca. dreifache.
    Für etwa 140,00 Euro Sozialbeiträge (Landwirtschaft) sind meine Ehefrau und ich krankenversichert und der Hauptversicherte erhält nach 15 Beitragsjahren eine Rente von über 600,00 Euro und das 14x pro Jahr.
    Da kann ein deutscher Rentenbeitragszahler nur von träumen.
    Der deutsche Eckrentner erhält nach 45 Beitragsjahren Jahren weniger als das Doppelte.
    Dafür darf er aber (einschl. Arbeitgeberanteil) die etwa 8 fachen Beiträge zahlen.
    Aber der deutsche Staat sorgt auch noch im Ausland für uns, denn laut Doppelbesteuerungsabkommen, kann sich jeder Deutsche seine Lebensversicherung in Spanien steuerfrei auszahlen lassen, wenn die Auszahlung in Deutschland auch steuerfrei gewesen wäre.
    Auch Kursgewinne auf den Besitz von physischen Edelmetallen, sind für deutsche Staatsbürger in Spanien steuerfrei, denn in Deutschland sind diese Kursgewinne auch steuerfrei.
    Ja- und wenn ich dann Rentner bin, wird es wohl mit der beitragsfreien Mitgliedschaft in der Krankenkasse, einschließlich kostenloser Medikamentenversorgung, Klinikaufenthalte, Krankentransporte usw. usw. auch vorbei sein.
    Na- es dämmert mir nun aber auch, warum sich die Spanier nicht retten lassen möchten, sondern nur die Banken.

    Viele Grüße
    H. J. Weber

    • uhupardo sagt:

      Interessante Aufzählung, but where´s the beef?

    • Sehr geehrter Herr Weber, wollen Sie uns mit ihrem sarkastischen Vortrag etwa andeuten, dass gut betuchte Sozialschmarotzer wie Sie den span Haushalt in den Ruin getrieben haben könnten?

      • uhupardo sagt:

        Hart aber fair.

      • Helmut Josef Weber sagt:

        Nein, ich bin kein Sozialschmarotzer, sondern ich habe mein Leben lang, als Handwerksmeister sehr hart arbeiten müssen. Ich habe 3 Berufe mit Gesellenbrief erlernt und 2 Meisterprüfungen vor der Handwerkskammer abgelegt.
        Ich wollte damit „sarkastisch“ beschreiben, wie Deutsche in Deutschland für alles Mögliche zahlen müssen; auch den 3 bis 8 fachen Preis, gegenüber Spanien.
        Und in Spanien sorgt der Staat „noch“ dafür, dass alles einigermaßen bezahlbar bleibt.
        Ich wüsste auch nicht, wem ich hier die Hundesteuer aufzwingen könnte, oder wie ich dem Gasflaschen Händler erklären könnte, dass ich gerne den 3 fachen Preis für die Flasche Gas bezahlen möchte.
        Ich lebe gerne in Spanien und ich zahle natürlich auch meine Steuern.

        Viele Grüße
        H. J. Weber

        • uhupardo sagt:

          Solange es genug deutsche Residenten gibt, die den Spaniern erklären, wie man mit Hundesteuern und erhöhtem Gas-Preis die Lage retten kann, ist noch nicht alles verloren.

    • Das Häschen sagt:

      Sie sitzen auf jeden Fall am richtigen Ort. Gegen niedrige Preise und geringe Abgaben spricht wenig. Deutschland ist bezüglich der Sozialabgaben eine Katastrophe und Steuern genauso. Pensionssysteme sind eingebettet in gesamtes Lebenserwerbsmodell und teils anders aufgebaut. Sie zeigen aber sehr schön einen Punkt auf, wie wenig Deutschland und ähnlich Österreich können als Vorbild dienen. Wir waren in der Phase in die Spanien kommt schon vor längerer Zeit über einen längeren Zeitraum. Beide Länder haben im Moment noch einen strategischen Vorteil.

      Wogegen ich mich verwehre ist einfach so mir nichts dir nichts die Finanzindustrie zu fördern. Den Verbund der Kreissparkassen den muss zumindest in .at noch keiner ‚retten‘.

      Ich bin mir selbst eines nicht im klaren. Wird nicht über den Ankauf der Kredite aus Spanien letztendlich die ursprüngliche Kreditbesicherung (sei es die Immobilie oder was auch immer) in letzter Konsequenz von der Forderung getrennt, nämlich der Forderung desjenen der möglw. in .de sitzt oder in Luxemburg…. d.h. dann die Besicherung bleibt der ‚Bank‘ und die Verpflichtung auf den Steuerzahler abgewälzt, aber eigentlich ganz spezifisch im Land des Bürgen. Amtlich ist aber, dass den Betroffenen in Spanien nichts hilft. Ich spreche eher von denjenen die sich den Traum eines Eigenheims wollten erfüllen … Die Vorgehensweise ist mir persönlich viel zu undifferenziert.

  2. sagt:

    Ja, es wird sehr ungemütlich werden. Deswegen empfehle ich auch jedem: fahrt noch mal für ein paar Tage in der Urlaub, habt eine gute Zeit und fangt dann an euch auf das schlimmste vorzubereiten.

  3. Deutschländer sagt:

    Hallo Uhupardo,

    sie können „die Deutschen“ gerne als begriffstutzig bezeichnen, möchten aber auch mal ein wenig die Forenkommentare lesen, die aufgrund der Nachricht einhellig der Meinung sind, dieses Sparprogramm ist der „finale Rettungsschuß“ für Spanien.
    Ernstzunehmende Foristen wissen ganz genau daß bei einer Arbeitslosigkeit/Jugendarbeitslosigkeit jenseits von Gut und Böse gepaart mit diesen nicht einzuhaltenden Sparprogramm eine Wirtschaft komplett abwürgt.
    Wenn Sie einen Schuldigen suchen, dann bitte die mitunter !! die deutsche Bundesregierung, aber auch alle Regierungen der Länder, die Brüssel hörig sind wie eine durchgeknallte bipolare Ritzerin ihrem Luden. Inkl. Spanien.

    Und ich lasse das Argument nicht gelten, die Regierung wurde vom deutschen Bürger gewählt und vertritt damit die Meinung der Deutschen.
    Wir, „die Deutschen“ wurden genauso verarscht, wie die Spanier von der spanischen Regierung.

    Danke

    • uhupardo sagt:

      Ihrem Vortrag ist nicht zu widersprechen. Als „begriffsstutzig“ wurden allerdings nicht „die Deutschen“ bezeichnet. Der Hinweis erging an diejenigen, die so häufig posten „wieso? und geht´s doch gut!“.

  4. Ramón Rodríguez sagt:

    Estimado señor Weber,

    ich sage es Ihnen ganz geradeaus: Seit vielen Jahren habe ich die Schnauze gestrichen voll von deutschen Rentnern, die in Spanien ihre fette Pension verfressen, in der Eck-Villa am Berg über dem Dorf in ihrem Ghetto sitzen, keine 20 Wörter Spanisch sprechen, keinen einzigen spanischen Freund haben und sich jeden Tag herausnehmen, den Spaniern zu erklären, wie sie ihr Land zu organisieren haben.

    Sie sind nicht einmal in der Lage, den Preis der Gasflasche in Bezug zum nationalen Durchschnittseinkommen zu setzen. Natürlich nicht, denn vom Alltag Spaniens wissen Sie rein gar nichts, weil dieser Alltag in der Berg-Villa nicht ankommt und Sie sich nicht unters Volk mischen.

    Deswegen gönne ich Ihnen trotzdem von Herzen ein gutes Leben in Spanien, nur seien Sie einfach still! Vor allem an einem Tag wie heute, der so enorm schwierig für unser Land ist und eine Menge Menschen ins Elend stürzt.

    Gracias

    • Helmut Josef Weber sagt:

      Ich bekomme keine fette Pension, sondern ich lebe von Ersparten.
      Meine liebe Frau und ich sitzen auch nicht im Ghetto, sondern habe ausschließlich spanische Nachbarn und jede 3-4 Woche hat irgendjemand ein Fest.
      Ich will den Spaniern auch nicht erklären, wie sie ihr Land zu regieren haben.
      Das müssen die Spanier, wie alle anderen Regierungen auch, schon selber machen.
      Und ich sehe auch ein, dass es nun teurer wird in Spanien.
      Ich denke mit Klitsches, kommt man da auch nicht weiter.

      Viele Grüße
      H. J. Weber

      • uhupardo sagt:

        Gut, nachdem nun die Befindlichkeiten des Neuwagens geklärt sind, können wir vieleicht zum Thema zurück kommen.

        Es geht nämlich nicht darum, dass „Spanien jetzt teurer wird“, das wird es nur für Sie. Für die Millionen „Mileuristas“ (diejenigen, die keine 1.000 Euro brutto bekommen) und die vielen Arbeitslosen geht es nach den heutigen Beschlüssen um die nackte Existenz. Das „Spar“paket bedeutet flächendeckende Verelendung der Bevölkerung Spaniens. DAS ist die Definition, Herr Weber, die sie auf der Strasse bestätigt finden und auch bei ihren ausschliesslich spanischen Nachbarn, so sie denn mit ihnen reden (können).

        Generell *Gebetsmühle an* ist es aber kein spanisches Thema, weil absehbar ist, dass sich ähnliche Tendenzen in ganz Europa ergeben müssen angesichts der aktuellen Entwicklung *Gebetsmühle aus*. Als Nächstes ist Italien dran (Monti schloss gestern ein Hilfeersuchen schon nicht mehr aus, das er erst vor einer Woche strikt dementiert hatte), danach Frankreich. Dann spätestens geht es um alles. Deutschland wird, mit all den eingegangenen Verpflichtungen, die fetteste Rechnung von allen präsentiert bekommen. Und alles nur, um ein komplett marodes System so lange wie möglich am Tropf zu halten.

  5. Helmut Josef Weber sagt:

    Ich glaube, hier läuft einiges durcheinander.
    Man kann Spanien nicht mit der Hundesteuer retten, auch nicht mit höheren Gasflaschenpreisen.
    Aber anfangen könnte man damit, dass die Jugend eine vernünftige Ausbildung erhält.
    Wer von den arbeitslosen Jugendlichen in Spanien könnte denn (wenn es keine Sprachprobleme geben würde) von einem Handwerksbetrieb in Deutschland auf seine Kunden losgelassen werden?
    Ich habe 5 x mein Auto in Spanien (Neuwagen noch auf Garantie) reparieren lasse und fünf Mal musste ich anschließen den Abschleppwagen anrufen.
    Das was sich in Spanien Handwerker nennt, ist zu 95% so strohdoof, die dürften in Deutschland keinem Gesellen den Kaffee holen
    Mit strohdoof meine ich nicht den Intelligenzkoeffizienten des Einzelnen, sondern den Stand der Ausbildung.
    Das ist aber nur ein Problem, aber man könnte mal damit Anfangen es zu beseitigen.

    Viele Grüße
    H. J. Weber

  6. Helmut Josef Weber sagt:

    Hallo Uhupardo,
    da haben Sie uneingeschränkt Recht, ganz besonders mit der Verelendung.
    Selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole.
    Der „sarkastische Tenor“ meines ersten Kommentars war, dass es nun auch für alle in Spanien teurer wird.
    Und wer glaubt, dass in Deutschland wesentlich höhere Löhne gezahlt werden, der irrt.
    Mein Kommentar ist gestern in den Mittelstandsnachrichten in Deutschland erschienen und heute wurden die Steuererhöhungen in Spanien bekannt gegeben.
    Hat doch gepasst.

    Viele Grüße
    H. J. Weber

  7. Helmut Josef Weber sagt:

    Aber mal was ganz anders.
    Jeder Spanier, der nach Deutschland umzieht, egal ob mit Familie oder erst einmal solo, bekommt vom ersten Tag an die Unterstützung, die ein Deutscher bekommt.
    Entweder Arbeitslosengeld I, oder Harzt IV; eine angemessene Wohnung, die Heizung und die Krankenkasse werden auch bezahlt; und das, wenn ihm keine Arbeit zu vermitteln ist, zahlt der deutsche Staat u n b e g r e n z t; z. Z 374,00 Euro monatlich für die anderen Kosten.
    Wer sich damit auskennt, wird nachrechnen können, dass ein Spanier, der mit seiner Ehefrau und 2 Kindern nach Deutschland umsiedelt und sich arbeitslos melde, mehr an Arbeitslosenunterstützung oder Hartz IV erhält, als ein Geselle im Handwerk in Deutschland auf der Baustelle NETTO verdient.
    Auf Anfrage kann ich das aber jedem Leser einmal vorrechnen; ich habe lange genug Lohnabrechnungen gemacht.
    So- und nun frage ich mich, warum so viele Menschen Steinewerfen durch die Städte marodieren,
    wo sie in Deutschland zeigen können was sie können. Und für die Zeit, wo sie lernen müssen, bis sie es gelernt haben, eine menschenwürdige Unterstützung erhalten, und das u n b e g r e n z t lange.
    Ich meine hier nicht die Kranken Rentner und Behinderten; die werfen ja auch keine Steine.
    Ich meine ganz besonders die Jugendlichen, die gesund genug sind, sich mit der Polizei auf der Straße anzulegen.
    Kann es nicht sein, dass sie einfach den Arsch nicht hochkriegen?

    Viele Grüße
    H. J. Weber

  8. Don Furioso sagt:

    Es ist ein schwarzer Tag für Europa. Es liegt auch eine gewisse schmerzhafte Ironie darin, dass solche Bilder von RT aus kommen.

  9. […] Lesen Sie dazu auch: * Jetzt wird es bunt: MwSt. von 18 auf 21%, weitere Kürzungen in allen Bereichen […]

  10. Amal Silke B sagt:

    Ich kann nur sagen, dass ich seit etwas über zwanzig Jahren in Spanien wohne und auch arbeite, also mein halbes Leben. Ich habe hier sogar studiert. Die letzten paar Jahre habe ich an einer Privatschule unterrichtet, aber nun wurde mein Vertrag nicht verlängert wegen sinkender Schülerzahlen. Es wurden Klassen zusammengelegt, weil sich die Leute das Schulgeld nicht mehr leisten können. Eine Zeit lang kann ich mich hier mit Ersparnissen und Privatunterricht noch über Wasser halten. Dann werde ich wohl auch nach Deutschland zwangsauswandern müssen, genau wie die Spanier. Es sei Herrn Weber gegönnt, dass die Gasflaschen für seine finanziellen Verhältnisse lächerlich billig sind. Ich spüle die Teller von Hand und halte die 37° heute abend noch um 22.00 eben aus, weil mir bei Nutzung der Spülmaschine und der Klimaanlage die Stromrechnung über den Kopf wächst. Gut, dass mein Auto vorgestern nochmal so gerade durch den TÜV gekommen ist. Sonst stünde ich jetzt nämlich ohne Auto da. Das kommt dann als nächstes auf mich zu. Ich bin in meinem Freundeskreis gibt es schon mehrere, die sich kein Auto mehr leisten können.

  11. Amal Silke B sagt:

    Ach ja, fällt mir gerade noch ein: Ich bin auch am Überlegen, wie lange ich den Internetanschluss noch bezahlen kann. Und da geht es nicht nur mir so. Nicht umsonst schießen Locutorios mit Internet wie Pilze aus dem Boden. Und an jeder Ecke ein Chinesenladen (nichts gegen Chinesen!). Da kauft man jetzt die Klamotten, Lejía, Buntstifte…alles. Miese Qualität, die Bleistifte brechen dauernd ab, aber billiger als beim Corte Inglés oder Carrefour.

  12. […] Museum, Bibliotheken) werden teurer. Die Tabaksteuer wird erneut erhöht. Quelle / Artikel: uhupardo.wordpress.com Share this:TwitterFacebookGefällt mir:Gefällt mirSei der Erste dem dies gefällt. Dieser […]

  13. Über Spanien…

    Was derzeit in Spanien abgeht scheint für uns Deutsche nur schwer vorstellbar. Dort 24 Prozent Arbeitslosigkeit, hier die niedrigste Quote seit Ewigkeiten, dort Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 21 Prozent, hier wesentlich geringer, dort Kürzung der Arbe…

    • Die ehrliche Arbeitslosigkeit ist in Deutschland auch wesentlich höher als die offiziell zugegebene. Hier werden die Arbeitslosen jedoch in Umschulung, Training, 1-Euro-Jobs (allein das ist ein Verbrechen!) und anderen prekären Arbeitsverhältnissen, die Jugendarbeitslosigkeit in „Beschäftigungsgesellschaften“, freiwilliges soziales Jahr etc. gut versteckt! Wird all‘ das mit gerechnet, ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland nicht geringer als in Spanien!

      Allgemein zu diesen „Beschlüssen der spanischen Regierung“:
      So kann man auch Krieg führen. Und ja, Deutschland bleibt nicht verschont, ganz im Gegenteil! Mit Hartz IV, Renten- und Gesundheitsreform, mit ständig steigenden Preisen in allen Lebensbereichen bei gleichbleibenden Einkommen werden die Menschen lediglich langsamer enteignet. Die Resultate sind jedoch die selben wie in Spanien!

  14. Nick Mott sagt:

    Die Zeit für „Diskussionen“ scheint für die Regierungen vorbei zu sein.
    Es läuft mal wieder darauf hinaus, dass ohne militante Gegenwehr gar nichts mehr läuft.

    Unterschied zwischen Spanien und Deutschland:
    Hier wird man, wenn man diese Perspektiven hinter vorgehaltener Hand auch nur flüstert wahlweise als Terrorist-in-spe, Sozialneider, verkappter Neo-Nazi (btw: Grüße an Don Curioso!^^) oder 5.Kolonne der „Linken“ (omg!) etc. ettiketiert.

    Ich kann für die Spanier nur hoffen, dass sie sich tatsächlich paramilitärisch organisiert bekommen, denn sonst haben sie keine Chance gegen die Bullen, wenn die so auftreten.
    (Info: paramilitärisch heißt eben NICHT gegenknüppeln oder Molotows schmeißen, sondern mit Mitteln und Methoden operieren, die genau DAS nicht nötig haben. „para“ = gegen, wider und nicht „halbmilitärisch, quasimilitärisch waffendominiert“).

    Proteste helfen gar nichts, da die Regierung sich selbst in eine Zwangslage manövriert hat, aus der sie nicht mehr heraus kommt.

    Was würde helfen?

    Eine permanente Bedrohungschoreographie, die die polizeilichen und militärischen Kräfte zersplittert und ermüdet, weil sie dauernd ins Leere läuft, während an anderen Stellen gleichzeitig diverse „Sabotage“ verübt wird.
    „Sabotage“ (zur Erinnerung: „sabot“ = Holzschuh, der quasi als ungeplanter Hemmschuh zum Zeichen des Protestes in das Räderwrek ausbeuterischer Betriebe früher geworfen wurde, damit diese zum Stillstand kamen).
    Die einzige Chance für die armen Leute ist ein Stillstand des Erwerbslebens inklusive Steuerboykott, Konsumboykott, Bankenleeren und boykottieren, Arbeitsniederlegung sofort und landesweit und dergleichen mehr (die speziellen Überlegungen, die den Rahmen des Üblichen verlassen würden, bleiben hier außen vor^^).
    Dies so rasch und umfassend als möglich, da nur dann die Auswirkungen direkt auf die Verantwortlichen zurück schlagen.
    Für den Fall des Ausrufs des Notstandes halten sich Aktionstruppen bereit, die dafür sorgen, dass mit intelligenten Maßnahmen sich der Apparat selbst ein Bein stellt und auf die Fresse fliegt.

    Zu verlieren gibt´s da nix, weil eh schon alles verloren ist – zumindest solange, bis das Volk sich wieder selbst berappelt hat und von dem Joch der IWF-Spießgesellen befreit hat.
    Und eine Alternative zu diesem Vorgehen gibt es nicht mehr.

    Wer kann sowas organisieren?

    Das werde ich hier nicht breit treten^^

    Und: Ja, bei uns wird´s in gar nicht mehr so ferner Zeit auch rappeln, allerdings glaube ich nicht, dass die seit eh und je revolutionsmüden Deutschen da was gebacken bekommen.
    Ich glaube, es gibt keine Nation sonst auf der Erde, wo die Bereitschaft zu Spitzeldiensten und seinen Nachbarn ans Messer zu liefern, bei gleichzeitiger eigener Feigheit und Inkompetenz so verbreitet ist.
    Aber macht nix, dann können sich diese Deutschen ja an „Mutti´s“ Rockzipfel klemmen und mit den Worten trösten lassen:
    „Keine Angst, ihr Lieben, das Ende dieser Bösen (Revoluzzer) wird alternativlos sein!“

    • Dein Rezept ist in sich logisch, es hat aber einen Schönheitsfehler
      Es fehlt aber das Ziel eines solchen Handelns.

      Nur mit einem klar definierten Ziel, samt den klar definierten Aufgaben und Etappen, um dieses Ziel zu erreichen, ist es möglich die Menschen zu einen und zu mobilisieren.
      Alles andere ist als würde ein Schiff auf dem Meer ohne Zielhafen rumschippern. Das Ergebnis ist dann ja klar, ne?

      • Nick Mott sagt:

        Das Ziel kann ja nicht ICH formulieren, das ist ja wohl Sache der Spanier!?^^

        Spanien hat ja wohl eine elend lange Geschichte in dieser Hinsicht und mag sich problemlos aus dem Fundus derselben bedienen bzw. unter den 47 Millionen Einwohnern wird es ja wohl einen Matador geben, der dem staatlichen Stier die vom Bürgerblut rote Muleta vor die Nase halten kann, um diesem später die Ohren und den Schwanz (ob sich das im Falle eines Rajoy lohnte vermag ich nicht zu sagen^^) abzuschneiden!?

  15. […] war jetzt der Tropfen, der das Fass voll gemacht hat”, schrie einer der Demonstranten und forderte den Rücktritt von Regierungschef […]

  16. Amal Silke B sagt:

    Rücktritt? Jetzt schreien alle Rücktritt. Auf FB posten alle „¡Rajoy a la puta calle!“ Mentiroso, sinvergüenza… Ihr habt den doch gerade erst gewählt. Habt ihr denn ernsthaft geglaubt, der hält, was er verspricht? Wie man PP wählen kann ist mir sowieso ein Rätsel. Aber jetzt will es keiner gewesen sein. Ich kenne jedenfalls weit und breit niemanden, der zugibt, den gewählt zu haben. Rücktritt, haha, éste ya no se va ni con agua caliente.
    Ich war es jedenfalls nicht, weil ich nämlich keinen DNI habe. Wenn ich den beantrage, muss ich nämlich auf die deutsche Staatsangehörigkeit verzichten. Aber nichtmal das ist klar. Je nachdem, mit welchem Beamten man spricht, sagt einem einer, man müsse diese Verzichtserklärung nicht mehr unterschreiben, der nächste sagt, dass wohl. Totales Chaos. Ich sollte eigentlich meinen Kram packen und nach Deutschland abhauen…aber ich bin hier seit Jahren zu Hause. Mein Sohn kann nichtmal vernünftig Deutsch und ist auch gerade mitten in der Ausbildung. So ein Albtraum!

    • uhupardo sagt:

      Leute, die weniger als 5.000 Euro verdienen und in Deutschland Union/FDP oder in Spanien PP wählen, dürfen als besonders intelligente Spezies gelten, das ist wohl richtig (Wahlführerschein!). Wenn also Rajoy eine absolute Mehrheit bekomt, welche Schlüsse kann man daraus ziehen? *ein Moderator verzichtet besser auf die Beantwortung und überlässt sie den Lesern*

      Was die Staatsbürgerschaft angeht, passt das nicht ins Thema. Deswegen schicken Sie uns gerne ein Mail (Adresse im „About“) und wir geben Ihnen den Sachverhalt.

  17. Herr Webers erster Kommentar, also seine kurze Darbietung sarkastischer Erzählkunst, schlägt in eine Richtung, die ich für grundsätzlich falsch halte. Es geht nicht darum, in welchem Land es den Menschen besser oder schlechter geht. Es geht nicht darum, dass die Menschen im Süden Europas ein vergleichsweise süsses Leben geniessen können, während die Nordlichter hart schuften. Kurzum: Es geht nicht darum, zu vergleichen.

    Viel wichtiger finde ich, zu formulieren, was uns gleich macht und vereint. Unter \”uns\” verstehe ich alle Menschen, die durch ehrliche Arbeit ihre Existenz bestreiten. Und da erkenne ich folgende Gleichheit, und zwar weltweit und nicht nur in Europa: Wir alle, die wir keine privilegierten oder elitären Positionen besetzen, haben zunehmende Schwierigkeiten, unseren Lebensstandard (egal wie hoch oder niedrig er im Gesamtkontext der einzelnen Länder ist) zu halten. Uns wird also immer mehr weggenommen, während die Elite immer grösseren Wohlstand anhäuft. Das ist doch die wahre Problematik; das ist es, was uns alle so wütend macht.

    Ich sage damit nichts Neues. Etliche Bolgs diskutieren diese Problematik ausgiebig aus allen Blickwinkeln heraus. Jedoch ist es sehr wichtig, diese Gemeinsamkeit im Auge zu behalten, damit wir alle uns verbrüdern und nicht anfeinden.

    Ergänzen muss ich die Information von Herrn Weber, \”….Für etwa 140,00 Euro Sozialbeiträge (Landwirtschaft) sind meine Ehefrau und ich krankenversichert…..\”.

    Die spanischen Bauern profitieren tatsächlich von einer Subvention bei der \”Seguridad Social\”, wobei zumindest hier in Katalonien der Beitrag sehr viel höher, um die 220 Euro, liegt. Allerdings muss man dann -streng genommen- auch Einnahmen aus der Landwirtschaft nachweisen, um diesen Sonderstatus zu beanspruchen. Und dies widerum bedeutet, extrem hart zu arbeiten, zum Beispiel Olivenbäume zu bestellen, und dafür extrem wenig Geld zu bekommen. Da ich selbst eine Olivenhain unterhalte, weiss ich, wovon ich rede.

    Ohne Sie angreifen zu wollen, @Herr Weber, kann ich mir nicht vorstellen, dass Sie auf Ihre alten Tage in der spanischen Landwirtschaft tatsächlich arbeiten und daraus Monat um Monat Einnahmen erzielen. Wahrscheinlich haben Sie einfach genug Land gekauft und ernten von Zeit zu Zeit ein paar Oliven, um diesen Sonderstatus der Sozialbeiträge zu beanspruchen, auch wenn er Ihnen -streng genommen- nicht zusteht.

    Übrigens liefert das Thema Olivenhain ein relevantes Beispiel zu der Frage, was gegen die Krise getan werden könnte. Etliche kleine und mittelgrosse Haine verwahrlosen, weil sie nicht nur unrentabel, sondern in vielen Fällen sogar ein Zuschussgeschäft sind!
    In den vergangenen dreizehn Jahren, seitdem ich mit den Oliven arbeite, ist der Preis für den Bauern pro Kilo ständig gesunken, während alle anderen Kosten stiegen, einschliesslich des Preises, den der Verbraucher für Olivenöl bezahlen muss. Womit ich wieder bei jenem oben angesprochenen Prinzip der Gleichheit ankomme, denn die erheblichen Gewinne entstehen dort, wo das Kapital liegt (Ölmühle bzw. Olivenölproduzent und Handel). Für den ehrlich arbeitenden Olivenbauern bleibt nichts; ganz so, wie es in vielen landwirtschaftlichen Bereichen der Fall ist.
    Dabei könnte sich das ganz leicht ändern, wenn es dem Olivenbauern erlaubt wäre, sein eigenes Öl zu verkaufen. Dies jedoch ist bei hoher Strafe verboten.

    Mein Vorschlag Nummer eins ist also, das Olivenölmonopol aufzuheben und Strukturen einzuführen, die es jedem Ölbaumbesitzer ermöglichen, sein Produkt an den Endverbraucher zu verkaufen.Es gibt da einige denkbare Modelle, wie dies recht simpel zu berwerkstelligen wäre unter Beibehaltung aller Vorschriften zum Schutz des Verbrauchers.

    In die gleiche Richtung zielt mein zweiter Vorschlag. Von deutschen Bekannten und Freunden, die hier Urlaub machen, höre ich immer wieder die Frage: Warum gibt es am Strand eigentlich keinen Eiswagen? Oder warum gibt es keinen Würstchenstand, wo man mal eben was essen kann? Die Antwort ist ganz einfach: Mobiler Verkauf ist in Spanien verboten.
    Dabei wäre dies sowohl für die Urlauber eine Bereicherung als auch für Saison-Gastronomen, die sich während der Sommermonate ihre Brötchen verdienen könnten.

    Generell geht es also darum, alte Strukturen zu lockern und den Weg für neue Angebote und Dienstleistungen frei zu machen.

    Mein dritter Vorschlag wurde in dieser Diskussion bereits angesprochen. Es müsste dringend ein Ausbildungssystem für junge Menschen geschaffen werden, die als Fachkräfte ausgebildet werden. Das Deutsche System der Berufsausbildung durch Praxis und Theorie kann dabei sicher ein gutes Vorbild sein. Leider fehlt es daran hier in Spanien gänzlich und, was noch viel schlimmer ist, es wird noch nicht einmal diskutiert und schon gar nicht im Zusammenhang mit der Arbeitslosenquote unter den Heranwachsenden!!! Eine Tatsache, die ich persönlich völlig unverständlich finde.
    Was würde es wohl kosten, ein solches System zu etablieren? Ich vermute, nur einen Bruchteil der Bankenrettung. Wie viele aktuelle und zukünftige Arbeitsplätze würden dadurch geschaffen werden? Einzurechnen sind da ebenfalls die Lehrer und Beamten zur Bereitstellung dieses Systems.

    Es gäbe also viele Möglichkeiten der Regierung, Projekte mit unmittelbar spürbarem Nutzen für die ehrlich arbeitende Bevölkerung anzugehen. Bleibt eben die Königsfrage, warum das nicht getan oder zumindest diskutiert wird.
    Stattdessen gängelt man uns mit Verordnungen, Einschränkungen und Kürzungen, die notfalls mit erheblicher Polizeigewalt durchgesetzt werden.
    Nun ja, zum Abschluss eine Bauernweisheit: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück. Das ist so sicher, wie die Arbeit auf dem Olivenhain schweisstreibend ist 😉

    • uhupardo sagt:

      Sehr starker Beitrag, unterblauAlina, der sich wohltuend von manchem vorigen abhebt. Muchas gracias. Besonders die Aufforderung, nicht zu vergleichen sondern an einem Strang zu ziehen, weil es dasselbe Boot ist, in dem wir alle sitzen, rennt bei uns offene Türen ein.

    • Tim sagt:

      Da stellt sich mir ja wieder mal die Frage, warum solch einfach umzusetzende Vorschläge nicht einfach umgesetzt werden? Liegt es tatsächlich daran, dass die spanische Regierung nicht in der Lage ist, über den Tellerrand hinauszuschauen oder liegen nicht vielleicht doch relativ unüberschaubare Interessen im Weg? Das es ein Olivenmonopol gibt hat ja einen wirkungsvollen Grund.

      Ich bin kein Freund von Verschwörungstheorien und glaube auch nicht an Weltherrschaft von einigen wenigen Interessengruppierungen. Dennoch muß ich eingestehen, vor allem seit der Bankenkrise 2008, dass genau solche Interessengruppen (wie die Bankengruppe oder Versicherungskonzerne) mit solch einer finanziellen Wucht auftreten können, dass ganze Regierungen beeinflußbar werden.

      Um das auf das Beispiel Spanien zurückzuführen, denke ich weniger, dass auch hier Interessen einiger weniger Mächtiger & Reicher dafür Sorge tragen, dass es weiterhin ein Monopol auf Oliven gibt.

      Ich möchte auch gerne mal meine Meinung zum Besten geben, denn auch ich lebe seit vielen Jahren in Spanien, habe spanische Freunde und beteilige mich rege am täglichen Leben. Was ich auch für erwähnenswert halte, ist die Tatsache, dass ich mich mit Spaniern über die Probleme und deren Lösungen unterhalte und so auch einen Blick auf deren Sichtweise werfen kann.

      Und was mir immer wieder angetragen wird, ist in der Tat die Einstellung vieler Spanier zu Ihrem Arbeitsleben. Es mag dahingestellt sein, ob effektives, schnelles, gewinnorientiertes Arbeiten der Sinn allen Lebens ist aber genau da hapert es bei vielen Spaniern. Morgens zur Arbeit zu gehen, sich ausführlich über den Abend zuvor unterhalten, Kaffee trinken mal eben ein bischen arbeiten, um dann relativ relaxt wieder in die Mittagspause zu gehen, ist nichts seltenes. Ich habe es selber jahrelang erlebt.

      Es wird von mir nicht wirklich verurteilt, aber ich komme mit so einer Arbeitsweise nicht weit, und Spanien befindet ja nun mal nicht auf einer einsamen Insel im stillen Ozean, sondern im internationalen Wettbewerb mit anderen europäischen Ländern. Das bedeutet, dass viele Produkte allein wegen sehr hoher Lohn- und Lohnnebenkosten teurer sind. Teuer bedeutet automatisch weniger wettbewerbsfähiger.

      Könnte man ja hingehen und etwas Individuelles, Konkurrenzunabhängiges produzieren. Und da liegt mein Kritikpunkt Nummer 2.

      An spanischen Universitäten wird kaum bis gar nicht kreatives Arbeiten und Denken, Eigenständigkeit und Verantwortungsbewußtsein gefördert. Der Grundstein eines gut funktionierenden Mittelstandes sind risikoorientierte, kreative, selbständige junge Leute. Nur wenn Raul bei Mama bis zu seinem 35sten Lebensjahr leben will, trotz technischen Hochschulstudium weil Mama ihm täglich die Wäsche macht und das Essen doch so lecker schmeckt und Mama ihren Sohnemann noch lange im Haus behalten will, dann ist es nun mal noch weithin mit einem risikobewußten Handeln.
      Allein die Anzahl an Spaniern, die in der Schule englisch lernen, und auch wissen, dass Sie diese Sprache irgendwann brauchen werden müssen und dann aber letztendlich doch nicht sprechen können, weil Sie einfach zu bequem sind, liegt laut meiner Erfahrung bei über 80% aller Spanier, die ich kenne. Und das verrückte ist, Sie wissen um Ihre Schwächen, wollen diese aber nicht ausbessern, denn es kostet ja Mühe.

      Ich will natürlich nicht alle über einen Kamm scheren, aber es sind eindeutig Tendenzen ersichtlich.

      Die spanische Kultur ist geprägt von „viva la vida“. Und dazu gehört auch, dass Arbeit und Lernen definitiv immer als notwendiges Übel angesehen wird. Eine Gesellschaft in der das so ausgeprägt ist, kann noch so viele Reformen durchführen, sie wird nie einen Standard erreichen, wie ihn Deutschland besitzt.

      Mein letzter Kritikpunkt sind die fehlenden Investitionen. Gib jungen Hochschulabsolventen einen anfangs zinslosen Kredit von 10.000 bis 100.000 Euro unter der Vorraussetzung, dass Sie eine Firma aufbauen müssen, die auch noch in 5 Jahren Bestand hat und die nachweislich Arbeitsplätze schafft und der Kredit wird umgewandelt in ein Geschenk. Vielleicht eine von vielen verrückten Ideen aber wie bereits oben angemerkt, in einer Gesellschaft in der Bequemlichkeit eine gewichtige Rolle spielt, muß man Anreize schaffen.

    • aus Madrid sagt:

      Danke für diese Diskussion. Sie bringt viel auf den (dunklen) Tisch.

      Vor etlichen vielen Jahren entsinne ich mich, mussten Bauern in Schleswig-Holstein ihre gemolkene Milch in den Gulli kippen, unter Strafe, sie für Selbstzwecke, wie Butter – Käseherstllung zu verwerten. VERWERTEN. Das war so, wirklich!

      Ich konnte den Worten eines entsetzten Bauern zuhören.
      Er schimpfte über die Wirtschaftsmassnahmen, die von einem studierten „Agrarfritzen“ in einem Büro in Brüssel gutheissen werden. Er war wahrscheinlich sehr gut ausgebildet. AUS-gebildet könnte man vielleicht auch einwerfen.
      Damit verabschiedeten sie sich von den kleineren Bauern, sagte er. Er meinte auch, dass er das schon allein moralisch nicht tun könne, wegen der Hungersnot (aus dem TV) dann ging er über, zu den in der Ostsee entnommenen Krabben, die nach Marokko per Flugzeug gesandt werden, dort von „Krabbenpuhlerfrauen“ ihrer Gehäuse entfernt werden und wieder zurück gesandt werden, nach Schleswig-Holstein in den Supermarkt.

      Wo ist die EU des Erasmus geblieben? Der Verständigkeit und Verständlichkeit? Es ist ein undurchsehbarer bürokratischer blinder Wust, der bewusst, gezielt Stückchen für Stückchen an den Abgrund geführt wurde. Da stehen wir nun, mit blinden Augen vor dem Abgrund und Experten aus Wirtschaft und Politik, die neuen Helden sind Ökonomen, erklären es „uns“. Ich verstehe das aber leider nicht so richtig. Andere lassen verlauten, man solle ihnen folgen, sie verstünden, sie wissen wo es lang gehen muss.

      Grundlegende demokratische implementierte Strukturen in allen Ebenen, sollten nochmals durchdacht werden, organisiert werden, damit andere wie ich ihrer Arbeit wieder in notwendiger Ruhe nachgehen können. Wir zahlen doch dafür mit unseren Abgaben, oder nicht ?…

      Trotz der vielen Schwierigkeiten, viel Erfolg bei Ihrem noblen Geschäft mit einem schönen Olivenhain unterblauAlina!

  18. Tim sagt:

    Ich habe ganz vergessen, auf den eigentlichen Sinn meines Kommentares einzugehen. 😉 Ich denke, dass Spanien mit seinen Spaniern aus dem Euro schnellstmöglich fliehen sollte. Das sture, gewinnorientierte, stressige, burn-out-syndrom fördernde, wenn auch gleichzeitig sehr effektive Arbeiten, wie Sie in Deutschland gang und gebe ist, wird in Spanien nie Erfolg haben. Dennoch müssen sich beide Länder den gleichen Bedingungen stellen und die gleichen Ziele verfolgen. Ein total absurdes Unterfangen.

  19. Tim sagt:

    Snr. Uhupardo, ich denke auch Sie sollten sich die Mühe machen einen Text, der über viele Zeilen geht, nicht mit einem Zweizeiler zu defamieren. Es wurde in keinem Satz angedeutet, dass Spanier zu Deutschen gemacht werden sollen. Es wurden von mir Punkte aufgezeigt, wo es meiner Meinung nach hapert und warum solche Reformen von dem Standpunkt einer europäischen Regierung aus für notwendig gehalten werden. Über diese Punkte kann man diskutieren oder nicht, man kann meiner Meinung sein oder nicht aber ich erwarte, wie wir alle, ein wenig Respekt über das was ich schreibe.

    • uhupardo sagt:

      Vielleicht lesen Sie Ihren Text nochmal selbst:

      „Die spanische Kultur ist geprägt von “viva la vida”. Und dazu gehört auch, dass Arbeit und Lernen definitiv immer als notwendiges Übel angesehen wird. Eine Gesellschaft in der das so ausgeprägt ist, kann noch so viele Reformen durchführen, sie wird nie einen Standard erreichen, wie ihn Deutschland besitzt.“

      Ihr Nachsatz hat Sie als Gast in einem spanischen Blog (apropos Respekt) gerade noch gerettet, denn der vorige Vortrag, aufgebaut auf ein paar persönlichen und subjektiven Erfahrungen, war durchaus eindeutig. Die Erwiderung darauf war so kurz, weil Sie die lange nicht hätten lesen wollen.

    • Ich empfinde es als Deutsche unerträglich, Tim, dass sie „das deutsche Wesen“ als beispielhaft darstellen.
      „Das deutsche Wesen“ hat uns zwei Weltkriege beschert und den dritten führt dieses Deutschland gerade unter dem Deckmantel der Europäischen Union – und zwar mit der Waffe „Euro“ und „Stabilität“ und „Staatsschulden“.

      Das kann durchaus sehr schnell in einen blutigen heißen Krieg überführt werden (was meiner Meinung nach die wirkliche Absicht hinter diesen initiierten Krisen ist), wenn sich die „unverbesserlichen“ anderen Staaten Europas partout nicht dem „deutschen Diktat“ beugen wollen bzw. überhaupt nicht in der Lage sind, dessen unmenschlichen und unsinnigen Forderungen nachzukommen, wobei die Regierungen der meisten europäischen Staaten ja nach Deutschlands Pfeife tanzen und das eigene Volk bluten lassen! Und Sie werfen den Spaniern vor, „vive la vida“? Das ist infam und zynisch!

      Das Resultat wird sein, dass es „das deutsche Wesen“ hinterher nicht mehr gibt, weil es ein „Deutschland“ nicht mehr geben wird!

      Außerdem ist Zurückhaltung, wenn es um die inneren Angelegenheiten eines anderen Landes geht, immer die beste Lösung!

      Wir, die Deutschen, ob als Regierung oder Einzelpersonen, haben keinerlei Recht, uns in schulmeisterlicher oder irgendeiner anderen Art und Weise – hier Finanzwirtschaft – in die inneren Angelegenheiten irgend eines anderen Staates einzumischen – auch nicht unter dem Deckmantel der EU!

      So übernimmt Deutschland heute in sklavischer Unterwürfigkeit gegenüber den USA in Europa die Rolle der USA, die diese im Rest der Welt sich anmaßt zu spielen? Und das sollen sich andere Staaten als Vorbild nehmen?

      Nicht in meinem Namen!

      • Ramón Rodríguez sagt:

        Wenn ich Uhupardo wäre, würde ich solche überheblichen „Am deutschen Wesen“-Besserwisser-Kommentare gleich rausfegen und/oder mich in einen nuklearen Verbalpilz verwandeln, insbesondere dann wenn es sich um deutsche Residenten in Spanien handelt.

        So kann ich aber nur konstruktive Hilfe anbieten.

        Ich biete mich also an jedem deutschen Residenten in Spanien, der die defizienten Strukturen Spaniens ausreichend und schonungslos analysiert und offen gelegt hat, einen Koffer zu kaufen, ihn persönlich zum Ausgang zu begleiten und dort auf den fälligen Arschtritt zu verzichten! Hauptsache weg!

      • Damit haste aber am Grundproblem gar nischt geändert. Mag sein, dass es Dir dann besser geht, für den Moment und emotional. Aber es ist nichts, wirklich gar nichts, geändert.

        Und aus’m Blog schmeißen ist auch keine Lösung, denn dann gibt es keine Möglichkeit, sich mit den Gedanken der anderen auseinander zu setzen und die Wurzel des Übels zu erkennen – und die liegt eben nicht in den Völkern und einzelnen Menschen,. sondern im kapitalistischen System, das nicht reformierbar ist. uhu hat hier dazu einen tollen Artikel: 25 Gründe, warum der Kapitalismus nicht reformierbar ist.

        Um das zu verändern, abzuschaffen, müssen wir alle – Italiener, Deutsche, Franzosen, Spanier, Belgier, Russen, Chinesen, Japaner, Amerikaner und alle anderen Völker – zusammen gehen! Allerdings ohne dem jeweils anderen Volk Vorschriften über deren Lebensweise machen zu wollen!

      • fischi sagt:

        Solveigh, ich glaube nicht mal ans viel beschworene deutsche Wesen.
        Als Deutsche werden heute ca 80 Millionenen Menschen bezeichnet und das sind auch genau so viele unterschiedliche Wesen.
        Deutsches Wesen ist blos eine Wunschvorstellung der Eliten und ein Druckmittel für die Bürger.
        Das Bild vom Deutschen das vor allem die Medien verbreiten die wiedert mich an.

      • R@iner sagt:

        Derartige Kommentare zu veröffentlichen, finde ich ziemlich cool vom Uhu. Die Krux bei der Sache ist jedoch meiner Ansicht nach immer die, daß der Blogbetreiber oder die Kommentatoren dann eigentlich vor der Aufgabe stehen, sich an die eigentliche Arbeit der Aufklärung zu machen und eben nicht zu sagen „Lies noch mal dein Geschreibsel“.
        Wenn jemand neoliberale oder Phrasen anderer Herkunft so lange inhaliert hat, daß sie schließlich Teil seiner Realität geworden sind, dann ist es mitunter schwierig oder gar unmöglich – selbst bei bestehender Diskussionsbereitschaft – jemandem klarzumachen, daß er hie und da Informationsdefizite hat oder Dinge nicht zu zu Ende dachte.
        Das ist kein leichtes Unterfangen, ohne jemandem vor den Kopf zu stoßen, ihm auf gleicher Augenhöhe zu begegnen aber gleichzeitig einen Denkprozess anzuregen, ohne seine eigene Weltsicht aufzudrängen.
        Schließlich will man ja als selbsternannter Aufgeklärter auch kein Quentchen von seiner Meinung abrücken.
        Aussperren von Kommentatoren und Nichtveröffentlichung von Kommentaren bedeutet abgesehen von der Zensur auch immer, sich in selbstbestätigenden und inzestuös selbstverliebten, wie auch immer elitären Zirkeln zu bewegen oder diese zu befördern, was auf der anderen Seite geradezu ein q.e.d. provoziert. Damit tritt man dann das selbstgesteckte Ziel der Aufklärung in die Tonne.
        Für mich selbst tendiere ich im realen Leben immer mehr dazu, Fragen an mein Gegenüber zu richten. Ich gebe aber zu, daß ich manchmal ratlos dastehe und nicht weiß, wo man überhaupt anfangen soll. Als altem Grübler ist mir wenigstens klar, daß ich nie über die ganze Wahrheit verfügen werde. Das kann natürlich bei Deppen wiederum als Schwäche ausgelegt werden.
        Schwierig das. 🙂

        • uhupardo sagt:

          Freiwillig und öffentlich Schwäche zu zeigen, ist nur da angesagt, wo das nicht als Schwäche ausgelegt wird, Rainer. Glücklicherweise gibt es aber auch noch diese anderen beiden Reaktionsmethoden, die da lauten „grober Keil auf groben Klotz“ und „Schulterzucken, umdrehen, gehen“, je nach Bedarf. Es ist zweifelsohne ein schmaler Grat. Richtig ist aber unstrittig, dass man sich nicht nur mit Gleichgesinnten umgeben darf, weil das im eigenen Saft Braten den Gesichtskreis einengt und Erkenntnisgewinn unmöglich macht.

      • R@iner sagt:

        @Uhu: Ich meinte nicht „Schwäche zugeben“, sondern daß Meinungspluralität zuzulassen als Schwäche ausgelegt wird. Meine Sympathie gilt am ehesten den anarchistischen Denkrichtungen. Und natürlich habe ich auch eine bestimmte Denkrichtung, die mir in sich logisch erscheint.

        • uhupardo sagt:

          „Meinungspluralität zuzulassen als Schwäche ausgelegt“

          Nun, wer das so sieht, ist schon so fertig, dass man ihn unbedingt schützen muss. Das tun wir dann auch.

      • Das Bild vom Deutschen das vor allem die Medien verbreiten die wiedert mich an.
        Das soll es auch, fischi.

        Immer schön die Völker gegeneinander aufhetzen und die Deutschen, ja die dürfen sich selbst natürlich schon gar nicht leiden können. Du weißt ja, die sind doch alle Judenmörder.

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  22. aus Madrid sagt:

    *Fickt euch!* – mit Entschuldigung, diese Worte hier zu schreiben.
    Effektvoll ermöglicht es das zu Empfinden, was die beim Lesen einer solchen Beleidigung aufkommt.

    Man kann es nicht glauben? Was ist denn so was? Vielleicht fühlt man sich sogar empört einwenig angesprochen, oder fühlt so etwas wie Scham, dass jemand anders so etwas schreiben muss… Gegen wen? Ein hasserfülltes Ausrufen? Wieso?

    Que se jodan! ist die Spanische Übersetzung und will sagen: „Jetzt seht ihr wie es euch ergeht! / ergehen wird!…“ oder so was in der Art… denke ich, denn –

    das waren, und ist noch viel schockierender, die Worte der Abgeordneten Frau Fabra, im Spanischen Parlament in den Saal „geworfen“. Sie kamen in dem Moment, wo ihr Parteigenosse und Präsident der Nation Spanien hinter das Redepult ging, um die drastischen „unwiderruflichen“ und „notwendigen“ Sparmassnahmen zu annoncieren, zu denen „man gezwungen ist“ man könne nicht anders und es werde noch mehr Kürzungen geben, als die heute präsentierten“ … Schwierig, die Abgordnete Frau Fabra mit ihrem Ausruf „Fickt Euch“ einzuordnen. Abordnen wollen sie heute viele.

    Wollte sie damit den Regierungspräsidenten Herrn Rajoy vor seiner Rede animieren, anheuern?
    Kannte sie den Inhalt der Rede und freute sich auf das Leid, das dadurch vielen Menschen zukommt, die ihre Lebensqualität wirklich gefährdet sehen?

    Wen meint sie mit „Euch“? Die Arbeitslosen? Ihre Oppositionskollegen im Parlament, die auch den Redepult benutzten und ungeheuerlich! Opposition betrieben hatten, – da?
    Die gesamte Opposition, vielleicht? Alle die anders als sie denken?

    Anschliessend an die Rede des Herrn Rajoy, konnten wir Zeugen eines warmen, mit stehendem Beifall beklatschten Empfangs seiner Parteigenossen erleben.

    Ganz im Gegenteil sah man die Italienische Arbeitsministerin Frau Elsa Fornero, sichtlich ergriffen und unter Tränen die Kürzungen bekannt geben.

    Was für Leute sind überhaupt an der wichtigen und Entscheidungsstarken Stellen im Einsatz!
    Es ist beängstigend so eine Art der Umgangsformen im Parlament zu erleben.

    Einen schönen Tag und Danke, Uhupardo, für diesen Ort wo man sich einwenig „Luft schreiben“ darf : )

    Während ich dies schreibe, höre ich Arroganzen der Patronal (die Industrievertreter), dass die Arbeiter sich das alles selbstverschuldet und eingebrockt haben. Was geschieht hier bloss!! Die Verzweiflung ist sehr gross und ja, da ist ein Wachstum zu verschreiben.

    • uhupardo sagt:

      Señora Fabra hat das über die protestierenden Sozialisten der PSOE gesagt im Parlament. Das behauptet sie nicht nur, es wird auch stimmen, weil es die einzig logische Version ist, die für diese Situation zutrifft.

      Wichtig zu wissen ist aber, dass diese Señora die Tochter des Ex-Präsidenten der Partido Popular (also Rajoys Partei) in Castellón ist. Ihr Vater ist gleich in mehreren Verfahren wegen Korruption angeklagt und einer der ganz widerlichen Vertreter seiner Zunft. Töchterchen möge besser ganz leise sein.

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  31. Wunderlich sagt:

    “ Minenarbeiter, die sich gegen Subventionskürzungen wehren. “

    Finde ich gut wenn Subventionen gestrichen werden.

    • aus Madrid sagt:

      Dann solltest Du die Proteste der Minenarbeiter in Spanien unterstützen, denn die Regierung hält den mit den Minenarbeitern geschlossenen Pakt nicht ein, hat ihn gebrochen.

      Währenddessen hortet die Fa. Goldman Sacks (?-eine von den Grossen) Frachter mit Kohle aus Südamerika in Spanischen Häfen – mit dem Geld der Subventionen… wurde z.T. spekuliert es ist ziemlich verständlich, dass sie Protestieren, aus meinem Verständnis heraus.
      Bein unbedingtem Bedarf, zitiere ich die Quellen, bitte aber selber mal danach zu suchen, es gibt sie schnell zu finden, die Informationen in diversen Span. Medien.
      LG

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